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von kittyplum  am 02.02.2018, 7:41 Uhr

Ich möchte nur etwas loswerden.....

Hallo,

ich hoffe,niemand versteht meinen Beitrag hier falsch.Aber ich muss mir etwas von der Seele schreiben.Ich lese hier in dem Forum (sämtliche Themen) schon länger mit.Nun ist meine Tochter in die Schule gekommen und daher bin ich auch hier unterwegs.Vielleicht muss ich vorab kurz erwähnen,dass meine Tochter am Asperger Autismus "leidet".Sie geht auf eine Förderschule.
Worum es mir hier geht,ich lese hier sehr oft über Beschwerden,in denen es um "unerzogene " Kinder geht.Sie stören den Unterricht,den Kindergeburtstag,ja bei manchen ist es scheinbar die blosse Anwesenheit..Als Mutter einer besonderen Tochter,die auch sehr spezielle Verhaltensweisen an den Tag legt,macht mich das wirklich betroffen.Selbst an unserer Förderschule kommen sie nicht gut zurecht und ich habe ständig das Gefühl,dass wir unerwünscht sind.Ja wo sollen wir denn noch hin?Die Regelgrundschule hat sie abgelehnt.Meine Tochter hat das selbe Recht wie eure gesunden Kinder auch.Manchmal lese ich hier sehr abfällige Dinge.Hat einer von euch,der sich über solche Kinder beschwert,sich mal an die Eltern gewandt?Mit Sicherheit sind nicht alle unkooperativ.Wir sind sozial schon sehr ausgegrenzt.Meine Tochter ist 7 Jahre alt,hat keine Freunde (möchte aber gerne welche) und wurde noch nie irgendwohin eingeladen.Im Kindergarten wurde sie sogar von Ausflügen ausgeschlossen.:-(
Und ich bin schon sehr sensibel,weil es mir als Mutter schlichtweg das Herz zerreisst.Und mir sind eben bei manchen Kommentaren,die so herzlos wirkten,die Tränen gekommen.Ich kann euch auch verstehen,euer Kind soll im Unterricht etwas lernen und Störungen egal welcher Art,sind nicht schön.Ich denke eben,dass sehr schnell vorverurteilt wird.Das Kind ist nicht erzogen oder die Eltern sind zu doof zum Erziehen.
Kurzum,ich wünsche mir etwas mehr Nächstenliebe und Toleranz.Es sind Kinder über die ihr da schreibt.
Danke an alle,die sich die Mühe gemacht haben diesen Beitrag zu lesen.
Ich musste es mir einfach von der Seele schreiben.

 
28 Antworten:

Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von niccolleen am 02.02.2018, 8:23 Uhr

Die herzlosen Kommentare kommen aber meistens von genau 2-3 Personen, die hier einfach ein Troll-Leben fuehren. Das musst du dir nicht so zu Herzen nehmen. Das Internet ist eben einfach sehr unpersoenlich und das macht mutig.

Ansonsten moechte ich dir von meiner eigenen persoenlichen Warte sagen, dass ich immer mehr und mehr mit Erstaunen und Entsetzen sehe, wie sehr Kinder in Deutschland in ein Schema gepresst werden,und wie sehr das schon (sogar gesetzlich verankert!) im Kindergarten beginnt.

Ich wuensche euch alles Gute, immerhin habt ihr eine Asperger-Diagnose, ich habe verstanden, dass das nicht bei allen der Fall ist, und ohne Diagnose-Gesicht oder Spock-Ohren hat man es doppelt schwer, wenn man auffaellig ist.
Sonst kann ich dir nichts raten, weil ich zwar auch eine seltsame Tochter habe und familiengeschichtlich eine gewisse Autistische Disposition nicht zu uebersehen ist, aber damit ist es mit meinen eigenen Erfahrungen auch schon zu Ende.

lg
niki

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von Finale am 02.02.2018, 8:30 Uhr

Hallo,
auch wenn es niemand gerne zu gibt, hört Toleranz oft auf, sobald es das eigene Kind und speziell die Schullaufbahn des eigenen Kindes betrifft. Auch Inklusion finden viele nur im Kindergarten gut. Es herrscht irgendwie eine wahnsinnige Angst, das eigene Kind könnte auf der Strecke bleiben. Ich empfinde die Berufswelt ziemlich gnadenlos mittlerweile, kenne viele mit Burn Out, das greift auch auf die Schule über.
Alles Gute für euch.

