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Geschrieben von Sabet am 10.02.2013, 18:44 Uhr

Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Hallo!
Ich bin Lehrerin am bay. Gym. mit Deutsch und anderen Fächern.
Wie sich hier die Möchtegern-Lehrerinnen austoben, ist nicht mehr lustig zu lesen.

Postings mit Rechtschreibfehlern, wirrem Satzbau - aber klar, liegt an der Tastatur... Und dann ernsthaft überlegen, den Kindern das Aufsatzschreiben "beibringen" zu wollen. Ihr könnt die Aufsätze eurer Kinder weder formal, noch sprachlich, noch inhaltlich verbessern! Da macht es der gelangweilteste Deutschlehrer besser, garantiert.

Das Gymnasium in Bayern leistet nichts mehr, steht in dem Thread, das müssen die Muttis dann übernehmen und sie tun es auch schon lange... Pauschale, arrogante, unwissende Bemerkungen, die einfach nur fehl am Platz sind.

Was soll diese Selbstüberschätzung, was sollen diese pauschalen Vorurteile - ist es für manche so unerträglich, dass das eigene Kind in der Schule "nur" Teil einer Gemeinschaft ist, nicht nur perfekte Lehrer und den scheinbar perfekten Unterricht hat?
Gestützt durch welches Studium, durch welches Wissen maßt ihr euch an, dass die jeweiligen Stunden nichts taugen? Und wieso um Himmels Willen sollte eine Mutter meinen, sie könnte "Lücken" am Gymnasium erkennen und stopfen? Und ich rede hier nicht vom Vokabelabfragen oder ähnlichem.
Die Lehrer meiner Kinder lasse ich grundsätzlich machen bzw. spreche sie persönlich an.

Ich möchte nicht in einer Familie aufwachsen, in der die Mütter die Schulen und Lehrer so niedermachen. Bringt euren Kindern Sozialkompetenz bei, das dürfte schon schwierig genug sein, und versucht euch nicht an Aufsätzen.

Gruß, Sabet

 
30 Antworten:

Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von Matilda am 10.02.2013, 19:05 Uhr

Danke Sabet, ich bin zwar keine Lehrerin, aber du schreibst mir aus der Seele!

Gruß, Matilda

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von Vanessa1704 am 10.02.2013, 19:45 Uhr

Auch von mir DANKE.Ich bin auch keine Lehrerin, aber Erzieherin und habe solche Mütter(manchmal auch Väter), täglich, die meinen, alles besser zu können, dann aber nicht die einfachsten Sachen hinbekommen und der Kiga und später die Schule sollens richten.Ich lasse die Lehrerinnen meiner Kinder auch machen und wenn was blöd läuft, spreche ich sie auch direkt an.Wege finden sich immer.

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von jolinchen03 am 10.02.2013, 20:22 Uhr

Sehr gut auf den Punkt gebracht!!!

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von Mickie am 10.02.2013, 21:52 Uhr

Hi Sabet,

finde deinen Beitrag sehr interessant und kein Freund vom Verurteilen was Lehrer warum wieso an welchen Schulen auch immer treiben. Ich fnde die direkte Kommunikation bei Problemen noch immer das beste.

Interessant finde ich das von deiner Seite Poster als so "minderbemittelt" hälst das sie nicht fähig sind ihren Kindern beim Aufsatzschreiben in irgendeiner Form hilfreich sein zu können und das ausgerechnet gelangweilte Deutschlehrer es besser könnten. Klar sollte das Thema wie schreibe ich einen Aufsatz im Unterricht erfolgen und die Kinder es selbstständig erarbeiten, aber selbst bei meiner immer wieder wissenden Deutschschwäche halte mich für fähig einen Aufsatz meines Kindes zu korrigieren und wenn ich mir den Duden zur Hilfe nehme.

Das Schulen unabhängig des Bundeslandes oder der Form nicht mehr leisten, ist eine subjektive Meinung einiger Eltern die sich aus Ihrer Erwartungshaltung und eigenen persönlichen Erfahrung bildet, nicht zwangsläuftig der Wahrheit entsprechend.

So Recht wie ich dir auf der einen Seite gebe, so kommt bei mir doch das Gefühl auf Eltern werden als doof hingestellt und das finde ich schade.

Ich vertrete die Meinung Lehrer, Erzieher sollten sich ihrer Methode sicher sein und diese allen Eltern unabhängig vom Bildungsniveau souverän rüber bringen, Eltern sollten das Vertrauen in ihre Kinder und die Bildungseinrichtung gleich jeder Art haben, sich mal entspannt zurücklehnen, aber immer den Mut bei Unverständnis freundlich nachzufragen.

In dem Moment wo Lehrer, Eltern, Kinder gut zusammen arbeiten kommen viele Fragen gar nicht.

Sozialkompetenz kann ich einem Kind nur beibringen wenn ich es vorlebe. Dazu gehört es Konflikte erkennen, sie auszuhalten und an deren Lösung in Einvernehmen zu arbeiten ohne gleich mit dem Finger auf eine Berufsgruppe oder Person zu zeigen. Diese Kompetenz dürften wir alle wie Eltern, Lehrer und Kinder sicher immer wieder üben.

Gruss Mickie

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von Tai am 10.02.2013, 23:04 Uhr

Liebe Sabet,

zwar habe ich die Diskussion unten nicht verfolgt, gebe dir aber trotzdem in den meisten Punkten recht.

