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Geschrieben von Kerstin Nie. am 02.04.2007, 14:40 Uhr

Betr.: Null-Bock...4.-Klässler....

Ich habe schon öfter daran gedacht, ob ihm die Motivation fehlt...in der Schule bin ich ja auch leider nicht dabei. Zuhause kann man ihn eigentlich sehr gut für irgendetwas motivieren. Er begreift eben sehr schnell neue Sachen und da könnte ich mir vorstellen, wenn die immer wieder durchgekaut werden, daß ihm das dann zu langweilig ist, aber wie soll man das ändern? Im Moment läuft uns natürlich auch noch die Zeit davon- das Halbjahr ist ja nicht sehr lang.
Ich merke aber auch, daß die Lehrerin ziemlich viel Druck ausübt: er braucht nur eine Hausaufgabe zu vergessen und darf dann gleich eine Stunde nachsitzen oder statt Sport die Aufgabe nachholen. Ich finde das schon heftig- andererseits kommt es bei ihm auch häufiger vor, daß er etwas vergißt, so daß die Lehrerin uns schon vorgeworfen hat, wir würden da nicht hinterhersitzen, daß er sie macht. Da waren wir ziemlich sprachlos.
Ein Problem ist aber auch, daß er dann tausend Ausreden hat, wenn er sie vergessen hat und das macht die Lehrerin erst richtig wütend. Mir kommt es dann so vor, als wenn er sie gar nicht richtig ernst nimmt.
Er ist sonst ein total lieber Kerl, manchmal zu lieb. Ich war einmal ziemlich überrascht, als die Lehrerin mir mitteilte, er habe "um-sich-geschlagen und -getreten"...das kenne ich von ihm nicht und sie konnte sich das auch nicht erklären.
Ich habe schon überlegt, ob er von seinen Mitschülern vielleicht geärgert wurde und irgendwann einfach das Maß voll war...da wollte ich auch noch mal mit der Lehrerin drüber sprechen, ob sie irgendetwas mitbekommen hat, in der Richtung.
Vielleicht hat das Ganze ja auch ganz andere Ursachen? Das er gehänselt wird oder so. Er hat einen unwahrscheinlich starken Gerechtigkeitssinn und weiß, was Recht und Unrecht ist und macht viele Sachen, die Gleichaltrige machen, nicht mit und ist insofern eher ein Außenseiter. Manchmal berichtet er mir dann, was der oder der angestellt haben. Zwei gute Freunde hat er, mit denen er sich auch ab und zu trifft (meißtens kommen die dann hier hin). Der eine ist allerdings selten da, weil er nicht hier wohnt und der Andere geht bei ihm in die Klasse, hat allerdings Hauptschulempfehlung bekommen- wobei mir heute die Mutter erzählt hat, daß die Lehrerin ihr gesagt hätte, so wie ihr Junge mitarbeiten würde, könnte er auch zur Realschule gehen...echt klasse...ein bissel spät.
Der Direktor von der Realschule hat mir aber bei der Anmeldung schon gesagt, daß es nicht heißen muß, daß sich unser Junge auf der Realschule genau so verhält, wie in der Grundschule-manchmal würde das auch am Lehrer liegen...
Und ich bin ziemlich ratlos: die Lehrerin ist praktisch mit dieser Klasse an der Schule angefangen, also noch recht neu. Ich bin mit ihrer Einstellung nicht immer einer Meinung, halte mich aber meinem Jungen zuliebe etwas zurück, zumal ich ihre Autorität ja auch nicht in Frage stellen möchte und trotzdem habe ich ein wenig das Gefühl, es geht alles auf den Rücken meines Sohnes.
Das ist alles ziemlich komplex:einerseits möchte ich meinen Jungen vor Unrecht beschützen, andererseits verstehe ich aber auch, daß er sich da nicht so einfach durchmogeln kann...ich möchte ihm helfen und weiß nicht wie...

Lieben Gruß,

Kerstin!

P.s. Ich wollte heute Morgen nochmal mit ihm über die Sache sprechen, aber es ist ihm sichtlich unangenehm. Er fragte, ob wir das nicht nach den Ferien machen könnten...?

 
1 Antwort:

Re: Betr.: Null-Bock...4.-Klässler....

Antwort von RenateK am 02.04.2007, 15:06 Uhr

Hallo Kerstin,
ich habe auch das unten jetzt erst gelesen. Ich denke, das Problem wird so wie du es beschreibst, zu einem großen Teil an der Situation in der Schule und an der Lehrerin liegen. Da er in der Realschule ja nun genommen ist, würde ich mir so große Sorgen nicht machen, vermutlich wird es da wirklich besser. Dennoch würde ich aber hinterher sein, drauf achten und mit ihm reden, dass er an der neuen Schule ja selber vermutlich einen guten Start haben will und sich mit der alten halt jetzt die paar Monaten einfach arrangieren muss (würde ich durchaus Beispiele nennen, dass es Dir bei der Arbeit auch manchmal so geht). Ich halte übrigens gar nichts davon, wenn Eltern berechtigte KRitik an Lehrern den Kindern gegenüber zurückhalten, um deren Autorität nicht in Frage zu stellen. Das ist denke ich genau falsch. Wenn die Lehrerin was falsch macht, muss das zwischen Eltern und Kindern offen thematisiert werden können, damit die Kinder lernen mit sowas umzugehen (auch hier sind Beispiele und Vergleiche aus dem Berufsleben, dass man mit den größten Idioten mit angemessener Höflichkeit umgehen muss, sehr nützlich). Und allein die Sachen, die ich bei Dir lese (Hausaufgaben nachholen statt Sportunterricht, wo sind wir denn da, nicht gemachte Hausaufgaben müssen natürlich nachholt werden, aber da darf doch nicht der Sportunterricht ausfallen. Sie käme ja auch nie auf die Idee, den Matheunterricht für Deinen Sohn deswegen ausfallen zu lassen) weisen doch darauf hin, dass diese Lehrerin nicht gerade eine sonderlich kompetente Person ist.
Ich habe übrigens auch einen Sohn, der eher von seinen Interessen her ein Außenseiter ist, die Schule abgrundtief hasst, sich dort langweilt, ständig was vergisst etc. Allerdings liegen seine Leistungen wohl so zwischen 1 und 2 von seltenen Ausrutschern abgesehen, die auf Schussligkeit und Unlust beruhen (ungefähr, da es bei uns erst aber der 4. Klasse Noten gibt, er ist in der 3. Klasse), so dass ich mir bisher keine großen Sorgen mache.
Gruß, Renate

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