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von Maxikid am 02.02.2018, 8:36 Uhr

Ja, schon die GS Zeig ist sehr hart und herzlos. Eltern haben heute eine extrem große Angst vor dem Sozialen aus, zusammen mit der Schullaufbahn des Kindes. Ich drücke euch einmal ganz feste. Meine Große wurde auch in der GS Zeit ausgeschlossen und hatte keine Freunde. Nur weil die Eltern der Kinder dachten, wir würden aus einer anderen sozialen Schicht kommen. LG maxikid

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von kittyplum am 02.02.2018, 9:54 Uhr

Danke für deine Antwort.Vielleicht kommt das Herzlose von einigen wenigen,aber mir ist eben aufgefallen,dass dann soviel darauf anspringen und sich sich daran beteiligen.
Ansonsten stimme ich dir völlig zu und wünsche euch alles Gute.

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von kati1976 am 02.02.2018, 11:02 Uhr

Ich sehe zwischen einem Kind mit Asperger Autismus und einem überzogenen Kind einen Unterschied.

In der Klasse meiner Großen ist ein Kind.mit Asperger Autismus und meine Tochter kommt wunderbar mit ihm klar,die beiden sitzen nebeneinander.(7.Klasse Gymnasium).

In.der Grundschule hatten wir aber auch das Erlebnis mit einem überzogenen Kind,das Kind hat alles und.jeden gestört. Das Kind.war gesund und war einfach nur frech.

Und das Thema Inklusion,damit das gut klappt braucht es mehr Lehrer.

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von Anna3Mama am 02.02.2018, 11:16 Uhr

Ich habe eben nochmal einige Antworten des Beitrages weiter unten zum Thema “Abholung von der Schule bei schlechtem Benehmen des Kindes“ o.s.ä. durchgelesen.
Meiner Meinung nach sind die Antworten sehr differenziert und meistens kommt auch Verständnis für das betroffene Kind rüber. Sicher finden sich auch mal Antworten, die nicht so freundlich sind, aber ich denke im Großen und Ganzen wirst Du in diesem Forum für Deine Fragen nette Unterstützung finden.

Ihr seid eben in einer sehr besonderen Situation. Die Diagnose der Autismusspektrumsstörung ist gestellt, deine Tochter geht sogar auf eine Förderschule. Das heisst ja schon, dass ihr von dieser “Störung“ stark getroffen seid und Euer Kind auch viel Unterstützung braucht, um es zu schaffen, sich irgendwann in dieser Welt, wo eben - bis auf wenige Ausnahmen - alle Menschen “anders ticken“
gut zurechtzukommen. Ich denke ich kann mir ein ungefähres Bild machen, was das für eine riesige Aufgabe ist und ich wünsche Euch viele empathische und kompetente Menschen im Umfeld, die Euch begleiten. Ebenso hoffe ich, dass Deine Tochter bald eine Freundin (oder einen Freund) findet, die dieselbe Sprache spricht und mit der sie gern zusammen ist.

Das ist ja aber auch eine komplett andere Situation, als wenn man ein “neurotypisches“ ... also eins von den weit über 90% der Kinder vor sich hat, das sich wirklich schlichtweg nicht benehmen kann/will. Und dessen Eltern davon überzeugt sind, dass dieses Kind der Prinz schlechthin ist und per se perfekt.... oder Eltern, die es absolut nicht interessiert, Lehrergespräche nicht wahrnehmen, geschweige denn auf Elternabenden o.ä. anwesend sind.

Dennoch gebe ich Dir Recht, haben es auch diese Kinder nicht einfach - und werden noch viele Stolpersteine im Leben überbrücken müssen. Klar, es sind nur Kinder und sicher nicht an ihrem Benehmen alleine schuld.

Aber die Kinder in der Klasse, die motiviert sind, etwas zu lernen und vielleicht auch so sensibel sind, dass sie von unruhigen Kindern aus der Bahn geworfen werden, können auch nichts dafür, dass unsere Schulen Dank “Inklusion“, minimalem Bildungsbudget und Lehrermangel diese Diversität nicht abfangen können.

