zurück| Geschrieben von lotte_1753 am 29.03.2013, 8:40 Uhr |
Interessanter Artikel über einen RS-Vergleich über mehrere Jahrzehnte
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/rechtschreibung-schueler-machen-mehr-fehler-schreiben-aber-kreativer-a-891202.html
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Re: Interessanter Artikel über einen RS-Vergleich über mehrere Jahrzehnte
Antwort von MartaHH am 30.03.2013, 9:48 Uhr
Am spannensten sind, wie so oft, die Kommentare zum Artikel. In über 450 Kommentaren versuchen sich die Spiegel-Foristen an korrekter Rechtschreibung zu übertrumpfen bzw. die anderen zu deklassieren...
Wer jemals dachte, hier im RuB käme es zu mehr Zickenkrieg als in anderen Foren, kann sich dort eines Besseren belehren lassen.
Ich bin mir unsicher. Ich selbst hab noch viel Diktate in der Schule geschrieben und hatte passable Noten. Nach der Rechtschreibreform (war es nur eine?) habe ich auch bei mir eine Beliebigkeit festgestellt, ich laviere mich jetzt so durch und schreibe teilweise absichtlich nicht korrekt, wenn mir eine andere Form besser gefällt (aber nur selten). Trotzdem macht es mir Sorgen, wenn ich die Texte meiner 6. Klässlerin lese - es ist schon so haarsträubend wie im SpOn beschrieben... ich hoffe noch darauf, dass sich die Aussage der Gundschullehrerin, die "Lesen durch Schreiben" lehren musste, bewahrheitet. Sie sagte sinngemäß, dass die korrekte Rechtschreibung sich im Laufe der Zeit entwickeln würde. Beim ersten Liebesbrief würden schon alle richtig schreiben...?
Re: Interessanter Artikel über einen RS-Vergleich über mehrere Jahrzehnte
Antwort von Silke11 am 30.03.2013, 12:14 Uhr
Der sinn der rechtschreibregeln ist ja eigentlich nur, dass man versteht, was da stehen soll, insofern ist schon der inhalt wichtiger als die form, was die altlinken ja sagten.Rechtschreibung ist auch einfach viel auswendig lernen und damit eigentlich keine große intellektuelle Leistung. Trotzdem ist es natürlich schöner, wenn man es kann (und auch eigentlich nicht so schwer).
Re: Interessanter Artikel über einen RS-Vergleich über mehrere Jahrzehnte
Antwort von Kati-F am 30.03.2013, 13:43 Uhr
Etwas Üben kann vielleicht nicht schaden:-) Ich kann mich aber auch daran erinnern, dass manche meiner Mitschüler in der Oberstufe noch Punktabzüge kassierten, weil er oder sie eine gewisse Obergrenze für Rechtschreibfehler überschritten hatten, und die haben auch alle das Abi geschafft...mancher lernt es eben früher oder später, vielleicht aber auch gar nicht.
Mir scheint, das Thema wird manchmal überbewertet. Die einheitliche Schreibweise sollte ursprünglich der besseren Verständigung untereinander dienen, sonst nichts...manche erheben sie heute fast zur Ersatzreligion.
LG Kati
Schlechte Erwachsenen-Vorbilder
Antwort von Franz Josef Neffe am 05.04.2013, 18:50 Uhr
Bei meinen langjährigen Recherchen für die neue Ich-kann-Schule ist mir nicht nur aufgefallen, dass wir ständig schlechter schreiben. Mir fiel auch auf, dass wir immer nur Schülerprobleme untersuchen und nie auf dahintersteckende Lehrerprobleme reflektieren.
Sehr viele Lehrer, bei denen Kinder SCHREIBEN LERNEN sollen, haben selbst die denkbar schlechteste Beziehung zum Schreiben.
Wie aber sollen Kinder von Erwachsenen SCHREIBEN LIEBEN lernen, die selbst das Schreiben hassen?
Wie sollen Kinder sich auf SCHREIBEN FREUEN lernen, wenn ihre Lehrer selbgst Angst haben, sich damit zu blamieren?
Wie sollen Kinder ihre eigenen, sensiblen und genialen Schreibtalente entfalten, aufrichten und mit ihnen wachsen, wenn sie es nur mit Erwachsenen zu tun haben, denen man die eigenen Talente in tote Schablonen gedrückt hat und die nun täglich dasselbe mit den ihnen anvertrauten Kindern im Lehrplanvollzug versuchen?
Wie soll es einen zum SCHREIBEN ZIEHEN in Unterrichtsvollzugsanstalten, wo nur immer noch mehr DRUCK gemacht wird?
Als Ich-kann-Schule-Lehrer sehe ich die entscheidenden Probleme gar nicht bei den Kindern sondern bei den Erwachsenen, die sich hoffnungslos verrannt haben.
Ich grüße freundlich.
Franz Josef Neffe
