Hall Herr Dr. Hellmeyer!
Ich bin aktuell ungeplant mit meinem 3. Kind schwanger. Ich hatte bereits 2 Kaiserschnitte, wobei es sich bei dem zweiten um einen Notkaiserschnitt aufgrund von path. CTG und path. MBU handelt. Die Geburt wurde am Termin mit Prostin eingeleitet da ich Typ 1 Diabetikerin bin.
Hier der Befund:
Eröffnung des Bauches per Pfannenstielschnitts. Scharfes vorgehen bis in den Bauchraum, es zeigt sich subkutan eine eher derbe Platte bis zum Perioneum. Fassen des Peritoneums und Eröffnung, es entleert sich Flüssigkeit mit Vernix, somit v. A. Uterusruptur.
Bei weiterer eröffnung zeigt sich der uterus bereits geöffnet, der Kopf bereits tiefer getreten. Gewinnung des Kindes.
Situsdarstellung. Es zeigt sich links eine Dehiszenz der Uterotomie nach kaudal. Versorgung der Strecke von rechts beginnend mittels fortlaufender naht bis zur Mitte. Anschließend weitere Versorgung mit einzelknopfnähten. Übernähung von Blutungsherden mit Polysorb 3/0.
Uterus schlecht kontrahiert somit Gabe von Pabal. Nochmalige Naht mit Polysorb 3/0. Der Uterus weiterhin nicht gut kontrahiert, somit Beginn mit Nalador nach Schema.
Es wurde mir direkt nach dem aufwachen gesagt das ich nicht mehr schwanger werden soll. Jetzt ist es leider passiert
Wie hoch schätzen sie das Risiko dieser Schwangerschaft ein?
War es bei mir eine vollständige oder gedeckte Ruptur?
Was macht die Ruptur um soviel gefährlicher als eine "normale" kaiserschnittnarbe?
Ich habe erst in 2 wochen einen Termin beim Frauenarzt und mache mich gerade verrückt.
Vielen Dank und liebe Grüße
von
Filio
am 29.05.2018, 07:05
Antwort auf:
Erneut schwanger nach Uterusruptur
Hallo Filio,
neulich hatte ich eine Patientin auf Station, die auch gerade das 3. Kind bekommen hat und in der Vorgeschichte 2 Rupturen aufwies. Also, jede Situation geht noch dramatischer. Das Wichtigste ist, dass man den nächsten Kaiserschnitt früh macht und dass Sie gar nicht erst Wehen, nicht mal Senkwehen bekommen. Dann wird alles gut gehen. Die Sectio sollte dann etwa um die abgeschlossene 36. Schwangerschaftswoche erfolgen, ggf, sogar früher, wenn Sie Beschwerden in der Narbengegend haben. LG und alles Gute
von
Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer
am 29.05.2018
Antwort auf:
Erneut schwanger nach Uterusruptur
Vielen Dank! Das macht mir Mut.
von
Filio
am 29.05.2018, 08:35
Antwort auf:
Erneut schwanger nach Uterusruptur
Hallo!
Ich habe oft nach Erfahrungsbericht bezüglich Uterusruptur gesucht und nur selten würde der Ausgang beschrieben, das fand ich immer ärgerlich.
Also bei mir ist alles gut gegangen, mein Mädchen ist jetzt 4 Monate alt und ich möchte sie nicht mehr hergeben.
Ich hatte die ganze Schwangerschaft keine Probleme mit der Narbe, trotzdem war es anstrengend, jedes zwicken hat mich nervös gemacht.
Sie war auch extrem dünn ca. 1,5 bis 2 mm, aber die dicke sagt ja nicht viel aus.
Der KS wurde bei 37+0 gemacht und das war auch gut, die Narbe ist schon ein bisschen aufgegangen und lt. Arzt hätte sie keine Woche mehr gehalten.
Es ist bei mir gut ausgegangen, aber ich würd's nicht nochmal durchmachen wollen. Die ständige Angst, grad zum Schluss, war zermürbend. Und immer die Angst das die Narbe doch reisst ....
von
Filio
am 29.04.2019, 07:04