Die Geburt

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von dhana  am 23.04.2018, 22:14 Uhr

Unsicherheit über die Geburt

Hallo,

ich hab 3 Geburten hinter mir.
1x Kaiserschnitt, ungeplant nach Geburtsstillstand
2x spontan

Vergleichen kann man keine Geburt mit der anderen. Jede für sich war eine absolute Grenzerfahrung - aber ich möchte keine davon missen. Und wenn dann das Baby neben einem liegt, dann ist das sowieso alles egal - dann zählt nur noch Kind da, Kind gesund.

Der Kaiserschnitt war für mich sehr viel heftiger - gab auch einiges an Komplikationen - bei mir, nicht beim Kind. Thromozytenabfall nach der Geburt, hoher Blutverlust bei mir, in den Bauchraum eingeblutet, die Naht musste dann zum Teil wieder geöffnet werden um das Blut abzusaugen, dann sekundäre Wundheilung mit viele Schmerzen. Ich war lange nicht in der Lage mein Baby auch nur hochzuheben.
Komplikationen kann es halt immer geben.

Mein 2. Geburt war dann spontan - und war eine absolute Traumgeburt. Hat zwar recht lange gedauert - 8h - aber die Wehen waren die meiste Zeit wirklich auszuhalten, erst die letzte Phase war dann heftig. Aber auf der anderen Seite hab ich alles toll mitbekommen - wie die ersten dunklen Haare zu sehen waren, hat mich die Hebamme aufgefordert mal zu fühlen - war wahnsinn. Und kurz darauf war mein Sohn dann schon da. Ich bin weder gerissen, noch schnitten worden. Einzig an den Labien hatte ich eine Schürfwunde, die ist mit 2 Stichen genäht worden. Hatte damit aber nie Probleme. Die Gefühle nach der Geburt waren wahnsinn - voller Adrenalinschub, Euphorie, alles..
Und 2 h nach der Geburt sind wir ambulant nach Hause - war auch toll - so alle 4 - mit Papa und großem Bruder gemeinsam im Bett liegen und das Baby kennenlernen. Für mich war das das richtige...

Meine 3. Geburt war nicht so euphorisch, nicht so "toll". Ging schon los mit ewig Vorwehen - aber so, das ich 2x dachte es geht los... man kann auch als Drittgebärende 2x einen Fehlstart hinlegen. Aber deswegen halt schon Nächtelang vorher nicht richtig geschlafen, ständig Wehen, aber nix produktives.
Als es dann endlich losging, hatte die Hebamme den Vorschlag mit Wassergeburt - fand ich ne tolle Idee - aber im warmen Wasser gingen die Wehen weg... klasse mit Muttermund 7cm und Wehen weg...
Also wieder raus - Fruchblase geplatzt und Wehen haben wieder mässig eingesetzt - also nix wo man Schmerzmittel bräuchte. Dann gab es im Nachbarkreissaal Probleme und auf einmal war ich mit meinen Mann alleine... und die Presswehen haben eingesetzt...
Als die Hebamme reinschaute meinte ich nur noch und jetzt kommt das Kind... auffangen durfte sie es dann noch... aber war noch nicht mal das Abnabelungsbesteck hergerichtet... Aber mir und Kind gings gut. Nur war ich diesmal echt fertig - nicht so der Euphorieschub wie bei der 2. Geburt.
Aber auch da sind wir 3h nach der Geburt nach Hause - ich wollte nur noch meine Ruhe... und war auch gut so. Damm war auch bei dieser Geburt komplett intakt - obwohl kein Dammschutz gemacht wurde.

Mir ging es übrigens bei der 1. Geburt ähnlich wie dir - ich war beruflich auch schon bei einigen Geburten dabei (Rettungsdienst) - teils komplikationslose aber auch mit Problemen und Säuglingsreanimation.. und ich glaube genau deswegen konnte ich mich bei der ersten Geburt auch nicht wirklich öffnen - ich glaub ich hatte einfach "Panik" das es dem Kind nicht gut geht und hab zu gemacht... also wirklich auch Kopfsache... bei den weiteren Geburten hatte ich mehr Angst wieder einen Kaiserschnitt machen zu müssen. Aber da hab ich ganz bewust auch CTG und so ausgeschaltet - ich hab ich ganz bewust nicht medizinisch auf Probleme eingelassen sondern alles ausgeblendet und mit auf das Baby konzentriert und das ich es bald im Arm halten wollte...
Wie geht man mit so Ängsten um - ist schwer, weil man ja wirkliche Gründe hat, man hat ja schon einiges gesehen. Aber auf der anderen Seite - mach dir wirklich klar, die vielen komplikationslosen Geburten, von denen bekommt man meist nix mit, weil die unkompliziert ablaufen - Mutter und Kind gehts gut - und dann hat das medizinische Personal nicht viel damit zu tun. Es sind halt die Probleme, an die man sich erinnert, die einen beschäftigen - nicht die, bei denen ja nix war.

Vom mitkommen - für mich war es schon wichtig, das eine Vertrauensperson nur für mich dabei ist. Sicher muss das nicht unbedingt der Papa sein - vorallem wenn man zu dem eh kein Vertrauen hat. Aber vielleicht gibt es ja eine freie Hebamme, die du mitnehmen kannst, die dann nur für dich da ist? Oder vielleicht gibt es bei euch Doulas (schreibt man die so?) sind wohl Frauen, die man als Geburtsbegleiterinnen mitnehmen kann. Mutter oder Freundin - wenn es für dich passend ist, spricht da nichts dagegen - aber ich geb es zu, so gern ich meine Mutter habe, ich wollte sie nicht dabeihaben - meine Schwester dagegen hätte ich mitgenommen.

Alles Gute - und glaub ganz fest daran, du schaffst es den richtigen Weg für dich zu finden. Und Geburt ist sowieso nicht wirklich planbar - es wird eh anders laufen - so wie es mit Kindern immer ist - man kann sich sicher auf eines verlassen - es läuft nicht wie geplant.

Gruß Dhana

 
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