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Therapie

Thema: Therapie

Mein Sohn kam in der 32. Woche zur Welt. Die Zeit bis er nach Hause durfte kam mir unendlich lange vor und es war die schlimmste Zeit in meinem Leben. Ich würde gern mal eine Therapie machen weiß aber nicht an wen ich mich wenden soll. Ich habe das Gefühl mich kann keiner verstehen. Viele sagen es geht ihm doch nun gut. Trotzdem bin ich ständig am Heulen und ich weiß nicht, ob das veilleicht eine Depression geworden ist. Wo kann ich hingehen?

von Romy.Lea am 11.02.2021, 13:42



Antwort auf Beitrag von Romy.Lea

Ich würde zum Psychiater gehen, der ist der Facharzt für das Gebiet und wird dir helfen können und Wege aufzeigen. Ob nun mit Medikamenten, ner Gersprächstherapie oder einer Kombination. Ich wünsch Dir alles Gute und bitte hab keine Angst. Es kann dir geholfen werden. Du hast eine schwere Zeit hinter dir. Das kann diagnostisch, von dem was du beschreibst, von Anpassungsstörung über Posttraumatische Belastunggsstörung oder Depression oder xy sein. Der Psychiater kann das richtig diagnostizieren und dir dann helfen.

von Phila83 am 11.02.2021, 20:14



Antwort auf Beitrag von Phila83

Ich hab versucht Dir ne PN zu schreiben, aber dein Postfach ist ausgeschaltet. Bitte melde dich mal.

von Phila83 am 11.02.2021, 21:41



Antwort auf Beitrag von Romy.Lea

Sprich mal mit deinem Hausarzt darüber. Der kann dir eine Überweisung für einen Psychotherapeuten geben. Da gibt es sicherlich einige bei dir im Ort. Schau genau wofür der zuständig ist und guck ob die Chemie passt. Vielleicht sonst auch an eine Schreiambulanz wenden. Vielleicht können die Dir auch helfen.

von Pummelmama am 11.02.2021, 20:54



Antwort auf Beitrag von Romy.Lea

Hallo, wie lange ist denn die Geburt mittlerweile her? Mein Kind kam bei 32+2 nach Blasenriss in der 27. Ssw. Danach noch vier Wochen auf der Kinderintensivstation. Ich hatte auch ziemlich lange Schwierigkeiten diese ganze Zeit zu verarbeiten und war auch auf der Suche nach etwas Hilfe. Allerdings nicht sehr erfolgreich. Irgendwann wurde es aber immer besser. Zwar langsam, aber stetig. Ich möchte dir damit nur sagen, dass ich dich verstehe und dir eine Aussicht darauf geben kann, dass es besser werden kann. Vielleicht kann dir dein Arzt oder deine Hebamme Infos über professionelle Hilfe geben. Hier wurde auch etwas von der AWO angeboten. Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft Liebe Grüße Carrie

von Carrie B am 15.02.2021, 12:52



Antwort auf Beitrag von Romy.Lea

Hallo, wie alt ist dein Sohn jetzt? Meine Tochter ist mittlerweile 8 Jahre alt und war 14 Wochen auf Station, da sie ein ganz kleines Frühchen war... Ich habe die ersten 2,5 Jahre sehr mit mir gekämpft. Auch heute muss ich noch weinen, wenn ich Reportagen über Frühchen schaue. Aber ich glaube, ich habe es mittlerweile gut verarbeitet bzw einen guten Weg für mich gefunden. Ich dachte damals, eine Kur würde mir helfen und bin 2 Jahre nach der Geburt zur Ostsee gefahren. Es war leider das falsche Kurhaus für uns. Ein Gespräch mit der Psychologin Vorort brachte nur hervor, dass ich die Geburt noch nicht verarbeitet habe. Wir haben die Kur abgebrochen und ich habe mich vom Hausarzt 3 Wochen krank schreiben lassen. Er saget eine Satz, der mich in dieser Zeit zum Umdenken gebracht hat: Sie haben Schreckliches erlebt, aber sehen sie ihr Kind als Geschenk. Im Grunde haben mich diese 3 Wochen extrem gestärkt. Rückblickend glaube ich, diese 2,5 Jahre habe ich einfach gebraucht um zu verstehen und um wieder in die Normalität zurückzukehren. Ich sehe mein (ehem. 490g) Kind vor mir und habe einen riesen Respekt vor ihr, dass sie sich so durchgekämpft hat und heute nichts mehr auf die schwere Zeit schließen lässt. Achso, psychologische Betreuung wollte ich in Anspruch nehmen, ist mir nicht gelungen. Die Psychologen in der Nähe waren alle nicht auf Geburtstrauma spezialisiert bzw. hätte ich 3 Monate auf einen Termin warten müssen. Mittlerweile nähe ich ehrenamtlich für Frühchen, was mich sicherlich zusätzlich gestärkt hat. Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dich etwas aufgemuntert zu haben. Es kommen definitiv bessere Zeiten. LG Janine

