Ringelröteln

Ringelröteln

© Adobe Stock, Kaspars Grinvalds

Ringelröteln sind eine relativ seltene und vergleichsweise harmlose Kinderkrankheit, die sich mit einem ringelartigen Hautausschlag zeigen kann. 

Der Ausschlag führt zu charakteristischen roten Flecken auf den Wangen, weshalb man die Krankheit manchmal auch als "Ohrfeigenkrankheit" bezeichnet. Ringelröteln kommen zwar auch bei Erwachsenen vor - hier verlaufen sie manchmal auch etwas heftiger - grundsätzlich kann man sie aber nur einmal im Leben bekommen. Deshalb gehören sie zu den klassischen Kinderkrankheiten.

Obwohl Ringelröteln nicht besonders ansteckend sind, kommt es alle paar Jahre zu kleinen "Epidemien" in Kindergärten oder Schulen. Die meisten Kinder bekommen Ringelröteln im Alter zwischen 5 und 15 Jahren.

Ringelröteln haben mit den klassischen Röteln eigentlich gar nichts zu tun, neben dem Namen gibt es aber eine weitere Gemeinsamkeit: Beide Krankheiten können vor allem während der Schwangerschaft für das ungeborene Baby sehr gefährlich werden.

Ansteckung mit Ringelröteln

Ringelröteln werden durch ein Virus namens "Parvovirus B19" ausgelöst. Diese Viren werden durch Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen übertragen, sind aber nicht besonders ansteckend. Etwa 5 bis 10 Prozent der Kinder machen die Krankheit im Vorschulalter durch, bis zum Erwachsenenalter sind es dann etwa 40 bis 60 Prozent. Sehr häufig verläuft die Infektion völlig unbemerkt, weil nur etwa ein Viertel der Kinder den typischen Hautauschlag bekommt. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch (Inkubationszeit) vergehen 1 bis 2 Wochen, der kleine Patient ist allerdings schon in dieser Zeit ansteckend. Wenn erst einmal der Hautausschlag auftritt, ist die Ansteckungszeit bereits vorbei.

Symptome bei Ringelröteln

  • Leichtes Fieber
  • Kopfschmerzen
  • Kältegefühl und Schüttelfrost
  • Fleckiger roter Hautausschlag auf den Wangen

Verlauf von Ringelröteln

Nur etwa 25 Prozent der Angesteckten bekommen auch typische Symptome. Bei ganz vielen verläuft die Krankheit völlig unbemerkt mit leichtem Fieber, Kopfschmerzen oder Schüttelfrost und wird fälschlicher Weise für einen grippalen Infekt gehalten. Der charakteristische Hautauschlag beginnt - wenn er denn überhaupt auftaucht - auf den Wangen mit großen roten Flecken, die den Mund aussparen. In den folgenden Tagen breiten sich die Flecken auf Arme und Beine aus, beginnen zusammenzufließen und werden zu blassrosa "Ringeln". Dabei entsteht ein landkartenähnliches, girlandenartiges Muster. Meistens fühlen sich die kleinen Patienten dabei durchaus wohl. Bei Erwachsenen kommt es manchmal zu Gelenkschmerzen, die aber ohne Behandlung von selber wieder verschwinden.

Komplikationen bei Ringelröteln

Bei ansonsten gesunden Kindern sind keine Komplikationen zu erwarten. Das einzige Risiko bei Ringelröteln liegt in einer Ansteckung des ungeborenen Babys während der Schwangerschaft.

Behandlung von Ringelröteln

Eine Behandlung ist bei Ringelröteln normalerweise unnötig, weil die Krankheit so milde verläuft. Manchmal kann der Hautausschlag etwas jucken, dann helfen juckreizstillende Mittel aus der Apotheke. Oft ist die Haut in den Wochen nach der Infektion besonders rau und empfindlich und braucht eine Zeitlang zusätzliche Pflege.

Vorsorge/Impfung bei Ringelröteln

Gegen Ringelröteln gibt es keine Impfung. Außerdem ist es sehr schwer, sich vorbeugend zu schützen, weil die Krankheit bereits vor dem Auftreten der Symptome ansteckend ist und weil viele überhaupt keine Symptome bekommen.

Ringelröteln in der Schwangerschaft

Wenn Sie schwanger sind oder es werden wollen, sollten Sie überprüfen lassen, ob Sie gegen Ringelröteln bereits Antikörper haben. Falls nicht, sollten Sie sich unbedingt von Kindergärten und Schulen, in denen gerade die Ringelröteln umgehen, fernhalten. Das gilt vor allem natürlich für schwangere Kindergärtnerinnen oder Lehrerinnen!

Wenn sich eine schwangere Frau mit Ringelröteln ansteckt, kann es beim Baby zu einer Blutarmut mit Herzproblemen (Hydrops fetalis) kommen, weil die Viren die roten Blutkörperchen zerstören.
Das Risiko einer Fehlgeburt ist dann besonders hoch. Man kann eine eventuelle Erkrankung aber im Ultraschall erkennen und noch im Mutterbauch behandeln, deshalb sollte das Baby in den folgenden Wochen sehr engmaschig kontrolliert werden.

Aber keine Panik, wenn Sie schwanger sind und Ihr älteres Kind gerade die Ringelröteln durchmacht: nur etwa ein Drittel der Frauen ohne Antikörper bekommt auch wirklich Ringelröteln und wiederum nur etwa ein Drittel davon steckt ihr Baby an!

Wenn Sie allgemeine Fragen zu diesem Thema haben, können Sie diese gern im kinderärztlichen Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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