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Geschrieben von Trini am 08.02.2006, 8:25 Uhr

Deutsch dritte Klasse - eine Sinnfrage

Ich habe mir heute morgen im Auto schwer das Hirn zermartert über den Aufbau des Deutschunterrichts.

Logisch ist es ja, daß sich die Dinge in über dreißg Jahren ändern, aber ist es sinnvoll????

Soviel ich weiß, haben wir damals im Grundschulalter erst mal das Lesen uns Schreiben gelernt und als wir es SICHER konnten, haben wir mit dem freien Schreiben (Aufsätze) begonnen.

Mein Sohn hat jetzt schon die dritte Textproduktion des Jahres am Wickel (momentan ein Märchen). Dabei wird dann nicht auf die Rechtschreibung geachtet. Und ich frage mich die ganze Zeit, ob das wirklich SINNVOLL ist.

Es wird doch viel einfacher, wenn man sicher schreiben kann. Erst dann formuliert man doch auch abwechslungsreicher.

Irgendwie erinnert mich die "moderne" Vorgehensweise am Babys, die ihre Möhren selber löffeln sollen, obwohl sie mit dem Löffel den Mund noch gar nicht finden, oder die auf den Topf gesetzt werden, obwohl sie noch gar keine Kontrolle über ihre Ausscheidungen haben.

Trini

 
9 Antworten:

Re: Deutsch dritte Klasse - eine Sinnfrage

Antwort von RenateK am 08.02.2006, 9:04 Uhr

Hallo Trini,
bei uns ist das noch extremer. Unsere haben schon im 1. Schuljahr, 1. Halbjahr selber Geschichten geeschrieben, ganz kurz. Rechtschreibung fängt bei uns eh erst im 2. Schuljahr an. Ich finde das eher gut, da es motivierender ist. Wie sollen sie sonst schreiben üben, abschreiben finde ich absolut langweilig und demotivierend.
Gruß, Renate

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Re: Deutsch dritte Klasse - eine Sinnfrage

Antwort von like am 08.02.2006, 10:47 Uhr

Ich denke, es ist schon Standard, in der 3. Klasse richtige Aufsätze zu schreiben - wann sollen es die Kinder sonst lernen. Bei unseren klappt das auch recht gut - Einleitung, Hauptteil, Schluss, wörtliche Rede mit den richtigen Zeichen, korrekte Groß- und Kleinschreibung und zumindest die Wörter orthographisch richtig, die sie schonmal geübt haben. Natürlich kommen auch Flüchtigkeitsfehler vor, aber im Großen und Ganzen klappt es. Sie haben auch im vergangenen Halbjahr nur ein Diktat als Klassenarbeit geschrieben, aber 3 benotete Aufsätze. Find ich o.k. so.

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Bei uns das gleiche, die Kinder

Antwort von Si+Jo+Jo+Fr am 08.02.2006, 11:20 Uhr

sind angehalten sehr früh Geburtstagsbriefe oder Geschichten zu schreiben. Die Kinder schreiben ja gern von sich aus und stell dir vor, du mühst dich einen nachmittag mit einer 5 Sätze Geschichte ab und am nächsten Tag findest du sie vor lauter rot-angestrichenen Wörtern nicht mehr.
Sinn ist also, den Kinder die Lust am Schreiben/Ausdrücken nicht zu nehmen.

Ja, heute läuft vieles anders, aber wir als Eltern müssen halt auch umdenken. Jetzt macht man es so, also bitte. Die werden sich schon was dabei gedacht haben...*G*

LG Silke, deren Sohn sooo gern Geschichten schreibt, die man aber früher kaum lesen konnte...*LOL* Aber es hat sich sehr gebessert!!!

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Daß ich das nicht ändern kann, ist mir schon klar.

Antwort von Trini am 08.02.2006, 12:47 Uhr

Aber - ich frage mich, ob es sinnvoll ist.

Mein Sohn schreibt nämlich höchst ungern.
Er ist sehr sparsam mit Worten, was sich auf die Qualität seiner Textproduktionen nicht gerade förderlich auswirkt.

Und ich schiebe das AUCh darauf, daß er sich des Umgangs mit der Sprache noch nicht so sicher ist.

