Keine Angst vor dem Krankenhaus!

Keine Angst vor dem Krankenhaus!

© Adobe Stock, spotmatikphoto

Manchmal ist ein Aufenthalt im Krankenhaus leider unvermeidlich. Sei es, weil ein Kind nach einem Fahrradsturz eine Gehirnerschütterung hat, weil ein Leistenbruch nicht von selbst verheilen will oder die Polypen raus müssen.

Zum Schmerz kommt dann noch die Angst vor der ungewohnten Umgebung und den unbekannten Gesichtern hinzu. Deshalb möchte ich Ihnen hier ein paar Tipps geben, wie ein Krankenhausaufenthalt für Ihr Kind und auch für Sie als Eltern den Schrecken verliert.

Wie kann ich mein Kind auf einen geplanten Krankenhausaufenthalt vorbereiten?

Ganz klar, wenn Ihr Kind vom Baum gefallen ist, haben Sie keine Zeit mehr für lange Erklärungen. Dann muss schnell der Notarzt her. Doch die meisten OPs bei Kindern sind Routineeingriffe, die im Normalfall schon ein paar Tage oder sogar Wochen im Vorhinein geplant werden.So haben Sie Zeit, Ihr Kind in aller Ruhe darauf vorzubereiten, was es im Krankenhaus erwarten wird. Sprechen Sie mit ihm und beantworten Sie ihm möglichst alle seine Fragen. Nichts macht so viel Angst wie das Unbekannte!

Für kleinere Kinder ist "zur Einstimmung" ein Doktorkoffer toll, mit dem es vorher schon mal den Teddy verarzten und operieren kann. Außerdem gibt es für jedes Alter gute Kinderbücher, die erklären, was im Krankenhaus passieren wird. Das Wichtigste ist aber, dass Sie nicht Ihre eigenen Sorgen und Befürchtungen auf Ihr Kind übertragen, sondern Vertrauen und Zuversicht aussstrahlen.

Probebesuch in der Klinik

Auf vielen Kinderstationen ist heutzutage ein Probebesuch problemlos möglich. Rufen Sie aber in jedem Fall vorher auf der Station an, wann eine geeignete Zeit ist. So kann Ihr Kind schon mal die Schwestern kennenlernen und sich an die Umgebung gewöhnen. Normalerweise ist ohnehin eine Vorbesprechung in der Klinik mit dem Narkosearzt vorgesehen. Nützen Sie diesen Termin und stellen Sie alle Fragen, die Sie und Ihr Kind noch beschäftigen. Häufig bekommen Sie hier auch ein Merkblatt oder eine Broschüre mit allen Infos zum Ablauf. Hier steht z.B. vermerkt, ob und wie lange Ihr Kind vorher nüchtern sein muss. Und wann Sie es nach der OP sehen, bzw. wieder mit nach Hause nehmen dürfen.

Nüchtern - was bedeutet denn das?

Für eine Operation muss der kleine Patient nüchtern sein, da bei Erbrechen während der OP ansonsten Mageninhalt in die Lunge geraten und dort zu einer Entzündung führen könnte. Das heißt konkret: Babys bis zum ersten Geburtstag dürfen 4 Stunden vor der OP nichts mehr essen und auch keine Milch mehr trinken. Bei Kleinkindern und älteren Kindern sind es 6 Stunden. Trinken dürfen sie bis zu 2 Stunden vorher Wasser, Tee oder Saft (keine Milch!). Bitte geben Sie im Krankenhaus unbedingt Bescheid, falls Sie das aus irgendeinem Grund nicht eingehalten haben.

Keine Angst vor der Narkose

Eltern fürchten sich häufig am meisten vor Komplikationen bei der Narkose. Doch für operative Eingriffe bei Kindern stehen heutzutage spezielle, gut verträgliche Narkosemittel zur Verfügung.

Dank dieser neuartigen Mittel und aufgrund modernster technischer Überwachung im Operationssaal sind schwere Komplikationen durch die Narkose inzwischen so gut wie ausgeschlossen. Sie müssen sich also keine Sorgen machen!

Kuscheltier nicht vergessen!

Natürlich darf der Lieblingsteddy mit ins Krankenhaus. Denken Sie auch an alles andere, was Ihrem Kind zur Beruhigung hilft, z.B. der Schnuller oder das Schmusetuch. In vielen Kliniken darf das Kuscheltier bis zu dem Moment, wo die Narkose wirkt, dabei sein und wartet dann schon gemeinsam mit Mama und Papa, wenn Ihr kleiner Schatz wieder wach wird.

Darf ich bei meinem Kind bleiben?

Keine Sorge, Sie müssen Ihr Kind, solange es wach ist, keine Minute alleine lassen. Normalerweise bekommt es vor der tatsächlichen Narkose einen Saft oder ein Zäpfchen zur Beruhigung, sodass ihm die Zeit bis zum OP-Beginn nicht so lange vorkommt. Wenn es unter der Narkose eingeschlafen ist, werden Sie in ein Wartezimmer geschickt. Doch sobald es nach der OP langsam wieder zu sich kommt, dürfen Sie sofort wieder zu ihm.

Für die Nacht vorsorgen

Nach kleinen Eingriffen oder Unfällen müssen Kinder oft noch über Nacht zur Beobachtung bleiben. Fast alle Kinderklinken oder Kinderstationen sind heute darauf vorbereitet, dass in diesem Fall ein Elternteil beim Kind bleiben kann und in einem Bett neben dem seinen schlafen darf. Deshalb sollten Sie nicht nur für den kleinen Patienten ein Notfall-Übernachtungsgepäck einpacken, sondern sicherheitshalber auch Ihre eigene Zahnbürste einstecken. Allerdings wird die Übernachtung der Eltern nicht immer von der Krankenkasse übernommen, und Sie müssen vielleicht etwas dazuzahlen.

Was Sie danach zuhause beachten sollten

Je nach Art des Eingriffs wird Ihr Kind auch zuhause noch für ein paar Stunden benommen sein und vielleicht auch Schmerzen haben. Die behandelnden Ärzte werden Ihnen sicher genau erklären, was Sie beachten sollen - ob Ihr Kind beispielsweise aufstehen oder alleine zur Toilette gehen darf. Auch geeignete Schmerzmittel werden Ihnen mitgegeben, die Sie Ihrem Kind dann genau nach Anweisung verabreichen sollten. Je nach Art der Operation oder der Verletzung wird Ihr Kind vermutlich einige Zeit Ruhe geben müssen und nicht toben und spielen dürfen.

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