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Geschrieben von KKM am 09.10.2009, 7:32 Uhr

Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Mich interessiert einfach, wie denn das "perfekte" Schulsystem aussieht....

Ich habe gestern mit meiner Freundin in den USA gesprochen, dort beginnt jetzt bald der "Testwahn"...
Im April, Mai und Juni werden (soweit ich verstanden habe, LANDESWEIT) Tests in der Schule geschrieben, das Bestehen entscheidet über die Versetzung in die nächste Klasse....
Der Druck auf die Kinder sei enorm, ihr 11jähriger hat letztes Jahre 2 Nächte vor den Tests nicht mehr schlafen können - obwohl er ein guter Schüler ist...
Die Schule bekommt eine Geldprämie, wenn die Durchfallquote gering ist....
Der Druck auf die Schüler und Lehrer ist riesig, meine Freundin monierte, dass nun kaum noch neues in der Schule gelehrt wird, alles konzentriert sich auf die Vorbereitung für die Tests....

Sie war recht angetan von dem System in Deutschland, dass mehrere Arbeiten geschrieben werden, so dass eine "versemmelte" Klassenarbeit nicht sofort über die Versetzung entscheidet...
Die Klassenlehrerin meiner Tochter (4. Klasse) lässt sehr viele Arbeiten schreiben, damit die Kinder von Beginn an an die Prüfungssituation gewöhnt sind und eine Arbeit problemlos wieder ausgeglichen werden kann...

Eine Bekannte von mir war Lehrerin an einer Waldorfschule, in der eben NICHT benotet wird....
Sie sprach von einem Schüler, bei dem die Eltern in der 9 Klasse noch ein 1er Abitur im Kopf hatten, als sie zum Elternsprechtag kamen - tatsächlich war die Versetzung gefährdet....
Sie hatten die Beurteilungszeugnisse falsch interpretiert....

Ich muss sagen, ich bin mit dem System an unserer Grundschule (NRW) recht zufrieden....

 
19 Antworten:

Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von KatjaJ am 09.10.2009, 8:15 Uhr

Meine Vorstellung sieht so aus:
Erstens: 6-jährige Primarschulzeit, damit nicht so früh selektiert wird, Schulen wohnortnah sind und die Kinder damit weniger lang unterwegs sind (bei uns ist alles sehr ländlich) und die Kinder einfach länger Kind sein können - ohne den frühen Leistungsdruck.
Zweitens: Eine Lernumgebung, in der die Kinder sich räumlich und zeitlich entfalten können. Geld für Material, kleine Lerngruppen oder Doppelbesetzungen in den Klassen. Flexibilität und Gestaltungsspielraum für die Schulen. Noten frühestens ab Klasse 5. Etwas längere Schulzeit, in der ganzheitliche Angebote, Ags und Leben miteinander Platz finden kann. Dafür keine Hausaufgaben.
Drittens: Elternschulungen und stärkere Einbeziehung der Eltern in das Schulleben. Eltern müssten lernen, den Druck auf ihre Kinder zu mindern, Vertrauen in ihre Kinder und in die Schule aufbauen zu können und sich vom Wettbewerbsgedanken freimachen - Lernen kann ich nicht erzwingen.
Deshalb die Schulung - Eltern müssen wissen, wie Lernen funktioniert, wie man unterstützen kann, ohne kaputt zu machen und das Lernen ohne Hausaufgaben und Noten funktionieren kann.
Viertens:Nach der Primarzeit Schulzentren, die in Anlehnung an das dreigliedrige Schulsystem Abschlüsse für jedes Kind anbietet, aber durchlässig ist oder in Kursen nach Leistungsniveau die Kinder individuell fördern kann. Auch hier: gestalterischer, finanzieller Spielraum für die Schulen, kleine Lerngruppen, Projekte und Angebote, die selbstständiges Lernen erfordern, längere Schulzeiten, dafür keine Hausaufgaben und damit mehr Zeit, einzelne Gebiete nach Interesse vertiefen zu können und Stärken ausbauen zu können.