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von pauline-maus am 02.02.2018, 11:24 Uhr

dreh den spiess doch einfach um und lade kinder zu euch ein, dann kannst du die situation auch lenken. in guter einstieg in die welt der sozialkontakte..alles gute

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von Emmi67 am 02.02.2018, 12:09 Uhr

Erstens: Nicht jedes Kind, dass sich unsäglich benimmt, hat eine solche Krankheit wie Asperger- oder andere Autismusspektrumsstörungen.
Zweitens: Auch wenn Autismus vorliegt, können viele Kinder mit der richtigen Begleitung/Behandlung lernen, mit dem schulischen Umfeld zurechtzukommen. In den Klassen meiner Kinder (keine Förderschule) waren Kinder, die Asperger und einmal auch Autismus hatten. Das autistische Kind hatte einen Integrationshelfer. Das hat gut funktioniert. Die Kinder mit Asperger waren vielleicht manchmal ungewöhnlich in ihrem Verhalten, aber es war tragbar.Ich denke, dass bei den meisten Eltern Verständnis da ist für ungewöhnliches Verhalten, wenn die Diagnose bekannt ist und daran gearbeitet wird und man weiß, wie man damit umgehen muss.
Drittens: auch mit einer diagnostizierten Behinderung ist es nicht tragbar, wenn andere Kinder oder Eltern körperlich angegriffen und verletzt werden, wenn ständig in der Klasse randaliert wird und tagelang normaler Unterricht volkommen unmöglich gemacht wird. Und ich denke, solche Kinder waren gemeint mit den Kommentaren, über du dich aufgeregt hast. An der Grundschule war in der Klasse meines Sohnes ein Kind, das war wirklich gewalttätig. Hat in der ersten Klasse eine Toilettentür eingetreten, später Mitschüler mit einer Schere angegriffen, eine Lehrerin so in den Bauch getreten, dass sie ins Krankenhaus musste usw...Die Lehrerin hat einiges versucht, bei der Klasse um Verständnis geworben, er hat extra Aufgaben bekommen (nicht als Strafe, sondern als Auszeichnung, z.B. "du bist für unsere Blumen verantwortlich, weil du das so gut kannst"), die Schule wollte psychologische Hilfe für ihn. Die Eltern hatten den Standpunkt "unser Kind ist völlig normal, es liegt an der Schule", stationäre kinderpsychiatrische Behandlung, die angedacht war, wurde abgelehnt. Tja, was soll die Schule dann machen? Das Kind musste dann tatsächlich immer wieder abgeholt werden oder die Mutter musste in den Pausen kommen und das Kind beaufsichtigen. Und nein, wenn ein Kind mein Kind mit einer Schere angreift, geht meine Nächstenliebe nicht so weit, dass ich das tolerieren würde. Da ist irgendwann dann auch das Recht auf den Besuch einer Regelschule verwirkt.

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von Himbaer am 02.02.2018, 13:28 Uhr

Danke Emmi, das sehe ich haargenau so.

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von DK-Ursel am 02.02.2018, 14:42 Uhr

Hej!

Mit einer Tochter gesegnet, die auch ihre spezifischen Probleme hat und daher einen besonderen Umgang erfordert, den nicht jeder nachvollzieht (zu dem aber viele meinen, sich äußern zu müssen, auch wenn sie eben keine HIntergründe, geschweige denn Hilfsmittel kennen), möchte ich nur einwerfen, daß ich den Seufzer der AP sehr gut verstehe.
Natürlich, und da widerspricht sie Dir, Emmi, sicher auch gar nicht, müssen andere Kinder vor täglichen Angriffen geschützt werden, keine Frage, aber davon spricht m.E. die AP auch nicht.
Sondern von dem allgemeinen Unverständnis, dem über-einen-Kamm-scheren (das Nicoleen irgendwie auch anspricht, oder?), wenn ein Kind nicht so "funktioniert" wie das eigene oder wie man sich das vorstellt.
Das muß nicht immer eine tolle Diagnose sein - es soll Menschen, sogar Erwachsene geben, die auch ohne Diagnose anders als ihre Umwelt sind, die gerade Probleme haben und sich deshalb seltsam benehmen - "eigen-artig" heißt ja nichts anderes als: eben auf ihre eigene Art -
und es gibt leider immer wieder Menschen, die nicht über ihren eigenen Tellerrand, hier also die eigene (noch funktionierende) Familie, hinausschauen und sich auch nur ansatzweise vorstellen können, wie schwer das Leben auch für nahe Angehörige und das Kind auch ohne Anfeindungen und "nette Ratschläge, was man doch lieber mal tun sollte" schon ist.