von Jani81 am 16.02.2021, 10:15



Antwort auf Beitrag von Romy.Lea

Ich kann dich voll verstehen, das ganze war bestimmt sehr belastend. Meine Kleine kam am 30.11. per Notkaiserschnitt bei 31+1 mit nur 1105 g zur Welt. Sie war zwar nur 4 Tage auf der Intensivstation aber insgesamt trotzdem über 6 Wochen im Krankenhaus. Gerade in Corona Zeiten war das nicht schön. Die Klinik 60 km von zu Hause weg, so dass ich dort alleine im Elternhaus gewohnt habe, fast komplett in Isolation bis auf den Kontakt zum Krankenhauspersonal. An Weihnachten und Silvester war es besonders schlimm und ich habe viel geweint. Unsere Beziehung hat lange gebraucht und auch heute habe ich Momente wo das alles hoch kommt. Da wird mir bewusst, dass sie um ein Haar gestorben wäre, noch in mir. Jetzt liegt sie in meinem Arm und trotzdem weiß ich, dass ich das noch nicht alles verarbeitet habe. Corona macht das auch nicht leicht gerade. Habe die Tage mal einen Flyer der Klinik gefunden, wo wir waren, zum Thema Nachsorge. Da steht auch psychologische Betreuung oben. Ich glaube jetzt wo die anderen Termine etwas weniger werden, werde ich das vielleicht noch einmal in Angriff nehmen. Vielleicht bietet die Klinik wo ihr ward sowas auch an.

von lila281 am 16.02.2021, 17:54



Antwort auf Beitrag von lila281

Bei uns lief die Nachsorge übers SPZ. Die dortigen Psychologen sind jedoch Kinderpsychologen. Ich weiß allerdings nicht, ob das generell so ist. Für mich war es immer ein absolutes Manko, dass man die Kinder noch Jahre später betreut, allerdings nicht auf die Eltern schaut.

von Jani81 am 17.02.2021, 07:45



Antwort auf Beitrag von Romy.Lea

Ich würde tatsächlich erstmal einen Psychotherapeuten aufsuchen, vielleicht hilft Dir ja auch das ganze aufzuarbeiten in Gesprächen,der würde aber auch erkennen wenn Du mehr brauchst (Medikamente) Beim Psychiater geht es hier im 5-10 Minuten Takt rein und raus,es wird eigentlich nur fix ein Medikament verschrieben und gegebenenfalls krank geschrieben,ich denke nicht dass dir das allein hilft. Ich selber hab meine Jüngste nicht als Frühchen,aber nach einer furchtbar Angstbelasteten Schwangerschaft bekommen,und sie musste die ersten Tage auch auf die Kinderstation da ich Blutgruppenantikörper gebildet habe und sie deshalb eine schwere Gelbsucht hatte ,dann hatten wir beide noch Keuchhusten als wir Grade wieder Zuhause waren. Ich habe auch lange gebraucht das ganze zu verarbeiten,mir hat aber ein Gespräch mit dem Arzt der uns in der Schwangerschaft betreut hat schon sehr geholfen(wir sind in der ersten Praenatalambulanz wirklich böse behandelt worden,der Arzt tippte auf Trisomie 18 und drängte quasi schon zum Abbruch bevor eine echte Diagnose stand,dann hat er uns nach der FWU die Befunde nicht ausgehändigt,so dass wir 5 lange Wochen nicht wussten ob da was dran ist,erst in der nächsten Ambulanz haben wir dann Gewissheit bekommen dass unser Baby vollkommen gesund ist,die Probleme die unsere Maus nach der Geburt hatten kamen durch die FWU)weil.mejn Hauptproblem war dass ich mir die Schuld dafür gegeben habe dass die Maus so einen blöden Start hatte,ich hätte mich nicht zur FWU drängen lassen dürfen,aber in dem Moment denkt man irgendwie nicht klar. Es ist auch total egal ob es eurem Kind gut geht oder nicht,jeder hat ein anderes Level dessen was er allein verarbeitet bekommt,und das allein zählt,es ist überhaupt nichts schlimmes daran sich Hilfe zu holen,und Dein Baby/Kind profitiert auch von einer glücklicheren Mama.

Mitglied inaktiv - 23.02.2021, 12:54