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Geschrieben von Viktoria13 am 07.09.2019, 4:00 Uhr

Kooperationsklasse

Hallo,
hat jemand Erfahrung mit einer Kooperationsklasse inder Grundschule?
D.h. es sind Regelkinder mit Förderbedarfkindern in einer Klasse gemischt.
So wie es aussieht wird unser Kind (kein Kind mit Förderbedarf) in solch eine Klasse kommen. Wir als Eltern wurde nicht gefragt und wir sehen das ganze sehr kritisch.
Muss man dies als Eltern akzeptieren?
Danke und Gruß
Viktoria

 
21 Antworten:

Re: Kooperationsklasse

Antwort von Sonnenkäferchen am 07.09.2019, 7:50 Uhr

Hallo,

das ist doch aber mittlerweile an den Schulen üblich, nachdem die Förderschulen aufgelöst wurden.

Bei meiner Tochter waren etwa ein Drittel Kinder mit Unterstützungsbedarf in der Klasse. Die mit Förderstatus "L" waren harmlos, schlimm waren die mit "SE".
Die Klassenlehrerin meinte zum Ende, dass sie die "normalen" Kinder echt bewundert, wie die das geschafft haben.
Der Lehrplan wurde trotzdem so ziemlich geschafft und der Wechsel zur weiterführenden Schule ging problemlos.

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von cube am 07.09.2019, 8:40 Uhr

In der Klasse unseres Sohnes sind 2 Kinder, einer mit Lernschwierigkeiten, eines mit sozial-emotionalem Förderbedarf. Dazu kommt dann eben auch eine zusätzliche Pädagogin, die mit diesen Kindern arbeitet. Es gibt keine Probleme, die es nicht auch mit "normalen" Kindern in einer einer Klasse ohne Integrations-Kinder geben würde. Auch in einer normalen Klasse gibt es Kinder, die sich eben nicht so gut anpassen können, schnell sauer werden, langsamer sind etc.

Was seht ihr als Eltern denn kritisch bzw. welche Probleme befürchtet ihr? Vielleicht könnte man deine Frage dann etwas zielgerichteter beantworten.

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Inklusion gibt‘s an jeder Schule...

Antwort von Lillimax am 07.09.2019, 10:56 Uhr

Hallo,

es gibt inzwischen ja an jeder Schule das sog. Gemeinsame Lernen. Meist werden dabei etwa so bis zu vier Förderkinder in die normale Klasse gemischt. Manchmal ist es wie bei Euch - wo es offenbar mehr Förderkinder sind, und man sogar eine eigene Klasse dafür einrichtet. Wie auch immer, hier gibt‘s verschiedene Modelle.

Rechtlich ist es so, dass Schulen verpflichtet sind, Inklusionskinder jeder Art aufzunehmen in den Regelunterricht. Das gilt auch für Kinder mit erhöhtem sozial-emotionalem Förderbedarf (verhaltensauffällige Kinder). Eltern haben bei schulischen Belangen außerdem in Deutschland kein Mitsprache- oder Vetorecht. Schule, Inhalte, Methoden etc. sind allein Sache des Staats. Das hat Vor- und Nachteile.

Ich kann Deine Bedenken verstehen. Ich muss aus eigener Erfahrung sagen, dass Förderkinder den Unterricht natürlich deutlich unruhiger machen und teilweise auch erschweren. Nach meiner persönlichen Meinung tut man mit der Inklusion - wo sie sich auf verhaltensauffällige Kinder bezieht - weder den Regel-, noch den Förderkindern einen Gefallen.
An Sonderschulen dagegen gibt es einen weitaus höheren Personalschlüssel (kleine Gruppen, ausgebildete Sonderpädagogen) für diese Kinder, man kann dort viel besser auf sie eingehen. An Deutschen Grundschulen steht oft nur für wenige Stunden die Woche eine Sonderpädagogin zur Verfügung, oft gibt es hier nur eine halbe Stelle für die ganze Schule.

Für mich ist die von der EU verordnete Inklusion eine vom deutschen Staat sehr bereitwillig aufgenommene Möglichkeit, Geld zu sparen. Förderschulen sind dringend notwendig, werden aber reihenweise geschlossen.

