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Geschrieben von dani_j_j am 17.01.2008, 12:17 Uhr

Gluckenmutter contra Rabenmütter...

Ihr lieben,
aus konkretem Anlass beschäftigt mich eine wirklich ernstgemeinte Frage...
um es vorweg zu nehmen, ich find jedes Lebensmodell hat seine Vorzüge und klaren Nachteile, für jeden einzelnen abwegbar, manchmal von äuseren Umständen stark beeinflusst, jedes Modell ist wirklich ernst zu nehmen und keiner sollte glauben, dass er das bessere einzig wahre fährt und wir Mütter stehen mit unseren Problemen sehr viel näher als wir glauben, als dass wir andere verurteilen sollten...
kurz und gut... Thema Selbsständigkeit:
Bei uns vor der Schule ist vorgestern ein Verkehrsunfall passiert, bei dem ein Bein eines Mitschülers meiner beiden von nem mittelgroßen Bus überrollt wurde, ich mal das jetzt nicht aus um reisserisch die unschöne Geschichte zu präsentieren, sondern damit wer versteht, wieso ich so oft an die Geschichte denken musste (ich war die 2. am Ort und vor allem hatte ich erst mal voll Angst, dass es mein mini sein konnte und ich bin dementsprechend immer noch geschockt). Es war ein 7jähriger der schon allein nach Hause geht und einfach über die Strasse gerannt ist, oder wahrscheinlich eine Verkehrssituation altersgerecht eingeschätzt hatte, aber halt nicht richtig.
Ich frag mich jetzt - meine beiden würden auch gern allein mal unterwegs sein, aber ich als Gluckenmutter lass sie nichtmal allein zu Haus spielen (und ich wär länger nicht da) - kann ich meine Kinder trotzdem gut auf das spätere Leben vorbereiten oder verhätschel ich sie und sie bauen den gleichen Mist halt nur paar Jahre später, aber am Ende sogar nen Zacken schärfer?
Würd mich über ne rege Diskussion freuen?
lg
Dani

 
22 Antworten:

Re: Gluckenmutter contra Rabenmütter...

Antwort von jonos am 17.01.2008, 12:28 Uhr

Hallo
Erstmal denke ich,hängt es sehr vom einzelnen Kind ab.Es gibt Kinder mit sieben Jahren,die sind schon sehr weit und andere sind noch sehr "klein".Dann würde ich es auch sehr stark vom Schulweg abhängig machen.Ist der Weg sehr weit?Sind viele Srassen zu überqueren?Ist die Strecke stark von Autos frequentiert?Meinwe Tochter ist mit sieben Jahren schon alleine zur Schule gegangen,allerdings war die Schule 2 Ecken weiter ,und sie mußte nur eine Strasse überqueren,direkt vor unserer Haustür.Grundsätzlich bin ich aber der Meinung,daß man Kindern ruhig Wege zutrauen sollte,obwohl dort eine Menge Gefahren lauern,z.B. Unfälle,Entführungen,etc. Die Kinder müssen ja aber auch lernen mit solchen Situationen umzugehen und Selbstbewusstsein entwickeln.Wie sollen sie das,wenn wir Ihnen aus Sorge alles abnehmen und sie dann etwas zu sehr behüten.
Grüße von Jonos(die immer wieder froh ist,wenn das Töchterlein,inzwischen 10 Jahre alt,vom Schulweg mit dem Fahrrad oder anderen Aktivitäten ,wieder wohlbehalten zu Hause angekommen ist.)
Ach ja,diese Sorge um unsrere Kinder werden wir wohl nie mehr los ;-)

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Re: Gluckenmutter contra Rabenmütter...

Antwort von dani_j_j am 17.01.2008, 12:31 Uhr

das andere auch Angst haben, wenn die kurzen allein unterwegs sind, ist für mich gut zu wissen und ich hat schon befürchtet mit dieser Angst paranoid oder neurotisch zu sein...
lg
dani

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Re: Gluckenmutter contra Rabenmütter...

