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Geschrieben von KH am 19.05.2007, 15:01 Uhr

Ausführliche Beurteilung

Für eine ausführliche Beurteilung müssten die Lehrer nicht unbedingt geschult werden, das tun wir sowieso (zumindest in Bayern) Aber wir bräuchten definitiv kleinere Klassen. Wenn ich nur die Noten ins Zeugnis tippen brauche, brauche ich keine 10 Minuten pro Zeugnis. ausrechnen tut's mir mein Notenprogramm. Wenn ich aber eine ausführliche Beurteilung schreibe, ist eine Stunde gar nix. Wenn ich eine Klasse mir 30 Schülern habe, sind das 30 Stunden zusätzlich zum normalen Arbeitsalltag, bei Ziffernnoten nur 5 Stunden. Nun ratet mal, wofür ich bin. (Außer Lehrerin bin ich nebenbei noch manchmal ein bisschen Mutter und Hausfrau und Ehefreu und ach ja ICH). Zweites Argument für Noten: Die versteht auch der "dümmste" Vater/die "dümmste" Mutter. Eine Beurteilung nicht immer, man denke an Eltern mit Migrationshintergrund. Drittes Argument für Noten: Die Kinder wollen Noten (zumindest die guten). mag ja sein, dass es ihnen von Eltern/Lehrern o.ä. beigebracht wurden. Aber ich erlebe es in der zweiten Klasse, wenn es die ersten Noten gibt, tatsächlich so, dass die ganz scharf drauf sind. (Die schlechten natürlich weniger.) Und es gibt nun mal verschiedene Bezugsnormen. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, brauche ich auch eine soziale Bezugsnorm. Dabei darf ich die individuelle natürlich nicht vergessen, ganz klar. Und bei manchen Kindern würde ich die Noten auch gerne aussetzen, bzw. einmal habe ich es auch schon getan, weil das Kind zwar Fortschritte gemacht hatte, im Zeugnis aber dennoch lauter 6 gestanden hätten. Also wenn ich will, habe ich als Lehrer immer Möglichkeiten. Und ob Beurteilungen gerechter sind als Noten wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Ich sehe doch nur das, was ich sehen will. Und wenn ich die individuellen Fortschritte eines Kindes als Lehrer nicht sehe, dann ist es doch gleich, ob ich ihm eine 6 gebe oder schreibe, es ist faul und dumm, um es mal überspitzt auszudrücken. Jede Beurteilung (egal ob in worten oder als Noten) spiegelt doch das Verhältnis des Beurteilenden zum Beurteilten wieder. Noten sind zwar weder objektiv noch gerecht, aber auf alle Fälle ökonomisch. Was anderes wären sog. Portfolios, in dem jeder Schüler seine Arbeitsergebnisse sammelt und bei einer Bewerbung vorlegt. soll doch der zukünftige Arbeitgeber sich ein Bild davon machen. (Theoretisch ist aber da dem Betrug Tür und Tor geöffnet, denn wer sagt denn, dass alles was ich reingebe meine eigene Produktion ist?) Aber es soll ja auch Leute geben, die Zeungisse und Diplome fälschen. Jetzt bin ich abgeschweift.
Fazit: Solange das System so ist, wie es ist, bin ich für Noten aus ökonomischen Gründen (als Mutter wie als Lehrerin).

 
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