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Geschrieben von zauberwaldmädel1 am 28.10.2010, 13:29 Uhr

Hausaufgabenfrust - wie geht man damit um?

Mein Großer geht in die 2. Klasse und ist eigentlich ein guter bis durchschnittlicher Schüler. Er hat nur eine wahnsinnig niedrige Frustrationsschwelle. Gerade bei den Hausis macht mich das wahhhhhnsinnig...
Gerade hatten wir wieder eine Situation, in der er verschieden Zahlen im Zahlenraum bis huntert zuordnen sollte, er hatte KJarten mit Strichen und Punkten drauf (Striche für 10er und Punkte für 1er) und sollte die den geschriebenen Zahlen , z.B. "fünfunddreißig", "siebenundfünfzig" zuordnen.
Dabei hat er alle 20 Zahlen falsch rum zugeordnet, also die fünfunddreißig der dreiundfünfzig usw.
Ich bin ins Zimmer gekommen, als er mich gerufen hat, er sei fertig (er war ganz stolz, dass er nur 15 min gebraucht hatte) und es war eben alles falsch rum zugeordnet .
Ich hab ihn dann die erste Zahl in Ziffern hinschreiben lassen und dann gefragt, wie vile Zehner und Einer das sind, das wußte er dann auch und hat gemerkt, dass alles falsch ist.
Jetzt hat er völlug "zugemacht", liegt auf seinem Bett, schmeißt Sachen durch die Gegend und wollte sich nicht mal von mir helfen lassen.

Ich bin jetzt aus dem Zimmer mit dem Satz "Ruf mich, wenn du dich wieder beruhigt hast, dann können wir es nochmal gemeinsam probieren", aber er steigert sich da so rein?

Wie würdet Ihr in so einer Situation reagieren, bzw. wie kann ich es besser machen?

Jetzt macht ihm wieder "Rechnen überhaupt keinen Spaß mehr" und er hat keine Lust auf nichts mehr.

Bitte gebt mir doch ein paar Tipps....

LG Tanja

 
6 Antworten:

Re: In Ruhe lassen...

Antwort von Hexhex am 28.10.2010, 13:51 Uhr

Hallo,

meine Tochter hat im Grundschulalter auch manchmal vor Zorn und Frust mit Heften oder Stiften geschmissen, wenn sie etwas nicht hinbekommen hat oder ich sie mit meinem überfürsorglichen Wunsch, ihr alles ganz genau zu erklären, genervt oder überfordert habe.

In so einem Fall ist es besser, unter die Hausaufgabe (oder ins Mitteilungsheft) zu schreiben, dass das Kind die Aufgabe nicht eigenständig lösen konnte und es sie deshalb nicht vollständig/korrekt gemacht hat. Die Lehrerin kann dann sehen, wo die Kinder noch Schwächen haben und das Ganze nochmals durcharbeiten. Die Lehrerin meiner Tochter legte großen Wert auf solche ehrlichen Bemerkungen der Eltern unter der Hausaufgabe. Sie sagt, das sei für sie viel hilfreicher, als wenn die Eltern die Aufgabe forcieren und sie als Lehrerin gar nicht erfährt, wie schwer sich die Kinder damit getan haben.

Ein wenig elterliche Schützenhilfe bei den Aufgaben ist okay. Wenn ein Kind aber so überfordert reagiert, wie Dein Sohn jetzt, war es "too much", was Du leisten wolltest. Überlasse das lieber der Lehrerin. Bei ihr ist ein Kind auch eher bereit, etwas anzunehmen (weil hier die Mutter-Sohn-Beziehung nicht auch noch mit heineinschwingt).

LG

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Re: Hausaufgabenfrust - wie geht man damit um?

Antwort von IngeA am 28.10.2010, 14:05 Uhr

Hallo,

oh je, der arme Kerl. Das IST ja auch frustrierend, wenn man so hart gearbeitet hat und dann ist alles falsch.
Viell. könntest du ihm so was aus Papier basteln:

http://www.montessori-shop.de/material/zahlentafeln-klein--ho-195.php

dann kann er die entsprechende 10er Zahl erst hinlegen und die einer dann drauf. Dann muss er das Ergebnis erst mal nur abschreiben. Beides auf einmal war wahrscheinlich einfach erst mal zu viel. Ist bei uns ja auch unlogisch, dass man erst die Einer spricht und dann die Zehner.

LG Inge

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Re: Hausaufgabenfrust - wie geht man damit um?

Antwort von Patti1977 am 28.10.2010, 15:21 Uhr

hallo,

vielleicht solltest beim nächsten mal ihn nach 2 versuchen rufen lassen und schauen ob er auf dem richtigen weg ist. dann ist wenigstens nicht die ganze arbeit umsonst für ihn.

wir teilen das so, dass er erst anfängt, dann ruft und dann wird es notfalls nochmal erklärt und dann schnaggelt er es. da ist der frustberg nicht so groß.


momentan austoben lassen, vielleicht mit was süßem aufs bett setzen und quatschen. und sagen: schatz, zahlen mit 2 stellen immer von hinten lesen. ist doof und wir sind die einzigen, die das so machen aber ist nunmal so. auch mama verdreht sie in der eile manchmal noch.

lg

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Re: Hausaufgabenfrust - wie geht man damit um?

