Sehr geehrter Herr Professor Jorch,
meine Tochter ist gerade 3 Jahre alt geworden. Sie kam in der 26+4 SSW zur Welt und entwickelt sich glücklicherweise grossartig. Was mir Sorgen bereitet ist ihr Sozialverhalten. Sie ist noch sehr stark auf mich oder andere enge Vertrauensperson bezogen. Mit anderen Kindern spielt sie nur sehr wenig. Auch im Kindergarten ist sie eher ein Einzelgänger, liest gerne Bücher oder macht Puzzles. Ist ein solches Verhalten frühchen-spezifisch?
Wie kann ich Sie unterstützen, sodass sie offener auf andere Kinder zu geht (abgesehen davon dass wir z.B. ins Turnen gehen oder immer wieder Kinder zu uns einladen-mit denen sie dann aber auch nicht spielt)?
Ich befürchte, dass sie ein Außenseiter wird.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.
Schöne Grüße
Bettina
von
BettinasKrümel
am 21.02.2018, 14:50
Antwort auf:
Sozialverhalten ehemaliger Frühchen
Ein solches Verhalten ist zwar nicht spezifisch für aber häufiger bei ehemaligen Frühchen. Laden Sie doch häufiger ein Freundin Ihrer Tochter nach Hause ein und lassen Ihre Tochter Freundinnen besuchen. Ansonsten sind Menschen eben unterschiedlich. Auch der Spaß am Lesen und Lösen von Puzzles kann zu einem glücklichen und erfolgreichen Leben führen.
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 22.02.2018
Antwort auf:
Sozialverhalten ehemaliger Frühchen
Hallo Bettina,
unser fast 6 jähriger Sohn (geboren 28+6 SSW mit 750g Geburtsgewicht und langem Klinikaufenthalt) ist heute ein sehr offener kontaktfreudiger Kerl, der auf Spielplätzen ohne Zurückhaltung auch fremde Kinder und Erwachsene anspricht und mit ihnen spielt und uns links liegen lässt ;-)
Das hat sich aber auch erst in den letzten beiden Jahren richtig entwickelt! Wenn ich da an seine Scheu in den ersten Monaten im Kindergarten denke (Wechsel von Tagesmutti mit 3 Jahren). Oder die Spielzimmer-Kinderbetreuung im Fitnessstudio, die wir bis 4 Jahre nie nutzen konnten, weil er da partout nicht ohne mich/meinen Mann sein wollte. Er brauchte immer eine feste vertraute Bezugsperson um sich in Gegenwart anderer Kinder sicher zu fühlen. Heute ist es komplett anders...
Du kannst also bei deiner Tochter beruhigt noch etwas abwarten. Du förderst sie ja bereits genug und bietest ihr Gelegenheiten den Kontakt zu anderen aufzunehmen. Ihr Sozialverhalten wird sich in den nächsten Jahren noch sehr entwickeln und wandeln, bleib da zuversichtlich!
Liebe Grüße, J
von
BadcatDD
am 26.02.2018, 15:30