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Geschrieben von rosette am 16.11.2006, 21:09 Uhr

ANTWORT: Druckschrift-Schreibschrift

Hallo und vielen Dank für Euro Antworten.
Nun zu der Frage der Erstschrift.

Früher wurde das Lesen und Schreiben in zwei getrennten Lehrgängen vermittelt. Eher isoliert voneinander. Heute hat sich die Meinung durchgesetzt, dass sich Lesen und Schreiben wechselseitig unterstützt und nicht getrennt voneinander behandelt werden kann. Die Druckschrift hat sich aus folgenden Gründen durchgesetzt.
1.Aufgrund ihrer Formkonstanz ist sie den verbundenen Schriften deutlich überlegen. Formkonstanz bedeutet, das jegliche Druckbuchstaben und später Wörter aus 4 Elementen zusammen gesetzt werden können. Das sind der Kreis, entweder ganz oder gebrochen (Halbkreis) der "Spazierstock", also so wie das kleine L, (wie immer man es auch dreht, nach oben, oder seitenverkehrt), die "Schlange" also S- Form, und die "Turnstange" (H).
Das heißt, wenn die Schüler diese 4 Formen können, sind sie in der Lage jegliche Buchstaben in der Druckschrift zusammen zu setzten und somit , darauf wird heute großen Wert gelegt, von Anfang an, selbstständig Gedanken, kleine Briefe oder ähnliches zu schreiben.
2. Es wird ein Vorteil darin gesehen, das es nur eine Schriftart gibt, in den Büchern, wie auch beim Schreiben (Verbindung Lesen - S
3. Leichtere Erlernbarkeit des Schreibens im Anfangsunterricht
4.Frühere Vermittlung der Funktion des Schreibens. (hier liegt im Gegensatz zu früher der Schwerpunkt auf der kommunikativen Seite, das heißt zum Beispiel schnell anderen etwas mitteilen,oder etwas für sich festzuhalten, freies Schreiben)

Die Druckschrift wird als funktioneller angesehen, das ist besonders wichtig, wenn das Lesen und Schreiben gleichzeitig erfolgt.

Eure Argumente sind richtig, ich habe im Praktikum auch eher schockierende Erlebnisse gehabt. Durch die vorwiegend senkrechte Schreibweise fiel es den meisten Kindern unheimlich schwer, sich die Schrägstellung anzugewöhnen. Bis weit ins zweite Schuljahr hinein. Die Lehrer sind auch nicht so begeistert, denn die Umstellung bereitet viele Probleme, welche wiederum wertvolle Zeit für die sonstige Stoffvermittlung rauben. Sie sagen, das viele Kinder gar nicht in der Lage sind, ein Wort zusammenhängend in Schreibschrift zu schreiben, weil sie es gewohnt sind, nach jedem Buchstaben abzusetzten. So dass dann eher ein Druckschrift/Schreibschriftgmisch entsteht.

Theoretisch (Didaktiker, Wissenschafler) wird die Druckschrift favorisiert, jedoch sieht es in der Praxis schlecht aus. Methoden und Konzepte werden dann im Lehrplan verankert, und die Lehrer müssen sehen wie sie es hinkriegen. Wir haben diesbezüglich an der Uni diskutiert, ob nach 3,4 Jahren der Einführung nicht eine Lehrerbefragung durch das Kultusministerium durchgeführt werden müsste, um die Erfahrungen, die Fortschritte und Probleme der Schüler festzuhalten. Aber so etwas ist nicht angedacht.

So das war sehr lang, ich bin da auch geteilter Meinung, werde sehen was die Praxis bringt,
Euch noch einen schönen Abend, Christiane

 
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