Ein Traum, der wohl noch lange ein Traum bleiben wird - zumindest in der Schulzeit meiner Kinder; für den Primarbereich hege ich die Hoffnung, dass noch innerhalb meiner Dienstzeit, möglichst innerhalb der nächsten 10 Jahre, flächendeckend ein Umdenken stattfindet...

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Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von KKM am 09.10.2009, 8:17 Uhr

Noch eine kleine Korrektur...

bei dem Schüler der Waldorfschule war natürlich die Versetzung nicht gefährdet - es gibt dort keine Versetzung....
Er gehörte nur zu den leistunsschwächsten Schülern der Klasse und die Eltern haben das nicht wahrgenommen....
Ich habe das falsch formuliert - sorry dafür

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Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von glückskugel am 09.10.2009, 8:28 Uhr

Hm, das ist schwer zu sagen. Klar birgt unser Schulsystem verschiedene Probleme. Wie man diese lösen kann, dafür habe ich auch kein Patentrezept.

Erstmal müssten die Bedingungen an den Schulen verbessert werden. Gelder müssten vernünftig eingesetzt werden. Hier muss den Schulen mehr Freiheit gelassen werden. Es kann nicht sein, dass mein Kind am Vormittag mit 28 anderen Kindern und einer Lehrerin Lesen lernt und dann am Nachmittag einen Bastelkurs mit 4 Kindern und einer Lehrerin besucht. Hier werden Ganztagsgelder verpulvert, ohne dass es wirklich Sinn macht.

Dann gibt es hier Grundschulen (eher die Ausnahme als die Regel) in denen durch langandauernde Krankheiten weniger Lehrer als Klassen vorhanden sind. Teilweise werden Klassen mehr als 3 Stunden am Tag von der ABM-Kraft (Arbeitsbeschaffungsmaßname von der ARGE) oder vom Hausmeister "unterrichtet". Schwangere Lehrerinnen werden nicht ersetzt etc.

Ein vernünftiges Ganztagsschulkonzept ist auch noch in weiter Ferne. Ganztagsschule heißt nämlich nicht nur Bastelkurs am Nachmittag sondern ein echtes Ganztagsschulprogramm mit einer gesunden Abwechslung aus Pflichtkursen, Wahlkursen und Pausen.

Wie stelle ich mir also eine gute Schule vor: Gemeinsamer Unterricht bis mindestens zur 6. Klasse. Dabei aber von Anfang an eine klar strukturierte Förderung der Schwächeren in den Hauptfächern. Förderung auch für begabte Kinder, etwa durch das Angebot von echt herausfordernden Neigungskursen. Überhaupt könnte ich mir gut vorstellen, dass Noten in den Nebenfächern nur in bestimmten vom Schüler gewählten Kursen gegeben werden. Sport, Kunst und Musik müssten also von allen Kindern besucht werden, werden aber nur teilweise benotet. Ach ja, was ich natürlich noch ganz wichtig finde: Religion (und das Sinnlosfach Ethik) haben in der Schule nichts zu suchen. Statt dessen müsste es ein Fach geben, wo Werte wie Menschlichkeit, Miteinander und Grundkompetenzen wie das eigenständige Lernen vermittelt werden.

Insgesamt müsste das System aufmerksamer und achtsamer dem einzelnen Schüler gegenüber werden. Das geht aber nur, wenn man gut ausgebildete Lehrer in ausreichender Zahl beschäftigt und diese auch ordentlich bezahlt (das ist zumindest im Grundschulbereich nicht der Fall).

Lehrer müssten auch mal über den Tellerrand schauen und vorleben, dass Kultur, gesellschaftliches Engagement und Teilhabe etwas Anstrebenswertes und Gutes ist. Es kann nicht sein (ist aber oft so), dass Grundschullehrer die lokalen Sehenswürdigkeiten und Kulturstätten nur unzureichend kennen. Den Kindern muss doch vermittelt werden, dass sie nicht nur für den Übertritt oder den Abschluss lernen. Wenn das gut funktioniert und das Interesse der Schüler geweckt werden kann, dann klappt es mit dem schulischen Werdegang und dem Abschluss von ganz alleine.

