zurück| Geschrieben von Hinze am 13.03.2014, 18:04 Uhr |
Aufsatz schreiben ein Problem
für eine 4 Klasslerin.
Hallo erst mal, ich schreib für eine Freundin, weil ich selber auch keine Idee habe, wie wir ihrer Tochter helfen können, das sie die Aufsätze nicht immer verhaut. Sie sagt immer sie sühlt sich so unter Druck, zu Hause bildet sie gute Sätze, in der Schule kommt nur Schmarn raus. sie macht aus einem Satz zwei usw. Sie hat mal Globulies bekommen, gegen diese Angst, den Druck, aber das habe nicht geholfen. Lesen hab ich vorgeschlagen, war mein erster Gedanke, aber asd macht sie eh schon. Sie übt viel mit der Mama. Leider ist ihr Papa in der Richtung unfair, der freut sich nicht wenn das Kind ne 2 heim bring, der sagt, ne 1 wär im lieber gewesen. In den Aufsätzen sind es sogar noch 4er. Den heutigen werden sie jetzt einfach mal dem Papa gegeüber verschweigen, dass es das nicht auch noch schlimmer machen kann.
Habt Ihr Ideen ???
Beitrag beantwortenRe: Aufsatz schreiben ein Problem
Antwort von platschi am 13.03.2014, 20:24 Uhr
Den Druck rausnehmen, ist in so einem Fall das einzige was wirklich hilft. und vor allem dem Vater mal kräftig die Leviten lesen - so eine Einstellung geht ja mal garnicht, damit macht er dem Mädel ja noch mehr Druck als sie eh schon hat. Vielleicht könnte die Lehrerin auch mal ausnahmsweise einen zuhause geschriebenen Aufsatz bewerten. Es gibt Kinder, die brauchen einfach mal ein echtes Erfolgserlebnis.
Ich hatte mal so ein Kind in der Klasse, war damals auch eine vierte. Das Mädel war notenmäßig mittelmäßig aber in Diktaten oder Mathearbeiten hat sie komplett rot gesehen, da war der Kopf plötzlich leer und nichts ging mehr. Es gab jedesmal eine fünf und somit hat ihr jede Arbeit den Durchschnitt runtergehauen. Der Misserfolg machte dann die Angst vorm nächsten Mal noch größer. Damals gab es noch ein Heft mit Diktatbeispielen für jede Klassenstufe, dass man ganz normal im Buchhandel bekam und die Mutter übte natürlich immer fleißig bis zum Umfallen mit ihr - leider erfolglos. Irgendwann habe ich mir die Mutter dann mal beiseite genommen und ihr verklickert, welches der drei vorgeschlagenen Diktate wir in der darauffolgenden Woche schreiben würden. Sie haben dass dann auch geübt, aber nicht übertrieben.Ist ja auch anders wenn ich nur eine von drei möglichen Varianten lernen muss. Der Erfolg war, dass das Mädel statt der üblichen fünf eine zwei geschafft hat. Sie konnte es selbst kaum glauben. Natürlich ist das einen Ausnahme geblieben, aber es hat ihr die Versagensangst genommen. Sie wusste plötzlich, dass sie es schaffen kann. Eine zwei hat sie danach nicht wieder geschrieben (zumindest nicht in der vierten und danach hat sie die Schule gewechselt), aber ihre schriftlichen Arbeiten haben sichzumindest bei einer drei eingepegelt - damit war sie glücklich und die Mutter zufrieden.
Was ich damit sagen will, manchmal bedarf es ungewohnter oder gar gewagter Auswege um einem Kind zu helfen. aber wenn die Tochter deiner Freundin immer nur bei Aufsätzen in der Schule versagt, es zu Hause aber kann, spricht viel dafür, dass sich bei ihr die Angst vorm Versagen schon so festgesetzt hat, dass der Kopf dann leer ist.
Re: Aufsatz schreiben ein Problem
Antwort von Tobiasmama am 14.03.2014, 10:03 Uhr
Bei uns ist es so, daß selbst der Lehrer sagt, daß man für einen Aufsatz nicht viel üben kann. Es gibt natürlich gewisse Grundregeln wie, Einleitung, Hauptteil, Ende, die richtige Zeit und wörtliche Rede, aber das war es schon. Im übrigen kann man bei Aufsätzen auch nicht so leicht erkennen wie die Note zustande kommt, da hat jeder Lehrer andere Schwerpunkte. LG Marion
Re: Aufsatz schreiben ein Problem
Antwort von Geisterfinger am 14.03.2014, 10:40 Uhr
Hat sie das denn auch bei anderen Arbeiten?
