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Geschrieben von sunny1303 am 27.11.2007, 16:26 Uhr

Gewalt in der Grundschule

Mich interessiert wie andere Eltern über folgende Situation denken.
Unser Sohn ist 9 Jahre alt, geht in die 3. Klasse. Zu Beginn des neuen Schuljahres kam ein Junge dazu, der nicht versetzt wurde. Er ist sowohl körperlich als auch verbal, zumindest was Schimpfwörter angeht, der Klasse sehr überlegen. Von Anfang an gab es mit diesem Kind Probleme. Er störte den Unterricht, beschimpfte die Lehrerin, die dem ganzen offensichtlich ziemlich machtlos gegenübersteht und schmiss auch schon mal seine gesamten Klamotten durch die Gegend, wenn ihm etwas nicht passte. Es hat nicht lang gedauert, bis die ersten Kinder sich da was abgeschaut haben und von Stund an wurde aus dieser eigentlich recht ruhigen Klasse ein unruhiger Haufen. Kurz vor Beginn der Herbstferien stellten einige Eltern, darunter auch wir, unabhängig von einander fest, das ihre Kinder sehr ungern zur Schule gehen, lustlos, verschlossen sind und manche morgens Bauchweh haben. Das sie aucunge, audh nichts mehr aus der Schule erzählen. Durch hartnäckiges Bohren stellte sich dann heraus, das besagter Junge, nennen wir ihn Franz, sehr viele Schüler tyranisiert, die Lehrer von den Schülern auch darauf hingewiesen werden, sich jedoch nicht einmischen sondern sagen die Kinder müssen das untereinander klären.
Mal abgesehen davon, das ich nicht denke das Kinder in diesem Alter dazu in der Lage sind so etwas auf verbalem Weg zu klären, weiss ich auch nicht ob es Sinn macht, zu versuchen jemanden der auf einen einprügelt mit Worten davon abhalten zu wollen. Die Eltern von Franz sind übrigens bestens über ihr Kind informiert aber nicht bereit Hilfe anzunehmen.Nachdem dann auch unser Sohn irgendwann einmal verprügelt und bedroht wurde und die Pausenaufsicht sich nichts davon angenommen hat bin ich zur Schule hab mit der Klassenlehrerin gesprochen und auch deutlich gemacht, das ich andere Schritte gehen werde, wenn die Schule nicht dafür sorgt das diese Dinge unterbunden werden. Franz wird seitdem von seinen Eltern, beide arbeitslos, gebracht und abgeholt. AAAAAAAAAAber... in den PAusen geht es fröhlich weiter so. Auch andere Eltern haben mitlerweile mit dem Gang zum Schulamt gedroht.
Heute hatten wir nun wieder einen Elternsprechtag. Die Lehrerin ist zufrieden mit den Leistungen unseres Sohne... aber... vom Sozialverhalten her würde er sich im Grenzbereich befinden!!!
Denn...... er wagt es zurück zu schlagen oder zu treten wenn er angegriffen wird. Was ich denn davon hielte. Klar wir haben dem Zwerg gesagt er soll sich wehren wenn er angegriffen wird. Hm... natürlich soll er nicht als erster zu schlagen, tut er offensichtlich auch nicht und traue ich ihm auch nicht zu. Die Lehrerin hat mindestens 5 mal gefragt ob das wirklich meine Meinung sei und ich habe 5 mal mit ja geantwortet und gesagt: ich halte meinen Sohn nicht dazu an andere Kinder zu verprügeln, sondern er soll immer versuchen Konflikte mit Worten zu lösen, bzw. einen Bogen um Raufereien machen, wird er jedoch verprügelt soll er zurück schlagen.
Die Lehrerin war völlig entsetzt und meinte darüber müsse sie eine Gesprächsnotiz machen und das im Kollegium durchsprechen, sie wisse nicht, ob eine Zusammenarbeit auch weiterhin möglich wäre, schliesslich würde ich das Kind mit dieser Aussage in einen grossen Konflikt stürzen, denn sie habe doch die Klassenregel aufgestellt die Kinder dürfen sich nicht prügeln und wenn sie angegriffen werden sollen sie sich Hilfe holen.
Das ist jetzt 4 Stunden her und ich rege mich immer noch darüber auf. Seh ich das ganze so vernagelt und bin völlig auf dem Holzweg oder müssen wir unsere Kinder so erziehen das sie sich alles gefallen lassen und anschliessend beim Psychater sitzen? Wie seht ihr das bzw. ist jemand in einer ähnlichen Situation?