Wenn es zu massiven Störungen kommt, kann man sich immer zusammen setzen und Lösungen finden, Kommunikation heißt das Zauberwort.
Dann ist es schön, wenn eine Sonderbehandlung nicht mit Neid, sondern als Hilfe -
letztendlich ja für alle! - betrachtet wird.

(Verurteilung - entweder des Kindes oder seiner Eltern,Vorverurteilung oder gar Vorurteile, wenn ein Kind eine Diagnose hat, helfen nichts - sie verschlimmern die Situation und berauben auch diejenigen, die nicht nach links und rechts schauen können/wollen, der Chance, etwas dazuzulernen.

Aber ich will auch zugestehen, daß man das wirklich Ausmaß einer solchen "Belastung" des Andersseins erst erkennt, wenn man selbst betroffen ist.
darum erwarte ich nicht mehr soviel von unserer Umwelt, wie ich es mir wünschen könnte - sie sind manchmal schlichtweg auch nicht in der Lage zu erkennen, was im speziellen Fall nun anders ist und daher auch anders gehandhabt werden muß.
trotzdem:
Etwas mehr Geduld und Verständnis einfach für "Anderssein" schadet keinem von uns.

Gruß Ursel, DK

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von stjerne am 02.02.2018, 15:19 Uhr

Ich kann Dich gut verstehen. Ich habe auch ein - sagen wir mal - ungewöhnliches Kind. Nicht so extrem, wie scheinbar bei Dir, aber es reicht.
Da gab es im Erziehungsforum mal ein paar Mütter, die darüber ablästerten, dass Kinder, die nicht richtig grüßen, grundsätzlich missraten und schlecht erzogen sind. Und mich, mit einer Tochter, die damals kaum mit anderen Menschen sprach und natürlich niemals grüßte, hat das echt getroffen.

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@kittyplum:hast du die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer deiner Tochter

Antwort von Marianna81 am 02.02.2018, 15:58 Uhr

darauf angesprochen, dass dein Kind ausgegrenzt wird?
lg

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von julle1 am 02.02.2018, 16:36 Uhr

Sei mal gedrueckt!!
Ich habe einen explosiven Sohn. Vor allen hier zu Hause, aber mit echten Freunden tut er sich schwer, wird kaum auf Geburtstage eingeladen etc. Das ist schon hart. Und ja, ich bin auch schon ganz schön sensibilisiert fuer den "sozialen " Aspekt. Ich verstehe dich gut! Und du hast bestimmt ein wundervolles Kind! Nur verstehen diejenigen, die noch nie so richtig damit konfrontiert worden sind, nicht das Ausmass.
Kennst du Ross Greene? Bestimmt, oder? Seine Buecher haben mir sehr geholfen.

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von Danyshope am 02.02.2018, 17:13 Uhr

Ich glaube da muss man differenzieren....

Eure Tochter ist nicht auf einer Regelschule - einfach weil ihr ihre "Besonderheit" anerkannt habt und sie eben nicht dazu zwingt etwas zu sein was sie nicht ist. Hut ab dafür. Und ich denke, sie wird ihren Weg gehen. Sie wird sicherlich etwas länger brauchen, aber ich glaube fest daran, das es sich zum positiven wenden wird. Einfach weil sie da eben keinen "Sonderstatus" mehr hat, sie ist eine von vielen - was sie im KiGa sicherlich eben nicht war. Das ist im übrigen etwas auf das sich unser auch schon freut wenn es bei uns mit der Förderschule für Sprache klappt - er fand es spitze das dort alle so sind wie er.

ABER, es gibt genügend Eltern die diesen Weg nicht gehen. Wo klar ist, diese Kinder gehören (eigentlich) neben NICHT auf die Regelschule - die aber alle Warnungen in den Wind hauen und meinen sie wissen es besser. Und dann wird das Kind normal auf einer Regelschule eingeschult, leidet dort und alle anderen Kinder wo zum Teil mit. DARAN ! muss was geändert werden. Und es ist wo auch eigentlich egal ob es die Frage Förderschule betrifft oder Regelschule, oder einfach nur die Frage, soll mein Kind auf eine Hauptschule, Gymnasium oder auf eine Schule mit besonderen Schwerpunkten. Viele Eltern meinen eben, mein Kind wächst da rein, dann muss es halt härter arbeiten, es muss noch zusätzlich nach der Schule zur Förderung, es muss zur Nachhilfe oder was sonst noch. Hauptsache es geht auf die Schule welche wir als Eltern als richtig erachten - völlig egal ob das auch wirklich auf DIESES Kind zutrifft.

