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Geschrieben von Sylvia1 am 22.06.2006, 0:32 Uhr

Latein oder Französisch?

Hallo,

warum sollte das Kind diese Entscheidung denn nicht selber treffen können? Wenn es eine Sprache lernen muss, die es selber gar nicht lernen will, dann wirkt das sicher nicht sehr motivierend! Irgendeine Präferenz hat das Kind doch sicher. Das sollte man unbedingt berücksichtigen.

Meine Tochter ist jetzt zwar erst 8 Jahre alt und kommt in die 3. Klasse, doch weiß sie schon jetzt ganz genau, dass sie ab der 6. Klasse auf jeden Fall Latein lernen will und nicht Französisch. Französisch ist überhaupt gar kein Thema für sie (war es auch noch nie). Später will sie dann auch noch Spanisch und Russisch dazu lernen. Ich kann ihre Wünsche diesbezüglich nur unterstützen und ihr bei der Umsetzung helfen, d. h. den Weg dahin ebnen (z. B. durch die Wahl einer Schule, die diese Sprachen auch anbietet und bei der solche Angebot auch zustande kommen, d. h. die erstens Lehrer hat, die diese Sprachen unterrichten und die zweitens genug Schüler eines Jahrganges hat, damit die Nachfrage groß genug ist, dass diese Kurse auch tatsächlich zustande kommen, und nicht nur angeboten und dann doch wieder gecancellt werden, weil sich nicht genug Interessenten dafür angemeldet haben).

Ich selber habe mich in der 7. Klasse für Französisch entschieden (war immer ziemlich gut in Englisch und hatte auch Spaß daran), eben weil ich nicht die "tote" (und wie ich damals glaubte, langweilige) Sprache Latein lernen wollte. Diese Entscheidung habe ich auch selber getroffen und da hätte ich mir auch gar nicht reinreden lassen. Im Gegenteil, hätte ich Latein lernen MÜSSEN, weil meine Eltern das unbedingt so gewollt hätten, dann wäre ich von vornherein schon auf Contra programmiert gewesen und dann wäre das schon eine schlechte Ausgangssituation gewesen. Mit meiner Wahl auf Französisch bin auch allerdings auch nicht wirklich glücklich geworden. Das lag aber auch an dem vielen Unterricht, der bei uns ausfiel und an der Vertretungslehrerin, die dann nicht mehr so doll war. Aber das hätte bei Latein genauso passieren können, das weiß man ja vorher nicht. Später, nach der Schule und der Ausbildung habe ich aus eigenem Antrieb Spanisch gelernt, womit ich sehr viel besser klarkomme.

Meiner Meinung nach wird in der Wirtschaft (wo ja die zukünftigen Arbeitgeber der Schüler sitzen) gar nicht so viel Wert auf die Sprache Französch gelegt. Englisch ist natürlich absoluter Standard, aber als 2. oder weitere Fremdsprache sollte man sich lieber auf z. B. Spanisch, Russisch, Chinesisch, Japanisch, Türkisch, Arabisch ... - alle diese Sprachen natürlich auf sehr hohem Nivau, perfekt in Wort und Schrift sozusagen - spezialisieren. Dann hat man mehr Chancen, weil man etwas kann, was nicht "jeder" kann. Französisch lernen hier in Deutschland relativ viele Leute und Frankreich ist nah. Die großen Märkte der Zukunft sind aber nicht unbedingt französischsprachig. Daher verstehe ich es ehrlich gesagt nicht, dass die Sprache Französisch von den Schulen noch so stark angeboten wird (bzw. dass oft sogar gar keine Alternativen da sind, wenn man eine 2. Fremdsprache lernen möchte, wie z. B. bei den meisten Realschulen). Die Schulen sollten hier ihr Angebot an Fremdsprachen mal aktualisieren und sich den Anforderungen der Arbeitswelt anpassen.

Das ist meine Meinung zu dem Thema.

Schöne Grüße
Sylvia

 
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