Antwort von monam am 17.01.2008, 12:59 Uhr

Hallo Dani,

verstehen kann ich dich schon, aber eine gewisse Selbständigkeit sollten Kinder meiner Meinung nach mit Schulbeginn lernen (dürfen).
Natürlich kommt es auch auf die Kinder an, wenn eines nicht allein zu Hause bleiben möchte, würde ich es auch nicht dazu zwingen. Ebenso alleine Wege zu gehen, nicht jedes Kind möchte das, aber wenn die Kinder es selbst wollen, würde ich es auch zulassen.

Bei uns kam das aber ganz automatisch, dass sie z.B. zum Einkauf nicht mitwollten und da blieben sie eben zu Hause, das war mir nur recht. Selbst mein jüngstes Kind(4J.) will dann lieber bei seinen Geschwistern zu Hause sein, manchmal mache ich das auch, gebe aber zu, dass ich mich dann sehr beeile, wieder nach Hause zu kommen.
Bei uns klappt das gut und wir alle wachsen in die Selbständigkeit der Kinder langsam rein.

Viele Grüße
Mona

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Auch berufstätige Mütter können gluckig sein

Antwort von tinai am 17.01.2008, 13:14 Uhr

Das würde ihc daran nicht festmachen - manche sogar mehr als andere, das erlebe ich an der Schule meines Sohnes (mit Ganztagsbetreuung).

ABER: Ich hätte tatsächlich die Sorge bei einer Überbehütung, dass die Kinder später um so größeren Gefahren ausgesetzt sind, weil sie nicht gelernt haben, mit kleinen umzugehen.

Das hängt sehr vom Kind ab. Ob den Eltern (warum immer nur die Mutter) jetzt ein Vorwurf zu machen ist, dass der Junge alleine nach Hause geht, kann man weniger am Alter festmachen als daran, ob der Junge das eigentlich konnte und reif genug dafür ist.

Anderes Beispiel: Ich bin gestern nicht rechts-links-guckend über den Zebrastreifen gelaufen (Zone 30) und wäre fast vom Auto erfasst worden. Gefahren gibt es immer und aunaufmerksam sind wir alle einmal.

Mein Sohn ging mti 4 das erste Mal alleine in den Kindergarten inclusive Überquerung eines Zebrastreifens. Manche erklärten mich für verrückt. Die Erzieherinnen beobachteten ihn und freuten sich mit ihm, wie gut er das macht (ich bin wochenlang heimlich hinterhergelaufen).

Kürzclich dachte ich, er könnte eine dreiviertel Stunde alleine zu Hause bleiben (er ist in der zweiten Klasse), nachbarn waren da und dort hätter er klingeln können. Aber er sagte von sich aus, dass er das nicht will und ihm das unheimlich ist. Das ist das zweite worauf man achten muss: Kinder können ihre Fähigkeiten auch ganz gut selbst bewerten (und mein Sohn hat gelernt, das auch klar zu formulieren, meine Tochter überschätzt sich da eher noch). Selbstverständlich blieb er dann nicht allein zu Hause.

Ich wäre wohl nicht gluckiger, wenn ich zu Hause wäre und richtig Zeit dafür hätte, weil ich selbst recht frei aufgewachsen bin - und wir haben Dinge gemacht, ich würde heute sterben, wüsste ich, dass meine Kinder sowas machen.

Ganz sicher muss man Kindern etwas zutrauen und sie auch mal lassen. Es ist eine Illusion zu glauben, man könne sie immer schützen! Und wenn sie sich selbständig machen in einem Alter, in dem sie sich nichts mehr sagen lassen und keine Begleitung in diese Selbständigkeit bekommen haben, dann ist m.E. das Gefahrenpotential viel größer.

Die Eltern des Jungen tun mit so leid wie der Junge selbst, denn natürlich machen sie sich jetzt Vorwürfe. Hoffentlich geht alles gut.

Gruß Tina

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Re: Gluckenmutter contra Rabenmütter...

Antwort von +emfut+ am 17.01.2008, 13:19 Uhr

Sowas kann auch passieren, wenn die Mutter dabei ist. Bei uns wurde letztes Jahr ein 5jähriges Kind von einem Latser überfahren - die Mutter war dabei.