Ich halte auch nichts davon, wenn Eltern meinen, ihre Kinder daheim unterrichten zu müssen, weil sie glauben, sie könnten es besser als die Lehrer.
Allerdings gibt es sicher Lehrer, die vielleicht nicht zu den begnadesten ihrer Zunft gehören und die den Stoff nicht gut vermitteln können.
Und da traue ich es einem Teil der Eltern durchaus zu, ihren Kindern die Grundlagen des Schreibhandwerks zu vermitteln. Sei es, weil auch ihr Studium sie dazu befähigt, sie es bei älteren Kindern besser erlebt oder weil sie einfach gutes Lehrmaterial angeschafft haben.

Übrigens, laut Duden endet die Grußformel immer noch ohne Punkt, Komma oder Ausrufezeichen.
Gerade bei Lehrern scheint dieser Fehler immer mehr zuzunehmen.

Gruß
Tai

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von angi159 am 10.02.2013, 23:07 Uhr

DASS...

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von Jayjay am 11.02.2013, 8:38 Uhr

Nicht nur das...
Ohne Punkt und Komma wirr geschrieben - ich habe die Hälfte nicht verstanden.

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von Timtom am 11.02.2013, 9:13 Uhr

Hallo Sabet,

mit Verlaub, ich spreche weder Dir, noch allen anderen Deiner Kollegen, Kompetenz ab, habe aber schwer den Eindruck, dass Du Dich von einigen hier persönlich angegriffen fühlst. Das hat aber doch niemand getan!

Ich finde es schlimm wie Du mit Äußerungen wie dieser:"Gestützt durch welches Studium, durch welches Wissen maßt ihr euch an, dass die jeweiligen Stunden nichts taugen? Und wieso um Himmels Willen sollte eine Mutter meinen, sie könnte "Lücken" am Gymnasium erkennen und stopfen?", quasi allen anderen Berufsgruppen akademische (pädagogische wohl auch) Kompetenz absprichst.
Ich hoffe ich habe Dich falsch verstanden, denn wenn nicht, stelle ich hiermit infrage, dass Du in der Lage wärest die "ach so wichtige" soziale Kompetenz auch nur annähernd zu vermitteln. Weisst Du?! Hier sind durchaus Eltern die selbst zum Gymnasium gegangen sind, studiert haben oder sogar promoviert (ja, bestimmt auch in Germanistik, Päda, Mathe und anderen "schulrelevanten" Fächern).

Meine Kinder sind nach einem Auslandsaufenthalt ziemlich "schulverwöhnt" und wir haben eine tolle Grundschule für sie gefunden. Die Klassenlehrerin ist sehr engagiert, patent, lustig, streng und kommuniziert toll mit den Kindern und auch uns Eltern. Ich ziehe meinen Hut vor der Frau!
Nichts desto trotz ist eine andere Lehrerin meiner kids einfach nur "kriminell unfähig" - meine beiden haben gute Noten bei ihr weil sie das Spielchen "durchschaut haben" - aber der Unterricht ist blöd, Bewertungskriterien nicht vorhanden und diese Lehrerin ist launisch und schnippisch mit Schülern, Kollegen und allen Beteiligten...

Ich freue mich sehr für Dich, dass Du im tolltesten Bildungssystem der Republik arbeiten darfst und natürlich lauter perfekte Kollegen hast, aber zweifele hiermit an, dass es in allen Berufsgruppen, AUSSER in der der Lehrer, Vollidioten gibt. Aber vielleicht hat ja der liebe Herrgott da die Bayern "ausgespart"; - was widerum erklären würde, warum in den anderen Ländern besonders viele "Leerer" auftauchen (irgendwer muss ja die Quote rechtfertigen).

Ich wünsche Dir und Deinen Schülern noch viel Spass im Schulleben und dass Dir Deine "bubble" noch lange erhalten bleibt und Du Dich nicht weiter genötigt fühlen musst hier Rundumschläge zu verteilen.

Nix desto trotz stimme ich in einem Punkt mit Dir überein: Man sollte die Lehrer und Schüler auch mal "machen lassen" und ihnen die Verantwortung überlassen. (Aber nur solange bis es "knallt" oder eine Seite der anderen wehrlos ausgesetzt ist, denn dann muss man eingreifen!)

LG
Patty

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von haima am 11.02.2013, 11:15 Uhr

Jaaaaa!

genau das denke ich mir auch bei meinch einer Äußerung hier im Forum.

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@sabet - Achtung, wirklich lang

Antwort von Häckse am 11.02.2013, 12:02 Uhr

Hallo Sabet,

sicher hast du in manchem nicht ganz unrecht. Natürlich ist "das Gymnasium in Bayern leistet nichts mehr" eine Pauschalaussage, die offenkundig so nicht stimmt.