So, jetzt ist es lang genug geworden. Ich freue mich auf eine lebhafte Diskussion.

LG,
Stefanie

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Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von Edda3 am 09.10.2009, 9:07 Uhr

Hallo,

schöne Frage, aber sehr schwierig zu beantworten, finde ich.
Vermutlich gibt es kein Patentrezept.
Mein drittes Kind ist nun im 4. Schuljahr und ich habe in den letzten Jahren einiges erlebt.
Inzwischen bin ich gegen frühe Differenzierung. Für mich könnten die Kinder sogar bis zur 10. Klasse zusammen bleiben. Warum überhaupt Differenzierung in unterschiedlichen Schulen?
Ich würde in der Schule in Kursen differenzieren. Lb-Kurse, HB-Kurse, gute Kurse, normale Kurse. So in etwa. Und da kann dann nach Neigung gefördert werden. Also sprachlich, musikalisch-künstlerisch, mathematisch naturwissenschaftlich, gesellschaftswissenschaftlich.
Außerdem natürlich viel kleinere Klassen, bessere Unterrichtsmaterialien und bessere Lehrerausbildung.
Außerdem bin ich inzwischen für Ganztagsschulen. Aber welche, in denen gefördert wird und nicht verwhart. Hier sollten die Lehrer die Kinder auch im 'außerschulischen' Leben kennenlernen. Beim Sport, beim Musizieren, aber auch bei den Hausaufgaben.
Es sollte Hausaufgabenbetreuung und individuelle Nachhilfe im Nachmittagsprogramm geben. So dass die Kinder wirklcih Schulschluss haben, wenn sie nach Hause kommen. Außerdem müssten in der Nachmittagsarbeit Sozialpädagogen und vielleicht sogar Psychologen mit eingesetzt werden um Probleme im Schulalltag direkt an der Quelle zu beheben.
Für Benotung bin ich trotzdem. Die Kinder sind schon interessiert daran wo sie stehen. Trotzdem bin ich gegen sitzen bleiben. Deswegen unbedingt die individuelle Nachhilfe.
Und nach der 10. Klasse kann man dann schauen, wer Abitur macht und wer eben welchen Abschluss erreicht.

Viele Grüße
Edda

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Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von HeidiRahm am 09.10.2009, 9:19 Uhr

Schwer zu sagen.
1. Ich denke, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt.Erstmal müßte es ein einheitliches Schulsystem für ganz Deutschland geben.
2. Dann sollten die Kinder bis zur 10. Klasse zusammen lernen können und dann sollte die Diffferenzierung beginnen.
3. Mehr Geld für die Ausstattung der Schulen und die Ganztagsbetreuung (Ganstagsbeschulung) sollte vorhanden sein.
4. In den einzelnen Klassen sollten max. 20 Kinder sein.
5. Individuelle Lerngruppen mit Förderung der Stärken und Schwächen wären auch sinnvoll.

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Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von schneggal am 09.10.2009, 9:37 Uhr

Die Frage ist wirklich nicht einfach zu beantworten, aber ich würde eine Wunschschule für meine Kinder so beschreiben:

-gemeinsamer Unterricht bis Klasse 10, dann die Möglichkeit für die ganz schwachen den Quali zu machen, die Mittleren eben die Mittlere Reife und die Starken weiter zum Abitur.

-kleine Klassen....20 sollte schon wirklich das Höchstmaß sein, besser 15, denn erst dadurch könnte eine intensive Einzelbetreuung möglich gemacht werden

-zentrale Schulen, die immer auch ohne Auto, Bus, Bahn etc erreicht werden können. Alleine dadurch verliert man soviel wertvolle Freizeit.

