Frage: Mehrgebärende

Ich war zur Geburtsbesprechung und bin total verunsichert. ET ist der 04.07.11. Es handelt sich um das 12. Kind und nur 1 Kind wurde tatsächlich zum ET geboren. Alle anderen Kinder 1-4 Wochen vor ET teilweise mit Einleitung. Die letzte Geburt Februar 09 musste ebenfalls eingeleitet werden, weil das Kind nicht mehr ausreichend versorgt wurde. Ich selbst bin nun 44 Jahre alt. Auf Anraten der Oberärztin sollte ich mir überlegen einleiten zu lassen, weil der Mumu von Montag 2 cm auf Dienstag 4 cm sich geöffnet hat. Sie befürchtet nun, dass ich jederzeit Wehen bekommen könnte und den Weg in die Klinik nicht schaffe oder das die Fruchtblase platzt und die Nabelschnur sich noch vor das Köpfchen legen könnte. Das Köpfchen ist aber fest im Beckenboden. Alles sieht nach einem geburtsreifen Befund aus. Die Klinik ist 15 Autominuten entfernt. Die letzte Einleitung per Wehentropf führte zum Geburtsstillstand. Nach der Gabe von etwas homöopatischen gings es aber dann doch schnell ohne Kaiserschnitt. Ich fand die Einleitung als sehr schmerzhaft zumal die gesetzte PDA nicht wirkte. So nun aber zu meinen Fragen: a) Halten Sie eine Einleitung vor ET für gerechtfertigt? Dem Kind geht es schließlich bombig b) Ich möchte es noch einmal mit einer PDA versuchen. Darf man vorher Essen und Trinken und wenn wie lange vorher und was. Ich habe Panik mich zu übergeben weil mein Kreislauf abstürzt und ich quasi hilflos bin c) Die Oberärztin erklärte mir desweiteren, dass ich damit rechnen muss, dass sich die Gebärmutter nicht ausreichend zusammenzieht und die Geburt dramatisch enden könnte. Entweder Kind stirbt oder nach der Geburt müsste die Gebärmutter entfernt werden. Muß ich wirklich damit rechnen. Es gibt doch homöop. Mittel oder auch Medikamente die das Zusammenziehen fördern. Bislang habe ich nur mehrmals schmerzlose Wehen mit heftigem Druck und der Alltag fällt zunehmend schwerer ist aber irgendwie zu bewältigen. Bislang war ich ziemlich locker eingestellt aber jetzt bin ich nur noch voller Angst. Täglich muss ich in die Klinik zum CTG. Das bislang unauffällig war. d) Meine Vertretungshebamme (meine eigentliche Hebamme ist im Urlaub) empfahl mir, im Krankenhaus auch täglich den Mumu kontrollieren zu lassen. Ist das notwendig. Bislang habe ich von dieser Maßnahme Abstand gehalten. Über eine zeitnahe Antwort würde ich mich sehr freuen. Es ist schon komisch, wenn ich die o.g. Fragen stelle, obwohl ich die ganze Sache doch souveräner sehen sollte, wenn man schon so viele Kinder geboren hat. Vielen Dank für Ihre Mühe im voraus

Mitglied inaktiv - 30.06.2011, 11:19



Antwort auf: Mehrgebärende

Hallo, Wie schön,dass Sie so eine große Kinderschar haben.... Zu Ihren Fragen: a) Nein,eine Einleitung würde ich vor ET nicht empfehlen,da man sich dadurch evtl auf eine Weg begibt den man,bei natürlichem Verlauf,nicht gehen müsste. Es ist auch völlig normal,dass der Muttermund bei mehrgebärenden Frauen ein paar Wochen / Tage geöffnet ist. b) Das ist unterschiedlich - normalerweise können Frauen essen und trinken,wenn nicht ein KS im Raum steht.Sprechen Sie es an,wie das in Ihrer Wunschklinik gehandhabt wird,denn schwangere frauen gelten per se als nicht nüchtern. Im Laufe eines Kreislaufabfalls oder bei Erbrechen kann auch dagegen etwas unternommen werden. c) Lassen Sie sich nicht verunsichern - Ihre Geburt wird nicht dramatisch enden - es kann sein,dass durch die vielen Kinder,die Sie geboren haben die Gebärmutter nach der geburt etwas "schlapp" ist und man ein Wehenmittel geben müsste dass sie sich kontrahiert. Ich würde schon bei Ihnen einen Zugang legen,über den bei Bedarf Medikamente gegeben werden können. d) Eine tägliche MM-Kontrolle halte ich für überflüssig - Sie wissen am besten selbst wann dies geschehen sollte;haben Sie stärkere Wehen kann dies die Hebamme machen.im Falle eines Blasensprungs gehen Sie sowieso in die Klinik und wenn der kindliche Kopf guten Bezug zum Becken hat ist das auch kein Problem. Sie sehen die ganze Sache sehr souverän finde ich;jetzt muss nur noch ein bisschen Ihr umfeld mitspielen.... Ich wünsche ihnen noch gutes Durchhaltevermögen und eine wunderschöne Geburt, Grüße Silke westerhausen

von Silke Westerhausen am 30.06.2011



Antwort auf: Mehrgebärende

Recht herzlichen Dank für Ihre schnelle Beantwortung meiner Fragen. Nun bin ich auch wieder nervlich besser in der Spur. Ich hatte schließlich auch sehr schöne Geburten und kann daher auf diese Erlebnisse zurückgreifen. Trotzdem ist es schade, wenn es eine Ärztin schafft, eine Schwangere zu verunsichern. Gerade für Damen die vielleicht nicht auf meine guten Erfahrungen zurückgreifen können, müssen undiplomatische Aussagen die Hölle sein. Oftmals werden ständig dramatische Erzählungen über Geburten ins Internet gesetzt und ich kann nur mit dem Kopf schütteln. Die allermeisten Geburten sind doch ein positives Erlebnis mit guten Erinnerungen. Was ich persönlich viel schlimmer finde, sind die durchgehenden Besuchszeiten auf den Säuglingsstationen. Von morgens um 7 Uhr bis abends um 22 Uhr. Ich strebe immer an, ambulant zu entbinden, was ich aber leider nie geschafft hatte. Der Erholungswert auf der Station ist aber gleich null und die Wöchnerinnen haben vor lauter Besuch weder Zeit ihr Kind kennenzulernen noch Ruhe um zu stillen. Anscheinend verwechseln manche Damen die Klinik auch mit einem Hotelbetrieb, was man bei der jetzigen Finanzlage der Krankenhäuser nicht erwarten kann. Man hat ausreichend zu Essen und Trinken, wird weitestgehend umsorgt, was will man mehr. Zuhause hat man schließlich diese Rundumversorgung auch nicht. Das entspannte Stillen, müssen dann die Nachsorgehebammen versuchen den Wöchnerinnen nahe zu bringen. Das oben genannte musste auch einmal gesagt werden. Nochmals vielen, vielen Dank für ihre Worte. Sie haben mir sehr gut getan.

Mitglied inaktiv - 30.06.2011, 13:33