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Geschrieben von 4+mehr-Mama am 06.09.2005, 11:01 Uhr

Lesen durch Schreiben oder Schreiben durch Lesen - auch an die Lehrerinnen

Anlauttabelle oder Fibel - wie lernen Eure Kinder lesen und schreiben?
Oder eine Kombination aus beidem?

Wie sind Eure Erfahrungen, wenn Ihr bereits ältere Kinder habt - ist die Rechtschreibung derer Kinder, die zunächst frei/phonetisch geschrieben haben, später schlechter, weil sie sich z.B. die falschen Wortbilder eingeprägt haben? Oder gibt es keine Unterschiede????

Gibt es Vergleichsstudien darüber?

Mein Ältester hat vor zwei Jahren nach Fibelmethode (Tobi-Fibel) gelernt, liest fließend und ist sehr gut in Rechtschreibung.

Die Zweitälteste "lernt" (sie konnte schon vor der Einschulung mehr oder weniger fließend und sinnerfassend lesen und lautgetreu schreiben) jetzt nach Anlauttabelle (Pusteblume?) schreiben und später lesen; parallel dazu gibt es wohl eine Fibel, durch die sich die Kinder einen Grundwortschatz erarbeiten, den sie dann auch "richtig" schreiben müssen.

LG Andrea

 
6 Antworten:

Re: Lesen durch Schreiben oder Schreiben durch Lesen - auch an die Lehrerinnen

Antwort von Sylvia1 am 06.09.2005, 13:16 Uhr

Hallo,

ob es darüber irgendwelche Vergleichsstudien gibt, weiß ich nicht. Meine Tochter (jetzt 2. Schuljahr) lernt auch nach dieser Methode, hatte von Anfang an eine Anlauttabelle und jetzt ein Buch namens Pusteblume für das 2. Schuljahr. Im 1. Schuljahr haben sie sehr viele Kopien bekommen.

Die Zwillingssöhne meiner Cousine (jetzt 5. Schuljahr) haben auch nach dieser Methode gelernt. Meine Cousine war anfangs auch skeptisch dieser Methode gegenüber, aber ihre Söhne haben es beide so gelernt und beherrschen die Rechtschreibung genauso gut wie Kinder, die es nach den früher üblichen Methoden gelernt haben.

In der Schule meiner Tochter wird darüber hinaus die Leseförderung sehr groß geschrieben, und zwar von Anfang an. Es wird von Anfang an viel dafür getan, um die Kinder für eigenständiges Lesen in Büchern zu interessieren. Es gibt z. B. regelmäßige Vorlesestunden am Vormittag (teilweise auch im Unterricht) und auch am Nachmittag, wo Lehrer, Eltern oder andere Interessierte den Kindern (gruppenweise) Bücher vorlesen. Natürlich können sich die Kinder auch aus der Schülbücherei (heißt bei uns Lesehimmel, da sie im Dachgeschoss ist) Bücher ausleihen. Außerdem finden von der Schulbetreuung nachmittags regelmäßige Fahrten zur städtischen Jugendbibliothek statt, wo sich die Kinder ebenfalls Bücher ausleihen können. Für das außerordentliche Engagement im Bereich der Leseförderung bekommt unsere Schule auch am Freitag einen Preis überreicht.

Meine Tochter liest auch sehr viel. Bei ihr fruchtet das Ganze also. Sie läuft praktisch immer mit einem Buch in der Hand durch die Gegend. Sie hat sich allerdings auch schon im Kindergartenalter immer sehr stark für Bücher interessiert. Sie kennt es halt auch von zuhause nicht anders.

Obwohl man ja eigentlich bei dieser Schreiben durch Lesen (oder heißt es doch Lesen durch Schreiben?) Methode nicht die Rechtschreibung bei der phonetischen Schreibweise verbessern soll, verbessere ich meine Tochter, wenn ich sehe, dass sie Rechtschreibfehler macht. Das versteht sie auch und sie kann es verarbeiten und sie nimmt es mir nicht übel und wendet die Rechtschreibregeln, die sie durch mich (vor der Schule) kennen gelernt hat, dann auch an. Das kann nicht schaden und ist nur gut für sie.

Ich bin nämlich der Meinung, dass man mit der Rechtschreibung nicht früh genug anfangen kann, da es mit zu den wichtigsten Grundlagen der Bildung gehört und eine unbedingte Voraussetzung ist, wenn man (oder das Kind später) einen qualifizierten Arbeitsplatz erhalten möchte. Und wenn ich sehe, wie grauenhaft die Rechtschreibung auch vielen manchen Erwachsenen ist (und wie wenig ernst das Thema auch von vielen Erwachsenen genommen wird!), dann liegt
hier doch noch einiges im Argen.

Wenn man seine Kinder also unterstützen möchte beim schriftlichen Erlernen der Sprache, dann sollte man erstens ganz viel Leseförderung betreiben (die Kinder müssen halt mit Büchern aufwachsen) und zweitens auch die Rechtschreibfehler verbessern und ihnen erklären.