 
8 Antworten:

Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von TineS am 27.11.2007, 16:30 Uhr

ohje das ist der Hammer, aber leider gibts auch bei uns solche kinder.

Sprich doch mal die Schule über das Projekt "Faustlos" an. Das wurde vor ein paar Jahren bei unserer Schule gemacht und auch jetzt wenn es probleme gibt, wieder herausgeholt.

Ich bin auch nicht dafür, das meine Kinder hauen. Doch sich kampflos verprügeln lassen brauche sie sich auch nicht. Nicht immer ist ja Zeit hilfe zu holen, oder?

gruß

tine

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von Henni am 27.11.2007, 18:26 Uhr

Hallo

du sprichst in deinem posting ja im Prinzip von 2 Dingen:

einmal die Ohnmacht aller (Schüler, Lehrer und Eltern) einzelnen aggressiven Kindern gegenüber. Die gibt es so definitv: die Schüler haben AUSSR dass sie Regeln erarbeiten und ALLE miteinander diese Regeln einhalten keine "Macht" über andere Schüler.
Sie können nur durch ihr eigenenes positives Verhalten und das konsequente Verfahren laut Regel (.B. wenn ich geärgert oder geschuptst werde dsage ich laut NEIN und gehe sonst zur Aufsicht. )
Also nur durch diese Verhalten etwas ändern. Du traust deinem Kind diese verbalen Dinge ja nciht zu, aber im Allgemeinen können Grundschuler das sehr wohl verbal klären.

Auch als Lehrer bleiben einem nciht viele Wege: stört ein Schüler wiederholt und massiv den unterricht und oder droht mit galt oder wendet gewalt an , so kann man ihn vorübergehend ausschließen vom Unterricht und zuhause oder in parallelklassen beschulen lassen. Das bringt aber in der Regel nur eine Verlagerung des Prolems, keine Lösung sondern oft eine verschlimmerung (bei diesem franz wurde das verhalten ja durch Klassenwechsel auch nicht besser)

Als Eltern habt ihr da auch wenig handhabe. Was erwartest du vom Schulamt? Das Kind ist schulpflichtig! Und Eltern (auch die von Franz) dürfen ihre kinder erziehen wie sie wollen! Oder eben gar nciht! Sie MÜSSEN sich nciht beraten lassen etc, das ist ja das Problem.

Du schreibst: "...deutlich gemacht, das ich andere Schritte gehen werde, wenn die Schule nicht dafür sorgt das diese Dinge unterbunden werden".

Wie denn??? Außer Gesprächen mit den Eltern und Gespräche mit dem Franz sind nur SEHR wenig Dinge möglich. Das Schulrecht ist da sehr "lasch" und überhaupt nicht ergiebig. Präventionsprogramme und Anti- gewalt Programme sind zwar super, aber ja SEHR langfristig aus wie gesagt überwiegend präventiv ausgerichtete Programme. Und wie gesagt: ncihts was man gleich morgen anfordern kann oder was das Schulamt verschreibt.


Das zweite ist deine eigene Einstellung zu gewalt. Du gehts ja schon davon aus, dass diese Dinge verbal nciht zu klären sind. Somit hat die Lehrerin schon recht wenn die sagt, du bringst dein kidn da MASSIV in einen konflikt! Er hat gelernt dass er gewalt aus dem Weg gehen muss und eben NICHT mit Gewlt antwortet. Du sagst ihm das gegenteil, das KANN nciht funktionieren!

Natürlich gibt es den Fall vonm Notwehr auch in der Schule. Aber das ist ja nun echt die Ausnahme und sicher von der Lehrerin nicht damit gemeint, wenn sie von schlechtem Sozialverhalten spricht. Ansonsten KANN Konfliktlösung ja nun mla nciht körperlich geschehen, oder?


Also: ich gebe zu: die Schule hat da oft SEHR wenig Macht und Einfluss, das sieht man ja an deinem eigenen Beispiel dann auch: die Lehrerin predigt gewaltfreiheit, was ja alle wollen, du regst dich aber auf, dass sie ncih erlaubt, zurückzuschlagen. Da dreht es sich im Kreis, oder?


Konkrete Tipss habe ich wenig, das gebe ich zu, Ich bin ein GROSSER an von Präventionsmaßnahmen und bin natürlich der Meinug, dass durch mehr Investition in Schule (sozialpädagoge an der SChule, mehr schulpsychilogen etc) VIEL mehr auch in Richtugn gewaltfreiheit erreicht werden kann...aber das sind eben grad nur schwammige zukunftsvisionen..sorry...