Antwort von huevelfrau am 28.10.2010, 16:09 Uhr

Gleiche Situation heute bei uns. Auch Mathe. Allerdings hab ich gesagt, komm Süsse mach mal ne Pause. Oh nee, das war ja völlig das falsche, da ist sie völlig weggeflippt.

Hab sie dann in ihr Zimmer geschickt, wo sie ne halbe Stunde wütend rumgebrüllt hat (lt. meinen Schwiegereltern bin ich die Böse). Und danach ging es dann.

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Re: Hausaufgabenfrust - wie geht man damit um?

Antwort von zauberwaldmädel1 am 28.10.2010, 16:13 Uhr

Danke Euch erstmal, schonmal wieder beruhigend, dass es andern nich anders geht ;-)

Ich habe vielleicht wirklich den Fehler gemacht, nicht bei den ersten beiden Zahlen dabeizubleiben, aber er sagte, er wüßte eben was er machen muß... ich glaube, wenn ich kurz dabeigeblieben wäre und gleich 2eingegriffen" hätte, dann dann hätte er alles richtig gemacht. Schreiben kann er die Zahlen "richtigrum", d.h. wenn er "fünfundsiebzig" liest, dann schreibt er auch 75 hin, aber ich glaubem er hat einfach ohne diesen Zwischenschritt gleich versucht, die Striche und Punkte dann zuzuordnen und das hat er nicht gepackt.

Meine Lösung war jetzt folgende:

Erstmal 15 min "in Ruhe lassen", dann haben wir erstmal die restlichen Hausaufgaben gemacht (da war er immer noch ziemlich grantig bei).

Zum Schluß hab ich ihm noch 5 Zahlenkartenpärchen rausgesucht und auf dem Schreibtisch liegengelassen und bin wieder raus und hab gemeint, wenn er die 5 noch macht, dann lass ich das als "alle Hausis gemacht" durchgehen". Erst hat er noch rumgemeckert, aber dnan hat er sie doch noch gemacht... und jetzt ist er seit 1,5 Stunden draußen im Garten beim Toben;-)

In Zukunft muß ich da echt besser aufpassen und schauen, dass er gar nicht "eine ganze Aufgabe" falsch macht.

danke Euch nochmal!!!


LG Tanja

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Nicht mit dem Frust, mit den Talenten musst Du umgehen und zwar gut.

Antwort von Franz Josef Neffe am 30.10.2010, 21:37 Uhr

Ich find das super.
Das UNBEWUSSTE ist die Instanz, die fürs Überleben zuständig ist und alle Lebensfunktionen steuert. Das hat Euch klar und deutlich gezeigt, dass der Matheunterricht für TALENTE tödlich langweilig ist. Immer nur in die vorbereitete Schablone einfügen - da muss das Leben doch verzweifeln. Oder eben signalisieren, dass es noch was Intelligenteres gibt als Schablonen: also hat es Deinen Jungen alles genauanders rumspiegeln lassen.
Als Erwachsene bist Du aber schon mindestens 20mal besser als er in Schablonen rein dressiert, logisch dass es Dich da verzweifeln lässt. Dabei wär es eine Chance für Dich, das Leben wieder zu entdecken und mit Deinem Jungen endlich aus dieser Schablonitiskrankheitauszubrechen!
Als Ich-kann-Schule-Lehrer tät ich ihm erst einmal sagen (und ihn bewundern) wie intelligent er ist, dass er genau das Gegenteil von demb gemacht hat, was er soll. Dann täten wir uns anschauen,welche Kräftze einen zu solch geistreichen Spielchen treiben. Und mit diesen TALENTEN täten wir ab sofort gemeinsame Sache machen. Die sind nämlich so gescheit, dass sie locker schaffen, was die Schule verlangt - und dass wir dabei viel intelligenter damit umgehen können.
Du hast im Grunde seinen Frust noch verghrößert, weil Du ihn - als braves Mädchen - in die Schablone rein gedrängt hast. Ich als Ich-kann-Schule-Lehrer wäre mit ihm über die Schablone hinausgewachsen und wir hätten seine Kräfte entfaltet, gestärkt und wären damit progressiv darangegangen, unsere Kräfte zum Verändern von Schule & Lehrer auszuloten. Wenn wir nämlich dem Lehrer nicht mehr unseren Frust und unsere Wut zurückstrahlen sondern Anerkennung für die gute Entwicklung seiner Talente, mit uns besser umzugehen, dann stärken wir diese Kräfte und er wird anders. Und wir können uns wichtig fühlen, weil wir so großen Einfluss entwickeln können. Das schaffst Du auch. Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe

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