Aber "Ihr könnt die Aufsätze eurer Kinder weder formal, noch sprachlich, noch inhaltlich verbessern!" ist ebenso eine Pauschalaussage. Woher weißt du denn, dass ich die Aufsätze meiner Kinder nicht verbessern kann? Ich brauche weder ein Pädagogik- noch ein Germanistikstudium, um selber gute Aufsätze zu schreiben. Ich kenne einige Menschen (Journalisten, Autoren), die vom Schreiben nicht schlecht leben, ohne jemals eines dieser beiden Fächer studiert zu haben. Und auch ich, die nicht vom Schreiben lebt, kann erkennen, wenn die Aufsätze meiner Kinder katastrophal schlecht sind. Ich merke es beim Lesen durchaus, wenn jeder Spannungsbogen fehlt, wenn wild durch die Zeiten gesprungen wird und jeder Satz gleich anfängt. Selbstverständlich kann ich diese Aufsätze verbessern, indem ich den Kindern zeige, wie ich die gleiche Geschichte interessanter erzählen kann, indem ich z.B. Satzanfänge variiere und hin und wieder mal ein Adjektiv einfüge. Dazu benötige ich ebenfalls weder ein Pädagogik- noch ein Germanistikstudium. Ob das ein gelangweilter Deutschlehrer besser macht, kommt auf den Einzelfall an. Mancher Deutschlehrer ist vielleicht gelangweilt, kommt seiner Aufgabe aber dennoch - wenn auch gelangweilt - nach. Mancher aber auch nicht. Auch Lehrer sind nicht alle gewissenhaft. Mancher hat vielleicht auch einfach nicht die Zeit, auf die Probleme jedes einzelnen Kindes beim Schreiben von Aufsätzen einzugehen, weil z.B. zu viele Kinder in der Klasse sind, deren Eltern beim Vermitteln von Sozialkompetenz eben nicht so erfolgreich waren. Da kann dann weder der Lehrer noch mein Kind was dafür.

Und Lücken am Gymnasium erkennen... ich kann erkennen, wenn Stoff nur lückenhaft vermittelt wurde. Sicher nicht in jedem Fall und in jedem Fach. Aber manchmal sieht man es doch auf einen Blick. Einfachstes Beispiel: Wir bekommen zu Beginn eines jeden Schuljahres eine Zusammenstellung über die Themen, die in den jeweiligen Fächern zu behandeln sind, Lehrpläne einzusehen ist ja nun auch kein großes Problem. Zumindest, wenn einzelne Themenfelder komplett fehlen, merke ich das, da ich zu den Müttern gehöre, die hin und wieder mal in die Hefte ihrer Kinder schauen. Dazu muss man weder studiert haben, noch besonders intelligent sein.

Wenn z.B. im Lehrplan steht, dass erste Grundlagen des Schreibens von Aufsätzen zu behandeln sind und mein Kind bringt zu diesem Themenfeld aus der Schule praktisch nichts an Wissen mit, dann fällt mir das auf. Ich kann auch nach Rücksprache mit der Lehrkraft, bei der ich mir erläutern lasse, was gemacht wurde, vergleichen und ganz ohne eigenes Studium feststellen, wenn in dieser Klasse nicht mal ein Viertel von dem besprochen wurde, was sonst in der Jahrgangsstufe üblich ist (das kann ich beurteilen, weil ich ältere Kinder habe, die diese Jahrgangsstufe schon durchlaufen haben und außerdem noch einige Nachhilfeschüler). Das kann ich sogar dann feststellen, wenn ich selber nicht gut schreiben kann.

Ich finde, dein Posting ist mindestens so pauschal und teilweise unzutreffend wie diejenigen, die du hier angreifst.

Anderen Usern wegen ihrer Rechtschreibfehler inhaltliche Kompetenz abzusprechen, ist einfach nur armselig. Du neigst selber leider ebenfalls zu Selbstüberschätzung. Nur weil du Deutschlehrerin am Gymnasium bist und studierst hast, hast du nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen. Das glaubst du mir jetzt nicht, oder? Hier mal ein Beispiel: "Gestützt durch welches Studium, durch welches Wissen maßt ihr euch an, dass die jeweiligen Stunden nichts taugen? " Ich maße mir nicht an, dass die Stunden nichts taugen, nicht mal trotz Studium mit Prädikatsexamen (welches aber natürlich nicht viel wert ist, weil ja weder Germanistik noch Pädagogik). Merkst du was? Dein Satz ist stark verbesserungsfähig. Er würde besser so lauten:" Gestützt durch welches Studium, durch welches Wissen maßt ihr euch an zu beurteilen, dass die jeweiligen Stunden nichts taugen?" Du darfst beurteilen auch gerne durch erkennen oder behaupten oder so ersetzen. Du empfindest das nicht als Verbesserung deines Textes? Naja, dann liegt es vielleicht an meiner auf Inkompetenz beruhenden Überheblichkeit, dass ich davon ausgehe, dass die meisten Deutschlehrer in meinem Satz eine Verbesserung sehen würden. Schön finde ich auch deine Formulierung: "Ich möchte nicht in einer Familie aufwachsen, in der die Mütter die Schulen und Lehrer so niedermachen." Ich bin mir bewusst, dass es durchaus solche Familien gibt, aber ich finde "Ich möchte nicht in einer Familie aufwachsen, in der die Mutter die Schulen und Lehrer so niedermacht." immer noch treffender.

Ich würde nie pauschal sagen, dass Schulen generell heute nichts mehr taugen. Aber ein Lehrer ist auch nicht allein durch seine Berufswahl über jede Kritik erhaben. Ich bin mir sicher, dass ich durchaus manches besser vermitteln kann als ein schlechter Lehrer. Ich kann übrigens auch manches Gebäck besser backen als der ein oder andere Bäcker, der vielleicht mit Kuchen nichts am Hut hat, weil er sich nur für Brotsorten interessiert oder eh generell seinen Beruf verfehlt hat. Das heißt nicht, dass nicht 98% aller Bäcker jedes einzelne Teil besser backen als ich. Bei mir zu Hause ist es übrigens auch toll sauber, obwohl ich keine gelernte Gebäudereinigerin bin.

