Frage: Angst vor zweiter Geburt

Hallo! Ich habe im Dezember 2018 meinen Sohn zur Welt gebracht. Es war keine schöne Geburt, 16 Stunden Wehen, insbesondere die Eröffnungsphase war laut Bericht außerordentlich lang. Der Kleine war ein Sternengucker, die Saugglocke kam zum Einsatz und schließlich legte sich eine zweite Hebamme auf meinen Bauch, bis mein Sohn endlich zur Welt kam. Ich hatte einen Dammriss 3. Grades, Scheidenriss sowie beidseitige Schamlippenrisse. Schlimmer noch als die Geburt waren die ersten zehn Wochen danach, in denen ich fast nur liegen konnte, da mein Beckenboden völlig lädiert war. Mir ging es danach wieder gut, ich habe Sport gemacht und konnte sogar regelmäßig laufen. Jetzt bin ich in der 17. Woche schwanger und habe - auch wenn die Geburt noch lange hin ist - Sorgen, was auf mich zukommt. Ich möchte meinem Ungeborenen natürlich nicht aus reiner Angst einen Wunschkaiserschnitt zumuten. Ich habe aber Angst, dass ich bei meiner Geschichte nach einer zweiten Geburt schlimmeres zu befürchten habe (Senkungen, Inkontinenzen etc). Die Geburt an sich macht mir weniger Sorge, ich fühle mich jetzt deutlich besser vorbereitet als beim ersten Mal. Das „Danach“ ist eher mein Problem. Wie stehen die Chancen, dass es diesmal leichter wird und der beckenboden sich schneller erholt? Ich fange in zwei Wochen mit Yoga für Schwangere an und möchte einmal pro Woche schwimmen gehen. Kann ich sonst noch etwas machen? Vielen Dank für Ihre Hilfe! Jojo

Mitglied inaktiv - 22.02.2020, 20:05



Antwort auf: Angst vor zweiter Geburt

Hallo, In der Tat wird der Beckenboden schon allein durch die Schwangerschaft belastet - eine Sectio wäre also keine Alternative. Zudem wiederholt sich selten der Geburtsvorgang vom ersten Kind, ebenso wenig ein DRIII° ;eine andere Schwangerschaft,eine andere Geburt und ein anderes Kind. Sie bereiten sich gut vor - setzen Sie sich nicht unter Stress - genießen Sie Ihre Schwangerschaft. Viele Grüße Silke Westerhausen

von Silke Westerhausen am 23.02.2020



Antwort auf: Angst vor zweiter Geburt

Der Beckenboden wird schon in der Schwangerschaft beansprucht, in der 2. Schwangerschaft nochmal mehr als in der 1.... Du kannst auch in der Schwangerschaft regelmäßig Beckenbodenübungen machen. Aber nicht nur Anspannen, sondern im wechsel auch Entspannen (den Beckenboden). Die Chance ist ja hoch dass nicht wieder eine Sternegucker-Geburt wird und mit einer anderen Einstellung des Köpfchens, "passt es leichter durch". Die Möglichkeit einer Senkung besteht aber leider auch nur Aufgrund der Schwangerschaft.

von Becca09 am 22.02.2020, 21:39



Antwort auf: Angst vor zweiter Geburt

Das wär ja kein Wunschkaiserschnitt, wenn du dein nächstes Kind per KS bekommen würdest. Vorbeugung von Beckenbodenschäden sind ein anerkannter Grund. Ja es stimmt die Schwangerschaft selbst drückt auch auf den BB, aber die Geburt ist ausschlaggebend. Ich habe mein erstes Kind vagnal geboren, mit Verletzungen und hatte danach 3 Kaiserschnitte, und da kann ich dir sagen, das nach dem KS der Beckenboden keinesfalls so lädiert war, wie nach der vaginalen Geburt. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Es kann dir halt keiner garantieren, das es nach der 2. Geburt auch wieder alles gut wird. Du must halt wissen womit du eher leben möchtest.

von mamavonbaby am 23.02.2020, 21:31



Antwort auf: Angst vor zweiter Geburt

Danke für die Antworten! Ich werde das Thema ausführlich im Krankenhaus ansprechen. Wenn ich mir vorstelle, dass ich nach der zweiten Geburt wieder zehn Wochen flach liege - und das dann mit zwei kleinen Kindern - ist das natürlich alles andere als schön. Vielleicht „hoffe“ ich auch einfach, dass mir die Entscheidung abgenommen wird und ein Kaiserschnitt sowieso die bessere Option wäre.

