Guten Tag Prof. Dr. med. Jorch, bei meinem Sohn (korrigiert ca. 26 Monate) fällt zunehmend auf, das er ein vermindertes Schmerzempfinden hat. Einige Verletzungen bekamen wir z.B. erst spät mit, weil er sich diesbzgl. nicht meldete und einfach weiterspielte. Auch war er schon mehrfach durch Wunden blutverschmiert, weil er sich diese z.B. bei bester Laune blutend an etwas rauem immer heftiger aufrieb. Für uns waren diese Momente bisher immer der Auslöser für viele Fragezeichen im Bauch. So hatte er einmal bspw. seinen Zeh unter eine kantige Türe geklemmt und die Zehenkuppe war wirklich tief eingeschnitten, sodass man die Kuppe als dicken Lappen hochklappen konnte. Diese hatte er sich dann am nächsten Tag (abermals blutverschmiert) einfach so mit den Fingern abgerissen, nachdem er ohnehin ständig die Finger dran hatte und rumspielte - und das war nicht nur ein Stück Haut wie man es beim Abfieseln kennt. Oder: nachdem er auf eine Biene getreten war, weinte er nur kurz bis ich kam um ihn den Stachel samt Giftsack zu entfernen - wenige Sekunden darauf lief und sprang er über den Spielplatz als sei nie etwas gewesen. Ein anderes Mal bei einer anderen Zehverletzung lag er mit dem Bauch über der Schaukel hängend und rieb sich während des Schaukelns absichtlich - abermals blutverschmiert - seinen verletzten Zeh an der rauhen Fallschutzmatte auf. Mich würde folgendes Interessieren: Mir wurde nun schon öfter gesagt das Frühchen des Öfteren mit Wahrnehmungsstörungen Probleme haben und das sein vermindertes Schmerzempfinden auch allein durch die Frühgeburtlichkeit herrühren kann. Nun habe ich aber von Studien gelesen welche besagen, dass das Schmerzempfinden bei Frühchen wohl höher sein soll - insbesondere bei Frühchen welche postnatal starken Schmerzen ausgesetzt waren. Jenes trifft auf unseren Sohn zu. Er hatte allerlei Komplikationen, viele Schläuche, 2maliges Intubieren, Drainagenlegungen usw. Auch hatte er z.B. nach beidseitigen Hirnblutungen wohl eine milde Hemiparese und noch immer eine Tonusregulationsstörung. Ich frage mich nun, ob dieses verminderte Schmerzempfinden nicht eher mit den damaligen Hirnblutungen (Grad II + III) zuammenhängen könnte? Denn diese Studienergebnisse passen ja dann so gar nicht zu uns. Oder beziehen sich diese Schmerzempfindungsstudien auf "Frühchen ohne Wahrnehmungsstörungen" und das Thema "Wahrnehmungsstörungen bei Frühchen" ist wieder ein eigenes Kapitel und muss seperat als eigenes Thema betrachtet werden? Können sie mir dazu etwas sagen? Und ist das verminderte Schmerzempfinden etwas was Ihrer Meinung nach bleibt oder wird es mithilfe der Therapie tatsächlich besser? Vielen lieben Dank und mit freundlichen Grüßen
von EarlyBird am 30.08.2017, 23:46