Der Punkt ist, liebe Sabet, dass ich meine Reinigungshilfe wechseln kann, wenn ich nicht zufrieden bin, die Bäckerei auch und sogar Ärzte habe ich bei fast jeder Fachrichtung schon einmal gewechselt; schlechte Lehrer bei meinen Kindern muss ich aber hinnehmen. Und das, obwohl mir die Bildung meiner Kinder viel wichtiger ist als ein sauberer Flur. Da ist es doch völlig in Ordnung, wenn Eltern, die mit Lehrern unzufrieden sind, sich in einem solchen Forum ein bisschen auslassen können. Zum einen bekommen sie eine Rückmeldung, wenn andere ihr "Problem" nicht so dramatisch sehen wie sie selber, zum anderen führt es sicher auch oft dazu, dass man die Schule und den Lehrer eben gerade nicht "niedermacht", jedenfalls nicht vor dem eigenen Kind, da man sich ja schon anderweitig Luft gemacht hat. Wenn Themen nicht ausführlich erörtert wurden, warum sollen Eltern sich nicht Hilfe holen, wie sie das ein bisschen auffangen können? Wo, wenn nicht hier, darf ich denn sagen, dass ein Lehrer richtig schlecht ist, wenn er es nun mal ist? Ein Studium schützt nicht davor, in seinem Beruf schlecht zu sein. Der Umstand, dass einige Lehrer aber gerade hier im Forum immer den Eindruck zu erwecken versuchen, als wäre jeder Lehrer generell kompetent, wirft kein gutes Licht auf die Lehrer. Wer nur ein wenig kritikfähig ist, weiß, dass es auch beim eigenen Beruf schlechte Berufsvertreter gibt.
Ein Freund von mir hat mal gesagt, seit er als Anwalt arbeitet, geht er nicht mehr gerne zum Arzt.

Grüße von Häckse,
die ihren Kindern jederzeit Unterrichtsstoff vermitteln oder gegebenenfalls für die Vermittlung durch Dritte sorgen würde, wenn sie es für nötig hält, weil sie sich zutraut, über die Notwendigkeit zu entscheiden

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Re: @sabet - Achtung, wirklich lang

Antwort von Carmar am 11.02.2013, 12:53 Uhr

Häckse, ich finde, dein Beitrag ist der Beste aller Texte, die ich jemals im ganzen www.rund-ums-baby.de gelesen habe.




Und sonst:
Das Erkennen und Stopfen von Lücken am Gymnasium würde ich dem Bauamt und den Bauarbeitern überlassen.

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BRAVO Häckse! BRAVO!

Antwort von Gucci75 am 11.02.2013, 13:16 Uhr

Besser kann es nicht dargelegt werden.

Grüße von Gucci75,
die nur Sozialpädagogik und Sozialarbeit studiert hat und sich dennoch zutraut zu entscheiden, wann der schulische Themen in der häuslichen Umgebung nachgesteuert werden müssen

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Re: BRAVO Häckse! BRAVO!

Antwort von Fredda am 11.02.2013, 13:24 Uhr

Super, ich schließe mich an.

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Danke

Antwort von Sabet am 11.02.2013, 13:45 Uhr

Danke für die Zustimmung!
Da scheine ich den Finger ja in eine Wunde gelegt zu haben.
Als Mutter und Lehrerin kenne ich - im Gegensatz zu vielen Userinnen hier - beide Seiten, und zwar nicht erst seit gestern. Deshalb finde ich das Eigenlob der selbstbewussten Nachhilfe-Mütter und ihre unqualifizierten Angriffe auf Lehrer nach wie vor daneben.
Habe fertig!
Gruß, Sabet

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schließe mich Häckse an!

Antwort von RR am 11.02.2013, 14:38 Uhr

Hallo
möchte nur noch hinzufügen, dass Aufsatzbewertung sowieso sehr oft "Nasenprämie" ist, meine Schwester hatte mal eine 5 auf ein Referat bekommen u. ist damit zum Direktor. Dieser sagte das Referat sei MINDESTENS eine 2!

Übrigens helfe ich meinem Sohn ruhigen Gewissens beim Aufsatz, ich hatte schließlich zu 98 % eine 1 im Aufsatz!

Viele Grüße

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Re: @sabet - Achtung, wirklich lang

Antwort von crisgon am 11.02.2013, 15:03 Uhr

Auch ich muss Häckse zustimmen. Und auch ich traue es mir zu, meinen Kindern Lehrstoff zu vermitteln, wenn ich der Meinung bin dass der Lehrer sein Job nicht vernünftig macht. Und das obwohl ich "nur" BWL studiert habe.
Crisgon

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Re: @RR

Antwort von montpelle am 11.02.2013, 15:07 Uhr

"dass Aufsatzbewertung sowieso sehr oft "Nasenprämie" ist"

Dann hast du keine Ahnung.


"ich hatte schließlich zu 98 % eine 1 im Aufsatz!"

Warum kannst du dich hier dann nicht besonders gut ausrücken ?

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@montpelle

Antwort von RR am 11.02.2013, 15:33 Uhr

Hallo
na wie erklärst du dir dann die 2 u. die 5 die ich oben beschrieben habe????

Wieso ich mich nicht besonders gut ausdrücken KANN ist die falsche Frage, ich WILL ganz einfach hier mal eben schnell schreiben was ich denke, ich mache keinen Aufsatz daraus - wie alle eigentlich!

Oder drückst du dich in deinen Unterrichtsstd. auch so grauselig aus wie hier?????

viele Grüße

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Re: @RR

Antwort von montpelle am 11.02.2013, 20:02 Uhr

Eigentor.

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Re:hallo Sabet

Antwort von Benedikte am 11.02.2013, 21:09 Uhr

ich habe das Nachhilfeposting nur fluechtig gelesen, Deines hier und die Antworten etwas genauer.

