Die Geburt

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Geschrieben von Schniesenase am 14.02.2020, 17:58 Uhr

Gewalt unter der Geburt, Realität oder psyche?

HeyDu! (Ich mag das! ;-))

Danke für die Blumen!

Ich fange mal mit dem Kristellern an. Hier würde ich Dir mal die Seite von GreenBirth empfehlen. Im Lexikon findest Du unter "K" Links auf mehrere interessante Artikel dazu, die deutlich machen, dass sich das Kristellern in keiner Studie als besser für Mutter und/oder Kind herausgestellt hat und auch nicht die Anzahl der vaginal-operativen Geburten vermindert. In neueren Lehrbüchern findet es sich, soweit ich weiß, gar nicht mehr. Aber es ist in der Geburtshilfe der vergangenen Jahrzehnte eben immer viel genutzt worden (ohne Evidenzbasierung), weshalb viele Ärztenen und Hebammen wohl glauben, es würde helfen. Tatsächlich verläuft es fast immer zum Nachteil der Mutter, die meist nicht unerhebliche Verletzungen davonträgt.

Dazu kommt, dass es durchaus Alternativen zum Kristellern gibt. Die Frage ist, ob die handelnden Hebammen und Ärztenen diesbezüglich aktuell fortgebildet und erfahren sind.

Bezüglich der vielen Einleitungen: Tatsache ist, dass mehr Kinder nach als vor dem ET natürlich geboren werden. Man geht mittlerweile davon aus, dass es keinen ET gibt und die Verwendung des ET auch nicht zielführend ist. Ebenso ist bekannt, dass Einleitungen eine Komplikationskaskade lostreten, die zu problematischen Geburten führt. Anbei ein Video eines Vortrages von Prof. Dr. med. Sven Hildebrandt dazu. https://www.youtube.com/watch?v=2YTd5EGc3c0.

Es gibt auch eine Stellungnahme des Hebammenverbandes zur Leitlinie hierzu (siehe Greenbirth "Terminüberschreitung") und bei Thieme habe ich weitere aktuelle Infos gefunden. Da kannst Du Dich vermutlich besser einlesen, als dass ich das für Dich zusammenfasse. Das Material ist gut mit Quellen versehen und verständlich lesbar. https://www.thieme.de/de/hebammenarbeit/terminueberschreitung-einleiten-oder-abwarten-148571.htm. Ich hoffe, mir wird das nicht gelöscht, es sind doch seriöse Seiten.

Meine Ärztin fragte seinerzeit nur, was ich mit meiner Hebamme besprochen habe, wie weiter vorgegangen werden solle, als ich 40+7 war. Als ich "warten" meinte, war das für sie voll ok. Mein Kind kam 40+11, also zu einem Termin, zu dem die Geburtswahrscheinlichkeit, nimmt man natürliche Geburten an (ohne Einleitungen) in etwa am höchsten ist.

Dammschnitt: Es gilt als erwiesen, dass Dammschnitte keine Vorteile, jedoch viele Nachteile bergen. Dazu gibt es eine repräsentative randomisierte Studie der Uni München, die richtungsweisend ist. Die ganze Studie findest Du bei GreenBirth unter D wie "Dammschnitt" verlinkt oder als zweiseitige Zusammenfassung. Dammschnitte sind obsolet, aber immer noch bei vielen Geburtshelfenden gängige Praxis.

Ich finde es wunderbar, dass Du für Deine Geburten, die sicher kein Zuckerschlecken waren, ein gutes Gefühl gewonnen hast und Dich bestens betreut gefühlt hast. Für Euch passte das so. Toll, dass das bei Dir auch so gut heilte. Das geht leider nicht allen Frauen so.

Da wir über wissenschaftliche Fragen reden, ist die Frage der möglichen Verbesserungen... ;-) Falls Du ein Buch zur Geburtshilfe lesen möchtest, das die ganze Sache mal anders darstellt als die allgemeinen Dogmen oft noch sind, finde ich "Gebären ohne Aberglauben" von Prof. Rockenschaub sehr anregend.

Ich hoffe, das Lesen macht Spaß!

Viele herzliche Grüße

Sileick

 
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