Hund, Katze, Baby - so kommen Zwei- und Vierbeiner miteinander klar

Hund, Katze, Baby - so kommen Zwei- und Vierbeiner miteinander klar

© Adobe Stock, Alena Yakusheva

Ein Baby kündigt sich an und fortan verschieben sich die Prioritäten. Alles dreht sich um das kleine Menschlein. Herrchen und Frauchen haben plötzlich keine Zeit mehr.

Der Tagesablauf ändert sich und sogar die Wohnung riecht anders. Damit Ihr Vierbeiner dann nicht verstimmt, eifersüchtig oder sogar aggressiv reagiert, sollten Sie ihn möglichst rechtzeitig auf diese Veränderungen vorbereiten.

Müssen wir Bello oder Miezi jetzt weggeben?

Viele werdende Eltern haben sich schon gesorgt, wie das mit Hund und Baby - oder Katze und Baby - in einem Haushalt funktionieren soll. Sie haben Angst, der Hund könne das Kind beißen. Oder die Katze würde sich beim schlafenden Baby ins Bettchen legt, sodass es keine Luft mehr bekommt. Zum Glück alles Ängste, die unbegründet sind, wenn Sie zur Vorsicht ein paar Grundregeln einhalten und sich auch mal in die Lage Ihres vierbeinigen Lieblings versetzen.

Der Vierbeiner war zuerst da!

Gerade wenn Hund oder Stubentiger bisher Ihr Ein und Alles waren, dürfen Sie sie jetzt nicht einfach ignorieren oder fortschicken, ansonsten ist Eifersucht vorprogrammiert. Hunde werden dann vielleicht aggressiv oder machen aus Protest ins Haus, Katzen suchen sich schlimmsten Falls sogar eine andere Bleibe. Versuchen Sie immer wieder Zeit zum Spielen zu finden und lassen Sie Ihren Vierbeiner möglichst viel am Leben mit dem Baby teilhaben. Meistens ist er schon zufrieden, wenn er beim Wickeln oder Füttern dabei sein und sich in der Nähe einrollen darf.

Behutsame Eingewöhnung

Beginnen Sie am besten schon einige Wochen vor der Geburt damit, nötige Veränderungen einzuleiten. Wickelkommode, Wiege oder Kinderbett sollten Sie frühzeitig anschaffen, damit Ihr Tier sich daran gewöhnen kann und lernt, sie als Tabuzone anzuerkennen. Ein Hund in einem Familienhaushalt sollte unbedingt gut erzogen sein, sonst ist das eine große Belastung. Jetzt ist noch Zeit, eine Hundeschule zu besuchen oder einen Hundetrainer um Rat zu fragen. Der kann Ihnen auch zeigen, wie Sie sich verhalten sollten, damit Ihr Hund die Rangordnung im "Rudel" akzeptiert.

Hundeliebe geht durch die Nase

Sobald das Kleine auf der Welt ist, können sie schon vom Krankenhaus gebrauchte Kleidung oder eine Windel mitbringen, damit Ihr Hund den Geruch aufnehmen kann. Bei Hunden verläuft jeglicher soziale Kontakt über die Nase. Er muss das neue Rudelmitglied bei seiner Ankunft daheim unbedingt in Ruhe beschnuppern dürfen. Halten Sie ihn dabei gut fest und versuchen Sie, die Schnauze möglichst aus dem Babygesicht fernzuhalten. Aber regen Sie sich bitte nicht auf, wenn es doch mal passiert und Ihr vierbeiniger Liebling dem zweibeinigen mitten über das Gesicht schleckt. Ihr Kind wird keinen Schaden davon nehmen.

Bitte trotzdem aufpassen!

Lassen Sie ein kleines Kind bitte trotz allem niemals unbeaufsichtigt mit Ihrem Hund alleine. Egal wie viel Vertrauen Sie zu ihm haben.

Der erst Kontakt bei Katzen

Auch Katzen brauchen etwas Zeit, den Neuankömmling kennenzulernen. Stellen Sie das Baby am besten in der Babyschale auf den Boden und warten Sie, bis Ihre Katze sich von selber nähert und es ausreichend beschnuppert hat. Nachdem Katzen enorm neugierig sind, wird das sicher nicht lange dauern.

Unliebsame Gäste im Kinderbett

Ihr Hund sollte von Anfang an lernen, dass er im Bett nichts zu suchen hat. Dann wird er vermutlich gar nicht auf die Idee kommen, ins Babybett zu steigen. Bei Katzen ist es schwieriger, weil sie grundsätzlich meist machen, was sie wollen. Ein Moskitonetz hält sie anfangs zuverlässig vom Babybett ab. Und später spricht ja auch eigentlich nichts mehr gegen gemeinsame Kuschelstündchen.

Den Fressnapf besser wegräumen

Gewöhnen Sie Ihren Hund möglichst bald daran, dass der Napf nach dem Fressen wieder weggeräumt wird. Halten Sie Ihr Krabbelkind außerdem sorgfältig von der Futterstelle fern, solange er frisst, da jeder normale Hund seine Beute verteidigen wird. Bei Katzen genügt es den Napf für Ihr Kind unerreichbar nach oben zu stellen. Hier ist eher das Katzenklo ein Problem. Ideal dafür ist ein Raum, der für Ihr Kind unzugänglich ist - entweder mit einem Türgitter gesichert oder mit einer Tür mit Katzenklappe.

Bitte entwurmen!

In einem Haushalt mit Kindern sollten die Haustiere regelmäßig alle drei Monate entwurmt werden. Abgesehen davon müssen Sie sich wegen übertragbarer Krankheiten keine Sorgen machen. Auch Toxoplasmose ist für Babys nach der Geburt nicht mehr gefährlich. Schnuller und Babyspielzeug, das von den Tieren abgeleckt wurde, sollten Sie aber vor allem in den ersten Lebenswochen Ihres Kindes sorgfältig abwaschen.

Auch Kinder müssen Regeln lernen

Einfache Anweisungen und Regeln kann Ihr Kind schon relativ bald verstehen. Bringen Sie ihm bei, wie man ein Tier vorsichtig anfasst, ohne ihm wehzutun. Erklären Sie ihm, dass auch Katze und Hund ein Plätzchen haben, wo sie ungestört sein wollen, und dass es ein schlafendes Tier nie anlangen sollte. Auch in Hinsicht fremder Hunde müssen Sie ihm möglichst bald klarmachen, dass nicht jeder Vierbeiner Kinder so gerne mag wie der eigene, und es deshalb fremde Hunde nicht streicheln darf.

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