Ich denke man kann mir ihr nur besprechen, dass sie erstmal ruhig durch atmen soll, dann die Aufgabe in RUhe lesen soll.
Dass Sie sich überlegt, was sie schreiben will und am Ende nochmal alles ordentlich durchliest.
Klingt für mich eher so als wäre sie hektisch und fahrig.
Vielleicht hilft es auch, zuhause Briefe zu schreiben.
Mein SOhn schreibt auch manchmal schnell auf, was ihm in den Kopf kommt und dann sind eben manche Sätze nicht beendet oder Gedankensprünge drin.
Re: Aufsatz schreiben ein Problem
Antwort von Mucki+Ninchen am 14.03.2014, 12:38 Uhr
Hallo,
hier ist es auch ein Problem, wenn auch etwas anders.
Meine Tochter schreibt dermaßen kurz und knapp, dass es zum Verzweifeln ist. Zuhause erzählt sie ewig lang, was sie noch alles hätte schreiben können. In der Schule stören sie aber z.B. die anderen Kinder - bzw. deren Geräusche, Füße scharren, Stifte spitzen, zur Toilette gehen, das Atmen, Schniefen, Schnäuzen ... einfach alles.
Sie schreibt also alles schnell runter und ist dann fertig.
Der kürzeste Aufsatz war über die Herbstferien (4. Klasse):
Meine Ferien
Wir waren zeitweise in Berlin und haben meine Cousine besucht. Das war toll. Den Rest waren wir zuhause. Auch das war toll. Mehr möchte ich nicht mitteilen. ENDE!
Bei uns hat geholfen, dass sie sich ab und an zum Aufsatzschreiben an den Rand setzen darf, damit sie nicht so mitten im Raum sitzt. Meist auch mit dem Gesicht zur Wand (das sieht sie wirklich nicht als Strafe, sondern sie konzentriert sich dann einfach besser, sie muss es auch nicht machen, nur wenn sie möchte).
Vielleicht wäre das bei der Tochter deiner Freundin eine Möglichkeit? Vielleicht stören sie (womöglich auch wirklich unbewusst) viele Dinge, die sie dann ablenken und sie macht irgendwann husch, husch und viele Fehler.
Einen Versuch wäre es wert ... aber die Lehrerin muss das natürlich anständig vermitteln :-)
Gruß, M
Nachtrag
Antwort von Mucki+Ninchen am 14.03.2014, 12:38 Uhr
Um mehr Übung zu bekommen, und damit dann automatisch auch mehr Sicherheit, kann das Kind ja vielleicht auch Tagebuch führen?
Re: Nachtrag
Antwort von Hinze am 14.03.2014, 19:08 Uhr
Ich danke Euch für Eure Ideen. Leider haben wir einen Lehrer, der sich auf NICHTS einlässt :( Das mit dem Tagebuch hört sich gut an. Briefeschreiben tut sie (Omas und Opas wohnen weit weg, da geht das ;)) Zu Hause klappt es besser mit dem Schreiben. Ich denke es ist der Druck den sie hat.
Re: Lehrerverzaubern
Antwort von Franz Josef Neffe am 16.03.2014, 22:11 Uhr
Vielleicht lernt Ihr "zaubern" wie z.B. die 7jährige Sabrina. Die wollte erst nicht mehr leben, weil sie täglich von der Lehrerin vor der Klasse balmiert wurde. Dann erkannte sie, wie schlecht diese Frau ihre eigenen Kräfte behandelte und wier schlecht es diesen ging.
Im Geiste schickte sie den ausgehungerten Kräften einfach alles, was zum GUTsein fehlte. Davon wurden die endlich einmal sSATT, und satt ist jeder Mensch ein anderer Mensch. Außerdem war sie für diese Kräfte nun die Lebensretterin und hatte sie so auf ihrer Seite. Die Lehrerin änderte sich um 180 Grad und ihr war gar nicht bewusst, warum. In den Ich-kann-Geschichten ganz nachzulesen.
Ich hab dieses Ich-kann-Schule-Experiment auch mit älteren Schülern gemacht, stets mit ähnlich guter Wirkung.
Probleme erscheinen nur als Sachprobleme; sie sind immer persönliche Probleme, und wenn wir der Persönlichkeit zu Entwicklung helfen, wird das Problem gelöst.
Guten Erfolg!
Franz Josef Neffe
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