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Geschrieben von Windpferdchen am 19.09.2018, 10:55 Uhr

Hausaufgabenhilfe der Eltern - Ideal und Wirklichkeit

Meine Kinder sind inzwischen bei auf dem Gym. Und ich muss im Rückblick sagen: Zwar haben auch bei uns die Lehrerinnen gesagt, man soll nicht helfen. Aber sie sagten auch, man solle als Mutter oder Vater etwas mitschauen: Also fragen, ob das Kind weiß, was es bei dieser Aufgabe tun muss, ob es mit ihr klarkommt. Und man solle auch darauf achten, dass das Kind überhaupt weitermacht und nicht aus dem Fenster schaut, weil die Mäuse sich noch nicht gut konzentrieren können.

Zwischen Alleinlassen und alles Korrigieren gibt es also einen Mittelweg. Auch bei uns war es so, dass die Kinder, die ganz allein gelassen wurden, nicht die Kinder waren, die später eine Gymnasialempfehlung bekamen.

Ab der dritten Klasse brauchten außerdem fast alle Kinder der Klasse auch etwas zusätzliches Üben neben den Hausaufgaben, vor allem in Mathe. Und auch hier galt: Wo die Eltern nicht halfen oder es keine Nachhilfe gab, wurden selten gute Noten erzielt. Es gibt immer Überflieger, die alles von selbst können, aber für 90 Prozent der Kinder gilt das nicht. Die Unterstützung durch die Eltern ist mitentscheidend für die Wahl der weiterführenden Schule. Denn auch Kandidaten fürs Gym oder die Realschule bleiben sonst leicht unter ihren Möglichkeiten. Weil sie zwar klug genug sind, aber sich vielleicht noch nicht gut selbst organisieren können.

Es ist ein Ideal, dass ein Kind in der ganzen Grundschulzeit keine Hilfe braucht, damit die Lehrerin immer schön sieht, wie weit es wirklich ist. Spätestens wenn die ersten schwachen Noten in Mathe kommen, macht es keinen Sinn mehr, das Kind sich selbst zu überlassen. Auch die Lehrerin kann dies nicht auffangen.

Solange es in Deutschland nur eine einzige Lehrkraft für 30 Schüler gibt, ist es eine Illusion, dass die Lehrerin jedes Kind individuell dort abholt und fördert, wo es gerade steht. Das ist ein Traum, aus dem die meisten Eltern böse erwachen. Wo das Ganze wirklich klappt, wie etwa in Norwegen, sind immer mindestens zwei Lehrer pro Klasse anwesend. Und wenn ein Kind schwächelt, bekommt es in der Schule Einzel-Unterricht. Hier erreicht jedes Kind da Klassenziel, und es gibt keine Sitzenbleiber. Bei uns ist das Wunschdenken.

Von daher: so wenig Unterstützung wie möglich, und so viel wie nötig. Damit sind wir bei unseren Kindern sehr gut gefahren. Inzwischen lernen sie längst selbstständig, aber im Grundschulalter war daran noch nicht zu denken.

LG

 
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