Kaiserschnitt

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Geschrieben von Feely am 02.03.2020, 7:45 Uhr

Kaiserschnitt mit Angst- und Panikattacken

Hey,

Ich hatte 2018 einen Kaiserschnitt und leide auch selbst an Panikattacken. Bei mir war es auch so, dass eine "normale Geburt" durch diese Panikattacken nicht möglich war, allerdings war das nicht der einzige Grund (zusätzlich gab es noch eine Symphysenlockerung und so die ein oder anderen weiteren Probleme) weshalb wir uns für einen Kaiserschnitt entschieden haben.

Hast du beim OP-Vorgespräch deine Panikattacken angesprochen? Ich habe darauf bestanden, dass es direkt auf den Anästhesie-Zettel mit drauf geschrieben wird und habe es auch dem schichthabenden Anästhesisten nochmal gesagt. Ich war in einer Uniklinik, hier hat man mein Problem sehr ernst genommen, auch ich befürchtete, dass ich Fluchtreaktionen zeigen würde, ich anfange zu hyperventilieren oder sonst was, wer Panikattacken hat kennt die ganzen damit einhergehenden Symptome.

Am Tag der Geburt waren auch die diensthabenden Schwestern bereits gebrieft, sodass ich für die ganze Zeit die gleiche Schwester um mich herum hatte (von der Aufnahme bis nach der OP, bei mir werden die Attacken auch häufig von unerwarteten Situationen oder Umständen ausgelöst), wir haben uns also schon bevor ich in den OP kam bei mir, wir haben viel geredet, über Gott und die Welt. Im OP kam dann ein sehr liebes Anästhesisten-Duo dazu, die zunächst die Spinalanästesie gelegt haben, sie haben sich sehr viel Zeit genommen, nicht gleich angefangen sondern wir haben auch erst mal geredet und auch während des legens der Spinalen haben wir weiter gesprochen, das hat mich unendlich beruhigt. Die Schwester war auch hier die ganze Zeit dabei. Der Umstand, dass mein Mann nicht von Anfang an mit in den OP durfte, sondern erst später dazugeholt wurde, hat mich anfangs verunsichert, aber das ganze Team konnte mich gut beruhigen. Dann kamen die Ärzte, das Tuch wird aufgespannt (damit man nichts sieht) und die Anästhesisten haben mir erzählt was gerade gemacht wird, ich hätte mich aber auch über alles andere mit denen unterhalten können, einer saß die ganze Zeit auf meiner einen Seite, der andere stand direkt hinter ihm und hat meine Vitalzeichen im Blick behalten. Als mein Mann dazu kam, war er dann auf der anderen Seite. Die Schwester stand bei den Ärzten, allerdings noch so, dass ich sie sehen konnte, sie ist auch häufiger mal rum gekommen und hat gefragt wie es mir geht, mit Mut zu gesprochen. Bis das Kind da ist dauert es nicht lange das geht super schnell und ich war ab dem Moment total erleichtert, das Vernähen danach dauert etwas länger. Mein Mann ist direkt dann mit dem Baby mitgegangen und für mich war das in der Situation auch ok, weil ich mich bei der Schwester und den Anästhesisten gut aufgehoben gefühlt habe. Die sind auch geblieben bis ich zurück in das Zimmer gekommen bin. Wir haben die ganze Zeit geredet.

Ich habe gelesen, dass für dich eine Vollnarkose überhaupt nicht in Frage kommt, das war bei mir allerdings anders, ich habe schon bei dem Vorgespräch gesagt, dass sie mich im Falle einer Panikattacke sofort in Vollnarkose legen sollen um den Eingriff zügig durchführen zu können damit dem Kleinen nichts passiert, die Anästhesisten waren darauf eingestellt und konnten notfalls sofort handeln. Während der OP liegst du auf einem speziellen OP-Tisch bei dem deine Beine und Arme fixiert werden um Abwehrreaktionen zu vermeiden und den Körper an Ort und Stelle zu halten. Zunächst fand ich das sehr befremdlich, aber durch das gute Gefühl vom OP-Team her hatte ich es schnell verdrängt. Vielleicht ist es für dich auch die Möglichkeit es so zu handhaben, dass du erstmal mit Spinal probierst und wenn es nicht mehr geht wird dir per Vollnarkose geholfen, indem Moment wird ja auch dir der Stress genommen .

Vom Eingriff selbst merkt man wirklich nichts, es wird zig mal mit allerhand Möglichkeiten getestet ob man noch ein Gefühl hat und dann kann man das kommunizieren und es wird solange gewartet bis wirklich alles weg ist. Lange hält die spinale auch nicht an, direkt nach der OP noch im OP-Saal beim warten auf das neue Bett konnte ich schon wieder mit den Füßen wackeln, wenige Stunden später konnte ich mich aufsetzen, am nächsten Morgen bin ich aufgestanden, der Katheter würde gezogen und ich bin durchs Krankenhaus gelaufen, ich konnte mich ab dem Moment voll um mein Baby kümmern (solange man nicht aufstehen kann braucht man natürlich Unterstützung). Die Anästhesisten sind auch vor Schichtende und am nächsten Tag nochmal bei mir gewesen und haben sich nach mir erkundigt. Auch in dieser Schwangerschaft wird es wieder ein Kaiserschnitt, ich bin zwar in einer anderen Klinik (nach Umzug) und habe keine Ahnung ob es wieder genauso wird, aber erstmal gehe ich guten Mutes voran, werde aber wieder von Anfang an mit offenen Karten spielen.

Das war mein Erfahrungsbericht, ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.
Wichtig ist, dass du deine Panikattacken klar kommunizierst und zwar vorher nicht erst im OP, damit man sich darauf einstellen kann und vielleicht überlegst du nochmal, ob es nicht die Möglichkeit gibt, dass sie dich im Falle eines Falles in Vollnarkose legen (was vermutlich sowieso gemacht wird wenn sonst nichts mehr geht), mir hat es aber geholfen und Sicherheit gegeben, dass im Vorfeld alle (normalen) Eventualitäten abgeklärt sind.

Ich wünsche dir eine schöne Geburt und viel Freude mit deinem kleinen Wunder :)

 
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