Die Geburt

Die Geburt

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

von CajunShrimp  am 07.04.2019, 14:13 Uhr

Geburtsbericht bei 37+0

Am 15. März kam unser Julius bei 37+0 zur Welt.
Mein Gebärmutterhals hatte sich die drei Wochen vor der Geburt deutlich verkürzt, ich hatte ab 36+0 aber wieder „Bewegungserlaubnis“ vom Arzt, nachdem ich eine Woche langsam machen sollte.
So war ich morgens am Tag der Geburt auch noch meine 20 min auf dem Stepper, was mir gegen die Wassereinlagerungen extremst geholfen hatte - evtl kleiner Tipp am Rande für die ein oder andere.

Abends lagen wir auf der Couch, ich wollte mich vorsichtig auf den Rücken drehen und plötzlich tat es einen Stich durch den ganzen Bauch - Das war die Fruchtblase.
Ich war tatsächlich entspannter als mein Mann, was normalerweise immer andersrum ist. Ich hatte gar keine Wehen und war mir daher unsicher, ob wir überhaupt schon ins KH fahren sollten. Der Schleimpropf ging mit Einem der ersten Schwälle Fruchtwasser ab.

Der einzige Hinweis an dem Tag war ne kurzzeitige Übelkeit am Nachmittag.
Mein Mann hat sich dann auf mein Drängen noch kurz geduscht und sagte mir später, dass er unsicher war, ob mich selbst noch ins KH hat fahren dürfen. Offenbar besteht da wohl ein Risiko, wenn erst die Fruchtblase platzt und dann die Wehen einsetzen...

Lange Rede kurzer Sinn, wir fuhren ca 30 min später los, auf der Fahrt setzten dann auch leichte Wehen ein, direkt im 5 Minuten Takt.

Platzen der Fruchtblase: 20:35, Ankunft KH ca 21:30.

Zu meiner Freude hatte die Hebamme Dienst, die ich von der Anmeldung schon “kannte”. Mein Mann sagte später dann auch, wie man gemerkt hat, wie einiges an Anspannung abfiel, als ich die Stimme an der Anmeldung hörte.
Das erste CTG war in Ordnung und wir kamen dann ins Wehenzimmer, dort waren wir schätzungsweise 2h. Die Wehen konnte ich vorgebeugt im Stehen sehr gut veratmen.

Beim zweiten ctg stand ich zunächst. Leider passte dem Baby die Position irgendwie nicht und ich musste mich legen. Zunächst lag ich auf dem Rücken. Mumu zu dem Zeitpunkt weiterhin nur (ca 12 Uhr) 1 cm geöffnet.
Ich bekam dann einen Wehenhemmer und anschließend buscopan, um die Öffnung des mumu zu beschleunigen.
Dann das Wunder, dass ca 2 h später 10 cm offen war. Ich hatte dann Pressdrang, irgendwann waren die Schmerzen so stark, dass ich nicht mehr veratmen konnte, sondern nur noch herausgeschrien habe.
Ich bekam irgendwann auch ein anderes Schmerzmittel oder ne pda angeboten, meinte dann aber, dass ich lieber warten wolle, das würde bestimmt noch schlimmer. Aussage der Hebamme „Sie sind eigentlich bei den schlimmen angekommen“ Lüge!

Zwischendrin hatte ich den Vierfüßlerstand probiert, was gar nicht ging und lag dann schlussendlich auf der Seite. Also das, was ich nie wollte - liegen...

Schlussendlich kam kurz vor der Geburt sogar das Buscopan weg, so dass ich es überraschend für mich mit wenig Hilfsmitteln ausgehalten habe.

Zwischen den Wehen bin ich irgendwann eingeschlafen, teilweise sogar mit Schnarchen Faszinierend, was auf einmal geht

Das letzte Stück bzw das Köpfchen war dann ein echter Kampf. Vor allem, als die Ärztin dann irgendwann den Kommentar abließ, dass da jetzt mal was passieren müsse, sonst müsste man sich was anderes überlegen, die Herztöne würden abfallen. Daraufhin verließ mich kurzzeitig alle Kraft und ich brach in Heulkrampf Aus. Zudem die Hebamme eigentlich das gleiche Nur deutlich motivierender und weniger panikmachend von sich gegeben hatte.
Mein Mann hat’s geschafft, mich wieder zu beruhigen... und ich hab die letzte Energie gefunden und das Köpfchen war geboren. Der „Rest“ war im Vergleich kaum spürbar.