-kleinere Schulen. Komplexe mit ca 1500 Schülern (wie es hier in der Gegend normal ist), haben für mich einfach schlichtweg nicht die Möglichkeit, das Individuum im Kind entdecken zu können.

-Lehrer, die ihren Beruf als Chance Gutes zu tun sehen und nicht als absitzen der Lebensarbeitszeit, denen Motivation und Engagement nicht fremd sind und die auch selbst immer wieder Fortbildungen, Seminare besuchen, in denen sie sowohl weiter lernen, als auch mentale Stärke für ihre schwierige Aufgabe tanken können.

-Kinder, die akzeptieren, dass es in einer Gruppe von anderen Lebewesen Grenzen gibt, die man, um gemeinsam harmonisch leben zu können, einfach nicht überschritten werden dürfen.

-Eltern, die dazu bereit sind ihre Kinder zu unterstützen, sie aufzubauen, ihnen lebenswerte Umstände zu geben und eben auch bereit sind, die Schule nicht als Institution an zusehen, die ihre Kinder erzieht, sondern sich mit einbringen und es eben als das sehen, was es ist....der Lebensraum unserer Kinder, in denen sie die meiste Zeit ihres Lebens zwischen 6 und 18 nun mal verbringen!


Noten kann es ruhig geben, solange sie nicht als Druckmittel benutzt werden und nicht auf einmal ein befriedigend nicht mehr befriedigend ist, sondern einfach nur schlecht....aber warum ist das so? Da sollten wir Eltern uns mal so einige Gedanken drüber machen...

Ganztagsschule, aber nicht verpflichtend, denn auch wenn die Tendenz nun mal zu den arbeitenden Müttern geht, möchte ich nicht dazu verpflichtet sein, mein Kind den ganzen Tag abgeben zu müssen....ich möchte einfach selber entscheiden können.

Wenn ich allerdings die letzten Interviews im TV so auf mich wirken lasse, haben wir gerade wieder in Bayern kaum Chancen auf Verbesserung!!

lg schneggal

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Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von oeli_bene am 09.10.2009, 9:45 Uhr

Hi. Will nicht sagen, dass das perfekt ist, aber ich bin mit dem französischen Schulsystem konzeptionell sehr zufrieden. Ist aber mehr ein Gegenkonzept zu dem vorher gesagten. Ich beschreibe einfach mal wertfrei:

- Ecole maternelle: Frühförderung ab dem ersten Kindergartenjahr (also 3 Jahre) mit kind- und altersgerechten Lehrinhalten, d.h. Buchstaben und Zahlen werden im 3. Kindergartenjahr gelernt. Mit 3 Jahren beginnt sozusagen die Schule, häufig im Grundschulgebäude. Ganztagsschule. Unterricht durch Grundschullehrer/innen (die seit Sarko einen Masterabschluss brauchen).

- Ecole primaire: 1. bis 5. Klasse. Echte Ganztagsschule. Mittwochs kein Unterricht, dafür Förderunterricht (seit Sarko). Gesamtunterricht. Höherer Stellenwert der Disziplin. Keine Hausaufgaben (seit Sarko, nur lesen und vorbereiten, Gedichte etc). Leider hält sich unsere Lehrerin nicht dran ... Keine Noten in den ersten drei Klassen. Keine Klassenarbeiten, lediglich kurze Vergleichstests, die aber auch nicht benotet werden. Ich weiss nicht genau, ab wann es Noten gibt (meiner ist in der 3.)

- College: 6. Klasse bis 10. Klasse (oder 9). Alle Schüler zusammen. Keine Differenzierung in A oder B Kurse.

- 11 (oder 10) und 12. Klasse; verschiedene Lyceeformen. Die meisten gehen auf die eine oder andere. Die Wertigkeit der Abschlüsse ist aber sehr unterschiedlich. Nationales Einheitsabitur.


Ein wichtiges Konzept in Frankreich ist die Frühförderung. Ich glaube nicht, dass es ohne ordentliche Frühförderung möglich ist, gemeinsam mit ordentlichem Niveau bis zur 10. zu gehen.

