Welche Einleitungsmethode?

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Welche Einleitungsmethode?

Schönen guten Tag. Nun bin ich bei ET+8. Langsam muss ich mich wohl damit anfreunden doch wieder eingeleitet zu werden. Beim ersten wurde genau an dem Tag eingeleitet. Heute werde ich, wenn sonst alles passt bei der Kontrolle noch um etwas Zeit bitten. Damals wurde mit Gel eingeleitet . 2 Stunden nach Einleitung begannen die Wehen - leider ohne Pause - weitere 4 Std. Später platzte die Blase aber am Muttermund tat sich damals erstmal nicht viel. Diese Wehen ohne Pause haben mich sehr erschöpft. 7 Stunden nach Wehen Beginn hatten wir es auf 3cm geschafft. Nach Verlagerung in die Wanne ging es sogar für die Hebamme recht schnell. Denn es war kühles Wasser drin weil mir so heiß war. Ich schrie iwann nach ner PDA da kontrollierte die Hebamme den Mumu und meinte, dass es zu spät sei, er kommt jetzt und sie ließ schnell warmes Wasser dazu. Leider hing er dann wohl iwie fest und ich musste mit dem Kopf des Kleinen schon draussen raus aus der Wanne und Hebamme und Ärztin drehten ihn dann iwie raus - ich im Vierfüssler. Endeffekt war er schon 11 1/2 Stunden nach Wehen Beginn da. Oder halt ab legen des Gels waren es 13 1/2 Std. Von daher denke ich weil es schnell ging war auch alles bereit nur aus irgendeinem Grund hatte ich selbst keine Wehen. Einerseits will ich dass die Kleine nun endlich kommt. Doch habe ich wirklich Bedenken dass es bei einer weiteren Einleitung wieder zu Wehen ohne Pause kommt. Und dass Maus am Ende festhängt wie der Große Bruder. Gibt es ne Alternative zu dem Gel bei der die Wahrscheinlichkeit von pausenlosen Wehen geringer ist? Ist es z.b. beim Wehentropf anders?

von Schafinchen am 03.06.2019, 06:32



Antwort auf: Welche Einleitungsmethode?

Hallo, bei unreifem Befund (Gebärmutterhals noch erhalten und noch nicht weich, MM geschlossen) wird in der Regel mit Prostaglandinen eingeleitet. Man kann sie unterschiedlich applizieren (als Tablette, als Gel in die Scheide, als Plättchen in die Scheide, als Gel in den Gebärmutterhals), aber in allen Fällen ist die Wirkung nicht vorhersehbar und schlecht steuerbar. Eine mögliche Nebenwirkung ist die Überstimulation mit schnell aufeinanderfolgenden Wehen. Alternativen dazu wären z.B. die Ballon–Methode oder Dilapan-Stifte. Beide Methoden bewirken durch eine mechanische Reizung die Ausschüttung körpereigener Prostaglandine. Diese Methoden sind aber nicht so effektiv, d.h. sie führen nicht so häufig innerhalb von 24 Stunden zur Geburt wie ein synthetisches Prostaglandin-Präparat.

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 03.06.2019