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Geschrieben von margret am 09.02.2008, 10:34 Uhr

Ich bin ein wenig schockiert

dass hier fast unisono die Probleme von Kindern in Schulen als "hausgemacht" abgetan werden.

Ich kenne genug Beispiele, bei denen die Leistung und Freude der Kinder ganz wesentlich davon beeinflusst wurde, wer ihre Klassenlehrerin (meist ja leider nur Frauen, kein einziger Mann und dafür ein rein mädchenorientierter Unterricht) war. Ein ganz extremes Beispiel habe ich in der Verwandtschaft (inzwischen Student). Die erste Klasse war ganz wunderbar, dann wechselte die alte erfahrene Lehrerin und sie bekamen eine recht unerfahrene. Der Bub war ein helles Köpfchen, die erste hat das erkannt, hat von ihm verlangt, die Standardübungen alle mitzumachen und danach hat er extra Aufgaben bekommen. Die zweite hat das ignoriert/geleugnet und sich über den Störenfried nur beschwert und die Eltern zitiert. Nun werdet ihr sagen "der Bub hat nicht gelernt zu warten!, Rücksicht zu nehmen". Das ist zu einfach. Das Leistungsniveau in Grundschulen kann sehr heterogen sein (erlebe ich bei meinem Sohn jetzt) und wenn Kinder in der zweiten Klasse noch nicht 3+3 zusammenzählen können, dann ist es fast nicht möglich, die normalbegabten oder besonders talentierten auszubremsen.

Der Junge kam ins Gymnasium, dort musste er die 9. Klasse wiederholen, weil er in Deutsch (!) eine 5 bekam (Ankündigung des Lehrers zum Halbjahr "wir werden sehen, wer am längeren Hebel sitzt"). Einem Auslandsaufenthalt statt der Wiederholung wurde nicht zugestimmt "womöglich hat er dann ja noch nicht einmal den Hauptschulabschluss". Glückliche Fügung: Sie zogen von NRW nach Ba-Wü. Er kam dort in die 10 Klasse und sprach von sich aus den Rektor im Halbjahr an, ob er springen dürfe. Der Rektor hat sich mit den Fachlehrern besprochen, sie haben die Risiken mit ihm geklärt und er ist gesprungen - keiner hat sich gesorgt, dass er im schlimmsten Fall dann noch nicht einmal den Realschulabschluss hätte.

Ich spreche hier von einem intelligenten Jungen, der sicherlich über Durchschnitt liegt, aber nicht hochbegabt ist. Der Sozial anerkannt ist, mit 14 bereits Kinder im Sportverein trainiert hat und Nachhilfeunterricht gegeben.

Er war für manche Lehrer wahrscheinlich nicht angepasst genug. Und solche Lehrer gibt es leider, so wie es Lehrer gibt, die die begabteren fordern und auch die Chancen, die sich daraus ergeben zum positiven nutzen.

Darüberhinaus vermute ich auch, dass sich in so einem Forum eher die mitteilen, die ein Problem haben. Wer keines hat, meldet sich in der Regel eher nicht oder?

Es gibt ganz sicher auch Kinder, die von zu Hause aus nicht das Rüstzeug für die Schule bekommen, die zu viel Fernsehen, zu wenig Regelmäßigkeit haben, überreizt sind.

Aber zu sagen: "Wenn das Kind diese drei Fähigkeiten mitbringt, dann geht auch nichts schief", wird weder Kindern, noch Lehrern noch unseren Schulen gerecht.

Grüße Margret

 
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