Die Frühförderung wirkt auch sozial nivellierend. Aber das ist auch kein Allheilmittel, denn in den Banlieus (Problemvorstädte) wirkt es eben nicht. Das versucht die neue Regierung mit dem Mittwochsprogramm, aber die Probleme sind tiefgehender. Aber dieses Problem ist in Deutschland nicht so gross.

Diese Frühförderung wird in Deutschland aber nicht funktionieren. Da würden ja mehr Mütter zur sanften Eingewöhnung über Wochen mit im Klassenzimmer sitzen und Händchen halten. Und oh Gott, die armen Kinder haben keine Kindheit mehr usw. Dann brauchen wir aber das drei-gliedrige Schulsystem damit der "Vorsprung" der anderen wieder aufgeholt werden kann. Und Bayern macht das sehr erfolgreich, dass muss man auch anerkennen.

Das französische System ist natürlich auch schweineteuer.

Oeli_bene

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Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von Foreignmother am 09.10.2009, 10:06 Uhr

Hallo,

ich sehe es aehnlich wie oeli_bene und ein sehr aehnliches System herrscht auch in der fr. Schweiz (obwohl dort Fruehfoerderung erst mit 4 Jahren anfaengt).

Gruss
FM

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Re: Das System, das in Deutschland entwickelt und in Finnland umgesetzt wird

Antwort von eleanamami am 09.10.2009, 11:32 Uhr

das hätte ich gern hier......incl. reformierte Lehrerausbildung und Personalschlüssel


Die besten des Jahrgangs werden Lehrer, die besten Architekten des Landes bauen die Schulen....usw

*träumende Grüße*

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Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von spieluhr2002 am 09.10.2009, 12:19 Uhr

Unser Wunschschulsystem ist das was wir zu DDR zeiten hatten - 10 Klassen-in einen Schulgebäute . Da gab es die Unterstufe 1-4 und die Oberstufe 5-10.
Wir haben die 6 Jahre Grundschule . Das finden wir klasse.

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Das DDR-Schulsystem...

Antwort von Pemmaus am 09.10.2009, 13:29 Uhr

das es ja auch in ähnlicher Form in Finnland gibt.

Die Kinder bleiben von der 1. bis zur 10. Klasse zusammen. Die Kinder mit Hauptschulniveau gehen 1 bis 2 Jahre eher von der Schule. Die superklugen Kinder gehen ab der 9. Klasse aufs Gymnasium und ganz wichtig... das Leistungsniveau der 10. Klassen kann sich sehen lassen... und befähigt auch bei supertollem Abschluss ein Anhängen des ABIs.

LG
Pem

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Re: Das DDR-Schulsystem...

Antwort von spieluhr2002 am 09.10.2009, 13:46 Uhr

Die studieren wollten gingen nach der 10. Klasse auf einer erweiterten Oberschule . Sowas nennt sich heute Gymnasium ;o)
Ich finde sowas viel besser ,als ein Kind in der 5. Klasse auf einen Gymnasium zu schicken. Die meisten Kids verkraften den leistungsdruck überhaupt nicht . Kenne da persönlich welche . Deswegen entscheiden wir uns gegen Gymnasium . Unsere Kids können Abi später immer noch machen .
Und Finnland ist in der Pisa studie ganz vorn .... Hab ich mal gehört .

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Re: Das System, das in Deutschland entwickelt und in Finnland umgesetzt wird

Antwort von IngeA am 09.10.2009, 14:20 Uhr

Hallo,

und vor kurzem kam ein Bericht (Bayern 2?, weiß es nicht mehr genau), wo halt mal dargestellt wurde, daß das finnische Konzept auch einen unheimlichen Druck aufbaut für die Kinder. Und daß es nicht von ungefähr kommt, daß in so einem kleinen Land innerhalb von nur einem Jahr gleich 2 Amokläufe an Schulen waren.
Wie können wir die Schulsysteme in anderen Ländern beurteilen, wenn wir von denen so gut wie nichts wissen, außer, daß sie in der Pisastudie gut abgeschnitten?
Im Enddefekt kann uns auch egal sein, wie es in anderen Ländern organisiert ist, wir müssen ein Schulsystem finden, daß zu uns paßt. (Klar ein Blick über den Zaun ist nicht schlecht).

