Ich würde...

Hallo,

das Temperament und auch die Arbeitsweise eines Kindes sind ja Veranlagung, man kann das nicht völlig umkrempeln, aber sicher ein wenig beeinflussen. Ein gründliches, langsames Kind kann auch Vorteile haben. Meine Tochter zum Beispiel ist immer sehr schnell, was leider oft heißt: zu schnell. Sie liest Aufgaben teils nur ungenau durch, schreibt schluderig oder macht viele Flüchtigkeitsfehler. Noch ist sie ebenfalls trotzdem eine gute Schülerin. Sie muss aber ihr Tempo drosseln und gründlicher werden.

Noch besser als Gesellschaftspiele fände ich, wenn Ihr schulnah übt. Sie Dir also zum Beispiel täglich einen längeren Text vorliest, damit ihr Lesetempo sich durch zunehmende Routine ganz von selbst steigert. Sie kann dann auch Aufgaben oder Texte in der Schule schneller erfassen und bearbeiten.

Lass sie hinterher das Gelesene mit eigenen Worten zusammenfassen. Dabei lernt sie, das Wichtige im Text vom Unwichtigen zu trennen und nur die Kernpunkte wiederzugeben - auch das gibt mit der Zeit Geschwindigkeit. Zu gründliche Kinder verzetteln sich nämlich leicht in Nebensächlichem.

Auch in Mathe hilft sicher vor allem Übung und Routine. Übt das kleine Einmaleins vorwärts und rückwärts, rufe Deiner Tochter im Alltag nebenbei (beim Kochen, Bügeln etc.) kleine Aufgaben zu, ich mach' das auch so. Gerade bei Mathe lässt sich so die Sicherheit (und Schnelligkeit) erhöhen, weil Kinder oft unnötig viel Zeit mit Rechenschritten verlieren, die sie eigentlich längst auswendig können müssten (vor allem im Bereich des Einmaleins).

Wirst sehen, sie wird schneller werden - und doch ihre Gründlichkeit behalten, was ja gut ist. Was das Träumen angeht, würde ich mich nicht sorgen. Ich war als Kind auch so, ich habe im Unterricht teilweise noch bis zum Abitur "taggeträumt". Ich war trotzdem eine gute Schülerin und hab' hinterher problemlos die Uni geschafft - ein bissel Verträumtheit ist also nicht schädlich. :-)

Grüßle,

Mimi