Mir tut die Mutter sehr leid. Wahrscheinlich macht sie sich so oder so jetzt wahnsinnige Vorwürfe. Da kann man solkche "ich würde sowas nie tun"-Kommentare wirklich gut gebrauchen.

Temi geht seit *rechne* 4 Jahren in das gleiche Gebäude, weil da auch schon sein KiGa war. Er kennt den Weg also sehr gut. An der einzigen großen Straße steht ein Schulweghelfer (genau an der Stelle ist das Kind letztes Jahr verunglückt, aber da war der Schulweghelfer nicht mehr da, weil die Kinder oft etwas später in den KiGa gebracht werden).

Fumi fleht mich seit mindestens 2 Jahren an, daß sie Temi mal wegbringen oder abholen möchte. Ich erlaube das erst seit ca. 6 Monaten - seit ich Temi grundsätzlich auch erlauben würde, ganz alleine zu gehen. Nicht, weil ich Fumi nicht vertraue. Aber: Es kann auch etwas passieren, wenn ich dabei bin, es kann immer etwas passieren, und ich möchte Fumi nicht die Last tragen lassen, daß sie sich Vorwürfe macht, wenn Temi in ihrem Beisein etwas passiert. Verstehst Du? Es gibt Situationen, die sind ganz schrecklich, aber da ist einfach keiner schuld.

Ich bin wahrscheinlich so ziemlich der ungluckigste Mensch, den es gibt. Mir fehlt da irgendein Gen oder so. Ich finde aber, jeder soll es so machen, wie es für ihn und die dazugehörigen Kinder paßt. Ich behandle meine Kinder auch nicht gleich, Fumi war/ist viel früher selbstständig als Temi. Temi kann sich halt immer an Fumi lehnen, und er ist auch einfach anders vom Character her.
Aber auch nur darüber nachzudenken, daß dieser schreckliche Unfall passiert sein könnte, weil die Mutter das Kind alleine gehen läßt - das finde ich schrecklich. Die Mutter wird den Character des Kindes und die äußeren Umstände sorgfältig abgewogen und dann die unter diesen Vorzeichen passende Entscheidung getroffen haben. Möglicherweise wäre der Unfall genauso passiert, wenn sie dabeigewesen wäre (Du sagtes ja, daß Du zuerst dachtest, es wäre Dein Kind - und Du standest daneben). Man kann über Gluckigkeit disskutieren, aber nicht vor dem Hintergrund eines solchen Unfalls.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Auch berufstätige Mütter können gluckig sein

Antwort von dani_j_j am 17.01.2008, 13:24 Uhr

neeee, ich mach der Mutter wirklich keine Vorwürfe, das wollt ich so nicht darstellen, deshalb der einleitende Satz, weil ich grad nicht wollte, das wir nach schuldigen suchen und uns selbst rühmen "ätsch, das wär mir nicht passiert", ich hab mich ehrlich gefragt, wie man das mit der selbstständigkeit gut hinkriegt und ob ich darauf hoffen kann, dass wenn ich meinen zweien das jetzt einfach nicht zutrauen kann (er Wahrnehmungstörung und Aufmerksamkeitsdefizit und sie träumt häufig vor sich hin und hat sich den Spitznamen "susi sorglos" auch in der Hinsicht sehr verdient) ob ich diese Ängste dann in 3 Jahren, wenn sie auch allein unterwegs sein werden, haben muss und sie nicht gut vorbereitet sind auf diese Welt???
lg
Dani

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Re: Auch berufstätige Mütter können gluckig sein

Antwort von +emfut+ am 17.01.2008, 13:29 Uhr

Du willst die Änmgste vermeiden?

Das geht nicht. Irgendwann werden sie bereit sein, den Weg alleine zu gehen, aber auch wenn sie bereit sind, kann etwas passieren, und auch wenn sie bereit sind, wirst Du Angst haben.

Meine Mutter hatte immer noch Angst, als ich mit Mitte 20 alleine durch Südostasien getrampt bin.

Die Angst wird nicht aufhören. Wenn Du darauf wartest, wirst Du die Kinder noch mit 50 zur Arbeit bringen.

Gruß,
Elisabeth.q

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die Mutter hat keine Schuld!!!