Julius kam um 3:31 Uhr nach knapp 7 Stunden auf die Welt, was für eine erste Geburt offenbar super schnell ist.


Achso - und natürlich noch die Maße vom kleinen Mann:
KU 38 cm
51 cm und 3210 g

Ich hab ihn selber zu mir hochgenommen.

Ich bin gerissen (2. Grad), was genäht werden musste, aber glücklicherweise relativ wenig Schmerzen nach sich zog. Die Ärztin empfahl mir noch Schmerzzäpfchen, die hab ich zb gar nicht gebraucht. Die Arnikaeinlagen in der Klinik und der Tipp meiner Hebamme, mit starkem Kamillentee zu spülen, haben sehr geholfen.


Mit dem Stillen haben wir ne Weile gekämpft, bzw auch nach drei Wochen kämpfe ich auf der linken Seite immer noch ziemlich, da ich dort zwischenzeitlich auch einen sehr schmerzhaften Riss hatte. Mittlerweile ist er verheilt, aber die Brustwarze, die rechts schön rauskommt, tut dies links aktuell leider nicht so.
Rechts klappt ganz gut. Mal schauen, ob ich noch begeisterter Stillfan werde. Ich hab vor 6 Monate zu stillen, mal schauen, wie wir danach weitermachen. Meine Motivation derzeit ist meinem Sohn das Beste zu geben, aber vielleicht habe ich ja Glück und fange es irgendwann noch an zu genießen

Ich bin sehr dankbar, wie die Geburt verlaufen ist. Ich bin sehr froh, dass mein Mann dabei war. Ich glaube ohne ihn, hätte ich das nicht so gut durchgestanden.

Danke fürs Lesen!

Liebe Grüße

 
3 Antworten:

Re: Geburtsbericht bei 37+0

Antwort von IMa87 am 08.04.2019, 8:43 Uhr

Alles liebe für die kleine Familie,

Da hast du ja eine turbulente Geburt gehabt. Aber wenn es ohne weitere Komplikationen war, wirst du dein ganzes Leben in Freude dran zurück denken. Bei uns war es jedenfalls einfach traumhaft und unvergesslich.:) diese letzte absolut intensive Zeit zu zweit und dann der Wurm auf dem Arm. Ich könnte noch heute immer wieder ein Tränchen verdrücken.

Mit sieben Stunden bist du echt sehr gut dabei. Stell dir vor, bei mir hat das ganze ab muttermundtätigkeit 48,5 Stunden gedauert. Da aber immer alle Werte stimmten und ich die Ruhe weg hatte haben sie mich machen lassen. Der kleine war bis er im geburtskanal angekommen war ein sternengucker. Am Ende kam er aber in der richtigen Position raus. Keine Ahnung wie er das geschafft hat. Die Hebamme und Ärztin lachten jedenfalls.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Geburtsbericht bei 37+0

Antwort von Melli2011 am 08.04.2019, 22:19 Uhr

Herzlichen Glückwusch zu eurem kleinen Bübchen Julius.

Ein sehr schön geschriebener Geburtsbericht. Schön zu hören das es trotz der Turbolenzen alles gut ging und ihr beide gesund und munter seit.

Meine erste Geburt dauerte 9 Stunden, die zweite 7 Stunden und die dritte war kurz (3 Std.) und sehr schmerzhaft aber die schönste von allen dreien.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Geburtsbericht bei 37+0

Antwort von Spätsommer am 09.04.2019, 15:17 Uhr

Hallo CajunShrimp.

Herzlichen Glückwunsch zum doch strammen Sohnemann in der Woche.
Dein Bericht war sehr spannend und auch mit schmunzeln zu lesen.
Alles liebe Euch

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Die Geburt

Anzeige Salus Floradix

Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.