Die Geburt

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Geschrieben von Schniesenase am 02.02.2020, 22:23 Uhr

Hausgeburt

Hallo HeyDu,

meinst Du nicht, dass es ein Unterschied ist, ob jemand ALLEIN zu Hause das Kind bekommen möchte oder ob dies gut geplant und von Anfang an begleitet mit einer erfahrenen Hebamme dabei Hand geschieht?

Und kannst Du Dir nicht vorstellen, dass es auch ein wenig auf die Haltung, die Geschichte, die Vorstellungen der Gebärenden ankommt, welcher Geburtsort für sie der geeignete ist? Eine Frau mit Angst vor der Klinik würde möglicherweise eine komplikationsreiche Geburt in der Klinik erleben, weil Angst erwiesenermaßen die Geburt hemmt und verkompliziert. Eine Frau mit Angst, das ohne die für sie beruhigende und stärkende Nähe der Ärztenen zu schaffen, würde zu Recht niemals zu Hause gebären wollen. Beides ist nachvollziehbar und darf gern berücksichtigt werden, ohne dass welcher Frau auch immer Leichtsinn und Verantwortungslosigkeit vorgeworfen wird. Dein Beispiel ist hier nicht geeignet. Eine Hausgeburt mit Hebamme, geplant und gut vorbereitet, bedeutet kein größeres Risiko als eine Klinikgeburt, wenn medizinisch sonst alles ok ist.

Es gibt - das ist Tatsache - solche und solche Geburtskliniken. Und da gibt es wirklich nichts, was es nicht gibt. Manche machen phantastische Arbeit, die Frauen sind dort sehr gut aufgehoben, und manche eben nicht, und dann sorgt das Klinikpersonal für die Komplikationen die nicht sein müssen, viel Leid und auch Folgeprobleme verursachen.

Nur ein Beispiel: Bei uns in der Nähe hat eine Klinik eine Kaiserschnittrate von über 60%. Es ist keine Klinik, die besonders spezialisiert auf Risikofälle ist. Wer in der Nähe dieser Klinik geht und bei Verstand ist - außer sie wünscht einen geplanten Kaiserschnitt - wird diese Klinik auf jeden Fall meiden.

Noch ein Beispiel: Es gibt Gegenden, da benötigen Frauen in den Wehen mehr als eine Stunde, je nach Verkehr, um in die oft überbelegten Kliniken zu kommen, weil so viele Geburtshilfestationen zugemacht haben. Ggf. stehen sie noch im Stau, und dann muss das Kind auf der Autobahn kommen. Das ist kein Scherz! Um und bei Bremen, Diepholz und "umzu" ist das z.B. so. Das ist ein besonderes Geburtsrisiko. Wäre es nicht für viele dieser Frauen sinnvoll, eine Hausgeburt zu planen, soweit medizinisch gesehen nichts dagegen spricht?

Ich könnte jetzt, wie Du anders herum, eine Reihe von Horrorgeschichten über Krankenhausgeburten, die durch Krankenhäuser bzw. die Geburten begleitende Angestellte des Krankenhauses, Ärztenen, Hebammen, Krankenschwestern, verursacht wurden, erzählen. Geschichten von Frauen, die das damit verbundene Leid jetzt per Therapie verarbeiten müssen. Das ist aber gar nicht zielführend, denn so etwas ist schräg, verstellt die Wirklichkeit, weil es eine einseitige Darstellung ist, in der die guten Krankenhausgeburtsgeschichten fehlen. Und es ist, wie Deine Geschichte, dein inneres Engagement in Ehren, nur dazu da, um den Frauen Angst vor einem Weg zu machen, den ich oder wer auch immer ggf. nicht gehen würde oder mit dem wir schlechte Erfahrungen gemacht haben. Angst aber ist niemals ein guter Berater, wenn es um mündige Entscheidungen geht. Der Weg, der für eine Frau richtig ist, kann für die andere ganz falsch sein. Man muss alle Umstände kennen und berücksichtigen, wenn man es wirklich richtig beurteilen will.

Lass den Frauen ihre Selbstbestimmtheit, ihren eigenen Weg ohne schlechtes Gewissen und Horrorstorys gratis präsentiert zu bekommen!

VG Sileick

 
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