Letztlich ist es das alte Lied. Beim Thema Schule kann jeder mitreden, der mal eine von innen gesehen hat. Was man als Lehrer so lernen und beherrschen muss, vor allem das paedagogisch/didaktische, wird gerne unterschlagen und solange man den Aufgabenstoff des Kindes beherrscht oder vermeint zu beherrschen, fuehlt man sich der Lehrerin ebenbuertig oder ueberlegen. Wie dem Baecker, dem Gebaeudereiniger, dem Politiker. Was andere ueber Jahre muehsam erlernt, in Pruefungen bewiesen, in Praxis erprobt haben, egal, Supermutti kann es besser ohnbe jegliche Ausbildung.

Ich frage mich oft, wie man seinem Beruf nachgehen kann und seinen Haushalt bewaeltigen wenn man den Kindern und vor allem den Lehrern so akribisch hinterherspuert. Jedes Detail der Klasse weiss, wie Lehrer handeln und urteilen, das kann ja nicht auf Einvernahme ausschliesslich des eigenen Kindes beruhen.

Aber oft ist es so, dass eben genau diese Muetter sich der Brutpflege hauptberuflich widmen. Helicopter Mums, die oft noch zur Immatrikulation mitgehen und nach dem rechten schauen. Und das ist das Problem. denn sie koennen zwar besser backen als der Baecker, besser putzen als der Raumpfleger, besser unterrihcten als der Lehrer, aber sie tun es nicht.

Jedenfalls nicht dauerhaft und nicht professionell, sondern hobbymaessig am eigenen Kind mit den einer Vollblutmutter eigenen Zucht/ und Zuechtigungsmitteln. Und genau dann, wenn sie glauben, dem, der das dauerhaft professionell macht, ans Bein pinkeln zu koennen, dann kommt super Mam aus der Ecke.


Was ich sagen will- jeder mit professioneller Berufsausbildung versteht genau das, was Du sagen willst. Im kern naemlich, wieso die Lehreraufgabe mit allen formellen anforderungen, die man ja nun mal abgelegt haben muss, von Leuten, die genau das nicht gemacht haben, so heruntergespielt wird.

Ich will Dir jedenfalls sagen, dass ich mich SEHR freue, dass wir in Deutschland ordentlich ausgebildete Lehrer haben und die meisten tuechtig, gut und vorbildlich sind.

Und das bei allem Aerger, den ich mit dem Thema Schule habe- ich muss Dir mal ne PN schreiben.

Und ich kenne die Erkalerung dafuer, dass immer oefter Studienplaetze und Ausbildungspaletze nicht mehr nach Noten vergeben werden, sondern weitere Kriterien gefragt sind, seien es Tests oder persoenliche gespraeche. Denn genau dieser Typ Mutter ( wenn die Rabeit schlecht ist, noele ich, bis ich eine bessere kriege oder verklage die gleich) sorgt vielleicht an der einen oder anderen Schule fuer gute Noten, aber lange nicht dafuer, dass das Kind was kann.

Jedenfalls, nicht aergern, Du weisst, was Du kannst und was Du gelernt hast und Du kennst die Rahmenbedingungen deines Berufs.Lass Dich nicht frustrieren.

Benedikte

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von Betty01 am 11.02.2013, 21:37 Uhr

Hallo,
ich finde es bedenklich, in welchem Maße mittlerweile Leistungen der Kinder im Focus stehen und scheinbar das Familienleben bestimmen. Da möchte man weder Kind noch Lehrer sein.
Muss man in einem System mitspielen, dass schon Kindern in der Grundschule vor Augen hält, wie schlimm es werden wird, wenn wieder eine 3 nach Hause kommt??? Wer baut diesen Druck auf??? Haben wir als Eltern nicht die Aufgabe, entspannt zu bleiben und somit die Kinder "werden" zu lassen???
Ich kann mich an keinen Aufsatz, an keine Hausaufgabe erinnern, die ein Gespräch in unserer Familie wurden. Was ist in den letzten Jahren passiert???Warum muss ein 9jähriger schon an sein Abitur denken???

Ich denke, wir sollten alle mal die Kirche im Dorf lassen.
Keiner -weder Lehrer, noch Schüler, noch Eltern- sind ohne Fehler. Und ich glaube nicht, dass ein Aufsatz in der 3. Klasse über den Werdegang eines Kindes entscheidet.

Andererseits wird durch das Dauerdoping der Eltern der wirkliche Leistungsstand, dass was Kinder in einem bestimmten Alter wirklich leisten können, nach oben hin verschleiert - worauf die Leherschaft mit noch mehr Erwartungen und Hausaufgaben reagiert.

Ich finde das alles sehr ungesund- vor allem für die Kinder.

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Re:hallo Sabet

Antwort von lotte_1753 am 11.02.2013, 22:49 Uhr

Es geht doch gar nicht darum, dass sich Häcksle und andere sich dem durchschnittlich begabten und motivierten Lehrer überlegen fühlen. (Posts, die das Ganze noch mit Verschwörungstheorien in Zusammenhang bringen sind natuerlich schon a bissl strange.) Ich verstehe aber diesen Korpsgeist nicht. Natuerlich gibt es vollkommen unfähige Lehrer. Man kann ja durchaus sein Lehramtsstudium für Gymnasium abschliessen, ohne jemals ein Kind aus der Nähe gesehen zu haben. Der Kontakt mit der Pädogogik oder Didaktik hielt sich bei mir ebenfalls in sehr, sehr engen Grenzen. Ich habe mein Lehramtsstudium abgebrochen, haette ich es durchzogen, haette ich mehr SWS damit verbracht, mein Latinum nachzuholen, als Didaktikveranstaltunen zu besuchen. Mit dem Studium brauchst Du mir echt nicht kommen. Und einmal das Referendariat erfolgreich durchlaufen, ist der Käse gegessen. Eine schlechte Lehrerin wird dann die naechsten 35 Jahre unterrichten und ne richtige Supervision, die ihren Namen verdient, gibt es auch nicht. Und warum sollte der Konsument ausgerechnet beim Lehrer erkennen, wenn der Dienstleister Mist ist?