Nun ist es aber ja momentan so, wie es ist. Du könntest höchstens versuchen, auf Kulanzbasis und im Gespräch mit der Schulleitung zu erreichen, dass Dein Kind nicht in die Kooperationsklasse kommt. Einen Anspruch darauf hast Du nicht. Weil man sich aber zufriedene Eltern wünscht, ist es trotzdem einen Versuch wert.

Verlieren kann man dabei nichts, Ihr werdet zudem nicht die einzigen Eltern sein, die da Vorbehalte haben- man erfährt es ja nicht, wenn auch weitere Paare das Gespräch mit der Rektorin/dem Rektor suchen. Ihr werdet auch nicht schlecht angesehen, denn die Schulen wissen selbst, wie problematisch Inklusionskinder sein können, auch dort ist man gar nicht begeistert über die gesetzliche Regelung.

LG

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Re: Vielleicht wartet ihr erst einmal die ersten Wochen ab

Antwort von cube am 07.09.2019, 11:18 Uhr

Wie gesagt - es wäre evt. hilfreich zu wissen, wieviele Kinder mit Förderbedarf und auch welchem in der Klasse sein werden und welche Bedenken die Eltern haben.
Grundsätzlich müsst ihr es aber akzeptieren.
Bei uns läuft es problemlos.
Man kann über Inklusion denken wie man möchte - generell zu sagen "mein Kind aber bitte nicht" wirkt eben nicht besonders tolerant.
Was würdet ihr sagen, wenn euer Kind Lernschwierigkeiten hätte (und zwar ohne dabei gleich dumm zu sein) und andere Eltern sagen "ja klar sollen die Kinder auch etwas lernen - nur nicht mit unserem zusammen".
Ist nur mal so ein Gedankenanstoß - vielleicht wartet ihr erst mal die Einschulung und die ersten Wochen ab, bevor ihr euch als Eltern positioniert, die ohne Wissen um das tatsächliche Lernklima gleich eine Extrawurst für ihr Kind wollen.
Sorry, hört sich hart an - aber so werdet ihr dann eben wirken.

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von kati1976 am 07.09.2019, 12:43 Uhr

Was stört dich daran?

Hier ist das an jeder Schule so.

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Re: Vielleicht wartet ihr erst einmal die ersten Wochen ab

Antwort von Viktoria13 am 07.09.2019, 16:12 Uhr

Hallo cube,

vielen Dank für Deine Antworten!

lillimax hat oben genau unsere Bedenken gut ausgedrückt. Ich denke auch nicht, dass Vorbehalte hier gleich intolerant sind - eher politisch nicht korrekt....

Das Problem ist der Personalmangel. Auf der Förderschule kann man besonders gut auf die Kinder mit Schwierigkeiten eingehen, weil alles darauf ausgerichtet ist und an der Regelschule eben auf die Kinder ohne Förderbedarf. Das ist nichts gegen die Kinder mit Förderbedarf. Zwei spezialisierte Systeme sind aber eben teuer, und es werden Kompromisse zu Lasten der Kinder gemacht.

Wenn sie sehr gut umgesetzt ist, mit entsprechender Personalausstattung, kann diese Kooperationsgeschichte bestimmt auch gelingen. Aber das ist wohl leider of nicht der Fall bei dem akuten Lehrermangel. Also in der Theorie nicht ganz verkehrt, aber in der Praxis oft dann doch zum Nachteil aller Seiten (auch der Lehrer, die einfach damit überfordert sind). Verkauft von den Schulen wird das dann alles positiv, dass ja alle voneinander lernen etc.

Wie groß die Klasse sein wird und wie viele Kinder mit Förderbedarf dabei sein werden, weiß ich noch nicht.
Wir müssen wie Du sagst, wohl abwarten und dann eventuell entsprechend reagieren.
Ich empfinde dieses Gefühl, in schulischen Dingen dem Staat komplett ausgelierfert zu sein, als bedrückend und belastend. Zumal m.E. viele Dinge leider nicht gut laufen.
Die Kinder sind oft Versuchskaninchen und viele Dinge sind später nicht mehr gerade zu rücken...

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Re: Inklusion gibt‘s an jeder Schule...

