Wie hoch ist mein Risiko für eine Plazenta increta/percreta?

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Wie hoch ist mein Risiko für eine Plazenta increta/percreta?

Hallo, bei mir (32, 1. Kind, noch keine Voroperationen am Uterus oder Kürettagen) wurde letzte Woche (21 SSW) eine Plazenta praevia festgestellt, die zugleich eine Vorderwandplazenta ist. Ich weiß nicht, welche genaue Form der Plazenta praevia vorliegt. Auf meine Frage, wie weit sie am Muttermund unten liegt, meinte mein Frauenarzt nur "schon ziemlich drüber". Er zeigte sich trotzdem sehr optimistisch, dass sie noch nach oben "wandert" in den nächsten Wochen. Meine große Sorge besteht nun vor allem in der Angst vor einer Plazenta accreta. In mehreren Veröffentlichungen habe ich nun gelesen, dass bei einer Plazenta praevia ohne vorherige Section ein Risiko von 2-5% besteht, auch gleichzeitg eine Plazenta accreta zu haben. Natürlich ist da immer noch die Chance hoch, dass man keine Lösungsstörung, sondern "nur" eine Plazenta praevia hat, doch empfinde ich das genannte Risiko schon nicht gerade gering, wenn man bedenkt, wie extrem unwahrscheinlich eine Plazenta accreta in völlig normalen Schwangerschaften wäre und wie gefährlich eine Verwachsung sein kann. Ich tue mir auch schwer, darauf zu vertrauen, dass es mir schon nicht passieren wird, weil ich schon mehrere viel viel unwahrscheinlichere Diagnosen hatte (Dermoidzyste als Jugendliche und Uterus bicornis). Ich hätte 3 Fragen an Sie: 1. Falls sich die Plazenta tatsächlich noch nach oben schieben würde, hätte ich dann trotzdem noch ein erhöhtes Risiko für eine Plazenta accreta, weil die Plazenta ja monatelang unten lag und sich da womöglich schon festgewachsen hat? 2. Wenn es jetzt bei meiner Plazenta praevia bleiben sollte, wie hoch ist dann mein Risiko, sogar eine der ganz schlimmen Formen von Lösungsstörung, also eine Plazenta increta oder percreta zu haben? 3. Wird mein Frauenarzt aufgrund der Diagnose der Plazenta praevia nun von selbst irgendwann durch Ultraschall eine Plazenta accreta abzuklären versuchen bzw. mich zur Abklärung an eine Klinik überweisen, oder ist das nicht vorgesehen, wenn man nicht zur höchsten Risikogruppe (Frauen mit praevia + vorheriger Sectio) gehört? Ich würde mich schon gerne auf Hinweise auf eine Lösungsstörung untersuchen lassen, weil überall zu lesen ist, dass eine vorgeburtliche Diagnose den Ausgang der Operation deutlich verbessern kann. Vielen Dank und viele Grüße

von carolinchen20 am 20.05.2020, 19:51



Antwort auf: Wie hoch ist mein Risiko für eine Plazenta increta/percreta?

Hallo, Zunächst einmal ist die Diagnose Plazenta praevia in Ihrer SSW nicht manifest und zum anderen sollten Sie sich von Dr. Google verabschieden... Zu Ihren Fragen: 1. Nein. 2. Das Risiko ist gering,da die Plazentalösungstörungen eher durch Operationen an der Gebärmutter entstehen. 3. Eine Plazenta accreta,adhaerens,percreta etc ist im Vorfeld nicht diagnostizierbar - ist eine Plazenta praevia um den Geburtstermin manifest wird eine Sectio gemacht und die Plazenta dabei manuell gelöst und anschließend die Gebärmutter ausgeschabt. Machen Sie sich nicht unnötig Gedanken um "ungelegte Eier",genießen Sie Ihre Schwangerschaft und das schöne Wetter! Alles Gute, Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 21.05.2020



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