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Geschrieben von cube am 03.02.2018, 11:23 Uhr

Ich möchte nur etwas loswerden.....

Das Thema Inklusion und/oder der Umgang mit behinderten Menschen gleich welcher Art ist in Deutschland ein viel heißeres Eisen als in anderen Ländern. Auf Grund unserer Vergangenheit (Euthanasie, erzwungener Sterilisation, Wegsperren von Behinderten etc.) Es ist ein so heißes Eisen, daß wir uns nicht einmal mehr zugestehen, einen Menschen als "behindert" zu bezeichnen, sondern mit Worten wie "speziell", "besonders" versuchen, eine Art Gleichheit herbeizuführen. Dabei stellen wir eigentlich gerade dadurch heraus, daß dieser Mensch eben nicht so ist wie "alle anderen". Damit auch wirklich jedem und der ganzen Welt klar ist, daß wir in Deutschland unsere Vergangenheit wirklich hinter uns gelassen haben, müssen wir korrekter sein als alle anderen. Im Rahmen dessen darf es so etwas wie "Sonderschule" natürlich nicht mehr geben. Also verordnet die Politik eine undurchdachte, unterfinanzierte und personell so nicht durchführbare Inklusion.
Alle Menschen sollen die gleichen Chancen haben. Damit das funktioniert und man sich nicht vorwerfen lassen muß, nicht früh genug zu fördern, wird schon im KiGa sehr genau hingeschaut und geclustert. Ursprünglich nicht, weil alle im Gleichschrittt marschieren sollen - sondern um rechtzeitig gleiche Chancen durch Frühförderung etc zu gewährleisten. Oder eben auch rechtzeitig die geeignete Schule finden zu können.
Das ist alles richtig und wichtig. Aber unser Bemühen, niemanden auszugrenzen, allen gleiche Chancen zu geben usw kann eine Sache nicht ändern: ein behinderter Mensch wird durch all das nicht weniger behindert. Ein Kind mit ASS o.ä. wird nicht weniger ASS haben, nur weil wir Inklusion betreiben oder es als "speziell" bezeichnen. Ist es denn dann richtig, dass in einer Klasse von 20 Kindern 17 weniger Aufmerksamkeit durch den überforderten Lehrer bekommen, damit 3 spezielle Kinder gleiche Chancen erhalten? Ohne jemals wirklich gleich sein zu können? Ist diesen Kindern wirklich geholfen, indem sie jeden Tag vorgeführt bekommen, daß - egal, wie sehr sie sich bemühen - dennoch niemals das Niveau der übrigen erreichen werden? Die Gretchenfrage der Inklusion...
Und auch etwas, über das Eltern nachdenken sollten, wenn sie für ihr spezielles Kind das Gleiche wollen, was alle anderen haben. Fakt ist: es wird nie gleich sein. Und das ist doch auch gut so!
Warum aber pochen die Eltern dieser Kinder immer wieder darauf, daß ihr Kind genau so normal sei wie alle anderen? Weil sie sich selbst nicht wirklich eingestehen können, daß dem nicht so ist? Und deswegen von der Gesellschaft aber erwarten, das diese ihnen und ihrem Kind stellvertretend das Gefühl gibt, ein normales Kind zu haben/zu sein?
Einerseits wollen viele dieser Eltern, daß ihr Kind bitte normal behandelt wird - andererseits aber bitte immer berücksichtig wissen, daß es genau das nicht ist und deswegen eben auch speziell behandelt werden muss. Vielleicht müssen diese Eltern erst mal selbst lernen, ihr Kind wirklich so zu akzeptieren wie es ist?

 
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