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Geschrieben von Schnatterinchen am 22.05.2007, 9:23 Uhr

Legasthenie - Wer kann mir Fragen beantworten?

Einen schönen guten Morgen!

Vielleicht finde ich ja hier jemanden, der mir ein wenig helfen kann. :-)

Von vorne: Unser Großer Sohn (wird im Juli 10) tut sich sehr sehr schwer mit dem Schreiben und telweise auch Lesen.

Im Alter zwischen 5 und 6 Jahren wurde bei ihm eine auditive Wahrnehmungsstörung diagnostiziert, mit 9 Jahren dann ADS (ohne Hyperaktivität). Im Rahmen der Diagnostik wurde ein Intelligenztest gemacht, den er mit 90% abgeschlossen hat. Das sagt aus, dass lediglich 10% seiner Alterskollegen den test besser abgeschlossen haben als er. Der Aufmerksamkeitstest dagegen war das genaue Gegenteil...den hat er mit 10% abgeschlossen. Er nimmt jetzt Ritalin, und es hilft ihm auch aufmerksamer zu sein. Allerdings werden wir die Dosis in den Sommerferein erhöhen müssen.

So weiter...Er wurde mit 7 Jahren in eine Sprachheilschule eingeschult. Nach der 2. Klasse wurde er auf unsere Grundschule mit guten Leistungen (Hauptfächer mit jeweils einer guten 2) umgeschult.

Nun in der 3. Klasse wird es für ihn immer schwieriger mitzuhalten. MeNuK, Reli, Sport und Kunst und Mathe sind super...ebenso Dinge die mündlich abgefragt werden.

Deutsch dagegen eine Katastrophe. Hat er Anfangs noch 1en und 2en geschrieben kommen nun vermehrt 3en und 4en.

Seine Probleme:

Massive Fehler beim Abschreiben von Texten (vergisst ganze Wortteile).
Groß- und Kleinschreibung (obwohl er die Regeln kennt und selbstständig aufsagen kann).
Rechtschreibregeln allgemein (Doppellaute, Verlängerung eines Selbstlautes durch h) - er kennt sie, kann sie aber beim Schreiben nicht anwenden.
Beim freien Schreiben vergisst er Buchstaben.
Beim Lesen verliert er sich in der Zeile und überliest Satzzeichen und Wörter.

So hat er zB zum Muttertag wirklich intensiv eine Geschichte lesen geübt die er mir dann vorgelesen hat. Geübt hat er jeden Tag...aber das Ergebnis war gelinde gesagt eine kleine Katastrophe.

Es ist für ihn frustrierend, wenn nun auch vermehrt im Matheheft steht, er solle besser auf die RS achten, wenn er Lernwörter kann, diese richtig schreibt aber dennoch eine schlechte Note bekommt, weil er das Drumherum im Diktat falsch macht. Lauter solche Sachen eben.

Ich fürchte es läuft schon in Richtung Legathenie / LRS hinaus. Aber an wen wende ich mich? Unseren KiA der uns wegen ADS behandelt? Und falls wir was herausbekommen? Welche Recht hat er dadurch?

Ich hab wirklich Angst, dass er untergeht. Er kann doch eigentlich alles, aber ihm fehlen die Möglichkeiten. Das ist nun ein Punkt wo ich ihm dfenitiv nicht mehr helfen kann und wo wir Hilfe brauchen.

Familiär tun wir schon alles was geht. Feste Zeiten was Computer (nur am Sonntag), Fernsehen (1 Stunde am Abend) und Hausaufgaben angeht. Wir lesen gemeinsam, ich übe mit ihm Lernwörter und er schreibt seinem Cousin regelmäßig Briefe. Er liest selber gerne und wenn er malt, dann beschriftet er die Bilder, er schreibt uns zum Geburtstag und Feiertagen kleine Gedichte....
Es liegt also sicher nicht daran, dass er keine Lust hat. Aber die Lust wird irgendwann auf der Strecke bleiben und dann? Davor hab ich Angst.

Okay...jetzt ist es lang geworden...*g*

LG und schonmal Danke für die eine oder andere Antwort, Sabine

 
12 Antworten:

Re: Legasthenie - Wer kann mir Fragen beantworten?