LG HEnni

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von sunny1303 am 27.11.2007, 19:53 Uhr

Hallo Henni,
wenn ich das richtig verstehe, würdest Du Deinem Kind im Zuge der Gewaltpräventation also sagen, mein liebes Kind, lass Dich verprügeln und sobald Du die Möglichkeit hast "nein" zu sagen oder einen Lehrer zu rufen dann tu das". Hm... dummerweise sind Lehrer selten dort wo sie gebraucht werden, schon gar nicht auf dem Schulweg. Noch dümmer ist, das die Eltern speziell dieser Kinder seltenst das Niveau haben eine Diskussion führen zu können. Das die Lehrer ihre Augen nicht überall haben können, gerade als Aufsicht nicht, leuchtet mir völlig ein. Das Gewaltfreiheit von den Lehrern nicht unter dem Aspekt vertreten werden kann, haut zurück, ist auch klar. Wäre ja ein Widerspruch in sich. DAS aber den Eltern vorgeworfen wird, ihre Kinder zur Gegenwehr anzuregen, und nicht noch die andere Wange hinzuhalten, das kann und darf nicht sein. In der letzten Zeit fällt mir immer wieder auf, das gerade Kindern die aus Problemfamilien kommen, die Sache doch relativ leicht gemacht wird. Für ihr Verhalten gibt es immer eine Erklärung... die haben viel mit gemacht, die haben ein schlechtes Elternhaus usw.
In unserem Wohnumfeld gibt es Wohngruppe der Friedrich-Wilhelm-Stiftung, eine Wohngruppe für auffällige Kinder. Weisst Du was deren Standartspruch ist? "Wir können die deswegen anzeigen und wenn das so nicht geht geht es so!" In was für einer GEsellschaft leben wir eigentlich? Werden heute nur noch die Täter, egal wie alt, und nicht mehr die Opfer geschützt?
Nimm es nicht persönlich ich habe sehr provokativ geschrieben, aber ehrlich gesagt, es fällt mir schwer so machtlos zu sein.

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von Katja + Fabio (Berlin) am 27.11.2007, 20:43 Uhr

Hallo,

an der Schule meines großen gab es vor ein paar Jahren ein ähnliches Problem. Ein Junge kam neu in den Klassenverband dazu der bereits 2 Jahre überaltert war. Auch er war den anderen natürlich weit körperlich überlegen und hatte Probleme im Sozialverhalten. Im Prinzip also eine ähnliche Konstellation.

Wir haben das große Glück das an der Schule möglichst alle versucht haben an einem Strick zu ziehen. Die Lehrer hatten eine zeitlang ein besonderes Auge auf ihn, es fanden viele Gespräche statt: mit dem Jungen alleine, mit den Eltern, aber auch mit der ganzen Klasse. Das große Problem war bei uns: dieser Junge war nicht in der Klasse integriert - hatte also keine Freunde - und hat rebelliert und provoziert (sowohl verbal als auch körperlich) ... und je mehr er das gemacht hat desto weniger wurde er von den anderen akzeptiert oder integriert ... Das war ein Teufelskreis!!!

So wurden also mehrere Sachen gleichzeitig gemacht: er stand unter "verschärfter Beobachtung" durch Lehrer und Erzieher und man hat gleichzeitig versucht ihn besser zu integrieren (zB durch Gespräche mit der Klasse wie sie sich fühlen würden wenn niemand mit ihnen spielen wollen würde, man hat sie gebeten ihn möglichst nicht zu provozieren, etc ...). Es hat eine Weile gedauert, aber es hat sich gelohnt!!! Mittlerweile ist er bestens integriert, hat Freunde, kommt mit der Klasse gut aus und hat sein Verhalten zu 99% zum positiven verändert.

Ich weiß nicht ob Dir das vielleicht irgendwie weiterhelfen kann. Ich kann Deine Einstellung "fang nicht an, aber wenn Dich jemand angreift wehre Dich" durchaus verstehen ... ABER Gewalt mit Gegengewalt zu bekämpfen wird das eigentliche Problem nicht lösen!!!
Manchmal soltte man eher einen anderen Weg wählen ...

Ich wünsche Euch eine baldige und dauerhafte Lösung,
LG Katja & Co

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Zurückschlagen

Antwort von tinai am 27.11.2007, 22:18 Uhr

ist m.E. der allerschlechteste Weg.

