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Geschrieben von Sonnenblume20 am 14.09.2020, 21:50 Uhr

8-Jähriger steht manchmal neben sich

Hallo! Ich habe diesen Beitrag gerade im Expertenforum gepostet, aber vielleicht findet sich ja jemand von euch darin wieder (bzw. sein Kind) und hat einen Rat für mich, bzw. kann mal berichten, ob ihr ähnliches kennt!?

Guten Tag!

Ich wüsste gern einen Rat wie ich in einer bestimmten Situation am besten mit meinem Sohn (8 Jahre, jetzt 3. Klasse) umgehen kann.

Ich bin seit einigen Monaten alleinerziehend (mit zwei Söhnen, 8 und 1), die Problematik zeigte sich aber auch schon vorher. Meistens funktioniert unser Zusammenleben ziemlich gut. Es gibt klare Absprachen, feste Strukturen und Regeln. Wir haben eine gute Beziehung, auch die Jungs untereinander. Wir können gut miteinander reden und meistens zeigt sich mein Großer auch schon sehr vernünftig und selbstständig.

Er war bisher ein guter bis sehr guter Schüler, ist Hortkind und hat einmal pro Woche Flötenunterricht und an zwei Nachmittagen Schwimmtraining (als sportlichen Ausgleich).

Problematisch wird es, sobald er zuhause Flöte üben oder etwas für die Schule machen soll. Er ist generell eher bequem, um nicht zu sagen faul, geht Herausforderungen aus dem Weg und ist noch recht verspielt. Wenn er keine Lust zu etwas hat, ist es fast unmöglich ihn dazu zu bewegen, auch wenn ich zunächst sehr behutsam rangehe ("komm, wir spielen zusammen, nur 5 Minuten..."). Wenn ich es zu einer Bedingung mache für etwas, das er will, macht er es zwar zähneknirschend, rutscht dann aber schnell in eine sehr miese Laune. Bei jedem falschen Ton, bzw. Fehler, rastet er aus, beschimpft die Flöte, das Buch, heult, rennt weg, schreit... Im Folgenden werden alle sonst funktionierenden Strukturen zum Drama: Beim Abendbrot ist er z.B. laut, zappelig, nimmt sich etwas von meinem Teller, beleidigt mich, akzeptiert kein nein, befolgt Anweisungen nicht (Hausschuhe anziehen, Zähne putzen etc.). Manchmal schlägt sein Verhalten auch kurz um in ein überdrehtes, übermütiges Lachen und Albern.

Ich habe es mir während dieser "Anfälle" (die teils 1-2 Stunden andauern) angewöhnt so ruhig und routiniert wie möglich zu bleiben. Ich versuche mich abzugrenzen und führe ggf. eine räumliche Trennung herbei, indem ich ihn ruhig aber bestimmt rausschicke mit der Begründung, dass mich sein Verhalten (z.B. beim Essen) stört und belastet, oder notfalls selbst den Raum verlasse (mit dem Kleinen). Er betont dann fast immer wie ungerecht ich ihn behandeln würde, "es zählt ja immer nur was du willst, du musst immer bestimmen, ich will das nicht, du bist blöd, du bist ungerecht...". Ich entgegne darauf höchstens etwas wie "Wenn du dich benimmst, kannst du auch mit uns essen".
Er muss dann meist eine ganze Weile für sich sein, z.B. im Spiel vertieft, bis er wieder zu sich findet. Danach ist er ganz ruhig, sucht meine Nähe und entschuldigt sich für sein "schlechtes Verhalten", oder macht irgendetwas für mich.

Nun meine Fragen:
1. Was mich am meisten erschreckt, ist, dass in diesen Momenten alles und jeder "blöd" und "Schuld" ist, nur er selbst sieht sich klar als Opfer. Müsste ein 8-Jähriger nicht schon in der Lage sein, das eigene Handeln so zu reflektieren, dass er zumindest versteht: Wenn ich nur rummotze, ist Mama irgendwann nicht mehr lustig und freundlich...
2. Was konkret braucht er von mir in der Situation und dann auch danach? Auch wenn ich äußerlich ruhig bleibe, bin ich innerlich verärgert und auch verletzt, wenn er mich verbal angreift. Ist es gut ihm das in der Situation zu sagen? Oder hinterher? Sollte ich mehr auf ihn eingehen, oder ihn klarer "in die Schranken weisen", ihm vielleicht mit Strafe drohen oder ihm das abendliche Vorlesen verweigern?
3. Wie kann ich das Geschehen hinterher mit ihm auswerten/besprechen? Er weiß dann immer selbst nicht, was mit ihm los war...
4. Das Problem bleibt: Er muss doch lernen auch mal Dinge zu tun, die ihm keinen Spaß machen und sich eben aufzuraffen. Seine Schulleistungen lassen nun auch merklich nach, weil er sich leicht ablenken lässt. Wie kann ich ihn da langfristig besser motivieren?

Vielen Dank!

 
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