Und, wenn ich dann mitbekomme das Eltern entgegen allen Ratschlägen meinen IHREN Weg auf Kosten des eigenen Kindes durchboxen zu müssen - völlig egal ob das eigene oder auch andere Kinder dabei auf der Strecke bleiben - dann finde ich, müsste man diesen Eltern mal so richtig heftig in den Allerwertesten treten. Und notfalls eben auch über deren Kopf einen Entscheidung zugunsten des Kindes treffen. Klar ist, oft bekommen die Kinder dabei das meiste ab - weil in vorderster Front, aber die welche wirklich den Mist anstellen sind die Erwachsenen. Und die sollte man IMO kein bisschen schützen.

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von Tini_79 am 02.02.2018, 17:20 Uhr

Aber wenn das Ergebnis das gleiche ist - das Kind stört, "nervt", ist laut oder aggressiv?

Dann ist es doch egal, ob eine anerkannte Behinderung / Entwicklungsverzögerung vorliegt oder nicht. Ein Kind, welches zB in der 5. Klasse noch immer "extrem frech" ist und auf Lehrer losgeht, ist ja auch irgendwie außerhalb der Norm, ob das nun mal ein Arzt diagnostiziert hat oder nicht.

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Danke.....

Antwort von kittyplum am 02.02.2018, 17:40 Uhr

Erstmal danke ich euch allen für eure Antworten.Ich möchte nochmal betonen,dass ich mir bewusst bin,wie gewisse Verhaltensmuster den ganzen Unterrichtsablauf stören können.Und ja,davor müssen die anderen Kinder beschützt werden.Mir ging es darum,wie in meinen Augen manchmal sehr abfällig über "besondere" Kinder gesprochen wird.Und ob mit oder ohne eine Diagnose,irgendeine Ursache hat so ein Verhalten immer.
Ich weiss das ich sehr empfindlich bei dem Thema bin.Wie ich oben schon schrieb,wir werden ausgegrenzt,und das tut weh.Mir wahrscheinlich mehr als meiner Tochter.Egal wo wir sind,beim Einkaufen,Arzt etc.Es vergeht nicht ein Tag wo mir irgendein Mensch seine Meinung aufdrücken möchte,und das ungefragt.Ich sehe es aber auch nicht in,uns noch mehr zu vergraben.Wir gehören auch zu dieser Gesellschaft..
Selbst in der Förderschule stösst das Verhalten meiner Maus oft auf Unverständnis.Sie stört oft den Unterricht mit lautem Singen und Klopfen etc.Sie hat zum Glück eine Schulbegleiterin.Diese geht dann mit ihr raus.Ich frage mich eben nur,wenn es selbst auf einer Förderschule nicht so gut funktioniert,ja wo denn dann?
Wie gesagt,danke für eure zahlreichen Antworten.Und alles Gute für euch.

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Re: Danke.....

Antwort von kati1976 am 02.02.2018, 18:54 Uhr

Ich finde es sehr schade das.in deinem Umfeld so viele Ignorante Menschen leben.

Ich habe ja geschrieben das in der Klasse meiner Großen,7.Klasse,eine Junge mit Asperger Autismus ist. Meine Tochter sitzt sehr gerne neben ihm und erstaunlicher Weise bekommt sie ihn mit der Aufforderung,“beruhige dich jetzt“ soweit das er wieder ruhig am Unterricht teil nimmt.

Ich finde grade auf einer Förderschule sollte man mit besondern Kinder umgehen können und diese nicht ausgrenzen.

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kati1976

Antwort von kittyplum am 02.02.2018, 19:15 Uhr

Ich finde es wirklich toll wie deine Tochter das handhabt.Sie scheint sehr sozial zu sein und ich denke,der Junge hat Glück das er neben ihr sitzt.
Ja ich finde es auch schade mit der Schule ,hoffe aber dass es sich mit der Zeit gibt oder zumindest besseres Verständnis da ist.Zumal unsere Autismustherapeutin der Schule anbietet,mit ihr ins Gespräch zu kommen.Aber die Lehrerin mag das wohl nicht so gerne.