Warum: Weil mein Sohn immer der unterlegenere wäre. Er ist sehr zierlich und ich rate ihm immer, er soll sich dünne machen und Hilfe holen, damit fährt er bisher ganz gut. Oder er soll sofort schreien, so laut er kann. Anders hört ja auch die Gewaltspirale überhaupt nicht auf. Und auch dort in der Schule gibt es einen (nicht so extrem wie bei Euch), der die kleineren extrem malträtiert.

Ich würde allerdings meinem Sohn wohl nicht in den Rücken fallen, wenn er einmal zurückschlägt (er hat sich auch schon geprügelt, aber bisher immer recht "fair").

Außerdem hat unser Sohn jetzt mit Judo begonnen, was ihm einige Selbstsicherheit gibt. Ich glaube, auch das spielt eine Rolle, ob man eher Opfertyp wird oder nicht, wobei die Schuld niemals beim Opfer zu suchen ist.

Im Grunde wollt Ihr, dass der Junge die Schule/Klasse verlässt und ich halte es für fast ausgeschlossen, dass Euch das gelingt.

Und ja, auch ich finde es problematisch, wenn Eltern und Lehrer verschiedene Handlungsanweisungen geben. Auch wenn ich beileibe nicht alles toll finde, was Lehrer so erwarten, würde ich nicht hergehen, das Gegenteil zu raten.

Gruß Tina

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PS.

Antwort von tinai am 27.11.2007, 22:23 Uhr

offensichtlich ist es den Eltern des Jungen ja auch nicht egal, was er tut. Sonst hätten sie nicht so reagiert, dass sie ihn bringen und abholen.

Auch wenn sie arbeitslos und vielleicht nicht mit Intelligenz geschlagen (so lese ich das aus Deinem Text), haben sie es doch umso mehr verdient, dass man mit ihnen gemeinsam das Problem angeht. Sie sind ja offensichtlich kooperativ.

Gruß Tina

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Sunny , ich kann dich auch gut verstehen!

Antwort von Henni am 28.11.2007, 8:07 Uhr

Und ich gebeb dir ja auch in den meisten bereichen absolut recht: es sit fast UNGLAUBLICH was Kinder und Jugendliche sicher "erlauben" könnne, ohne dass sie bestraft oder therapiert werden können. Aber DARAN wirst du grad akut ncihts ändern können.

Und es war NICHT die Rede von" die andere Wange hinhalten" oder sich verprügeln lassen. !!! Dennoch: IN der Schule soll dein Sohn sich eben nur in Gruppen aufhalten und wie gesagt: im Falle eines Übergriffs LAUT um Hilfe rufen, (das schafft auf jeden Fall Publikum, auch wenn keine lehrer dabei ist) und Hilfe holen. Das können ja auch mehrere Freunde sein oder ältere SChüler etc, im Idealfall natürlich Lehrer.

Das Problem Schulweg ist ja ein anderes, aber da ist die einzig mögliche Lösung ja schon gefunden: eltern, deren kinder sich auf dem Weg cniht benehmen müssen ihr kind bringen und holen.Davon ahben wir auch ein paar, das ist ja gang und gäbe und somit erledigt!


Also: Ja, ich bleibe dabei: der Aufruf zur Gewalt, den DU machst ist auch nicht okay!


LG HEnni

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Re: Gewalt in der Grundschule

Antwort von Stan+Olli am 28.11.2007, 9:47 Uhr

Hi sunny,
wenn ich in deiner Situation wäre, würde ich anfragen, im Unterricht mal 1 oder 2 Tage hospitieren zu dürfen. Vielleicht machen da noch andere Eltern zeitversetzt mit. So kannst Du genau den Unterricht und das Pausenverhalten der Kinder und Aufsichtspersonen beobachten. Meistens ergeben sich dann konkrete Verbesserungsvorschläge von selbst.

Es wird Euch nichts anderes übrig bleiben, als den Jungen zu integrieren (siehe Posting von Katja und Fabio),Eure "normalen" Kinder zu stärken und Ihnen konkret akzeptable Verhaltensmöglichkeiten aufzuzeigen.

So gross Deine Wut momentan auch auf den Jungen ist (und glaube mir, ICH kann das verstehen!!!), in Wirklichkeit ist der doch ein ganz armer Kerl, dass er sich so aufführen muss. Nimm es als Herausforderung für Dich selbst, als Dein ganz persönliches Projekt, ihn zu integrieren. Eine "normale" Klasse muss ein auffälliges Element irgendwie einfügen können. Ist die Lehrerin überfordert, dann helft auch ihr. Wir können diese Kinder doch nicht alle nur wegsperren...

LG Angela

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