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Vorzeitiger Blasensprung in SSW33 / zweites Baby?

Thema: Vorzeitiger Blasensprung in SSW33 / zweites Baby?

Hallo zusammen, ich weiß nicht, ob mir hier jemand weiterhelfen kann, aber über ein paar aufbauende Worte oder eure Meinungen würde ich mich auch sehr freuen. Achtung, der Text wird etwas länger werden… Unser Sohn wird Ende Juni 2 Jahre. Momentan läuft familientechnisch alles prima. Er geht seit kurzem in die Kita, ich arbeite Teilzeit und wir fühlen uns alle sehr wohl mit der aktuellen Situation. Wir können unseren Sohn problemlos mal einen Tag zur Oma geben und Zeit zu zweit genießen, was wirklich toll ist. Nun zu meinem eigentlichen Problem. Wir haben uns immer zwei Kinder gewünscht. Vor allem ich hadere zurzeit ständig mit dem Gedanken, die Pille abzusetzen und anzufangen, zu üben. Mein Mann unterstützt mich, ob mit einem oder mit zwei Kindern. Unser Sohn war von Anfang an ziemlich pflegeleicht, hat nur selten geweint und war eigentlich zu 98 % glücklich und zufrieden. Trotzdem habe ich mich mit der neuen Situation nach der Geburt oft gestresst und überfordert gefühlt. Ich muss dazu sagen, dass die Schwangerschaft bis zur 33 SSW wirklich problemlos verlief, bis ich dann leider aufgrund eines vorzeitigen Blasensprungs ins Krankenhaus musste. Die Ursache wurde leider nie aufgeklärt, ich vermute allerdings, dass der Blasensprung durch eine Scheideninfektion verursacht wurde. Anfang der 34 SSW wurde eingeleitet und ich durfte eine tolle Geburt, die nur 3 Stunden dauerte, erleben. Soweit alles gut. Da mein Kleiner nun ein Frühchen war, musste er auf der Kinderintensiv in einem Wärmebett liegen, getrennt von mir…ganze 10 Tage lang. Das war für mich das Schlimmste überhaupt… und ich habe ca. 1 Jahr gebraucht, bis ich diese 10 Tage Krankenhaus im Kopf verarbeitet hatte. Trotzdem habe ich panische Angst davor, dass das nochmal passiert und ich wieder getrennt von meinem Kind im Krankenhaus sein muss. Der Wunsch nach einem zweiten Kind ist natürlich größer, aber ich weiß nicht, wie ich die Schwangerschaft überstehen würde… ständig diese Angst, vielleicht noch früher einen vorzeitigen Blasensprung zu haben… Ist vielleicht jemand in einer ähnlichen Situation oder habt ihr Tipps für mich, wie ich besser damit umgehen kann??

von chrimali87 am 11.05.2018, 10:35



Antwort auf Beitrag von chrimali87

Da kann dir wohl keiner helfen, denn eine Garantie wird es nun mal nicht geben. Mich hat nach der ersten Fehlgeburt und einer großen Angst in der Folgeschwangerschaft mein Gyn etwas geerdet. Er hat mir brutal ins Gesicht gesagt, dass man sich, wenn man sich für Kinder entscheidet, gleichzeitig für ein Leben in Angst entscheidet. Denn die geht ja nicht nach der Schwangerschaft plötzlich weg sondern verändert sich nur: Kind fängt irgendwann alleine draußen an zu spielen, Kind geht alleine zur Schule, Kind fängt an abends wegzugehen, Kind fährt alleine mit dem Auto.... Es ist halt einfach die Frage ob man die Angst sein Leben beherrschen lässt und deswegen auf alles was einem wichtig ist, verzichtet.....

