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Geschrieben von Astilbe 007 am 07.11.2005, 23:28 Uhr

Antwort - Vorsicht, auch lang

Hallo Elisabeth,
ich kann dich sehr gut verstehen. Auch ich hätte mein Kind nicht gern in die Hauptschule gegeben. Denn leider widerspricht die Schulpraxis der schönen Theorie vom ach so durchlässigen Schulsystem fundamental. Ich spreche jetzt allerdings nur für Niedersachsen. Möglicherweise ist es in anderen BL besser (?)

Schon der Übertritt von der Realschule zum Gymnasium ist relativ schwierig, da die Lehrpläne überhaupt nicht aufeinander abgestimmt sind. Z.B. ist in der Realschule die Wahl einer zweiten Fremdsprache nicht verpflichtend. Wenn man das zu Anfang also nicht bedacht hat, ist der Übertritt schon sehr schwierig. Vielleicht nach der 10. Klasse, aber dann nur in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig. Leider aber unterscheiden sich auch die Unterrichtsinhalte in Mathe und Naturwissenschaften völlig. Die Gymnasiasten sind viel weiter.

Nahezu ausgeschlossen erscheint derzeit der Wechsel von der Haupt- auf eine andere Schule.
Unter einem "durchlässigen" Schulsystem stelle ich mir etwas anderes vor.

Bei der Wahl der weiterführenden Schulform sind mehrere Faktoren zu bedenken:
1. Die Aufnahme- und intellektuelle Leistungsfähigkeit eines Kindes, die bei deiner Tochter sicher mehr als gegeben ist.

2. Das Arbeitsverhalten!
Ich weiß, das klingt jetzt ziemlich antiquiert. Aber aus eigener, für mich anfangs wirklich erschütternder Erfahrung mit meiner älteren Tocher (jetzt 6. Klasse Gymnasium, früher in der Grundschule behütet und be"tütert" von den Lehrern) kann ich nur sagen, dass die Kinder auf dem Gymnasium sofort mutterseelenallein dastehen.
Große Klassen, müde Lehrer, ständiger Unterrichtsausfall, in der verkürzten Zeit dennoch Unmengen an Unterrichtsstoff zu lernen.
Die Kinder müssen damit allein zurecht kommen, denn Eltern sind in der Schule überhaupt nicht gefragt. Die Lehrer haben kein Interesse daran.
Zu Hause müssen!!! die Kinder selbstständig lernen können, sonst gehen sie unter.
Meine Tochter hat eine Zeitlang gebraucht, den Ernst der Lage zu begreifen. Ich auch... Jetzt geht`s und sie kommt in der Schule klar. Meine Hilfestellung beschränkt sich auf das Vokabel-Abhören.

Ich spreche hier wohlgemerkt von einer ganz normalen, öffentlichen Schule. Auf einer Privatschule kümmert man sich sicherlich viel besser und wesentlich intensiver um jedes einzelne Kind. Wenn man aber keine in erreichbarer Nähe hat, oder es sich finanziell nicht leisten kann, ist man leider auf das staatliche Schulwesen angewiesen.
Und dieses ist knallhart geworden nach PISA. Ich finde das in dieser Form natürlich nicht gut. Leider sehe ich aber auch keine Änderungschancen für die nächsten Jahre.

Also Fazit:
Versuch, das Bestmachbare für deine Tochter anzustreben. Nun weiß ich nicht, ob ihr in Bayern überhaupt die Möglichkeit habt, auch gegen die Empfehlung der Grundschule eine weiterführende Schulform zu wählen? Klär´ das doch zunächst mal ab. Und wenn dem so sein sollte, müsste! deine Tochter bei ihrem IQ zumindest die Realschule besuchen. Auch in Bayern ist nämlich die Hauptschule ein Abstellgleis (wir haben Freunde mit gleichaltrigen Kindern dort).
Die LRS dürfte kein Grund sein, sie nicht in die Realschule zu geben (schon zu meiner eigenen Schulzeit - 100 Jahre her - waren 2 LRS-Kinder meine Freunde, die später ohne Probleme das Abitur gemacht haben).

Aber: Vergiss bitte nicht den knallharten Leistungszwang und überlege, ob deine Tochter ihn wohl aushält. Wenn sie selbstbewusst genug ist und das Lernen gelernt hat, sollte sie bei ihrer Intelligenz nur wenig Probleme haben.

Ich wünsche euch alles Gute!

Liebe Grüße
Astilbe

 
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