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Geschrieben von Astrid am 04.11.2013, 8:49 Uhr

Ist Euer Kind auch HSP (hypersensibel)?

Im Moment gibt's doch diesen neuen Hype: HSP (hypersensible Persönlichkeit). Es geht um Kinder und Erwachsene, die besonders dünnhäutig, sensibel, evt. auch ängstlich und lärmempfindlich sind oder denen bei Trubel und auf Feiern schnell alles zuviel wird. Ihr Nervenkostüm ist leicht (über)erregbar, aber sie kommen nur schwer wieder runter. Sie haben feine Antennen für die Gefühle anderer und sind oft erst glücklich, wenn auch alle um sie herum es sind.

Es ist keine Störung oder so, sondern einfach ein Persönlichkeitsmerkmal mit Vor- und Nachteilen. Eigentlich ist es nur ein neues Wort für die früheren "Sensibelchen". Es gibt ja gerade mehrere Bestseller dazu (v. Elaine Aron), es begegnet einem momentan irgendwie überall. Ich glaube, meine Tochter ist auch HSP. Habt Ihr auch so ein dünnhäutiges Kind und woran macht Ihr das fest?

LG

 
10 Antworten:

Re: Ist Euer Kind auch HSP (hypersensibel)?

Antwort von Pamo am 04.11.2013, 9:13 Uhr

Dazu gibt es bereits einige Stränge, guck mal im Aktuell und Kranke Kinder

http://www.rund-ums-baby.de/aktuell/Hochsensibilitaet-moegt-ihr-vielleicht-mal-schildern_584612.htm

http://www.rund-ums-baby.de/kindern_helfen/Hochsensibilitaet_92309.htm

http://www.rund-ums-baby.de/kindern_helfen/krummenau-zum-Thema-Hochsensibilitaet_92348.htm

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Hallo

Antwort von susip1 am 04.11.2013, 15:05 Uhr

Hallo,


also das ist nur ein Persönlichkeitsmerkmal? Glaubst Du?

Meiner ist auch so. Er sieht es wirklich sofort, wenn jemand nicht glücklich ist oder traurig, die Stimmung. Er reagiert auch gewaltig auf Stimmungen - besonders die von mir.

Er ist lärmempfindlich und mag Trubel nicht.

Ich gehe davon aus, dass es sich um ein Wahrnehmungsproblem handelt - bisher wurde mir das immer so eingeredet, dass es nur ein Persönlichkeitsmerkmal sein soll - ja gut - warum eigentlich nicht - aber wäre mir neu.

Lg

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Re: Hallo

Antwort von Pamo am 04.11.2013, 18:26 Uhr

wieso ist das ein Wahrnehmungsproblem? ist doch eher ein Wahrnehmungsgeschenk

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Pamo

Antwort von susip1 am 04.11.2013, 19:08 Uhr

Ja - sogesehen eigentlich eh!

Nur wenn es halt z.B. in der Schule schnell mal zu laut ist, er keine lauten Geräusche oder lautes Verhalten mag, dann kann es auch schnell zu einem 'Problem' werden....

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an Pamo - Fluch oder Segen?

Antwort von krummenau am 04.11.2013, 19:15 Uhr

Kommt ganz auf die Umstände an, ob das ein Fluch oder ein Segen ist.

Ich selber war als Kind so und bin es heute als Erwachsene auch noch, wobei ich inzwischen besser damit umgehen kann, auch mal Mißstimmungen aushalte und nicht mehr alles so an mich ranlasse.

Meine beiden Söhne haben das auch geerbet, der zweite noch schlimmer als der Erste, wobei auch das mit zunehmendem Alter besser wird.

Er konnte als Kindergartenkind keine Clownsveranstaltungen besuchen, der Applaus war ihm zu laut oder das "Kinder, nun kreischt mal alle" und er hat sich im Kiga und in der ersten Hälfte des ersten Schuljahres noch sehr oft die Ohren zugehalten - da muß man schon an den Lehrern arbeiten, daß die nicht persönlich beleidigt sind.

Auf der einen Seite ist es schön, feine Antennen zu haben, allerdings ist unsere Welt nicht unbedingt darauf ausgelegt und man ist sehr häufig einer Reizüberflutung ausgesetzt, was ein "normal" empfindender Mensch nie als solche wahrnehmen würde.

Was andere Menschen als Vergnügen empfinden, ist für mich eine Strafe, z.B. Kino, Konzert, Kneipe - da kann ich überall nicht hingehen, es ist mir definitiv zu laut.

In manchen Läden mag ich nicht einkaufen, weil ständig im Hintergurnd Musik dudelt. Nicht mal sehr laut, aber es stört mich, weil es dauerhaft da ist.

Auch heute noch habe ich am liebsten Frieden um mich, Menschen, die sich verstehen und, wenn sie sich auch nicht mögen, so doch zumindest respektvol miteinander umgehen.

Nun leben wir auf dem Lande und was hier an Klatsch und Tratsch abgeht, ist manchmal nicht mehr feierlich.

In vielen Situationenj wünsche ich mir durchaus das dicke Fell, mit dem mein Mann offenbar auf die Welt gekommenj ist.

Da unsere Welt aber nun mal so ist, wie sie ist, muß man sich als Sensibelchen entweder anpassen, was sehr anstrengend sein kann, gewisse Situationen vermeiden, was ebenfalls Kraft kostet, oder man geht unter.

Also, es mag durchaus schön sein, aber eben nicht immer.

Liebe Grüße von Silke

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Re: an Pamo - Fluch oder Segen?