von banffgirl am 11.05.2018, 13:51



Antwort auf Beitrag von chrimali87

Hi, hör zu, ich verstehe Dich. Mir ist 2006 in der 35. SSW die Fruchtblase vorzeitig geplatzt und mein Sohn kam trotz problemloser Schwangerschaft zu früh zur Welt. Ich habe lange damit gehadert, obwohl wir nach 14 Tagen heimkonnten und er topfit war und ist. Nun wurde ich 2015 überraschend mit Zwillingen schwanger und niemand der Ärzte hatte Grund zur Annahme, dass auch sie zu früh kommen; Schwangerschaft war schließlich perfekt. Nun ja, das Ende vom Lied war, sie kamen in der 33. SSW aufgrund von vorzeitigem Blasensprung zur Welt. Nichtsdestotrotz war ich diesmal gelassener. Ich kannte das ja schon und die Mädchen mussten ja nur zunehmen. Mit dieser Frühgeburt konnte ich auch endlich mit der meines Sohnes abschließen. Versuch gelassen zu sein, genieß die Schwangerschaft, aber bereite daheim alles vor, so dass im Fall des Falles alles parat ist.

von ayla.auel am 11.05.2018, 20:02



Antwort auf Beitrag von chrimali87

Hallo, ich gehöre nicht in dieses forum. Aber deine Erfahrung der frühen Trennung kenne ich, meine Tochter wurde 6 Stunden nach der Geburt auf die Intensiv verlegt und weitere sechs Stunden später in ein anderes Krankenhaus gebracht. Wir waren komplett getrennt. Ich habe diesen Alptraum bis heute - 3,5 Jahre danach - nicht verarbeitet. Trotzdem bin ich wieder schwanger. Und ja, ich wünschte mir sehnlichst, dass ich wenigstens diesmal andere erste Tage erleben darf. Aber es sieht nicht danach aus, da ich Zwillinge erwarte und die Wahrscheinlichkeit daher sehr hoch ist, dass wir wieder getrennt liegen. Mir graut davor. Aber ich bin auch demütig, denn das wichtigste haben wir, eine gesunde große Tochter und bisher offenbar gesunde Zwillinge im Bauch. Bezüglich der Entscheidung zu einem weiteren Kind rate ich dir auf dein innerstes, tiefstes Bauchgefühl zu hören. Ganz tief in dir weißt du was die richtige Entscheidung ist... Wie wäre es wenn du heute 45 Jahre alt wärest und kein zweites Kind hättest? Wie würde sich das anfühlen? Kämst du damit zurecht? Wäre es in Ordnung? LG, Hannah

von Hannah79 am 13.05.2018, 02:25



Antwort auf Beitrag von chrimali87

Hallo, dein Beitrag ist zwar nun schon etwas älter, aber ich möchte Dir Mut machen. Ich hab zwei Frühchen (33+6/34+3). Hatte jeweils einen vorzeitigen Blasensprung bei Cervixinsuffizienz und wenige Stunden später zwei sehr schnelle Spontangeburten. Trotz vorheriger Schonung (Bettruhe ab SSW 30). Ich hatte so viel Angst davor dass es bei Nr.2 wieder zu früh losgeht, habe die Tage gezählt bis wichtige Termine endlich rum waren (24/0, 28/0, 33/6), das hat mich mental schon gefordert. Aber ich musste ja auch für Nr.1 da sein und berufstätig war ich auch noch, das hat mich gut abgelenkt, mein Mann hat mich vorbildlich unterstützt. Bei Kind 1 war dann in der Klinik alles neu, schrecklich mit anzusehen wie sie da verkabelt in ihrem Kistchen lag. Ich war da echt nervlich angeschlagen. Bei Kind 2 wusste ich dann besser über die Abläufe und Hintergründe im Klinikalltag Bescheid, kannte viele Ärzte und Schwestern noch von Kind 1 und durfte als "geübte" Frühchenmama viel mehr selbst machen (anziehen, wickeln, oft stillen). Konnte damit auch mehreren Mamis auf der Neo Mut zusprechen, die ihr erstes Frühchen bekamen. Inzwischen sind die beiden schon 4 und 1 und haben den Frühstart super aufgeholt (wenn sie auch beide echte 24h-Babys waren). Und ich konnte dank des 2. Frühchens mit den negativen Erlebnissen in der Klinik bei Kind 1 abschließen. Dein FA wird Dich sicherlich auch engmaschiger kontrollieren, da Du ja als "risikoschwanger" gelten würdest. Sei zuversichtlich - ich wünsch Dir alles Gute.

von Flötenschlumpf am 15.06.2018, 13:56