Schwimmbad-Krankheiten - (k)ein ungetrübtes Badevergnügen?

Schwimmbad-Krankheiten - (k)ein ungetrübtes Badevergnügen?

© Adobe Stock, Brebca

Das Schönste am Sommer ist natürlich das Badengehen, da sind sich große und kleine Wasserfrösche einig.

Doch leider tummeln sich in Freibädern und Badeweihern auch eine Menge ungebetener Gäste: Viren, Bakterien und andere Keime, die im feuchtwarmen Klima und mit vielen Menschen auf engem Raum ideale Bedingungen vorfinden und krank machen können.

Typische Schwimmbad-Krankheiten sind z.B. Augen- und Ohrenentzündungen, Pilzinfektionen oder Blasenentzündung. Doch Sie können durchaus vorbeugen, damit das Badevergnügen ohne unliebsame Folgen bleibt.

Pilze lieben Schwimmbäder

Pilze mögen feucht-warmes Klima und tummeln sich deshalb bevorzugt im Bereich der Duschen und Umkleidekabinen. Schnell steckt man sich hier mit Fuß- oder Nagelpilz an. Die beste Vorsorge ist, in den Nassbereichen immer Badeschuhe oder Flip-Flops zu tragen. Das ist ohnehin sinnvoll, da Kinder beim barfuß Laufen auf den nassen Fließen leicht ausrutschen können. Außerdem: nach dem Baden die Füße und vor allem die Zehenzwischenräume gut abtrocknen. Im Schwimmbecken selber besteht hingegen wegen des Chlorgehaltes kaum Ansteckungsgefahr mit Pilzen. Ebenso wenig an Badeseen oder im eigenen Planschbecken.

Rote Eulenaugen nach dem Baden

Chlor ist in öffentlichen Schwimmbädern unverzichtbar, weil es die meisten gängigen Keime abtötet. Ohne Chlor würden sich Bakterien und Viren im warmen Wasser grenzenlos vermehren. Leider reizt es aber die Schleimhäute und führt gelegentlich zu roten, tränenden "Eulenaugen". Empfindliche Kinder sollten beim Tauchen vorbeugend eine Schwimmbrille aufsetzen. Nach dem Baden helfen milde, beruhigende Augentropfen.

Schwimmbad-Konjunktivitis

Ist die Augenentzündung am nächsten Tag nicht verschwunden, sollten Sie zum Arzt gehen. Dann hat sich Ihr kleiner Wasserfrosch wahrscheinlich eine Schwimmbad-Konjunktivitis zugezogen. Diese Art von Bindehautentzündung wird häufig von Chlamydien verursacht, besonders hartnäckige Bakterien, gegen die leider auch Chlor nichts ausrichten kann.

Ohrenweh nach dem Schwimmen

Beim Tauchen und Springen gelangt schon mal Wasser ins Ohr und geht nach dem Baden nicht wieder raus. Leicht können sich dann Bakterien vermehren und zu einer Ohrenentzündung führen. Im Gegensatz zur klassischen Mittelohrentzündung ist hier der äußere Gehörgang betroffen (Otitis externa). Mit speziellen Ohrentropfen, die der Kinderarzt verschreibt, sind Druckgefühl, Schmerzen und Juckreiz aber meist schnell wieder vorbei.

Nasser Badeanzug: Blasenentzündung!

Dieses Problem betrifft in erster Linie Mädchen, die aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre wesentlich schneller eine Blasenentzündung bekommen als Jungs. Die nasse Badebekleidung lässt den Unterleib auskühlen, was die Abwehrkräfte schwächt. Bakterien, die sich in der feuchtwarmen Umgebung des nassen Höschens sehr wohlfühlen, haben dann leichtes Spiel. Auch Pilze, die in geringen Mengen immer im natürlichen Scheidenmilieu vorhanden sind, können sich so plötzlich explosionsartig vermehren. Wenn es also am nächsten Tag beim Wasserlassen brennt oder im Intimbereich juckt, bitte auch hier zum Kinderarzt gehen. Vorbeugend ist das Wichtigste: nasse Badesachen ausziehen! Lesen Sie hier mehr darüber, was bei einer Blasenentzündung hilft.

Gefahr von Badedermatitis in Seen und Badeteichen

Im Allgemeinen sind zum Baden freigegebene Naturgewässer ausreichend sauber, und auch die unangenehmen Begleiterscheinungen vom Chlor fallen hier weg. Doch völlig unabhängig von der Wasserqualität kann man sich am See oder Weiher eine Badedermatitis holen. Verursacht wird sie von kleinen Wurmlarven, die von den Wasservögeln ausgeschieden werden. Vor allem in Ufernähe und bei sehr warmen Wassertemperaturen vermehren sie sich schnell und können zu einem stark juckenden Hautausschlag führen. Das ist zwar unangenehm, aber nicht gefährlich. Die Larven sterben innerhalb kürzester Zeit von selber ab. Vorbeugend können Sie die Uferbereiche meiden, wo es besonders viele Enten gibt und Ihr Kind nach dem Baden fest mit dem Handtuch abrubbeln.

Die wichtigsten Baderegeln zur Vorbeugung von Schwimmbad-Krankheiten:

  • In Schwimmbädern nicht barfuß laufen
  • Nasse Badeanzüge und -hosen wechseln
  • Nicht auf kalte Fließen setzen (Handtuch darunter legen)
  • Nach dem Baden duschen
  • Füße am Ende gut abtrocknen
  • Im heimischen Planschbecken möglichst täglich das Wasser wechseln, ansonsten droht ein Magen-Darm-Infekt, wenn Ihr Kind das Wasser schluckt
  • Wasserfeste Sonnencreme nicht vergessen
  • Und natürlich ganz wichtig: Lassen Sie Ihr Kind in der Nähe von Wasser nie unbeaufsichtigt!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrem Kind einen herrlichen Sommer mit ungetrübtem Badevergnügen.

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