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Spätfolgen extremes Frühchen Erfahrungen?

Thema: Spätfolgen extremes Frühchen Erfahrungen?

Hallo, hat jemand Erfahrungen mit Spätfolgen von extremen Frühchen? Mein Sohn kam in der 29. SSW mit 850 g auf die Welt. Bisher entwickelt er sich prächtig und es scheint ihm gut zu gehen. Viele typische Folgen von Frühgeburten machen sich aber ja erst später bemerkbar. Wie zum Beispiel Aufmerksamkeitsstörungen, Schwierigkeiten in der Motorik etc. gibt es unter euch Eltern von extremen Frühchen die schon berichten können ob und wenn ja wann und wie sich Spätfolgen gezeigt haben? Liebe Grüße

von Rickabe am 27.04.2021, 10:17



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Unsere Kleine musste bei 31+2 geholt werden, hatte schon 1700g und war 44cm. Kurz vor Entlassung aus dem Krankenhaus bekam sie eine schwere Infektion. Uns wurde gesagt, sie wird sehr wahrscheinlich Entwicklungsverzögerungen haben. Es wurde vermutet, dass sie aufgrund mehrfacher Reanimation auch Sauerstoffmangel gehabt haben könnte. ... Nicht korrigiert ist sie jetzt 10 Monate alt, 6600g und 66cm. Und erstaunt alle. Kinderarzt sagt, so ein Kind hat er noch nicht erlebt. Sie spricht ihre ersten Wörter, Mama, Neeiiiiinn, da,... Und seit gut einer Woche läuft sie frei. Ich muss gestehen, mir ist das alles zu schnell. Sie ist garantiert unser letztes Kind und ich hatte sehr gehofft, dass sie mit dem laufen erst nach dem 1.Geburtstag beginnt. Aber jedes Kind ist anders, jedes Kind hat seine ganz eigene Entwicklung. Aktuell ist sie damit wirklich fit. und der Kinderarzt geht davon aus, dass sie keine größeren Schwierigkeiten bekommt. Vielleicht irrt er sich aber auch da, die ersten Aussagen waren nun doch eher negativ und gingen in Richtung viele Probleme. Jetzt sind sie deutlich positiv. Eines weiß ich sicher, wir werden sie so nehmen wie sie ist und immer wieder neu schauen was sie braucht. Unsere Zwillinge 2J. kamen gesund und fit zur Welt. Einen Monat vor dem 2. Geburtstag bekam einer einen Schlaganfall. Durch schnelle Behandlung und seit dem ständige Therapien geht es ihm heute 3 Monate danach recht gut. Aber er hat Einschränkungen und bekommt weitere Therapien. Wie es bei deinem Kind sein wird, weiß keiner. Aber bisher scheint alles gut zu sein. Und ich bin mir sicher du wirst deinem Kind die Aufmerksamkeit geben, die es braucht. Sollten sich Schwierigkeiten zeigen, da gibt es heute schon sehr viele Möglichkeiten, Hilfen und Therapien. Ich bin mir sicher, egal was kommt, dein Kind und du ihr seid ein gutes Team und ihr schafft das.

von Reh77 am 27.04.2021, 11:13



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Da hast du aber schon viel erlebt! Und wie schön dass ihr es alles hinbekommt und nehmt wie es das Leben so hergibt! Danke für deine Geschichte und alles Gute für euch

von Rickabe am 27.04.2021, 12:36



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Mein Kleiner kam bei 25+2 und wird im Juli 3 Jahre alt. Er hatte aber wirklich viele Komplikationen und wir wussten von Anfang an, dass er eine motorische Schwäche behalten wird. Die hat er auch, aber er entwickelt sich super, er kann trotzdem mittlerweile laufen, klettern, hüpfen, Stiegen steigen, will alles selbst schaffen, kann schon bis zehn zählen, erkennt schon einige Buchstaben und Zahlen, merkt sich bereits ganze Gedichte und Lieder auswendig, ist eine richtige Plaudertasche geworden und ist, trotz Entwicklungsverzögerung und leichter Hemiparese, ein schlaues, fröhliches Kerlchen, das bestimmt seinen Weg gehen wird. Versucht euch nicht zu viele Sorgen zu machen, was sein könnte! Sondern genießt und seht das, was euer Kind alles kann. Man weiß nie, was die Zukunft bringt und es muss nicht immer alles an der Frühgeburt liegen. Es gibt auch reifgeborene Kinder mit Lernschwächen, etc. Wenn es eurem Kind jetzt gut geht und es sich gut entwickelt, dann kann das auch so bleiben und wenn nicht, lernt man eh damit umzugehen. Alles Gute!