Antwort von dani_j_j am 17.01.2008, 13:34 Uhr

genau das wollt ich mit dem ersten einleitenden Absatz nahe bringen, mich nervt die Angreiferei nämlich total und das war mein Anliegen, das darzustellen, das wir hier nicht über Schuld und Unschuld diskuiteren, aber danke Elisabeth, dass du es trotzdem geschafft hast, dass ich mich ganz klein fühl, weil ich meine Emotionen, die mich seit 2 Tagen beschäftigen, hier darleg...
Es ging NICHT darum, dass ich "sowas nie machen würde", da ich es mit meinen Kindern halt auch nicht machen kann, das sehen ja bisher alle so, dass man abwegen muss welchem Kind man was zutrauen kann, mir ging es wirklich um die Frage, wie geht das weiter, wenn ich meinen das erst in einigen Jahren zutrau, verbessert sich die Situaion oder verpassen meine beiden einen ENtwicklungsschritt
Gruß
Dani

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Re: die Mutter hat keine Schuld!!!

Antwort von RenateK am 17.01.2008, 13:38 Uhr

Hallo,
das hängt natürlich immer vom Kind ab, aber ja, grundsätzlich denke ich, wenn Du da noch wartest, ist es zu spät (außer es gibt wirklich irgendwelche Einschränkungen beim Kind, dann kann das natürlich was anderes sein). Ein Erstklässler sollte im Normalfall allein zur Schule gehen können. Das wird bei uns auch von der Polizei (Infogespräch in der Schule ganz am Anfang) empfohlen.
Gruß, Renate

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die Angst bleibt dein ständiger Begleiter

Antwort von Claudia36 am 17.01.2008, 14:08 Uhr

egal ob du dein Kind sehr früh an Selbstständigkeit erziehst oder ob du ihnen alles abnimmst.
Teilweise ist es ja auch so das zu sehr "begluckten" Kindern eher was passiert als anderen, weil sie es nicht gewohnt sind.
Aber wir du schon sagst das muß jeder für sich entscheiden.
Meine Beiden waren ab der 1. kasse selbstständig und gingen den Schulweg von Anfan an alleine.
Noch dazu kam das die Kleine bis zur 2. Klasse ein Schlüsselkind war, weil wir keinen Betreuungsplatz hatten.
Es hat ihr nicht geschadet, aber ich habe teilweise schon Ängste ausgestanden.

Die Angst vollzieht sich in Laufe der Jahre immer durch z.B.
zuerst hat man Angst es könnte ne Fehlgeburt geben,
Frühgeburt
Krank
Plötzlicher Kindstod
Verletzungen
Angst das es im Kiga nicht zurecht kommt
Angst wie wirt das mit der schule
wenn sie das erste Mal alleine unterwegs sind
Wenn sie nicht zur verabredeten Zeit nach Hause kommen
Alleine mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Angst das sie in falsche Kreise geraten
Angst davor das sie Drogen nehmen
Wenn der erste Freund oder Freundin da ist...
Wenn sie den Füherschein machen und dann alleine mit dem Auto unterwegs sind...usw

Ich weiß wovon ich rede meine große ist 19 , wohnt bei ihrem Freund und hat ein eigenes Auto mit dem sie jeden Tag fährt.
Aber man gewöhnt sich daran je mehr man die Kinder loslässt.
Aber eine Restangst bleibt immer!

Claudia

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Re: die Mutter hat keine Schuld!!!

Antwort von +emfut+ am 17.01.2008, 14:11 Uhr

Dani, ich führe die Gluckendiskussion jederzeit gerne und ausführlich.

Was mich tatsächlich stört ist, diesen Unfall als "Aufhänger" dafür zu benutzen. Der hat nämlich genau gar nix damit zu tun. Das ist, als würde ich die Schließung des Nokia-Werks als Aufhänger für die Mindestlohndiskussion verwenden - andere Baustelle, paßt nicht.

Und was die Gluckendiskussion betrifft, steht meine Ansicht oben: Wenn Du wartest, bis Du keine Angst mehr um Dein Kind hast, wirst Du es in 40 Jahren noch an der Hand zur Arbeit begleiten. Lebe mit der Angst. Es ist Deine Angst, nicht die Deines Kindes.