Was mir ganz wichtig wäre in unserem Schulsystem:
Vor allem in den unteren Klassen Frei- und Spielstunden, in denen die Kinder einfach miteinander spielen und sich kennen lernen können. Viele Probleme kommen meiner Meinung nach halt auch daher, weil so viele unterschiedliche soziale Schichten in einer Klasse vertreten sind. Die einen Kinder nehmen ihre Sorgen mit in die Schule, die anderen ihre Überheblichkeit. Diese Barrieren kann man am besten im Spiel begegnen (unter Aufsicht, ähnlich wie im Kiga/Hort).
Frühförderung vor der Schule fände ich auch ganz wichtig. Kostenfreies Vorschuljahr ist super, aber bei vielen Kindern müßte man schon früher ansetzen. Und das ist das, was ich schwierig finde: Auf der einen Seite möchte ich keine "Schulpflicht" für Kindergartenkinder, auf der anderen Seite hätten es viele Kinder bitter nötig.
Die Dreiteilung des Schulsystems stört mich nicht wirklich. Das kann gut sein, das kann schlecht sein, wie jedes andere System auch, nur muß halt jede Schule anerkannt werden und jede Schule auch entsprechend unterstützt werden. Solange der größte Teil der Finanzen ans Gym und an die Realschule gehen, geht das nicht (und solange sich die unterschiedlichen Lehrerverbände gegenseitig bekriegen und das Wasser abgraben, schon gar nicht).
In einem einzügigen System ist es für die schwächeren Schüler so gut wie unmöglich irgend wann auch mal ein Erfolgserlebnis zu haben oder die sehr guten Schüler langweilen sich ständig. Irgend eine Aufteilung nach Niveau macht also schon Sinn. Noch besser fände ich es, wenn das in einer Gesamtschule passieren würde und es halt unterschiedliche Förderkurse gäbe. Nur weil ein Kind in Deutsch Probleme hat, heißt das ja noch lang nicht, daß das in Mathe, Englisch oder HSU auch so sein muß und da sollte es halt dann auch in einem "besseren" Kurs sein. Trotzdem ist der Konkurrenzkampf damit garantiert nicht vorbei. Wer vergleichen will vergleicht und ob das jetzt die Gym-Empfehlung gegen Hauptschule oder Kurs C gegen Kurs A ist, ist dabei ziemlich egal.

LG Inge

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Re: Das System, das in Deutschland entwickelt und in Finnland umgesetzt wird

Antwort von eleanamami am 09.10.2009, 15:06 Uhr

Klar brauchen wir ein System, was zu uns passt, zu unserer Kultur, zu unserer Tradition......aber man muss ein Fahrrad nicht neu erfinden.

Und solchen Berichten stehe ich immer sehr skeptisch gegenüber.....so nach dem Motto : *Ätsch, das geschieht euch recht*....... Hast du im Kopf, was genau den Druck aufbauen soll???? Es gibt keine Noten, sie lassen Klassen nicht wiederholen, die Klassengrößen sind übersichtlich, es gibt ein sehr gutes Förderkonzept, tolle Kurse zur Integration.....etc........

In Finnland haben sie mit anderen Problemen zu kämpfen...eins ist davon Aklkohol in den familien und unter den Jugendlichen. Ein Problem das sie mit den Ländern oder Landstrichen teilen, bei denen es auch sooooo lange dunkel und kalt ist.

LG

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Wahnsinn, wie schnell dieses System doch verklärt wird....

Antwort von Vesna am 09.10.2009, 17:18 Uhr

Jaja, ich weiß in der DDR war nicht alles schlecht
Und Hitler hat die Autobahnen bauen lassen...