Antwort von Viktoria13 am 07.09.2019, 16:13 Uhr

Hallo Lillimax,

Danke für Deine ausführliche Antwort. Du sprichst genau meine Vorbehalte aus.
Ich finde das Schlimme ist, dass man komplett dem System ausgeliefert ist.

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von Viktoria13 am 07.09.2019, 16:16 Uhr

Hallo Sonnenkäferchen,

danke für die Antwort.

Deine Bemerkung: "Die Klassenlehrerin meinte zum Ende, dass sie die "normalen" Kinder echt bewundert, wie die das geschafft haben". Interpretiere ich so, dass die Regelkinder es in dieser Konstellation schwieriger hatten als ohne Integrationskinder.
Das untermauert mein ungutes Gefühl.

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von dhana am 07.09.2019, 21:28 Uhr

Hallo,

also aus Erfahrung würde ich eher sagen, das vorallem die Förderkinder zurückstecken müssen nicht die "normalen" Kinder.

Sie haben keine besonders ausgebildeten Lehrer, die ihre Probleme kennen und damit umgehen können - sie haben keine kleineren Klassen oder Klassenräume die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Alles was an einer Förderschule selbstverständlich wäre.

Ich hatte ein Kind mit Förderbedarf Hören/Sprechen, das an der Regelschule eingeschult werden musste, weil es nicht genugend Platz an der Förderschule gab.
Und die ersten 2 Jahre ist er da gnadenlos untergegangen - wie meinte sein Lehrer "es muss auch dümmere Kinder geben" und hat sich einfach gar nicht mehr groß mit ihm abgegeben. Das er einfach Probleme mit dem Hören hatte, Legastheniker ist ect... hat niemand intressiert. Das er mit der unruhigen Klasse und den vielen Geräuschen im Klassenzimmer überfordert war und das eine Legasthenie nicht einfach weggeht, wenn man mehr übt...tja - für den Lehrer war eine Legasthenie eine Modeerscheinung und er sollte halt mehr üben. Und das er einen besonderen Platz brauchte - vorne links, damit die Geräusche nicht mehr von allen Seiten kamen - Spinnerei der Eltern...
Und weil er ja so ruhig und schüchtern war, wurde er ständig neben extra unruhige (normale) Kinder gesetzt, weil er ja nicht mitquatschte.. das er dann gar nichts mehr gehört hat und ständig überfordert war... pech.

Nach 2 Jahren war mein Sohn in der Schulverweigerung und hielt sich selber für dumm.
Erst mit Hilfe des SPZ und der dortigen Psychologin schafften wir es genügend Druck auf die Schule zu machen, das z.B. der Nachteilsausgleich für die Legasthenie gegeben wurde, das er seinen Sitzplatz fest hatte und nicht ständig umgesetzt wurde. Und es kam dann regelmässig ein Hörpädagoge und hat vorallem dem Lehrer erklärt was wichtig ist.

Lustig war die Schulzeit für meinen Sohn nicht und wenn es einen Weg gegeben hätte, wäre ich sofort aus der Inklusion ausgestiegen.
Also aus meiner Erfahrung, sind es eher die Kinder mit Förderbedarf die darunter leiden. Die Grundschullehrer halten sich an das was sie kennen und das sie gelernt haben - wenn sie gerne Kinder mit Förderbedarf unterrichtet hätten, wären sie vermutlich Förderlehrer geworden.

Gruß Dhana

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von luvi am 07.09.2019, 21:39 Uhr

Hallo,
Es liegt (ich spreche von Bayern) nicht am Lehrermangel, dass Kinder mit Förderbedarf an Regelschulen unterrichtet werden, sondern daran, dass Eltern die letztendliche Entscheidung treffen können, welche Schule ihr Kind besuchen soll. Für beides (Regelschule/Förderschule) gibt es für und wider.

Ich finde es positiv, wenn die Schule sich dafür einsetzt, eine Kooperatiionsklasse zu bekommen. Eine zusätzliche Lehrkraft arbeitet mit den Kindern mit Förderbedarf. Die Klasse wird in diesen Stunden also geteilt, der Lehrer hat somit auch mehr Zeit für jedes einzelne Kind, also auch für die ohne Förderbedarf.
Die Alternative wäre, die Schule beantragt keine Kooperatiionsklasse. Die Kinder mit Förderbedarf wären trotzdem in der Klasse, nur ohne zusätzliche Förderlehrkraft.

