Die Geburt

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Geschrieben von Kacenka am 21.12.2019, 7:40 Uhr

Gewalt unter Geburt?

Das hast Du total gut formuliert!
Ich finde auch, dass das ein total zweischneidiges Schwert ist mit der "Gewalt" unter der Geburt und "entwürdigenden" Situationen.
Fakt ist: oft geht es um Leben und Tod und Ärzte und Krankeschwestern wissen das. Eine Geburt war früher ein Lebensrisiko für Frau und Kind, das ist heute viel besser geworden! Zudem arbeiten sie leider oft unter extrem schwierigenden (und sogar entwürdigenden) Bedingungen und die Angst, einen Fehler zu machen ist bestimmt auch immer dabei.

Ich kann verstehen, dass sich medizinisches Personal da innerlich abgrenzen muss, ein gewisser Zynismus gehört wohl dazu, wenn man Menschen operieren, untersuchen muss - und das täglich macht. Auch schlimme Schicksale miterlebt und danach wieder weiterarbeiten muss. Ich könnte das niemals.

Trotzdem bleibt es natürlich Fakt, dass die Frau unter der Geburt ausgeliefert ist und das niemals ausgenutzt werden sollte. Und vieles besser laufen müsste - damit Frauen entspannter entbinden können. Nur gibt es da eben auch systematische Hindernisse im Krankenhausalltag, die man dem konkreten Personal nicht unbedingt anlasten kann.

Ich hatte zwei relativ unkomplizierte und auch vergleichsweise schnelle Geburten, trotzdem gab es in der ersten ein paar Dinge, die bestimmt besser hätten laufen können. Es waren aber auch gerade total viele werdende Mütter da und Feiertage. Zwischenzeitlich kam ich mir vor wie ein Stück Vieh, aber nicht, weil ich schlecht behandelt wurde, sondern weil ich einfach nicht wusste wie mir geschah und ob der unkontrollierbaren Vorgänge in meinem Körper total von der Rolle war. Diese Situationen vergess ich wohl niemals mehr und manches beschäftigt mich noch heute, nach mehr als neun Jahren.

Aber ich war damals auch einfach nur froh, dass jemand da war, der mir gesagt hat, was zu tun ist und was da gerade passiert. Ob ich in der Lage gewesen wäre zu entscheiden, ob ich jetzt einen Notkaiserschhnitt brauche oder nicht? Zwischen den Presswehen? Ne.

Mir wurde immer kurz gesagt, was jetzt gemacht wird, ich hatte keine Ahnung , was das genau bedeutet und habe auch null protestiert, mir blieb gar nichts anderes übrig als den Schwestern und Ärzten zu vertrauen. Sie waren zum Glück überwiegend freundlich, manche etwas schnippisch, aber die eine war dann beim Finale nicht dabei... ich weiss nicht, das ist einfach total schwierig. Man weiss wirklich vorher nicht, was alles eintreten kann, und das ist andererseits aber auch gut so. Und als nicht-Mediziner kann man vieles eh nicht beurteilen, man müsste sich das erst anlesen und dafür ist in dem Moment keine Zeit...

Mir hat meine Unbefangenheit und das Vertrauen in die Ärzte bei der Geburt geholfen, loszulassen. Ich hatte aber auch total Glück.
Den Tipp mit dem Geburtsverlaufsbericht finde ich gut.

 
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