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von Matilda am 12.02.2013, 9:14 Uhr

Danke Betty01, noch ein Beitrag für den ich dankbar bin.

Ich habe nicht nur den Eindruck, dass es um die Leistungen der Kinder geht.

Uns Eltern fällt es scheinbar zunehmend schwer, die Kinder mal selber machen zu lassen, sie loszulassen. Das Vertrauen zu haben, dass sie stark genug sind, auch in anderen Gruppen zu bestehen - und dass es Pädagogen geben könnte (außer uns natürlich), die es zwar anders, aber auch nicht schlecht machen. Vielleicht sogar, da und dort, besser als wir... Ich möchte nicht, dass die Kinder meine "Produkte" werden, die es nur mit meiner Hilfe schaffen. Zuerst den Übertritt, dann das Gymnasium, ..

Warum besteht so ein Kontrollzwang? Da wird um einen halben Punkt in einer Arbeit gefeilscht, auf die es doch eigentlich nicht wirklich ankommt, darum, ob der Lehrplan auch wirklich eingehalten wird. Echt anstrengend!

Vielleicht bin ich auch einfach nur verwöhnt. Die Lehrerinnen und Pädagogen, denen ich meine Kinder bisher in Schule und Kindergarten anvertraut habe waren alle sehr unterschiedlich, genossen und genießen aber mein Vertrauen. Es war mir wichtig zuvor zu schauen in welche Einrichtung und Schule ich meine Kinder gebe. Aber dann braucht es einen Vertrauensvorschuß, sonst wird es für alle Beteiligten sehr schwierig. Auch für die Kinder. In der Grundschule spielen die Lehrkräfte doch eine bedeutende Rolle. Wenn ich die Lehrerin meiner Tochter ständig schlechtmachen würde, bzw vermitteln würde, ich wüßte viel besser wie oder was zu lernen ist - meine Tochter käme in einen großen Loyalitätskonflikt.

Ich meine nicht, dass es nur gute Lehrer gibt (genausowenig wie nur gute Eltern). Wach hinschauen ist wichtig. Ständig einmischen nicht.

Viele Grüße von Matilda

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Hier weder Fokus-auf-Leistung noch Kontrollzwang

Antwort von Fredda am 12.02.2013, 10:04 Uhr

aber eine kommunizierende Familie und da fällt auch mal auf, wenn ein Lehrer besonders über- oder unterdurchschnittlich arbeitet. Unterdurchschnittlich finde ich die TKKG-Lektüre im Gymnasium... Da muss das Kind dann halt durch aber ich lasse es nicht unkommentiert, weil ich es schade finde, mein Kind wird dadurch keinen schlechten Geschmack entwickeln aber vielleicht eins von den anderen...
Und Kinder sind erstmal arglos und tolerant, wenn eins meiner Kinder nicht versteht, warum ein Lehrer sich so und so äußert, muss ich ihm eventuell erklären, dass es auch bei Lehrern an fehlender Allgemein- (oder Herzens-, um dieses altmodische Wort zu bemühen) bildung liegen kann. Insgesamt kommt das aber nicht oft vor, generell nehmen meine Kinder die Schule so wie sie halt ist und ich schaffe es auch sehr gut, mich rauszuhalten.

Menschen sind nicht klug, weil sie Lehrer sind, viele werden auch nicht Lehrer, weil sie klug sind, Menschen sind nicht dumm, weil sie keine Lehrer sind, sie sind noch nicht einmal dumm, weil sie nicht studiert haben. Dummheit und Klugheit verteilen sich ganz bunt und lustig durch alle Schichten, Stände, Berufe, Kulturen, Länder und Geschlechter.

Lg
Fredda
2 Studienabschlüsse
nun Kinesiologin
und durchaus mit dem Thema Lernen privat und beruflich vertraut
mit viel Wertschätzung für den Lehrerberuf
genervt von einmischenden Eltern, die die Kinder für die Schule aufrüsten wie für eine Schlacht
und genauso genervt von dünkelhaften Lehrern

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Re: Hier weder Fokus-auf-Leistung noch Kontrollzwang

Antwort von lotte_1753 am 12.02.2013, 13:32 Uhr

Sehr gut auf den Punkt gebracht. Tribute von Panem als Deutschlektüre in einer 8. Klasse würde ich sicherlich nicht unkommentiert lassen ...

