Sicherheit beim Rodeln, Ski- und Schlittschuhfahren

Sicherheit beim Rodeln, Ski- und Schlittschuhfahren

© Adobe Stock, Pavel Losevsky

Im Winter gibt’s für Kinder viel zu erleben. Beim Rodeln im Schnee, beim Schlittschuhlaufen auf der Eisbahn oder bei den ersten Versuchen am Skihang auf den Skiern oder mit dem Snowboard. Doch Vorsicht, beim Wintersport lauern einige Verletzungsgefahren.

Schnell kann dann der fröhliche Nachmittag in der Notaufnahme enden. Entscheidend ist, dass die Kinder für den jeweiligen Wintersport gut ausgerüstet und im richtigen Alter sind.

Ski- und Schlittschuhlaufen - nichts für Kleinkinder

Skifahren, Snowboarden oder Schlittschuhlaufen ist noch nichts für die ganz Kleinen. Das sollten Kinder frühestens ab vier Jahren ausprobieren. Vorher sind sie mit diesen komplexen Bewegungsabläufen überfordert. Fängt man zu früh an, kann man ihnen sonst durchaus langfristig den Spaß verderben. Außerdem können sie Gefahren noch nicht einschätzen oder werden schnell von den Größeren "überrannt".

Rodeln - ideal für die Kleinen

Schlittenfahren können dagegen auch schon die Kleinsten auf dem Schoß von Mama oder Papa. Eigentlich versteht es sich von selber, dass die Fahrt mit einem kleinen Zwerg an Bord noch nicht allzu wild ausfallen sollte. Denken Sie daran, dass Sie mit einem Kind auf dem Schoß nicht so gut bremsen können, als wenn Sie alleine unterwegs sind. Sobald Ihr Kind alt genug ist, dass es nicht mehr runterpurzeln kann, sollte es beim Rodeln übrigens immer hinter und nicht vor Ihnen sitzen. Auf diese Weise können Sie den Schlitten besser bremsen und Ihr Kind ist im Falle eines Aufpralls durch Ihren Körper geschützt.

Helm ist Pflicht!

Bei aller Vorsicht gilt aber trotzdem die Grundregel: Nie ohne Helm! Auf den Skipisten sieht man glücklicherweise heute kaum mehr Kinder "oben ohne". Auch wenn es bei uns in Deutschland - ganz im Gegensatz zu unseren Nachbarn Österreich und Italien - noch immer keine Helmpflicht gibt. Aber auch beim Rodeln und Schlittschuhlauf ist der Helm ganz wichtig. Denn die meisten Verletzungen bei Kindern im Alter zwischen 0 und 5 Jahren entstehen an den oberen Extremitäten und am Kopf. Falls Sie in einer eher schneearmen Region wohnen, wo man ohnehin eher selten rodeln kann, tut es hierfür auch der Fahrradhelm. Das Gleiche gilt für das Schlittschuhlaufen, wo man sich beim Aufprall auf der harten Eisfläche relativ leicht den Kopf verletzen kann. Hier empfehlen sich außerdem noch Handgelenk- und Ellbogenschützer wie man sie auch beim Inline-Skaten verwendet.

Auf gute Ausrüstung achten

Grundsätzlich sollten Sie immer auf gutes Material achten. Ein Schlitten sollte stabil und fahrtüchtig sein, keine spitzen Schrauben oder abstehende Holzsplitter haben. Schlittschuhe sollten für die Schuhgröße des Kindes passen und die Kufen gepflegt sein. Aber Vorsicht: mit frisch geschliffenen Kufen geht’s zwar besser, aber die scharfen Kanten sind natürlich verletzungsgefährlich. Bei Kinderski sollte die Bindung unbedingt von einem Fachmann eingestellt werden. Der misst neben Körpergröße und Gewicht auch die Stärke des Kniegelenks. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass im Falle eines Sturzes die Bindung und nicht der Knochen nachgibt.

Ski- und Rodel gut?

Ist das Material in gutem Zustand müssen Eltern die äußeren Bedingungen beurteilen. Gibt es ungepolsterte Pfosten oder Bäume im Auslauf des Rodelberges? Ist die Piste vereist oder in gutem Zustand? Ist die Eisfläche am nahegelegenen See auch wirklich freigegeben? Erklären Sie älteren Kindern, wo die Gefahren lauern und worauf sie achten sollen. Bleiben Sie als Eltern aber trotzdem immer wachsam.

Sind die äußeren Bedingungen gut und alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen, kann das Wintervergnügen beginnen. Aber starten Sie trotz aller Vorfreude bitte langsam und fangen Sie als Eltern mit den Kindern gemeinsam an, denn aus Übermut entstehen oft waghalsige Aktionen, die zu riskanten Gefahrensituationen führen können.

Skifahren nicht mit Rückentrage

Auf keinen Fall dürfen Sie ein Baby oder Kleinkind in der Rückentrage mit zum Skifahren, Eis- oder Langlaufen nehmen. Bei einem Sturz könnte es sonst zu schweren Verletzungen des Kindes kommen. Abgesehen davon, dass das Kind sich in der Trage ja nicht bewegt und viel schneller auskühlt.

Im Falle eines Falles ...

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einmal ein Unfall passieren, muss der Situation angepasst gehandelt werden. Der Schreck über kalten Schnee im Gesicht kann selbst den wildesten Lausbuben zum Weinen bringen, geht aber schnell wieder vorbei.

Ist Ihr Kind auf den Kopf gestürzt, muss eine Gehirnerschütterung in Betracht gezogen werden. Diese äußert sich durch Übelkeit, Erbrechen, apathisches und ungewöhnliches Verhalten. Klagt Ihr Kind über Schmerzen an Armen, Beinen oder Schulter, könnte ein Knochen gebrochen sein. In beiden Fällen sollten Sie sicherheitshalber einen Arzt nachsehen lassen.

Bei kleineren Verletzungen hilft vielleicht schon ein Trostpflaster oder ein Gummibärchen über das "große Unglück" hinweg.

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