Mitglied inaktiv - 24.02.2020, 12:53



Antwort auf: Angst vor zweiter Geburt

Hi Jojo, ich habe nach deiner 1. Geburt immer schon mit Interesse deine Fragen gelesen. Das tat mir echt leid, dass es dir so lange schlecht ging. Mir ging es ähnlich mit einem DRA IV. Auch ich bin aber nach der ätzenden Anfangszeit wieder toppfit geworden, mache alles an Sport und habe keine Beschwerden mehr. Das zweite Baby lässt zwar noch auf sich warten, aber für mich steht fest, dass es, wenn es irgendwann klappt, definitiv ein Kaiserschnitt werden wird. Meine Gründe: Natürlich der Beckenboden und vor allem eine drohende Stuhlinkontinenz...furchtbar, das geht gar nicht...! Außerdem sind die 2. Kinder ja im Schnitt größer und schwerer als die ersten. Dass der BB auch schon in der Ss belastet wird, ist bestimmt richtig, aber die Geburt ist der "Bombeneinschlag". Das Argument, dass ALLES vorgedehnt sei, kann ich nicht glauben, es ist ja schließlich gerissen... Dass ein Kaiserschnitt auch Schmerzen verursacht, ist klar, aber sehenden Auges ins Unglück möchte ich nicht nochmal laufen. Ich drücke dir die Daumen für die richtige Entscheidung! Alles Gute und eine schöne Schwangerschaft wünsche ich dir!

von Dawina1985 am 24.02.2020, 13:36



Antwort auf: Angst vor zweiter Geburt

Danke Dawina, für die lieben Worte! Schön, dass es dir auch wieder gut geht. Da haben wir ja beide einiges mitgemacht. Ich hoffe auch, dass ich im Krankenhaus gut beraten werde und eine Entscheidung treffen kann, hinter der ich voll und ganz stehe

Mitglied inaktiv - 24.02.2020, 16:48



Antwort auf: Angst vor zweiter Geburt

Mein 2. Kind war nicht größer und schwerer als das 1. Dass du so gerissen bist, liegt vor allem an der Einstellung des Kopfes. Der Durchmesser ist so viel größer als bei "normaler" Einstellung. Ich hatte nach der Geburt, nicht mehr Probleme mit dem Beckenboden als schon in der Schwangerschaft. Hatte aber auch nur recht kleine Köpfchen auf die Welt zu bringen (KU jeweils 34cm). Wenn du danach so lange zu leiden hattest, würde ich auf jeden Fall (auch wenn KS), schon in der Schwangerschaft, täglich den Beckenboden trainieren.

von Becca09 am 25.02.2020, 09:30



Antwort auf: Angst vor zweiter Geburt

Also ich hatte in der Schwangerschaft überhaupt keine Probleme mit dem Beckenboden, den habe ich überhaupt nicht gemerkt. Deswegen glaube ich auch ehrlich gesagt nicht daran, dass das meiste an Problemen schon in der Schwangerschaft entsteht. Dann hätte ich ja spätestens in der 40. Woche was merken müssen. Bei mir kam es wirklich erst danach und ich kenne viele, die einen Kaiserschnitt hatten und von Beckenbodenproblemen noch nie etwas gehört haben. Aber vielleicht kenne ich auch eben nur die, bei denen es gut lief. Ich merke seit der Geburt auch immer mal wieder die Narbe und frage mich jetzt auch, wie die denn nachgeben soll bei der nächsten Geburt

Mitglied inaktiv - 25.02.2020, 18:39



Antwort auf: Angst vor zweiter Geburt

Ich habe im Januar mein 6. Kind bekommen und kann deine Befürchtungen verstehen. Aber ich habe mittlerweile überhaupt keine Prpbleme mehr mit meinem Beckenboden. Kurz nach der Geburt habe ich schon angefangen und den Beckenboden immer mal wieder angespannt. Natürlich hat es ein paar Wochen gedauert, aber jetzt ist alles bestens. Mila ist jetzt 7 Wochen alt. Wann es wieder super war kann ich dir gar nicht sagen. Es war einfach plötzlich wieder gut. Genieß die Schwangerschaft

von Feeli79 am 08.03.2020, 19:32



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