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 22.05.2007, 9:45 Uhr

Hat die Lehrerin mal den Verdacht LRS geäußert? In der 3. Klasse ist es schon sehr spät, eine LRS zu diagnostizieren. Hat man in der Sprachheilschule nix gesagt?

Fumi (fast 11, also ziemlich genau ein Jahr älter) hat auch ADS und Legasthenie. Die Kombination ist ja nicht ganz selten.

Die Legasthenie wurde von der gleichen Psychiaterin festgestellt, die auch die ADS diagnostiziert hat. Quasi auch bei den gleichen Tests. Wobei wir nach Legasthenie suchten und Legasthenie plus ADS (auch ihne H) fanden. Vielleicht läßt sich die Lagsthenie nicht so leicht finden, wenn man nach ADS sucht. Soooo gut kenne ich mich da nicht aus.

Bei uns in Bayern braucht man ein psychiatrisches Gutachten. Dann bekommt man einen Nachteilsausgleich, was bedeutet, daß die Rechtschreibung nicht gewertet wird und Textaufgaben bei Proben oder Exen vorgelesen werden. Außerdem zahlt das JA dann eine Therapie. Bei LRS gibt es ganz ausgezeichnete Therapien, die auch gut anschlagen. Fumi bekommt seit etwas über einem Jahr eine Therapie und hat sich seitdem enorm verbessert.

Seit September geht sie hier in München auf eine spezielle Realschule für legasthene Kinder. Dort gibt es keinen Nachteilsausgleich, sondern alle Kinder werden behandelt, als ob sie legasthen sind. Also werden Aufgaben prinzipiell vorgelesen und so weiter. Außerdem geht sie in eine spezielle Singklasse, wo in Deutsch die Texte gesungen werden. Das ist bei legasthenen Kindern eine relativ neue Methode. Durch das Singen können sie die Laute, z.B. Dopplungen oder Dehnungen, besser hören.

Ich würde zumindest mal die Tests machen lassen. Wenn dann nix bei rauskommt, habt Ihr zumindest mal geprüft, ob es Legasthenie sein kann. Die Sachen, die Du schilderst, zeigen zumindest schon in die Richtung.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Legasthenie - Wer kann mir Fragen beantworten?

Antwort von bine+2kids am 22.05.2007, 9:57 Uhr

Wir sind gerade auch in der LSR-Abklärung. Heute bekomme ich das Ergebnis. Wir habe mir der Direktorin der Grundschule gesprochen, dass der Test gemacht werden sollte und die haben dann alles weiter in die Wege geleitet. Ruf dort mal an, die können dir sicher weiterhelfen.
Gruss Sabine

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Re: Legasthenie - Wer kann mir Fragen beantworten?

Antwort von TineS am 22.05.2007, 10:49 Uhr

hallo,

also bei meinem Sohn besteht der Verdacht den die lehrerin ausgesprochen hat. Es kommt nun jemand in die Schule, der ihn auf LRS testen wird.

Ansonsten würde ich mich einfach den KIA wenden, der kann bestimmt weiterhelfen.

gruß

tine

PS: auf der Sprachheilschule ist das nie getestet worden oder angesprochen?

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@bine

Antwort von TineS am 22.05.2007, 10:51 Uhr

wie lief der Test den bei euch ab und wielange dauerte es?
Wir warten ja auf nen Termin zum testen.

lg tine

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TineS

Antwort von bine+2kids am 22.05.2007, 10:54 Uhr

Ich weiss nicht was gemacht wurde. Bei uns kam auch ein Lehrerin in die Schule. Aber morgen weiss ich mehr, da ich heute das Gespräch mit dieser Lehrein habe um das Ergebnis zu besprechen.
Gruss Sabine

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Danke euch!

Antwort von Schnatterinchen am 22.05.2007, 12:29 Uhr

Vielen Dank für eure Beiträge, ihr habt mir sehr geholfen. Ich werde dann jetzt erstmal ein Elterngespräch mit der Klassenlehrerin meines Sohnes und der Direktorin (unterrichtet seine Klasse in Mathe) machen und meine Sorgen ansprechen.

Wegen der Spracheilschule: Nein, da war eine mögliche Legasthenie nie Thema. Keine Ahnung warum...vielleicht weil die Kinder bis in die 2. Klasse hinein frei schreiben sollen? Wie gesagt...lesen und schreiben ansich tut er ja auch gerne, das war nie ein Problem.