Viele Grüße
Sylvia

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Re: Lesen durch Schreiben oder Schreiben durch Lesen - auch an die Lehrerinnen

Antwort von like am 06.09.2005, 14:50 Uhr

Ich denke, jede Methode hat ihre Vorzüge und Schwächen. Da aber nur im ersten Schuljahr diese Methode angewendet wird ( danach sollen die Kinder ja lesen können) und ab der 2. eigentlich alles mehr oder weiniger nach den gleichen Methoden läuft ( Erarbeitung eines Grundwortschatzes etc.) dürfte sich von den Rechtschreibergenissen nicht so viel Unterschied ergeben. Lesen durch Schreiben fördert halt das selbstständige Arbeiten wesentlich mehr und die Kinder können nach ihren eigenen Tempo Fortschritte machen.

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Re: Lesen durch Schreiben oder Schreiben durch Lesen - auch an die Lehrerinnen

Antwort von Graupapagei3 am 06.09.2005, 17:27 Uhr

Durch Deine Korrekturen hebelst Du aber die Methode aus, denn bei der beschriebenen Methode soll ja anfangs die Rechtschreibung eben nicht korrigiert werden.
Davon mal abgesehen, bin ich voll Deiner Ansicht und korrigiere bei unserem Sohn auch, da ich nicht von dieser Methode überzeugt bin.

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Re: Lesen durch Schreiben oder Schreiben durch Lesen - auch an die Lehrerinnen

Antwort von 4+mehr-Mama am 06.09.2005, 19:01 Uhr

Wir sollen die Kinder dann korrigieren, wenn sie uns danach fragen. Daran halte ich mich, mehr oder weniger ;-)

Andererseits hat mein Großer (Fibelmethode, also Schreiben durch Lesen) ja auch anfangs lautgetreu geschrieben, wenn er Worte benutzte, die er aus der Schule noch nicht kannte. Auch hier sollten wir nicht korrigieren, sondern den Kindern die Freude am Schreiben lassen.

Und: Der Wortschatz der 1. Klasse ist umfasst doch nur lautgetreue Worte, so dass Ausnahmen ohnehin erst später kommen..


Ab wann wird denn bei Euch auf Rechtschreibung geachtet? Ich habe gehört bzw. gelesen, dass manche Schulen erst ab der 3. klasse damit beginnen und das sehe ich nun wirklich kritisch ?!

*grübelgrübel*

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Re: Lesen durch Schreiben oder Schreiben durch Lesen - auch an die Lehrerinnen

Antwort von Graupapagei3 am 07.09.2005, 9:06 Uhr

Also bei uns wird von der 1.Klasse an darauf geachtet und es soll auch korrigiert werden.

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Re: Lesen durch Schreiben oder Schreiben durch Lesen - auch an die Lehrerinnen

Antwort von sechsfachmama am 13.09.2005, 21:20 Uhr

Bei uns läuft diese Methode seit sechs Jahren - die Klasse unseres Großen war die erste Versuchsklasse.
Bei ihm klappte es wunderbar, er konnte in den Herbstferien bereits die ersten Wörter und zu Weihnachten fließend (natürlich auf 1.-Klasse-Stand) lesen.
Unsere Tochter wiederum hat allg. Schwierigkeiten (lt. psycholog. Gutachten hätte sie wohl eine allg. Lernschwäche, was aber weder ich, noch die Lehrer noch die Logopädin, bei der ich mal einen Schnuppertermin hatte, so richtig glauben) und sie kommt mit der Methodik nicht so gut zurecht.
Man soll ja im ersten Schuljahr nichts korrigieren (aber auch die Deutschlehrer weisen die Kinder dann schon auf Fehler hin), im zweiten wird alles dann "ausgebügelt" - schön, wer das dann "umschalten" kann, bei meiner Tochter klappt es nicht. Sie liest wirklich viel und gerne, aber beim Schreiben kanns eben sein, dass sie Farat schreibt und Fahrrad meint - es wird doch so gesprochen. Sie hat oft keinerlei Bezug dazu und sieht auch nicht, dass Buchstaben fehlen. Beispiel: sie schrieb in einer Arbeit "dm" - es sollte "dem" heißen - ich habe sie fünfmal gefragt, sie soll mir doch mal bitte vorlesen, was dort steht - jedesmal kam die Antwort, es würde "dem" dort stehen, bis ich sagte, dass doch da ein Buchstabe fehlt. Oder wenn sie ungeübten Text laut vorliest (meinetwegen irgendein Schild unterwegs oder was in der Zeitung oder so), dann erfasst sie ein paar Buchstaben des Wortes und sagt irgendein Wort, was auch diese Buchstaben enthält, niemals aber das, was da steht - erst nach zigmal fragen und hinweisen, merkt sie, dass da doch was anderes steht.
Hab jetzt nächste Woche noch einen Termin beim Schulpsychologen, weil ich der Sache dringend auf den Grund gehen muss, sie hat ja sonst schriftlich nur Probleme. Lt. den Lehrern hat sie ja gar nichts (vorübergehende Schwierigkeiten ... - die dauern jetzt aber schon drei Jahre an), so geht das nicht weiter.
Mal gucken, wie unser Dritter das jetzt packt, lesen hat ihn bisher nicht interessiert, er will nur Mathe - möglichst sofort bis in die hunderte und tausende rechnen ...

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