Dein Nickname ist witzig,mein Name und auch mein Geburtsjahr.

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Re: kati1976

Antwort von kati1976 am 02.02.2018, 19:20 Uhr

Ich wünsche euch alles.gute.

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DK-Ursel

Antwort von kittyplum am 02.02.2018, 19:22 Uhr

danke für deine Worte.Du hast es auf den Punkt gebracht.
Alles Gut für dich.

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@ stjerne

Antwort von kittyplum am 02.02.2018, 19:29 Uhr

Danke auch dir.Ja es ist traurig,wie wenig Gedanken sich manche Menschen machen.Meine Tochter hat störungsbedingt Probleme,Blickkontakt zu halten.Und solche Sachen wie jemandem die Hand geben etc ist für sie grausig.Da gibt es leider immer wieder Menschen,die der Meinung sind,sich das einfordern zu müssen.Und das Resultat ist immer dasselbe.Ich habe ein völlig verschwitztes und schreiendes Kind,dass sich lange nicht beruhigen lässt und diese Menschen gehen dann einfach.Und es ändert sich nichts,die nächste Situation eskaliert dann auch jedesmal.Dann heisst es immer,sie muss das doch endlich mal lernen.Ich verbitte es mir,dann aber heisst es,ich sei eben zu locker.Nur Menschen,die sich wirklich einmal mit dem Thema befassen,schaffen es sensibler zu sein.
Alles Gute für dich .

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von cube am 03.02.2018, 11:23 Uhr

Das Thema Inklusion und/oder der Umgang mit behinderten Menschen gleich welcher Art ist in Deutschland ein viel heißeres Eisen als in anderen Ländern. Auf Grund unserer Vergangenheit (Euthanasie, erzwungener Sterilisation, Wegsperren von Behinderten etc.) Es ist ein so heißes Eisen, daß wir uns nicht einmal mehr zugestehen, einen Menschen als "behindert" zu bezeichnen, sondern mit Worten wie "speziell", "besonders" versuchen, eine Art Gleichheit herbeizuführen. Dabei stellen wir eigentlich gerade dadurch heraus, daß dieser Mensch eben nicht so ist wie "alle anderen". Damit auch wirklich jedem und der ganzen Welt klar ist, daß wir in Deutschland unsere Vergangenheit wirklich hinter uns gelassen haben, müssen wir korrekter sein als alle anderen. Im Rahmen dessen darf es so etwas wie "Sonderschule" natürlich nicht mehr geben. Also verordnet die Politik eine undurchdachte, unterfinanzierte und personell so nicht durchführbare Inklusion.
Alle Menschen sollen die gleichen Chancen haben. Damit das funktioniert und man sich nicht vorwerfen lassen muß, nicht früh genug zu fördern, wird schon im KiGa sehr genau hingeschaut und geclustert. Ursprünglich nicht, weil alle im Gleichschrittt marschieren sollen - sondern um rechtzeitig gleiche Chancen durch Frühförderung etc zu gewährleisten. Oder eben auch rechtzeitig die geeignete Schule finden zu können.
Das ist alles richtig und wichtig. Aber unser Bemühen, niemanden auszugrenzen, allen gleiche Chancen zu geben usw kann eine Sache nicht ändern: ein behinderter Mensch wird durch all das nicht weniger behindert. Ein Kind mit ASS o.ä. wird nicht weniger ASS haben, nur weil wir Inklusion betreiben oder es als "speziell" bezeichnen. Ist es denn dann richtig, dass in einer Klasse von 20 Kindern 17 weniger Aufmerksamkeit durch den überforderten Lehrer bekommen, damit 3 spezielle Kinder gleiche Chancen erhalten? Ohne jemals wirklich gleich sein zu können? Ist diesen Kindern wirklich geholfen, indem sie jeden Tag vorgeführt bekommen, daß - egal, wie sehr sie sich bemühen - dennoch niemals das Niveau der übrigen erreichen werden? Die Gretchenfrage der Inklusion...
Und auch etwas, über das Eltern nachdenken sollten, wenn sie für ihr spezielles Kind das Gleiche wollen, was alle anderen haben. Fakt ist: es wird nie gleich sein. Und das ist doch auch gut so!
Warum aber pochen die Eltern dieser Kinder immer wieder darauf, daß ihr Kind genau so normal sei wie alle anderen? Weil sie sich selbst nicht wirklich eingestehen können, daß dem nicht so ist? Und deswegen von der Gesellschaft aber erwarten, das diese ihnen und ihrem Kind stellvertretend das Gefühl gibt, ein normales Kind zu haben/zu sein?
Einerseits wollen viele dieser Eltern, daß ihr Kind bitte normal behandelt wird - andererseits aber bitte immer berücksichtig wissen, daß es genau das nicht ist und deswegen eben auch speziell behandelt werden muss. Vielleicht müssen diese Eltern erst mal selbst lernen, ihr Kind wirklich so zu akzeptieren wie es ist?

