Hallo,
ich bin in der 37 SSW mit meinem zweiten Kind. Meine Tochter habe ich in 37+6 relativ schnell vaginal entbunden mit 3400g und KU 38cm, ein hoher Scheidenriss musste unter Narkose genäht werden. Das aktuelle Baby wog in 36+1 geschätzt 3250g, der Kopf scheint 2 Wochen größer als zeitentsprechend, es liegt in BEL. Hebamme und Oberärztin sagten mir, wenn die äußere Wendung scheitert, raten sie zu Kaiserschnitt. Nun ist die Wendung gescheitert, aber der Chefarzt meinte, da es mein zweites Kind ist und auch das erste einen großen KU hatte, könne ich auch vaginal entbinden bzw. er würde das Woche für Woche neu entscheiden. Ich bin nun verwirrt, auch ängstlich, Internetrecherchen (weisse Liste) ergaben, dass in der Klinik 2016 nur 2 spontane Geburten bei BEL durchgeführt wurden. Die nächsten "erfahrenen" BEL-Geburts-Kliniken (Fallzahl 40-50) sind jeweils ca. 1,5h (bei guter Verkehrslage) entfernt...Eigentlich wollte ich gern natürlich entbinden, aber nach den widersprüchlichen Botschaften und in einer Klinik die das (scheinbar?) selten macht, bin ich nun unsicher. Die beiden anderen Kliniken sind vermutlich zu weit entfernt, oder? Was würden Sie mir raten? Eine Zweitmeinung in einer der anderen Kliniken einholen? Doch besser den KS wählen?
von
susanne83
am 10.09.2018, 07:46
Antwort auf:
BEL und asymmetrische Entwicklung - KS oder vaginale Geburt
Hallo,
Beim zweiten Kind ist es eigentlich keine Frage aus BEL vaginal zu gebären...ABER : die Klinik scheint unerfahren zu sein,sonst hätten die OÄ und die Hebamme nicht zum KS geraten;die Aussage des CA ist auch unverbindlich;würde er denn garantieren bei der Geburt anwesend zu sein?
Diese ganzen Aussagen führen verständlicherweise nur zu Ihrer Verunsicherung - 2 Geburten aus BEL pro Jahr klingt nach...:" wir versuchen es..." und dann wird bei der kleinsten Kleinigkeit ein Grund für den KS "gefunden".
Holen Sie sich auf jeden Fall eine zweite Meinung in einer anderen Klinik,die Geburten aus BEL durchführt,denn in der besagten Klinik werden Sie einen KS bekommen...
Grüße
und alles Gute,
Silke Westerhausen
von
Silke Westerhausen
am 10.09.2018
Antwort auf:
BEL und asymmetrische Entwicklung - KS oder vaginale Geburt
Danke für Ihre schnelle Antwort. Darf ich noch kurz zwei Fragen nachschieben:
1) Inwiefern (oder ab wann) ist der besonders große Kopf noch mal ein mögliches Ausschlusskriterium für die vaginale BEL-Geburt?
2) Eine vaginale Geburt wäre ja vermutlich bei spontanem Geburtsbeginn. Welche Entfernung von der Entbindungsklinik halten Sie da für vertretbar? Ich habe gehört das Blasensprung in BEL kritisch ist, v.a. wenn das Kind noch nicht fest im Becken sitzt (ist bislang so)...bei unserem ersten Kind hatte ich einen Blasensprung...in diesem Fall wäre dann vermutlich eine 1-2 stündige Anfahrt nicht mehr machbar oder? ...daher auch die nächste Frage
3) Macht ggf. eine Einleitung der vaginalen Geburt Sinn? Dann wäre das Kind (v.a. der Kopf) noch nicht so groß und die Wahl der geeigneten Klinik leichter praktisch zu realisieren? Oder ist dann doch der KS die bessere Wahl?
Vielen Dank für Ihre Mühe!
von
susanne83
am 10.09.2018, 10:35
Antwort auf:
BEL und asymmetrische Entwicklung - KS oder vaginale Geburt
Hallo,
1. Da der KU im US ganz schwer schätzbar ist gibt es hier kein Limit,da man das Kind im Ganzen sehen muss und in Bezug zur Statur der Mutter.
2. Beim 2. Kind ,egal ob SL oder BEL ist eine Fahrt zur Klinik von 20-30 min machbar.
3. Eine Einleitung sollte immer nach strenger medizinischer Indikation erfolgen - am Ende der Schwangerschaft nehmen die Kinder nicht mehr extrem zu und der KU bleibt ab der ca.36.SSW konstant.
Sie sollten Vertrauen in die Klinik haben und die Geburtshelfer sollten Geburten aus BEL anbieten,wenn Sie diese auch regelmäßig praktizieren.
Viele Grüße
und alles Gute,
Silke Westerhausen
von
Silke Westerhausen
am 10.09.2018
Antwort auf:
BEL und asymmetrische Entwicklung - KS oder vaginale Geburt
Hallo,
ich noch einmal. Ich habe mich jetzt noch mal in einer spezialisierten Klinik vorgestellt. Dort hat man mir nach sehr genauem Ultraschallen gesagt, dass bei einem geschätzen Gewicht von 3400 g bei 37+1 (mit überdurchschnittlich großem Kopf, aber auch insgesamt großen Baby) man mir für die nächsten zwei Wochen die BEL-Geburt noch raten würde, anschließend wäre das Baby vermutlich zu groß. Die Klinik ist wie gesagt reichlich eine Stunde entfernt, bei guter Verkehrslage.
Nun überlege ich erstens, ob es Sinn macht sich für die nächsten zwei Wochen in der Nähe der Klinik unterzubringen. Allerdings ist die Chance, dass das Kind in den nächsten zwei Wochen kommt ja nicht zu groß - meinen Recherchen nach so 25 % - oder? Und selbst wenn ich die vaginale Geburt versuche, kann es immer noch ein KS werden...Denken Sie, das lohnt den Aufwand? Ein so eher früh geborenes Kind...profitiert es von der vaginalen Geburt oder ist dann der KS für das Kind besser?
Außerdem ist mir im Nachgang aufgefallen, dass mir nicht ganz klar ist, was nach Ablauf der zwei Wochen ist. Falls das Kind nicht zu groß ist, bekomme ich vermutlich eine "Fristverlängerung". Aber falls das Kind noch so kurz unter der (vermutlich recht willkürlichen) Grenze für "zu groß für vaginale Geburt" ist - wäre dann eine Einleitung zu präferieren oder ein KS?
Vielen Dank für Ihre Mühe und viele Grüße,
Susanne
von
susanne83
am 12.09.2018, 07:59
Antwort auf:
BEL und asymmetrische Entwicklung - KS oder vaginale Geburt
Oh und noch eine dritte Frage: wenn es doch ein KS sein muss - genügt in meinem Fall eine "normale Geburtsklinik" oder wäre ein Krankenhaus mit Neonatologie empfehlenswert? Mögliche "Risikofaktoren" (?): Schwangerschaftsdiabetes (nicht insulinpflichtig), großes Kind (laut gestern 77 Percentil) mit auffällig großem Kopf, Beckenendlage (aber die sollte bei Kaiserschnitt ja egal sein).
Noch mal Danke
von
susanne83
am 12.09.2018, 11:42