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an Häckse - Schule als Börse betrachten

Antwort von krummenau am 13.02.2013, 9:09 Uhr

(Vorab: wenn ich Lehrer schreibe, meine ich auch Lehrerin., nicht, daß das jetzt wieder eine Nebendiskussion auslöst.)
Dein Beitrag hat mich sehr angesprochen und stellenweise auch sehr amüsiert, insbesondere, als es darum ging, die Bildung Deiner Kinder sei Dir wichtiger als ein sauberer Flur. Da setze ich die selben Prioritäten.
Du hast ja Recht, Du kannst Deine Putzfrau wechseln oder, wenn Dir keine paßt, selber putzen (homecleaning?).
Homeschooling gibt es in Deutschland leider nicht, also die Lehrer durch die Eltern zu ersetzen und daheim zu unterrichten - das hätte ich mir für Sohn 2 zeitweise sehr gewünscht und mir für die Grundschulzeit vom Stoff her durchaus zugetraut. Den Grundschulstoff kann ich einschätzen, da Sohn 1 jetzt in der 5. Klasse ist und Sohn 2 die 4. gerade zur Hälfte rum hat. Allerdings lernt Sohn 2 in der Schule zwar weniger den Stoff, dafür mehr das "Drumherum", was für ihn die eigentliche Herausforderung ist.
Ja, Du kannst die Lehrer Deiner Kinder nicht wechseln, aber spätestens ab der 5. Klasse wechseln sie doch von selber. Bei uns auf dem Gymnasium hat man den Klassenlehrer nur 2 Jahre, dann kommt ein anderer. Außerdem hat man fast für jedes Fach einen anderen Lehrer. Das ist wie an der Börse: in der Grundschule hat man eigentlich nur eine Aktie (den Klassenlehrer, der bei uns bis auf Randfächer (Sport, Musik, ggf. Reli) alles unterrichtet, das üblicherweise die ganzen 4 Jahre durch). An diese Aktie ist man also 4 Jahre gebunden und kann Glück oder Pech haben. Lehtrer sind auch nur Menschen. Ich gehe davon aus, daß alle Lehrer, mit denen ich bislang zu tun hatte, ein vollwertiges Studium (wie von Sabet in die Waagschale geworfen) absolviert haben, fachlich sollten sie es also "drauf" haben. Schule besteht aber nicht nur aus Aufsatzbeibringen und Co. Es zählen vielmehr menschliche Qaulitäten, und da habe ich schon viel unterschiedliches erlebt. Das hat weniger mit dem Studium als mit Persönlichkeitsmerkmalen zu tun.
Also, man hat in der Grundschule seine Aktie, die entweder läuft oder auch nicht. In der Mitte des 4. Schuljahres sollte sie möglichst halbwegs laufen, da es dann um die weiterführenden Schulen geht.
Auf der weiterführenden Schule wird dann die Aktie durch einen Aktienfonds ersetzt, der immer wieder neu gemischt wird. Einige darin enthaltenen Werte werden gut laufen, andere eher nicht, wie das nun mal so ist an der Börse. Aber man hat wenigstens eine größere Risikostreuung. Und auch bei den Kindern gibt es Aufs und Abs, je nach Alter (z.B. die gefürchtete Pubertät).
Vielleicht kannst Du vor diesem Hintergrund die Bildung Deiner Kinder etwas realistischer und auch gelassener betrachten?
LG von Silke

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an Montpelle

Antwort von krummenau am 13.02.2013, 9:12 Uhr

Übersetzt heißt das: Montpelle ist ein Tor, der sehr eigen ist.
Oder meintest Du damit was anderes?
LG von Silke

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Re: an krummenau

Antwort von Häckse am 13.02.2013, 13:54 Uhr

Hallo krummenau,

interessantes Bild mit der Börse.

Eigentlich hatte ich diesen thread für mich abgeschlossen, aber nun antworte ich dir doch und ist es wieder lang geworden:

Ich glaube, ich habe vielleicht einen falschen Eindruck erweckt. Ich BIN gelassen, was die Schulausbildung meiner Kinder angeht. Sie ist mir wichtig, aber es gibt selbstverständlich Wichtigeres, und ich bin nicht irgendwie beunruhigt. Ich MÖCHTE die Lehrer meiner Kinder gar nicht austauschen, schon gar nicht bin ich Anhängerin von homeschooling. Die derzeitigen Lehrer meiner Jungs halte ich alle für gut bis sehr gut, auch wenn ich einige aufgrund des Wechsels des Ältesten zur weiterführenden Schule ja nun nicht gut kenne - die halte ich per se erstmal für gute Lehrer, solange nicht Gegenteiliges zu Tage tritt. Es ging bei meinem Posting nicht um die Situation (eines) meiner Kinder. Ich habe auch noch nie mit einem meiner Kinder für Aufsätze gelernt.

Ich vertrete nur die Meinung, dass es eben einfach bei Lehrern wie bei allen anderen Berufsvertretern außer vielen guten und einigen sehr guten auch einige schlechte gibt und das man aus der Ferne nur selten beurteilen kann, ob andere Eltern zu recht jammern oder sich aufregen oder nicht.

Ich kann verstehen, wenn Lehrer genervt davon sind, dass bei manchen Eltern, wenn es nicht 100%ig läuft, immer der Lehrer schuld ist. Umgekehrt verhalten sich aber einige (!!! - niemand ist gezwungen, sich angesprochen zu fühlen) Lehrerinnen hier genauso: wenn von Konflikten berichtet wird, sind immer die Eltern schuld. Die haben eine überzogene Erwartungshaltung an die Lehrer und an ihre Kinder, verstehen die Maßnahmen der Lehrer nicht, weil sie zu blöd dazu sind und bekommen selber nichts gebacken. Entweder wird der Lehrer verteidigt, oder, wenn etwas vorgetragen wird, was wirklich nicht zu verteidigen ist, dann lügt die Posterin oder die Kinder haben es falsch verstanden, denn es kann ja nicht sein, dass ein Lehrer mal einen Fehler gemacht hat (oder, ganz undenkbar, einfach ein A... ist), denn davor ist der Lehrer durch seine Ausbildung ja 100% geschützt. Sie zeigen genau die Überheblichkeit, die sie den anderen vorwerfen. Je nach persönlicher Tagesform überlese ich solche Postings meist, manchmal antworte ich aber halt drauf - und dann wird es ausführlicher, als ich und vor allem die anderen wollen.