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Re: Wahnsinn, wie schnell dieses System doch verklärt wird....

Antwort von spieluhr2002 am 09.10.2009, 18:47 Uhr

@ Vesna
Wer sagt denn , dass es in der DDR schön war ??
Ich habe nur geschrieben ,dass ich 10 Klassen in einer Schule gut finde und so denken viele . Übrigens wollen sie das in Berlin irgendwann wieder einführen.

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Re: Angeregt durch 37° - Schulsysteme.... Was wäre PERFEKT???

Antwort von Hotsprings am 09.10.2009, 22:13 Uhr

Ich hab die Beiträge von euch nicht alle gelesen.

Ich persönlich plädiere für das zusammenbleiben der Schüler bis einschließlich der 8. Klasse. Diejenigen die hier nicht weiter machen wollen machen einfach den Quali, der dann ein Jahr vorgezogen wird. Dafür müssen diese aber auch 2 Jahre berufsvorbereitende Schule machen oder Alternativ eine 3 bis 4-jährige Berufsausbildung.

Ab der 9. Klasse würde ich trennen.
So läuft es nämlich z.B. in Ungarn. Da gehen die Kinder ab der 9. Klasse auf die Mittelschule bis zur 12. Klasse und machen das ungarische Abitur. Danach können sie ganz normal studieren. Diese Mittelschule ist in zig Fachrichtungen ausgerichtet, z.B. wer schon in Richtung Lehrer will usw. (ähnlich wie die Fachoberschule hier, aber eben mehr Fachrichtungen). Wer nicht auf die Mittelschule geht, macht eine Lehre.

Bei uns in der 3. bzw. 4. Klasse entscheiden die Eltern über die Laufbahn der Kinder. In dem Alter sieht man noch gar nicht, wo die Stärken und Schwächen eines Kindes liegen, weder in sprachlicher, mathematischer, technischer, sportlicher Hinsicht. Mit 14 Jahren jedoch weiß man das schon eher und das Kind entscheidet in welche Richtung es gehen soll.

Klar würde ich meinen Sohn gerne auf der Realschule sehen, aber wenn es nicht ist ist es eben nicht. Ins Gymnasium geht er, wenn er es unbedingt möchte und mind. einen Notenschnitt von 2,0 und besser hat, da man da locker und 1 bis 2 Noten abrutscht.

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Re: Das System, das in Deutschland entwickelt und in Finnland umgesetzt wird

Antwort von IngeA am 10.10.2009, 8:19 Uhr

Hallo,

ich gebe zu, ich habe die Sendung nur nebenbei gehört. Es ging in dem Fall wohl auch eher um die Größeren, also um die Jungendlichen, die schon Noten bekommen (klar, der Amokläufer war ja auch schon älter).
Ich wollte damit auch nicht das finnische Schulsystem schlecht machen, ich wollte eher klar machen, daß man halt nur das von anderen Schulsystemen weiß, was halt grad berichtet wird und v.a. WIE es berichtet wird. Das ist ein kurzer Blick durch den Zaun und meist in irgendeine Richtung selektiert.
Wenn irgend ein Ausländer nach dem deutschen Schulsystem fragen würde, würden ihm die meisten Politiker von der guten Differenzierung im dreigliedrigen System erzählen und daß damit die Kinder gemäß ihrer Leistungen richtig gefördert werden. Das ist die Grundidee, die Realität sieht anders aus.
Insgesamt hab ich sowieso das Gefühl, du kannst egal welches Schulsystem nehmen, wenn mein Kind mit dem Lehrer nicht klar kommt (und das hat nicht unbedingt was mit gut/schlecht zu tun, sondern eher mit Sympathie/Antipathie) ist das Konzept schon so ziemlich egal.
Individuelle Förderung ist toll, wenn aber ein Kind falsch eingeschätzt wird kann das genau das Gegenteil bewirken. Nicht jeder Lehrer hat per Verordnung die Gabe jedes Kind richtig einzuschätzen. Bei meiner Tochter war da im letzten Kiga-Jahr so: Sie war in einem Montessori-Kiga und hat sich TÖDLICH gelangweilt. Eigentlich schließen sich Montessori und Langeweile aus . Folglich mußte da ein Problem sein, wer das Problem war, kannst du dir vielleicht vorstellen: Nicht die Kindergärtnerin, die ihr keine neuen Materialien angeboten hat, NEIN, mein Kind war das Problem, das einfach zu blöd war sich einzufügen. Muß viell. noch dazu sagen, daß in den ersten beiden Jahren noch eine andere Kindergärtnerin da war, mit der meine Tochter einfach besser klar kam und die meine Tochter auch gut gefördert hat. Diese Kindergärtnerin ist gekündigt worden, die verbliebene kam mit meiner Tochter nicht klar (und umgekehrt).
Meine Erfahrungen mit der örtlichen Monte-Schule hab ich im Erstklassforum kurz angerissen. Die Schule hat einen hervorragenden Ruf, ich kenne viele Eltern, die dort super-zufrieden sind. Für mich hat allerdings die starke Selektion bei der Einschulung einen faden Beigeschmack (klar ich war ja auch davon betroffen).