Ihr als Eltern werdet euch nicht weigern können, dass in der Klasse Kinder mit Förderbedarf sind.

LG luvi

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Du kannst vorab natürlich drum bitten, in eine andere Klasse zu kommen.

Antwort von emilie.d. am 08.09.2019, 8:44 Uhr

Ich würde es nicht machen.

Es ist bundeslandabhängig und auch schulabhängig, wie das letztlich läuft. Das ist am Ende des Tages aber mit jeder Klasse so. Ich würde es auch eher positiv sehen, weil eben zwei Lehrkräfte in der Klasse sind. Wenn man Glück hat, haben die Zeit über, die sie in die Förderung der restlichen Kinder stecken können.

Ich hab ja mehrere Grundschullehrer in der Familie, denen wird der Unterricht von Kindern ohne Diagnosen gesprengt. Kind von einer Sozialpädagogin z.B., das im Grunde genommen antiautoritär erzogen wird und mitten im Unterricht grunzend auf dem Tisch sitzt, keine Regeln akzeptiert. Oder extrem verhaltensauffälliges Kind, das andere Kinder bedroht und schlägt, Stühle durch die Gegend wirft, wo der Vater sich aber mit Händen und Füßen gegen Diagnostik gesträubt hat und es zwei Jahre gedauert hat, bis sie den von der Schule runter hatten.

Die Kinder mit Sehbehinderungen, Mutismus usw. sind in der Hinsicht viel unproblematischer.

Insofern, ich würde erstmal abwarten. Bittest Du um einen Klassenwechsel fürs Kind vorab und Dein Kind landet z.B. in einer Klasse, wo eine Mädchengruppe sie mobbt und ausschließt, wird es schwierig, dann drum zu bitten, jetzt aber doch in die Förderklasse zu wollen. Oder habt ihr mehrere Alternativklassen?

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Noch vergessen

Antwort von emilie.d. am 08.09.2019, 10:03 Uhr

Auch das ist an jeder Grundschule anders, aber je nach Sprengel ist ziemlich gut bekannt, aus welchem Kiga die tendentiell leistungsschwächeren, auffälligeren Kinder kommen. Ich würde als Mutter dacon ausgehen, dass die wahracheinlich auch eher in der Regelklasse und nicht in der Förderklasse landen.

Am Ende des Tages weiß man natürlich trotzdem nicht, mit welcher Klasse das eigene Kind besser fährt. Ich will nur sagen, dass ich i.G. zu Dir erstmal nicht davon ausgehen würde, dass mein Kind in der Förderklasse schlechtere Chancen hat. Das ist von vielen anderen Faktoren abhängig.

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Wie viele Kinder hat der Staat denn bei Dir schon versaut?

Antwort von emilie.d. am 08.09.2019, 10:52 Uhr

Entschuldige, dass ich so provokant nachfrage, aber Bildung ist primär erstmal Ländersache und die Unterschiede von Schule zu Schule sind riesig. So allgemein ist unser Schulsystem in Vergleich zu anderen europäischen Ländern nicht schlecht und ich finde die Aussage von Dir einfach zu krass.

Daneben kann man über den Elternbeirat Einfluss auf Schule nehmen. Es ist aber unglaublich schwer, Eltern zu finden, die sich engagieren wollen. Mein Mann ist Elternratsvorsitzender und kann ein Lied davon singen. Es gab im Nachbarort ein Riesengeschrei in Teilen der Elternschaft, als Flexiklassen eingeführt wurden. Das ist lang und breit im Vorfeld mit dem Elternrat diskutiert worden, es hatte sich aber sculicht und ergreifend keine Mehrheit bei den Eltern dagegen gefunden.

Wo sie jetzt eingeführt werden, ist das Gemecker bei einigen halt wieder groß, 'man' hätte doch usw. Ja, man hätte können, wenn die Elternschaft entsprechend gewollt hätte. Der Wille hat aber gefehlt, viele finden die eige zöich doch ganz gut oder wollen es zumindest mal ausprobieren.

