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Geschrieben von Elisabeth mit Fumi & Temi am 23.04.2007, 13:18 Uhr

Angst vor Jugendlichen

Offensichtlich hat die Erlebnisse noch nicht verarbeitet. Vielleicht braucht er dabei Hilfe? Darf er denn Angst/Unsicherheit/Trauer zeigen?

Fumi hat auch Angst. Sie hat Angst vor Besoffenen - da weiß ich inzwischen, was zumindest zum Größten Teil dahintersteckt, seitdem ist die Angst auch fast verschwunden. Sie hatte in der GS eine "Beste Freundin", bei der sie öfter übernachtet hat. In der Zeit wurde ihre Angst vor Pennern und Besoffenen immer stärker, bis zur Panik. Irgendwann mal haben wir ganz ruhig und ungeplant (!) darüber gesprochen. Da hats sie dann - mehr so nebenbei - erzählt, daß die Mutter der Freundin ihr auch Angst macht. Stellt sich heraus: Die Frau ist Alkoholikerin und säuft sich jeden Abend die Birne zu. Seitdem habe ich Fumi verboten, da zu übernachten, und sie war froh, weil sie ihrer Freundin nicht sagen wollte, daß sie Angst hat. Aber dann konnte sie das auf mich schieben - "Mama erlaubt es nicht!" - und mußte sich nicht rechtfertigen.

Vor Jugendlichen hat sie auch Angst. Auch da gab es ein paar unschöne Dinge, sie wurde beschimpft und bedroht, weil sie schwarz ist. Ihr Angst ist also nicht völlig irrational. Allerdings steigert sie sich da auch ganz stark rein. Meine Therapeutin vermutet, daß sie damit andere Ängste, die sie nicht einordnen oder nicht artikulieren kann/will, kompensiert. Zum Beispiel Verlustängste, weil ihr Vater sich vom Acker gemacht hat oder sowas in der Richtung. Gerade am WE haben wir mal wieder darüber gesprochen und sie könnte sich inzwischen mit einer Psychotherapie anfreunden. Ich habe auch schon Adressen herausgesucht, möchte aber erstmal abwarten, ob das Jugendamt den Einzelfallhelfer, den sie wegen ihrer ADS und Schulproblemen letztes Jahr hatte, noch ein Jahr finanzieren würde. Das wäre für mich noch beser, weil der auch bei Schulproblemen hilft. Ist zwar keine richtige Therapie, aber ich vermute, daß es für den Anfang schon reicht, wenn sie jemanden hat, mit dem sie über ihre Ängste sprechen kann. Mit mir geht das nur begrenzt, weil ihr Vater sie so gegen mich aufhetzt und ihr immer sagt, daß sie mit mir nicht über die Dinge sprechen darf, die er mit ihr bespricht. Ich bin ja - trotz allem - in der Sache mit ihrem Vater nicht objektiv sondern Beteiligte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Vielleicht manifestiert sich in der Angst etwas, was bisher noch nicht so richtig auf den Tisch kam. Das ist ein häufiges psychologisches Phänomen. Viele Angststörungen sind irrational verschobene reale Ängste.

Gruß,
Elisabeth.

 
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