Trotz B-Streptokokken im Geburtshaus entbinden?

 Silke Westerhausen Frage an Silke Westerhausen Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

Frage: Trotz B-Streptokokken im Geburtshaus entbinden?

Wir haben uns eigentlich von Anfang an für eine Geburt im Geburtshaus entschieden. Nun bin ich in der 37+2 Woche und beim letzten FA-Besuch wurde leider B-Streptokokken gefunden. Meine Ärztin hat mir eine Packung Antibiotika mitgegeben und meinte ich sollte es wenigstens probieren. Das heisst, dass ich es vorher einnehme. Sie machte mir aber keine grosse Hoffnung, da bei vorbehandlung meistens, 70% trotzdem bei der Geburt die Streptokkoken nachzuweisen sind. Und im Geburtshaus gibt es keine Möglichkeit für eine Infusion. Jetzt meine Frage, wie hoch ist die Ansteckung wenn ich weder Antibiotika vorher noch während der Geburt einnehme? Danke im Vorraus

Mitglied inaktiv - 18.06.2011, 17:09



Antwort auf: Trotz B-Streptokokken im Geburtshaus entbinden?

Hallo, Eine orale Antibiotikagabe in der Schwangerschaft ist nicht effektiv - die Streptokokken bleiben und müssen während der Geburt mit iv Antibiose behandelt werden um so vor einer Ansteckung des kindes zu schützen. Besteht diese Möglichkeit im GH nicht würden wir von einer Geburt dort abraten,da die Infektionsgefahr des Neugeborenen bei Nichtbehandlung sehr hoch ist - die Kinder können an einer Sepsis erkranken. Grüße Silke Westerhasuen

von Silke Westerhausen am 18.06.2011



Antwort auf: Trotz B-Streptokokken im Geburtshaus entbinden?

Danke für ihre Antwort. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung? Und ist es nicht so,dass viele garnicht wissen, dass sie das haben und ohne Intervention gebären? Unser Wunsch ist im Geburtshaus zu entbinden,natürlich nicht,wenn das kind wircklich dadurch in Gefahr ist. Es ist nicht einfach die richtige Entscheidung zu treffen,wenn man nicht genau weiss was die Konsequenzen sein könnten...

Mitglied inaktiv - 20.06.2011, 14:29



Antwort auf: Trotz B-Streptokokken im Geburtshaus entbinden?

Hallo, Die Ansteckungsgefahr des Ungeborenen ist sehr hoch wenn keine iv Antibiose während der Geburt gegeben wird. In den USA sind nachweislich weniger Kinder infiziert worden und auch die Sterbefälle nach Sepsis sind deutlich zurückgegeangen. In diesem Fall verstehe ich aber auch die Hebammen im Geburtshaus nicht,meiner Meinung nach, können diese doch nicht eine Frau annehmen mit ß-hämolysierenden Streptokokken ohne die Möglichkeit zu haben eine intravenöse Therapie dagegen durchzuführen?? Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 20.06.2011



Antwort auf: Trotz B-Streptokokken im Geburtshaus entbinden?

Bei bis zu 35% aller Schwangeren finden sich Streptokokken der Gruppe B im Genitalbereich, die in der Regel keinerlei Symptome verursachen. Erst während der Geburt kommt es manchmal zu einer Ansteckung des Kindes. Meist verläuft diese aber auch harmlos und braucht nicht behandelt zu werden. Zwischen 1 und 3 pro 1000 Neugeborenen entwickeln allerdings eine GBS-Sepsis, d.h. es kommt zu einer massiven Vermehrung der Erreger im Blut. Und wenn dann nicht rasch gehandelt wird, können Langzeitschäden wie Taubheit, Seh- und Intelligenzstörungen resultieren – schlimmstenfalls stirbt das Neugeborene. Deshalb ist eine GBS-Sepsis unbehandelt auch heute noch eine lebensbedrohliche Erkrankung, für die entsprechende Sicherheitsmassnahmen ergriffen werden sollten. Gefährdete Schwangere bzw. ihre Kinder können mit einem GPS-Screeningtest herausgefunden werden. Leider sind die Kosten sehr hoch, wenn man alle Schwangeren testen will. Ein weiterer Nachteil: Die Experten sind sich heute relativ einig, dass eine vorsorgliche Behandlung der werdenden Mutter in der Schwangerschaft keinen Vorteil bringt. Viele Ärzte und Spitäler behandeln deshalb erst, wenn die Geburt unmittelbar bevorsteht bzw. bei Frühgeburtsanzeichen, bei einem vorzeitigen Blasensprung, Fieber oder starkem Ausfluss. Als Antibiotikum wird in der Regel Penicillin eingesetzt. Hab ich gerade gefunden, 1-3 pro 1000. Ist für mich persönlich nicht sehr hoch. Oder täusch ich mich vielleicht..Aber ich rede auf jeden Fall nochmals mit meiner Hebamme..

Mitglied inaktiv - 21.06.2011, 10:00



Antwort auf: Trotz B-Streptokokken im Geburtshaus entbinden?

Hallo, Für mich als Mutter wäre mir das Risiko zu hoch - von den eventuellen späteren Vorwürfen ganz abgesehen. Grüße Silke westerhausen

von Silke Westerhausen am 21.06.2011



Antwort auf: Trotz B-Streptokokken im Geburtshaus entbinden?

Hallo! Mein Sohn (geb. 2006) hatte einen Infekt, es konnte leider nie festgestellt werden welches Bakterium ihn verursacht hat. Ich kann nur sagen, es ist eine Sch...situation, wenn Du gerad Dein Baby bekommen hast und es dann von Dir getrennt werden muss und auf die ITS verlegt. Ich hab in dieser SS schon einen Infekt gehabt, nicht mit Streptokokken, aber eben Bakterien. Bislang sind keine Streptokokken nachgewiesen, aber ich an Deiner Stelle würde in ein KH gehen, denn die Gefahr von Spätfolgen oder einer Sepsis ist hoch. Dazu noch kurz: Mein Nachbarin hat vor 3 Wochen ihr Kind bekommen und der hatte eine Streptokokkeninfektion, musste also auch verlegt werden und wurde 2 Wochen mit Antibiose behandelt. Sie wusste allerdings wohl nicht, dass sie Streptokokken hat! Überleg es Dir gut! LG

von schnecke1 am 21.06.2011, 14:53



Antwort auf: Trotz B-Streptokokken im Geburtshaus entbinden?

Ja da gebe ich dir recht,ich denke dass sie in diesem fall zu den 1-3 von den 1000gehört. Ich meine nur,dass sonst etwas unter der geburt passiert,z.b. zu wenig sauerstoff etc. Liegt warscheinlich das risiko höher und doch vertraut man irgendwo!? Aber schlussendlich liegts bei mir und kannst mir glauben,ich mach mir meine gedanken..

Mitglied inaktiv - 21.06.2011, 20:04



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