Mit 7 werden Kinder vom Auto überfahren, mit 10 werden sie auf dem Schulweg vergewaltigt, mit 16 abgezogen und mit 21 wickeln sie sich um den Alleebaum. That's life *schulterzuck*.

Gruß,
Elisabeth.

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gesunder Mittelweg-wie bei ALLEN....

Antwort von Tathogo am 17.01.2008, 14:49 Uhr

...Dingen! ;o)

Es gibt doch nicht nur Schwarz und Weiss und nicht nur"Rabenmutter" oder "Glucke"

Man kann einen Gewissen Standpunkt haben(egal ob in der Kindererziehung,in der Politik,im Glauben usw)ABER ich finde man sollte immer auch nach rechts und links gucken.

Du kannst dein Kind nicht vor ALLEM beschützen-das ist so und wird auch immer so bleiben(es sei denn du sperrst es direkt nach der Geburt irgendwo ein*g*).

Ich finde Beide Sachen nicht richtig:Extreme Übermütterung genauso wie extreme Lässigkeit...

Mhm.ist natürlich schwierig,weil jeder da ja so sein eigenes Maas hat.

LG
Tanja

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Re: Gluckenmutter contra Rabenmütter...

Antwort von Birgit 2 am 17.01.2008, 15:48 Uhr

Hallo,
ich finde es schon wichtig, meine Kinder zu Selbständigkeit zu erziehen, würde es aber immer Kindabhängig machen, inwiefern ich ihnen bestimmte Dinge zutraue. Meine große Tochter, jetzt 10 Jahre alt, ist schon mit 7 Jahren allein Bus gefahren in die nächste Stadt und dort zur Musikschule gegangen. Sie ist auch gleich vom zweiten Tag aus zusammen mit einer Mitschülerin zur SChule gelaufen - fast 3 km, aber relativ ruhige STraßen. Sie bleibt auch schon länger allein zu Hause...

Natürlich hat man immer auch Ängste, ich glaube, die hat man ein Leben lang...

Ich hatte übrigens einen Unfall auf dem Schulweg, da war ich 14 Jahre alt.

Gruß
Birgit

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Ganz so einfach ist das nicht

Antwort von like am 17.01.2008, 18:14 Uhr

Man kann Risiken minimieren oder vergrößern. Wenn ich meinem Kind vor der Fahrradprüfung erlaube, mit dem Rad zu Schule zu fahren, erhöhe ich die Gefahr, dass ihm ein Unfall passiert. Wenn ich erlaube, dass es ohne Helm fährt, erhöhe ich die Gefahr. Wenn ich meinem Pubertierenden erlaube, nachts allein heimzulaufen, statt ihn irgendwo abzuholen, erhöhe ich die Gefahr, dass er überfallen etc. wird. Wenn ich meinem Fahranfänger ein flottes Auto kaufe (bzw. überhaupt eins) statt zu warten, bis er sich selbst eins kaufen kann, erhöhe ich die Gefahr. Wenn ich meine Kinder zu gefährlichen Sportarten animiere (meine reiten z.B.), erhöhe ich die Gefahr. Natürlich kann auch was passieren, wenn ich all diese Risiken ausschließe, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch deutlich geringer.
Jeder muss für sich abwägen, welches Risiko er eingeht bzw. seine Kinder eingehen lässt und letztendlich mit den Folgen leben, wenn aufgrund erhöhten Risikos was passiert - und dann wird sich jede Mutter Vorwürfe machen (und evtl. anhören müssen), besonders, wenn sie ein erhöhtes Risiko eingegangen ist, oder?
(Ja, und Erstklässler allein zur Schule gehen zu lassen, ist eben auch ein erhöhtes Risiko, das kann man drehen und wenden wie man will.)

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Re:@ emfut

Antwort von MartaHH am 17.01.2008, 18:26 Uhr

Zitat:
"Meine Mutter hatte immer noch Angst, als ich mit Mitte 20 alleine durch Südostasien getrampt bin."

Wenn ich deine Mutter gewesen wäre, hätte ich versucht es dir zu VERBIETEN! Dasselbe gilt für Mitte 30!

LG, M.