Antwort von Pamo am 04.11.2013, 19:36 Uhr

Ich kann den Applaus auch nicht leiden, würde im Traum nicht daran denken, mich für ein überlautes Musikkonzert in eine Masse von Menschen zu quetschen und kann mir durchaus vorstellen, dass ein Leben ohne Clownveranstaltungen lebenswert ist.

Man kann auch als Hochsensibler ein "dickes Fell" bekommen: Man nimmt die Mißstimmungen dann natürlich immer noch wahr, aber man nimmt das nicht persönlich - kann sich davon distanzieren. Auch ein Hochsensibler braucht sich die Laune nicht von einem Raum voller Miesepeter verderben zu lassen.

Und das ewig Beleidigtsein von Lehrern ist doch klassisch deutsch, da braucht man sich noch nicht einmal die Ohren zu zu halten. (Wann kriegen wir mal Grundschullehrer, die intelligent und einfühlsam genug sind, um auf die Idee zu kommen, dass ein Kind das sich die Ohren zuhält dies nicht immer und ausschließlich tut, um den Lehrer zu beleidigen? Vergiss es, kriegen wir niemals! Lehrer sind einfach Glücksache.)

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Hab ich noch nie so gesehen

Antwort von susip1 am 04.11.2013, 20:10 Uhr

Ja, mein Kleiner ist wohl genau so.

Er mag keine Störgeräusche bzw. findet eben so Störgeräusche, die wir ausblenden können, einfach nur anstrengend.

Es wird bei ihm aber als auditive Hörverarbeitungsstörung ausgelegt.

Mag sein, dass er 'nur' hörempfindlich ist? Ist das das selbe?

Feine Antennen hat er wohl, vor allem was Gefühle angeht. Nur werden halt meist nur die 'Schwächen' erwähnt...und wenn er lärmempfindlich ist, wir das halt als Störung ausgelegt - nicht als Geschenk.

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Re: Hab ich noch nie so gesehen

Antwort von Kati-F am 05.11.2013, 6:46 Uhr

Ich würde es für die Umwelt eher als Segen betrachten:-)
Unser Sohn hat einen Freund, der umgekehrt eher überhaupt nicht merkt, dass sein Verhalten überall aneckt. Ich habe immer den Eindruck, er kann die Mimik und Reaktionen seiner Umwelt nicht rechtzeitig erkennen und deuten und schiesst oft übers Ziel hinaus, ist also eine richtige Nervensäge. Der Junge steht sich mit seinem Verhalten daher oft selbst im Wege, obwohl er eigentlich gutmütig ist und recht intelligent. Ihm scheinen die Antennen zu fehlen...für ihn und seine Umwelt auch nicht schön.
Unser Sohn war im Kindergarten anfangs auch lärmempfindlich, aber eher, weil er vorher bei uns und der Tagesmutter ein so lebhaftes Umfeld nicht gewöhnt war.
LG Kati

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Diagnosen

Antwort von Geisterfinger am 05.11.2013, 9:15 Uhr

Hm...kaum zu glauben, was es heute alles so für Diagnosen und Titel für alles gibt: Auditive Hörverarbeitungsstörung, HSP usw !?
Warum kann heute niemand mehr die Kinder (und alle Menschen) so nehmen, wie sie nunmal sind? Wer und was ist schon "normal".

Es gab da mal einen interessanten Artike in der Zeit: Dass ganz viele Verhaltensweisen, die eigentlich als eine psychische STörung gewertet werden könnten, in der heutigen Berufswelt sehr gefragt sind.
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2011-09/managertypen-psychopathen-chef

Also: Egal wie man ist, man muss sich nur das richtige Umfeld suchen und Menschen, die diese EIgenschaften schätzen.
Klar, durch die Schule muss man dabei irgendwie durch ;-)

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Re: irgendwie da durch ...ist aber schwer für Kinder in dem Alter

Antwort von Pampersmami am 05.11.2013, 10:41 Uhr

Oft wird der Leidensdruck ganz erheblich unterschätzt und nicht selten "verzweifeln,kollabieren" diese Kinder erst zu Hause , obwohl sie in der Schule oft unauffällig sind.
Dann ist man immer schnell, die Schuld beim Elternhaus zu suchen, oder von "diagnosegeilen" Eltern zu sprechen, denn in der Schule/Kiga läuft es ja einigermaßen.

Krank???? Der doch nicht.......wie oft habe ich diesen Satz schon gehört. Und dann wenn man Schritt für Schritt mühsame Aufklärung betreibt , wird es seitens der Schule immer ruhiger.

Mein Kind kann als Autist kaum Mimik , Stimmungen, Gefühle gleich richtig und im vollen Umfang deuten. Und ausgerechnet sein einziger Freund ist extrem sensibel.
Am Anfang war diese Freundschaft für ALLE sehr belastend und zeitweise haben wir Eltern daran gedacht, es zu unterbinden. Aber die 2 sind "in der Seele" unzertrennlich. Obwohl eigentl. am Anfang immer der eine geweint hat und der andere die Welt nicht mehr verstand.

Es ist richtig süß gewesen, wie die 2 sich auf Regeln (dank einer Sozialtherapeutin) einigen konnten!
Jetzt weiß der eine , dass er erklären muss, warum ihn etwas traurig macht und der andere das er seinen Kumpel einfach kurz mal in Ruhe lassen muss, wenn der gerade in etwas vertieft ist und er es nicht so meint, wenn er sich gerade ärgert.

Die 2 sind wirklich anstrengend aber ergänzen sich sehr.
Aber wie gesagt... von allein läuft so etwas keineswegs und man muss schon als Eltern mithelfen.

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