Wenn Du das Gefühl hast, dem Staat in Sachen Schulpolitik ausgeliefeet zu sein, würde ich Dir sehr empfehlen, Dich in den Elternbeirat wählen zu lassen. Hier ist das unglaublich einfach, weil niemand es machen will. In der Position bekommst Du viel Kontakt zum Lehrkörper und kannst dann entsprechend darauf hinarbeiten, dass z.B. Förderklassen bei Euch an der Schule abgeschafft werden. G8 ist z.B. auch ein gutes Beispiel, das zeigt, wie man über organisierten Widerstand Schulpolitik ändern kann, wenn man eine entsprechende Mehrheit hinter sich weiß.

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Re: Das nennt sich Inklusion

Antwort von mams am 08.09.2019, 17:08 Uhr

und ist in Deutschland Pflicht. An jeder Schule in Europa wird so unterrichtet. Alle Länder der EU müssen eine entsprechende Konvention umsetzen, da gibt es keine Ausnahme. Natürlich werdet ihr als Eltern nicht gefragt, weil es der Normalfall ist.

Also ja, das musst du akzeptieren.

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von IngeA am 08.09.2019, 21:19 Uhr

Das kann gut gehen, das kann schief gehen, das kann ein Vorteil sein, das kann ein Nachteil sein. Wie in jeder anderen Klasse auch.

Ob eine Klasse (egal was für eine) funktioniert hängt, nach meiner Erfahrung nicht vom Konzept ab, sondern steht und fällt mit der Lehrkraft, bzw. mit der "Gesamteinstellung" der Schule.

Vielleicht könntest du dich dagegen wehren. Ich würde es nicht machen. Du machst dich unbeliebt wegen etwas, von dem du nicht weißt, ob es sich für dein Kind als gut oder schlecht oder neutral erweist. Und du weißt nicht, ob das in einer anderen Klasse anders, besser, schlechter wäre.

Und: verhaltensoriginelle Kinder hast du in jeder Klasse. Nur gibt es in der Inklusionsklasse normalerweise weniger Kinder und mehr Betreuer.

LG Inge

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Re: Wie viele Kinder hat der Staat denn bei Dir schon versaut?

Antwort von Viktoria13 am 09.09.2019, 0:44 Uhr

Hallo Emilie,

danke für Deine Antwort. Nehme das Provokante nicht übel ;-). Man muss ja auch noch kontovers diskutieren dürfen, oder?
Ich habe schon ein älters Kind, das zwar nicht "versaut" ist vom staatlichen System - aber nach meiner Erfahrung geht es schon in diese Richtung. Viele Schwierigkeiten in der Schule sind hausgemacht: Es liegt m.E. einfach an den aktuellen Lehrmethoden und ständigen Schulversuchen. Ein anderes Problem, was nicht den Schulen anzulasten ist, ist ein Schüler- und Elternverhalten, welches die Autorität der Lehrkräfte untergräbt. Da wird dann Unterricht oft schwierig...
Das große Kind geht mittlerweile auf eine Privatschule, wobei hier die Lehre m.E. viel besser ist und die Lernbedingungen sowieso. Das Verhaltensproblem vieler Schüler schlägt hier aber natürlich auch durch.... Ein gesamtgesellschaftliches Problem.
An der Grundschule gibt es einen Elternbeirat, der aber letztendlich nicht anderes ist als Organisator von Festen etc. Wenn es Probleme gibt, werden diese von der Schulleitung sofort abgeblockt.

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von Viktoria13 am 09.09.2019, 0:55 Uhr

Hallo Inge,

danke für Deinen Beitrag.
Du hast recht, ob es gut läuft oder schlecht hängt von vielen Faktoren ab: individuelle Lehrkraft ganz wichtig, Klassenzusammensetzung und "Gesamteinstellung der Schule", wie Du schreibst.
Klassenzusammensetzung ist eben auch nur ein Aspekt, wenn auch ein wichtiger. Außerdem weiß man auch nicht wie sich das eigene Kind genau weiterentwickelt. Im Prinzip ist das Ganze ein großes Überraschungsei...
Wir werden jetzt erst einmal abwarten und hoffen, dass es das Schicksal gut mit uns meint. Denn die anderen Klassen sind genauso wenig aus der jetzigen Sicht einzuschätzen. Wenn's gar nicht geht, dann müssen wir uns halt was überlegen.
Mich haben einfach nur andere Erfahrungen interessiert. Wenn man eben schon etliches Negatives mit dem großen Geschwister erlebt hat, dann kreisen die Gedanken.