Hm...nunja..ich hoffe das ich schnell einen Termin bekomme und wir wissen welche Möglichkeiten wir haben.

LG, Sabine

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Buchtip dazu

Antwort von MiniMama am 22.05.2007, 12:35 Uhr

Schau Dir dieses Buch mal an:

http://www.amazon.de/Legasthenie-Talentsignal-Lernchance-kreatives-Lesen/dp/3426775069/ref=pd_bbs_sr_2/303-9181161-4320219?ie=UTF8&s=books&qid=1179829935&sr=8-2

ich find's klasse. Bin zwar nicht persönlcih betroffen, hatte aber schon zweimal Klienten (Kinder) in meiner Praxis, die heftigste Legasthenie- und damit natürlich Schulprobleme hatten. Beide hatten auch schon ne lange "Therapeuten-Karriere" bzgl. Legasthenie hinter sich, hat aber alles nix gebracht.

Ich hatte das Buch empfohlen und denen ne Therapeutin ausfindig gemacht die ein Training nach der in diesem Buch vorgestellten MEthode anbietet. Beide Kinder waren begeistert.
Von den Eltern natürlich ncith zu reden :-)

Ist vielleicht auch was für Euch?

liebe grüße & viel erfolg
minimama

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@Elisabeth

Antwort von KatjaR am 22.05.2007, 13:19 Uhr

Hallo Elisabeth,

welche Realschule ist das und weißt du zufälligerweise, ob es in München noch andere derartige Realschulen oder Gymnasien gibt?


Viele Grüße
Katja

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Re: hier..

Antwort von aenneli am 22.05.2007, 16:25 Uhr

Hallo,
hier der für uns ultimative Schritt.
Google mal unter avwf
wir haben damit riesen Erfolge erzielt.
Grüsse aus der Schweiz

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Re: @Elisabeth

Antwort von Elisabeth mit Fumi & Temi am 22.05.2007, 19:15 Uhr

Das ist die Sabel-Realschule in der Schwanthaler Straße. Und meines Wissens ist das die einzige Schule dieser Art in ganz Oberbayern. Zumindest hat sie ein riesiges Einzugsgebiet. In Fumis Klasse ist sogar ein Junge, der jeden Tag aus Rosenheim anreist. Ihr angeschlossen ist das Forum Legasthenie, das auch für Nicht-Sabel-Schüler Legasthenietraining anbietet.

Die Sabelschule findest Du unter www.sabel.de/DE/muenchen/Realschule.asp

Das Forum Legasthenie unter www.forum-legasthenie.de

Gruß,
Elisabeth.

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Re: @Elisabeth

Antwort von KatjaR am 23.05.2007, 13:49 Uhr

Hallo und dankeschön für die Info :-)
Leider nicht ganz billig: 370,- Euro für die Ganztagesschule :-(
Aber vielleicht ist das Legasthenietraining ja etwas für meinen Sohn. Jetzt muss ich erstmal schauen, was die Psychologin sagt.

Grüße
Katja

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Re: Legasthenie - Wer kann mir Fragen beantworten?

Antwort von nobnob am 27.05.2007, 12:04 Uhr

Hallo zusammen!
Ich bin Beratungslehrkraft an einer Grundschule und an drei Hauptschulen und habe viel mit Legasthenie-Testungen zu tun. Jede Schule müsste eine Beratungslehrkraft haben, die auf Anfrage hin kostenlose Tests vornimmt. Es handelt sich dabei zumeist um einen sprachfreien Intelligenztest und spezielle Lese-/Rechtschreibtests. Diese Tests geben Auskunft über eine Teilleistungsstörung auf diesen Gebieten und ob es sich eher um eine Schwäche oder eine massivere Störung handelt. Der Nachteilsausgleich wird im Falle einer Schwäche für einen Zeitraum von 2 Jahren gewährt, im Falle einer Störung das ganze Schulleben lang bzw bis zum Übertritt in eine weiterführende Schulart.
Es gibt auch hilfreiche Fördermaterialien - am besten natürlich im Einzelunterricht -, aber man muss Geduld haben und kann keine "Heilung", sondern nur eine "Linderung" erwarten.
Ein Trost: Diese Teilleistungsstörung ist nicht abhängig von einer niedrigeren Intelligenz!

Alles Gute!

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