Am AP hat mich extrem gestört, dass alle Eltern als unfähig dargestellt werden. Eltern können Aufsätze ihrer Kinder nicht verbessern, wenn sie nicht ein Lehramtsstudium vorweisen können. Statt dessen sollen sie sich darum kümmern, ihren Kindern soziale Kompetenzen zu vermitteln. Wie sollen sie das um Himmels willen tun, wenn sie weder gelernte Erzieher noch Sozialarbeiter o.ä. sind?

Ich bin für mich überzeugt und traue es der Mehrheit der Eltern auch zu, Kindern gutes Sozialverhalten beizubringen (hoffentlich halten sich meine Kinder daran ), ganz ohne entsprechende Berufsausbildung. Berufstätigkeit ist nicht alles. Das Leben bildet auch.

Genauso können viele Eltern durchaus vermitteln, gute Aufsätze zu schreiben, schließlich haben wir das alle selber in der Schule gelernt. Und auch ohne es im Rahmen der Berufsausbildung erlernt zu haben, sind die meisten Menschen durchaus in der Lage, eigenes Wissen weiter zu vermitteln. Manchen liegt das einfach, die können es auch ohne entsprechende Ausbildung, manche erlernen es und manchmal gibt es Menschen, die das trotz entsprechender Ausbildung einfach nicht können. Ich selber habe es schon als Unterstufenschülerin gemerkt, dass andere "mit mir zusammen lernen" wollten, weil sie dann Zusammenhänge begriffen haben, die ihnen im Unterricht nicht klar geworden sind. Mir liegt Wissensvermittlung durchaus, und wenn meine Kinder oder andere Kinder, die mir am Herzen liegen, Wissenslücken haben, dann helfe ich ihnen. Das mache ich unabhängig davon, wodurch diese Lücken entstanden sind:
- unmotivierter Lehrer, der nichts erklärt
- untalentierter Lehrer, dessen Erklärungen kein Mensch versteht
- untalentiertes Kind, dass die Erklärung des Lehrers nicht verstanden hat, wenngleich sie für die anderen Kinder absolut verständlich war
- unmotiviertes Kind, dass die Erklärung des Lehrers gar nicht mitbekommen hat, weil es abgelenkt war
- Abwesenheit durch Krankheit
oder was da sonst noch in Betracht kommt. Gravierende Lücken gehören geschlossen. Bei unmotoviertem Kind muss natürlich auf Dauer auf die Motivation eingewirkt werden, oder man kann es irgendwann vergessen.

Ich finde es unangebracht, Eltern pauschal abzusprechen, ihren Kindern helfen zu können und finde es nicht in Ordnung, unsicheren Eltern zu vermitteln, dass sie das doch bitte gar nicht erst versuchen, sondern immer und bedingungslos auf die Lehrer vertrauen sollen.

Wenn ein Kind nun aber laut Beurteilung des Lehrers Wissens-/Verständnislücken hat, dann hat alleiniges Vertrauen auf den Unterricht ja nun bis dahin nicht gereicht. Dann stellt sich doch in jedem Fall die Frage, wie darauf zu reagieren ist. Sicher sind manche Wissenslücken unbedeutend, sicher werden manche auch durch Wiederholung in der Schule noch geschlossen, aber manchmal benötigt ein Kind halt einfach Hilfe, um dann wieder gut mitzukommen. Ich finde es nicht nur normal, sondern auch wünschenswert, wenn Eltern ihrem Kind in einer solchen Situation helfen möchten und außerdem, wenn sie nicht so genau wissen, wie sie das tun können, versuchen, sich diesbezüglich Rat zu holen. Und wenn der dann lautet "Lass es, du kannst es sowieso nicht", wird deswegen womöglich einem Kind Hilfe vorenthalten, die es benötigt und verdient hat.
Deswegen wollte ich meine gegenteilige Meinung hier ausbreiten. Zum Glück ist hier ja viel Platz.

Gruß
Häckse

PS: Ich hoffe, eure "Fonds" halten sich immer gut.

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von paul+rike am 14.02.2013, 7:59 Uhr

nein, DAS ist richtig!
Das müssen sie übernehmen
Dies, dieses, was müssen sie übernehmen, also DAS

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Re: Aufsatzunterricht - nochmal hochgeholt

Antwort von Oceansongs am 16.02.2013, 8:49 Uhr

Hallo Sabet,

im voraus muss ich mich für mein Deutsch entschuldigen, bin eben eine Ausländerin.
Ich bin auch in einem Lehrerberuf tätig und die Eltern der Schüler mit denen man mitarbeitet kann man sich nicht aussuchen. Der Beruf ist sicherlich fordernd aber wenn man den ausgesucht hat soll man nicht klagen.Und man muss und soll,als Lehrer, mit allen Menschen klarkommen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Sicherlich gibt es Eltern die sich etwas überschätzen, es sind aber nicht alle. Und viele User hier verfügen sicherlich über eine gute Allgemeinbildung und können somit ihren Kindern gut helfen.
Zu den pauschalen Vorurteilen: ich unterrichte viele zukünftige Lehrer(Lehramtstudenten). Die meisten haben den Beruf ausgesucht wegen der sicheren Zukunft, nicht aus Berufung. Tun nicht alle, aber....

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