Den Ausdruck "verhaltensoriginell" werde ich mir übrigens merken ;-)

Gruß, V.

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von Viktoria13 am 09.09.2019, 0:56 Uhr

Hallo Luvi,
danke für Deine Antwort.
V.

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von Viktoria13 am 09.09.2019, 1:03 Uhr

Hallo Dhana,

danke für Deinen Erfahrungsbericht aus Sicht eines Förderkindes. Das wäre auch meine Befürchtung, dass das Förderkind in der Regelklasse eher untergeht. Viele Eltern wollen aber wohl lieber in eine Regelklasse, so dass alles nach ußen hin möglichst normal aussieht?! Oder es sind eben nicht genug Förderschulplätze vorhanden.

Aus Sicht der eines Regelkindes ist die Befürchtung, dass zuviel Augenmerk auf die Förderkinder gelegt wird, so dass die anderen Kinder dann ins Hintertreffen gelangen.
Je nach Schwierigkeit der Förderkinder könnte es sein, dass der sowieso schon hohe Lärmpegel in den Klassen noch höher ist und einfach durch die Heterogenität zu viele Unruhe in die Klasse kommt.
Es tut mir leid, dass Dein Sohn so eine schwere Schulzeit hatte und hoffe, dass Ihr nun einen guten Weg für ihn gefunden habt.

V.

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von Wunschkind-Nr-2 am 13.09.2019, 18:53 Uhr

Der Begriff "Förderbedarf" ist ja eher schwammig definiert.

Ich stimme dir zu, dass einige Kinder wirklich an speziellen Förderschulen besser aufgehoben sind, da sie dort ohne Druck und Vergleiche lernen können und dürfen und oft auch leichter Freundschaften schließen können.

Allerdings besuchen ja auch sehr häufig "Kinder mit Förderbedarf" die Regelschulen, die an einer Regelschule auch genau richtig sind. Vor 10-20 Jahren wären sie genauso in eine Regelschule eingeschult worden. Nur, dass diesen Kinder (und damit auch den Schulklassen) diese Extrabetreuung früher nicht zustand.

Wir waren z.b. gerade erst bei der Schuluntersuchung. Meine Tochter hat eine, mittlerweile sehr gut medikamentös eingestellte, Epilepsie. Ansonsten keine Auffälligkeiten und völlig normal entwickelt. Trotzdem hat die Schulärztin "Einschulung mit Förderbedarf" empfohlen, allein aufgrund der Diagnose. Genauso verhält es sich mit anderen chronischen Krankheiten wie Diabetis z.b.
Und bei dieser Art von Kindern sehe ich auch gar keinen Grund, sie nicht in eine Regelschule einzuschulen. Es bedeutet in dem Fall ja einfach nur, dass bei Bedarf extra Betreuung in die Klasse kommt.
Kinder mit Förderbedarf im Sozial-Emotionalen Bereich wurden in den meisten Fällen auch so oder so in eine Regelschule eingeschult werden.

Ich denke dir bleibt nichts außer abzuwarten und den Kindern eine Chance zu geben zu zeigen, dass sie gar nicht so anders sind :-)

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Re: Kooperationsklasse

Antwort von Cosmina am 17.09.2019, 16:07 Uhr

Kinder mit Förderbedarf heißt nicht anders als Kinder mit Schwäche u. Stärken. Die würden diagnostiziert.
Es gibt in jeder Klasse/ Schule , Kinder die “normal“ sind , mit Schwäche u. Stärke , die nicht diagnostiziert worden sind.
Im Endeffekt sind alle “normale“ Kinder.
Einer der Psyho Probleme hat, wird bestimmt nicht in eine Regelschule Eingeschult.

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