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Darum geht es doch gar nicht....

Antwort von SkyWalker81 am 03.02.2018, 14:09 Uhr

Klar ist: Inklusion funktioniert nur dann, wenn entsprechendes Personal in ausreichendem Maße vorhanden ist und es kleine Klassen sind.Bevor dies nicht der Fall ist halte ich Inklusion auch für schlicht nicht durchführbar.

Aber wie soll die Gesellschaft sich je ändern, wenn Behinderte weiterhin "separiert" werden ? Wenn Kinder sehen, da ist einer in der Klasse der anders "tickt" der aber Seiten hat, die es wert sind entdeckt zu werden dann finde ich das sehr erstrebenswert. Ich nehme an, du hast "normale" Kinder. Den Eltern jetzt zu unterstellen sie würden ihr Kind selbst nicht akzeptieren ist heftig.

Wer nicht selber in der Situation steckt, neigt sicher dazu sowas von sich wegzuschieben und auszubelenden. Die Betroffenen aber haben jeden Tag damit zu tun, leben aber nunmal in dieser "normalen" Welt, sehen wie vergleichsweise unkompliziert es sein könnte, sollen sich aber bitteschön damit abfinden ?

Nein, ich finde die "Normalen" sollen ruhig sehen, das eben nicht alles läuft, das Leben ist nicht immer Ponyhof. Aber wenn alle etwas toleranter wären sicher nah dran.

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Re: Ich möchte nur etwas loswerden.....

Antwort von memory am 03.02.2018, 14:54 Uhr

Hallo,
Naja ....du musst aber etwas unterscheiden, es ist das Eine, Toleranz zu zeigen, bei Dingen die ein behinderter /eingeschränkter Mensch braucht um am Alltag teilzunehmen und zu funktionieren und Andere nicht negativ beeinflusst! Bei uns z.b. abstellen der Schulklingel , keine Tafelkreide, Kopfhörer bei Freiarbeit , kein Zwang zur Gruppenaktivitäten, I-Stunden (Kind auch Asperger) ! (Obwohl das auch nicht alle schaffen..."der wird ja übervorteilt...blablabla )

Oder zu tolerieren, wenn der Alltag für ALLE überhaupt nicht oder nur eingeschränkt mit diesen Kind möglich ist! DAS würde ich auch nicht - denn in meinen Augen , hat ein Kind was große Probleme macht auch selbst welche und die muss man angehen, da hilft kein Toleranzlächeln und denken..."ach guck da flippt se wieder aus"...! Hat die Schule denn keinen Plan wie Ihr die Overloads ausschaltet, den Unterricht besser strukturiert ? Ich meine die "Regel" ist es ja nicht, das Asperger immer extrem auffallen. Meiner erstarrt dann eher zur Salzsäule und redet und redet und redet.....zu wem auch immer. Und selbst dann darf ER rausgehen. Nicht alle anderen müssen raus;-)

Extra Wurst, unerzogen, verzogen, ein Kind verhungert nicht am vollen Tisch, ect.pp . Ja ich habe viel gehört:-) und ohne professionelle Hilfe für mich hätte mich das auch kaputt gemacht.....aber mittlerweile setzte ich meine Energie (oder Geld) lieber für Dinge ein wo es sich lohnt , meinem Kind das Leben leichter zu machen . (Stichwort Elterncoaching SPZ)

Schule findet meiner auch toll...wenn nur die ganzen anderen Menschen nicht wären:-( Habe letzt eine Reportage über einen Asperger Jungen gesehen, der bekam Unterricht zu Hause am PC- würde meiner best. auch sofort machen:-) aber er hat auch 6 Jahre Sozialtherapie hinter sich und schafft es sich größtenteils anzupassen - was nicht heißt, das wir so gar keine Probleme mehr haben.

