Sehr geertes Forenteam, ich bin aktuell mit meinem ersten Kind in der 34. SSW schwanger. Seit Anbeginn der Lageaufzeichnung liegt Mini in Quer- bzw. dann in Beckenendlage, als er etwas größer war. Mit dem Fortschreiten der Schwangerschaftswochen mache ich mir zunehmend Gedanken um mögliche Komplikationen und Folgen. Dies wird vermutlich noch dadurch erschwert, dass ich selbst Ärztin bin und mir generell zuviele Sorgen um mögliche Katastrophen mache. Zuletzt beim Sono vor 1,5 Wochen lag unser Kind in der reinen Steißlage. Auch in dieser potenziell geburtsmöglichen Position war für mich schnell klar, dass ich nicht vaginal entbinden möchte, da mir das Risiko möglicher Komplikationen zu hoch ist. Diese Studie https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11052579/ hat mich noch einmal darin bestärkt. So weit, so gut. Nun habe ich mir viele Gedanken (um vermutlich exotische Raritäten) gemacht. Nachdem ich zufällig gelesen hatte, dass die Wahrscheinlichkeit eines Nabelschnurvorfalls bei BEL erhöht sei, habe ich nun ziemliche Angst vor einem vorzeitigem Blasensprung. Nach tiefergehender Recherche habe ich dann gelesen, dass die "frank breech position" etwas das gleiche Risiko für einen Nabelschnurvorfall darstellt wie die SL. ( https://www.sciencedirect.com/topics/medicine-and-dentistry/malpresentation) Außerdem, was mich überrascht hat aber dann dennoch logisch erschien, las ich, dass bei tatsächlichem Prolaps bei BEL die Kompression durch das kindliche Gesäß tendentiell etwas weniger massiv sei als wenn der Kindskopf draufdrückt, da Schädelknochen etc. Da frage ich mich dann nun, ob es in meiner Konstellation überhaupt ein nennenswert erhöhtes Risiko gibt? Und kann man sonografisch das Risiko für einen Nabelschnurvorfall abschätzen? Nächste Woche ist mein Termin zur Geburtsplanung in einer Uniklinik in unserer Wohnortnähe (ca. 15min Fahrt). Ich gehe davon aus, dass auch auf meinen Wunsch zur Sectio ein elektiver Termin gemacht werden wird. Wie ich bisher las, wird dies normalerweise um 39+0 angesetzt. Hier setzt meine nächste Sorge an: einerseits soll es ja günstiger für die Anpassung sein, wenn die Kinder kurz vor ET erst geholt werden bzw. vielleicht sogar bereits Wehen eingesetzt haben, damit es nicht unvorbereitet kommt. Andererseits scheint die Komplikationsrate bei sekundärer Sectio nach Wehenbeginn/ vorzeitigem BS höher, auch bzgl. Nabelschnurkomplikationen etc. Kann man das auch aus der Erfahrung so sagen oder ist eine sekundäre Sectio kein Problem und Routine, für den Fall, dass es bei mir doch eher losgehen sollte? Und muss ich zwingend bei BS liegend in eine Klinik transportiert werden? Vor diesem Gedanken graut es mir unerklärlicherweise ziemlich. Beim letzten Sono sagte meine Gyn, das Kind liege recht tief und "fest" mit dem Po im Becken... Meine Hebamme allerdings meinte, dass ihrer Erfahrung nach die Kinder eigentlich erst mit den Geburtswehen wirklich fest im Becken lägen. Die Vorstellung, dass das Kind schon "reif" ist und dann doch noch etwas schlimmes passiert, nur weil wir "zu spät dran sind" mit dem Kaiserschnitt, belastet mich zuweilen sehr. Ob es wirklich realistisch ist, sich als Erstgravida über den vorzeitigen BS Gedanken zu machen, frage ich mich natürlich auch. EInerseits findet man in der Literatur die Angabe, dass nur zu 10% die Geburt mit einem BS beginnt. Andererseits habe ich einige Frauen im Bekanntenkreis, deren Geburten mit BS begonnen haben und es erscheint mir recht "normal" zu sein. Bei zum Zeitpunkt des BS noch verschlossenem Muttermund sollte das Risiko eines Nabelschnurvorfalls aber ja auch gering sein, oder sehe ich das falsch? Nach viel Verunsicherung in der SS ( Placenta prävia-Diagnose in der 14(!) SSW, die sich dann in Wohlgefallen auflöste) wünsche ich mir eigentlich nur eine "ganz normale" Restschwangerschaft und Geburt und frage mich, wieso ich nun das "Pech" habe, dass mein Mäuschen sich auch noch für die BEL entschieden hat, aber er wird schon seine Gründe haben, so versuche ich mir zu denken :-) Entschuldigen Sie bitte den Wust an Fragen und Infos, ich habe mich eingehend mit dem Thema auseinander gesetzt und würde mich über eine Fachmeinung freuen. falls ich hiermit allerdings den Rahmen sprenge, verstehe ich das auch. Liebe Grüße und vielen Dank fürs Lesen, Freezing
von Freezing am 18.01.2021, 16:01