Trini

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Re: Bei uns das gleiche, die Kinder

Antwort von MAriakat am 08.02.2006, 12:52 Uhr

ICh sehe das anders. Ich finde es viel besser, wenn die Kinder gleich drauf los schreiben können und ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt werden (durch Rechtschreibregeln). Richtig schreiben lernen kann man dann noch dein Rest seines Lebens und es gibt genug ERwachsene, die es nicht können und trotzdem literarisch begabt sind. Ich persönlich bin der Meinung, dass es halt früher viel falsch gemacht wurde im Deutschunterricht! Das grosse Problem ist wohl, dass die dt. Rechtschreibung so schwierig ist. Viele andere Weltsprachen sind einfacher (z.B keine gross und klein Schreibung etc.) und von daher muss man nicht soviel Zeit darin investieren.
Na gut, so denke ich halte :)
Mariakat

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LESEN!

Antwort von Birgid am 08.02.2006, 14:20 Uhr

Nicht das Schreiben ist der Punkt -
das LESEN!
Durchs Lesen kommt die Rechtschreibung fast von alleine,
und das wichtigste ist nun mal der Umgang mit der Sprache.
Lass Deinen Sohn lesen, lies dasselbe, erzählt Euch die Inhalte gegenseitig - Du musst ihn zum Lesen und Sprechen/Erzählen anhalten.
Dann klappt das auch mit den Aufsätzen - und bald auch mit der Rechtschreibung!
Viel Spaß dabei (ohne jede Ironie!)

Birgid

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Aber....

Antwort von Majali am 08.02.2006, 14:23 Uhr

prägt sich die "falsche" bzw. gehörte Rechtschreibung bei den Kindern nicht ein?
Mir gefällt dieses neue Lernsystem auch überhaupt nicht,Trini, obwohl meine Tochter erst in die erste Klasse geht und noch keine Aufsätze/ Geschichten schreiben muss.

Da sagt also die Lehrerin bei uns, dass die Rechtschreibung nicht bewertet wird und es ein großer Erfolg sei, wenn die Kinder so schreiben würden, wie sie ein Wort eben hören.
Da frage ich mich, warum sie aber bei den Proben dann, bei falscher Groß- und Kleinschreibung (ich wiederhole:1. Klasse/1. Halbjahr)Punkte abzieht?!

Ich kann nicht drum herum, meine Tochter immer wieder zu unterstützen und aus dem FERT ein Pferd zu machen. Ich lobe sie, das sie das Wort prima geschrieben hat aber ich erkläre ihr das es so nicht richtig ist. Dann versuche ich so deutlich wie möglich das Wort mit ihr zu sprechen und die richtige Schreibweise zu erforschen. Da kann die Lehrerin schimpfen, wie sie will...ich kann und will das so "falsch" nicht stehen lassen.

LG, Majali

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Re: Aber....

Antwort von like am 08.02.2006, 14:47 Uhr

Da muss man sicher unterscheiden - schreibt sie Fert, ist das eindeutig falsch, auch schon in der 1. Klasse, weil sie eigentlich nicht Fert hören dürfte. Schreibt sie Pfärd oder Pfert, ist das richtig, weil sie es so hört - beim Pfert würde ich ihr sagen, dass man halt bei vielen Wörten nicht genau hört, was am Ende ist, das aber durch Verlängern herausbekommen kann (Pferde oder Pferte?) Korrigierst du in der 1. Klasse alle Rechtschreibfehler, die die Kinder machen, kannst du gleich das ganze Geschriebene anstreichen - und das kann ja nur demotivieren. Korrigierst du anfangs nur das, was falsch gehört wurde oder falsch geschrieben, obwohl schon gelernt (sie sollten sich ja im Idealfall einen Grundwortschatz in der Schule erarbeiten in der Grundschule), so bleibt das für das Kind in erträglichem Rahmen. Die Großen (5. /6. Klasse) lernen dann weiter - woher sollen sie denn auch wissen, dass man Viper und nicht Vieper schreibt - wird doch eindeutig gedehnt gesprochen - oder wie man Engagement schreibt? Ich sehe das dann bei Wörtern, die von der Aussprache abweichen, im Prinzip wie Vokabel-Lernen - und so sollte man das wohl auch aufziehen. Und: es gibt auch schon in der 1./2. Klasse Kinder, die ganz tolle Geschichten schreiben - orthographisch zwar "eine Katastrophe", aber das hat ja nichts mit der Ausdrucksfähigkeit und ihrem Ideenreichtum zu tun, der gefördert und entwickelt werden muss.

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aufsatz 1. klasse....

Antwort von salsa am 10.02.2006, 9:13 Uhr

meine tochter geht seit sept. in die schule. seit sie die grossbuchstaben gelernt haben, schreiben sie jeden montag morgen einen "aufsatz" über ihr wochenende ... d.h. es sind i.d.r. 3 - 5 sätze ... das als anfang finde ich sehr gut.
salsa

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