Aber man kann nur sich und das eigene Kind stärken, die anderen ändert man nicht:-(

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Re: Darum geht es doch gar nicht....

Antwort von Danyshope am 03.02.2018, 15:56 Uhr

Das geht aber eben nur zum Teil. Und ist abhängig auch davon wie und wodurch das Kind beeinträchtigt ist.

Unser hatte im KiGa bisher den I-Status, er und einige wenige unter vielen. Und selbst wenn er komplett sozialisiert ist, er jede Menge Freunde im KiGa hat, er weder bevorzugt wird noch wo benachteiligt - soweit es geht - er merkt das er eben anders ist. Und leidet darunter. Da können die anderen noch so nett sein. Wenn man ständig das Gefühl hat nicht verstanden zu werden, dann resigniert man irgendwann....

Ein Kind was einen körperliche Behinderung hat - da hätte ich zB keinerlei Bedenken es auf einer normalen Regelschule anzumelden. Anders sieht es aus wenn es extreme sprachliche Probleme gibt oder ein Kind aufgrund einer schweren anderen Störung massiv leiden würde - oder eben die anderen Kinder extrem damit überfordert sein könnten. Da muss man dann einfach zum Wohle aller irgendwo eine Grenze ziehen - die ja nicht als endgültig angesehen werden muss. Sowas kann sich immer wieder ändern. Und ist dann einfach auch etwas was individuell geschaut werden muss welche Optionen es vor Ort gibt.

Ich war selbst auf einer Förderschule für Sprache - bin dann auf eine normale Regelschule gewechselt. Wenn alles glückt wird es für unsern Sohn genauso laufen. Entsprechend kenne ich das als selbst Betroffene recht genau und ich drücke unsern alle Daumen das er erst auf die Förderschule darf und nicht in eine Schule des gemeinsamen Lernens starten muss. Einfach weil ich genau weiß was da zu erwarten ist. Und ja, wir hatten in der Schulzeit auch körperlich Behinderte, genauso wie auch Kinder die so "Grenzfälle" waren, im ersteren Fall kein Problem. Notfalls wurde entsprechend umgebaut. Aber Kinder mit extremer Lernschwäche sind untergegangen - die hatten schlicht und einfach keinen Chance. Und damals ging noch mehr wie heute...

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Re: Darum geht es doch gar nicht....

Antwort von cube am 03.02.2018, 16:24 Uhr

Hi. Wenn du genau liest, wirst du feststellen, daß ich gar keine persönliche Meinung zu/über Inklusion oder besondere Kinder geäußert habe. Ich habe eine Situation geschildert und Fragen aufgeworfen. Daraus kann eine Diskussion entstehen. In der könnte jeder versuchen, seine Meinung zu äußern, Argumente für oder gegen zu finden etc. Und damit auch für mehr Toleranz werben. Toleranz funktioniert nur, wenn beide Seiten an einer Diskussion interessiert sind, bereit, Fragen zu beantworten oder Unsicherheiten mit Argumenten zu begegnen.
Ich persönlich habe mir keine abschließende Meinung gebildet. Ich bin absolut dafür niemanden auf Grund von Andersartigkeit auszugrenzen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es reicht, Kinder mit großen sozialen Schwächen (auf Grund z.B. ASS), starken Lernschwierigkeiten etc. einfach in eine "normale" Klasse zu stecken und zu erwarten, das alle anderen damit klar kommen. Und auch nicht, ob es den "besonderen" Kindern damit immer so gut geht.
Deswegen wäre ich an einer Diskussion interessiert - ganz wertungsfrei. Und ja, wir haben ein normales Kind - hätte aber auch anders sein können.

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Re: war an SkyWalker gerichtet

Antwort von cube am 03.02.2018, 16:25 Uhr

irgendwie hat es mit dem darunter setzen nicht gelappt

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Da steht es doch auch

Antwort von stjerne am 03.02.2018, 16:44 Uhr

Es steht genau unter SkyWalkers Beitrag.

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