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Du meinst doch nicht ernsthaft....

Antwort von +emfut+ am 17.01.2008, 18:38 Uhr

... daß mich das davon abgehalten hätte?

Gruß,
Elisabeth.

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Hä ?

Antwort von momworking am 17.01.2008, 18:57 Uhr

Hallo,
Ich verstehe deine Frage nicht.
Möchtest du darüber diskutieren, ob berufstätige Mütter ihre Kinder behüten können oder möchtest du über tragische Schulwegunfälle reden???
Das Eine hat mit dem Anderen doch überhaupt nichts zu tun?

Bin ich eine Glucke, weil ich meine Tochter jeden Tag nach der Arbeit von der Schülerbetreuung abhole oder bin ich eine Rabenmutter, weil sie in die Schülerbetreuung (auf dem Gelände der Schule befindlich) geht?

Oder geht es dir gar nicht um die Unterscheidung berufstätige Mutter - Hausfrau Mutter?
Geht es dir nur um eine Diskussion was an sich gluckig ist und was nicht?

Ich habe eine liebe Bekannte. Sie ist Hausfrau-Mutter, zwei Kinder. Da wir auf dem Dorf wohnen, fahren die Kinder hier gemeinsam mit dem Bus zur Schule. Ganz wenige werden gebracht, aber das oft aus dem Grund, weil die Eltern sowieso auf dem Weg zur Arbeit sind und die Kiddies an der Schule raus lassen.

Nämliches Kind benannter Familie ist auf dem Nachhauseweg auf einen Gartenzaun geklettert, gestürzt und hat sich den Hals dabei der Länge nach am Zaunpfahl aufgeschlitzt.
Das sind entsetzliche Unfälle, die passieren, aber die immer und überall passieren können, ganz egal ob jemand berufstätig ist oder nicht.

Wenn du dein Kind immer zur Schule fährst, bist du sicher, dass du niemals einen Unfall hast? Vielleicht wäre dann der Bus sicherer gewesen? Wer kann das wissen?

Was passieren soll passiert. Leider.

VlG
Annette

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Lösung für mich gefunden...

Antwort von dani_j_j am 17.01.2008, 21:10 Uhr

neeee, ich wollt nicht über diesen Unfall reden, ich hasse auch die "makabre Anziehungskraft eines Autounfalls" und ich war die erste die die neugierigen glotzenden Kinder zum spielen geschickt hat, nachdem ich ihre Fragen mit einem kurzen, "der xy hatte einen kleinen Unfall, er weint ein bischen, weil er sich am Bein verletzt hat und bekommt vielleicht einen Gips" und ob sie noch Fragen haben "versorgt" habe... sorry, das Bild hat mich so beschäftigt, dass ich es einfach loswerden musste, und sorry vor allem bei denen die da so mitleiden, ich hab die zwei schrecklichen Unfälle, die hier mal geschildert wurden auch nie aus dem Kopf gekriegt....
es geht mir auch wirklich nicht um Schuld oder nichtschuld und wer, ich hatte wirklich das große Problem, wie meine Zwerge selbsständig werden sollen, wenn ich ihnen das Recht dazu verweiger, weil ich vor solchen Sachen Angst habe und dass Unfälle genauso passieren, wenn man dabei ist, seh ich genauso...
ach übrigens, im anderen Forum hab ichs schon geschrieben:
ehrlich... sorry wenn der Aufmacher vielleicht nicht so geeignet schien und dem Jungen gehts übrigens soweit gut...
aber für mich hat das tagelange grübeln und dieses Bild nicht aus dem Kopf kriegen und dann noch die harten Worte einer Mutter im anderen Forum, worüber ich erst mal sehr wütend war, aber dadurch tatsächlich mal weiter gedacht hab und auf eine Lösung gestossen bin, vor allem aber durch die vielen kommt auf das Kind an-statements... also... kurz und gut... ich muss mit meinen TaxiMami-gwohnten Zwergen viel mehr Verkehrsituation üben, wenn ich sie irgendwann auch mal allein auf die Menschheit loslassen will... die sind es echt gewohnt, dass ich die Autotür erst aufmach, wenn die Strasse frei ist und dann zerr ich sie auf den Fussweg - das ist jetzt übertrieben, aber die können echt ihr Gehirn ausschalten und ich bin immer auf Tigerlauerstellung zum Sprung bereit.... da kann ich echt dran arbeiten...
also, danke ihr lieben
lg
Dani

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Re: Lösung für mich gefunden...