Fazit: Nicht jede gute Idee ist auch für jeden umsetzbar.

LG Inge

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Sehe es ähnlich wie Hotsprings...

Antwort von MM am 26.11.2009, 22:27 Uhr

... (hab die Diskussion erst heute entdeckt, war langer nicht hier)...

Was Du von Ungarn beschreibst, ist hier in Tschechien ähnlich - 9 Jahre "Grundschule", dann 4 Jahre "Mittelschule" - das kann Gymnasium mit klassischem Abitur sein oder auch eine Art Fachoberschule mit Fachabi sein. Oder man macht nach der 9.Klasse eine Ausbildung...

Was es zusätzlich noch gibt (irgendwann Anfang der 90er - neu oder wieder eingeführt) sind sog. 8j)ahrige Gymnasien. Dahin können begabte Kinder nach der ersten Stufe der "Grundschule", also nach der 5.Klasse wechseln. Kriterien: Elternwunsch, Lehrerempfehlung/Leistung. Kritisiert wird daran, dass sie den "Grundschulen" die guten Schüler "weglocken" und diese dann quasi schlechter werden, einen schlechteren Ruf haben - worauf wiederum wieder mehr Eltern f)ur ihre Kinder das 8j.Gymnasium in Erwagung ziehen... Gegenargument - an den "Grundschulen" würden begabte Schüler zuwenig gefördert, würden sich langweilen, evt. ihr POtenzial nicht ausschöpfen usw. und sie seien doch nicht daf)ur zuständig, den Klassendurchschnitt aufzupolieren. ¨

Die oft nicht so tollen Zustände insbesondere an den 2.Stufen (Klassen 6.-9.) h)angen v.a. mit der schlechten finanziellen Lage des Schulsystems zusammen, Lehrer/innen sind schlceht bezahlt, die guten wandern an Privatschulen etc. ab...
Ich per¨sonlich denke, das System hier ist an sich ganz gut (auf jeden Fall viel besser als die meiner Meinung nach viel zu fr)ühe "Selektion" in Deutschland - nach weitgehender Abschaffung von Gesamtschulen und Förder/Orientierungsstufe) - ABER in die "Grundschulen" hier müsste VIEL MEHR investiert werden - mehr Geld¨, mehr gute Lehrer/innen, kleinere Klassen, insegsamt bessere Bedingungen. Dann würden auch nicht so viele meinen, ihr Kind müsse unbedibt auf ein 8j.Gym. Denn das Abi macht es ja genauso, wenn es "normal" nach der 9 aufs Gym für 4 Jahre geht... Nur meinen viele, es hätte dann zu viele Jahre auf einer "schlechten Schule" verschwendet und hätte es dann auf dem Gym schwerer...

Hmm, schwierig. Aber interessante Diskussion :-)!

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