Antwort von 58er am 18.01.2008, 2:06 Uhr

Dani, von mir auch noch ein paar gedanken dazu:

beispiel: mich schimpft unser hausarzt immer, wenn ich bei fieber beim sohn schnell panisch werde. er sagt dann zu mir: frau x, ihre panik ist IHR problem, damit müssen SIE fertig werden; nicht ihr kind.

analog dazu: dass du jetzt nach dem unfall verstärkt ängste hast, ist alleine DEIN problem. das solltest du von deinen kindern fernhalten bzw. trennen. sprich die freiheiten, die du deinen kindern normalerweise einräumst oder auch nicht, davon unberührt lassen. es zumindest bewusst versuchen.

wenn wir unser leben immer vom worst case her definieren, können wir eigentlich früh im bett liegen bleiben.

was wir unseren kindern geben müssen, ist v.a. ein vertrauensvorschuss, permanent, den wir nicht verringern, sondern eigentlich permanent erhöhen müssen. vertrauen in die kinder, vertrauen in die schöpfung (oder wie immer man unseren schutzschirm nennen, der uns, hoffentlich, begleitet) macht unsere kinder stark. erinnern wir uns doch an unsere eigene kindheit: haben unsere eltern uns nicht immer weniger zugetraut, als wir tatsächlich schon konnten und uns selber zutrauten? war das nicht schrecklich? also ich habe darunter gelitten. und wenn ich als mutter die selben fehler wie meine eltern mache, dann spreche ich wenigstens mit meinem sohn darüber, seit er es versteht. und zwar dergestalt: "ja, ich weiss, dass du es kannst, ich traue es dir zu. ich eiss, dass du auf dem schulweg gut alleine zurecht kommst. aber du kannst dir bestimmt vorstellen, dass ich mich ängstige, wenn du auf dem schulnachhauseweg 30 minuten mit deinen freunden verplemperst, ohne dass ich bescheid weiss. es könnte ja werweisswas passiert sein." somit hoffe ich jedenfalls zu verhindern, dass sich meine ängste auf meinen sohn übertragen und mehr noch er diese meine ängste für sich relativieren und abwehren kann.

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danke

Antwort von dani_j_j am 18.01.2008, 9:24 Uhr

das waren schöne Worte zum Thema...
ich hat schon überlegt, bei der Redaktion anzufragen, ob sie das gesamte Ding hier löschen können, weil die erhoffte Diskussion irgendwie in ne andere Richtugn lief, als ich gwollt hatte, mir ging es nämlich wirklich darum, wie man Kindern Verantwortung lehrt und ich echt unsicher bin, wieviel Risiko man in Kauf nehmen muss, um seinen Kindern nicht wichtige Entwicklungsschritte zu nehmen...
lg
Dani

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Re: Du meinst doch nicht ernsthaft....

Antwort von Silvia3 am 18.01.2008, 11:43 Uhr

Ich bin mit Anfang 20 alleine durch Asien gezogen und konnte überhaupt nicht verstehen, warum meine Eltern meine Begeisterung nicht teilen konnten (man erinnere sich, Mitte der 80er Jahre gab es keine Handys und ein Telefonat aus China mußte mit mehrstündiger Wartezeit auf dem Postamt angemeldet werden, eine Kreditkarte für den schnellen Heimflug besaß ich ebenfalls nicht!).

Heute würde ich wahrscheinlich einen Herzinfarkt kriegen, wenn meine Mädels mit 20 alleine durch die Welt ziehen wollten. Aber Reisende soll man nicht halten....

Silvia

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Re: Du meinst doch nicht ernsthaft....

Antwort von MartaHH am 18.01.2008, 11:57 Uhr

Vermutlich nicht, nein - aber gezetert hätte ich, das glaub ich schon.

Später dann gezittert (wenn das "Kind" dann losgefahren ist).

LG, M.

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