von sunnydani am 28.04.2021, 17:37



Antwort auf Beitrag von Rickabe

Unsere Tochter kam per Sectio nach Blasensprung bei 29+4 SSW zur Welt. Klar, ihr fehlen 10 Wochen, aber für mich war sie nie ein Extremfrühchen. Bei der Geburt sagte der Oberarzt: für uns ist das ein großes Kind und alle Frauen, die in der 25. oder 26. Woche sind, sind neidisch auf sie. Sie hatte zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Schwierigkeiten, keine Komplikationen, nichts! Sie hat es großartig gemeistert und das erste Jahr entwickelte sie sich vollkommen zeitgerecht. Als sie dann absolut nicht laufen konnte, bzw. die Schritte sehr seltsam aussahen, bestand ich auf ein Schädel MRT. Man sah einen deutlichen Hirnschaden, sehr wahrscheinlich vorgeburtlich. Sie ist nun 4 Jahre, dadurch sehr eingeschränkt und gehbehindert. Alles Gute für Euch!!

von BB0208 am 29.04.2021, 20:49



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Hey, ein extrem Frühchen wäre sie auch nur wenn sie zusätzlich noch unter 1000 g gewogen hätte:). Ist eine festgelegte Definition, nicht etwas was man subjektiv erlebt oder nicht. Das war bestimmt eine herausfordernde Zeit! Ist denn auf den Ultraschalluntersuchungen des Kopfes nichts aufgefallen? Die werden ja gleich zu Beginn regelmäßig durchgeführt normalerweise. Ich hoffe dass es ihr darüber hinaus gut Geht Und sie sich sonst gut entwickelt!! Danke für deine Schilderungen, alles Liebe

von Rickabe am 01.05.2021, 07:57



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Unser Sohn kam auch in der 29. SSW zur Welt und hatte zum Glück keine Probleme. Er ist nun 5. Mit 2 hatte er alles aufgeholt. Ich glaube so richtig „interessant“ wird es wenn er in die Schule kommt. Lt Kinderarzt macht sich der frühe Start dort meist bemerkbar bzgl Konzentration usw. Vg und alles gute

von Schafi27 am 29.04.2021, 21:48



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Meine Tochter kam 25+6 mit 490g und ist nun 8 Jahre. Sie hat zum Glück keinerlei Folgen. Vor 2 Jahren war sie noch sehr zierlich. Mittlerweile hat sie normale Körpermaße. Sie hat ein intensiveres Schmerzempfinden. Das kommt mit Sicherheit von der Frühgeburt und ist uns schon sehr früh aufgefallen. Man sagt, dass kommt durch die sehr frühen Schmerzerfahrungen. Alles gute für euch.

von Jani81 am 01.05.2021, 20:59



Antwort auf Beitrag von Jani81

Wow! Und Vor acht Jahren waren die Zustände auf den Intensivstation bestimmt auch noch etwas anders als heute! Schön dass es euch gut geht danke für deine Geschichte

von Rickabe am 02.05.2021, 08:21



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Danke wir hatten sehr gute Ärzte und Schwestern. Meine Tochter konnte von Anfang an Muttermilch bekommen und sie hatte schon immer einen starken Willen. Sie hatte zwar kaum Therapien, aber wir haben Zuhause viel gefördert. Ich denke, man kann den Weg seines Kindes sehr beeinflussen.

von Jani81 am 02.05.2021, 20:12



Antwort auf Beitrag von Rickabe

Hallo ,ich habe 2002 Zwillinge in der 26 SSW. bekommen. Meine Jungs wogen 854 g. und 770 g. Lukas hatte 2 Tage nach der Geburt Lungen-,Magen- und starke Hirnblutungen. Links 4. Grad und rechts 3. Grad. Leon musste die ersten Tage komplett beatmet werden. Aber sonst entwickelter er sich ganz gut. Beide hatte mehrere Infektionen, Rota Virus , RS Virus , beidseitige Leistenbrüche . Bei Lukas mussten die Augen gelasert werden und eine Bronchoskopie . Er hat einen extra Bronchus . Heute sind Leon und Lukas fast 19 Jahre. Lukas hat seine Hauptschule geschafft und möchte eine .vereinfachte Ausbildung zum Verkäufer machen. Leon ist mittlerweile in der 12. Klasse und macht nächste Jahr sein Abitur und möchte dann Theologie studieren . Man muss den Kindern einfach ihre Zeit lassen. Vieles dauert halt länger . Aber es lohnt sich immer . Ach ja die Prognose bei der Entlassung bei Lukas hieß es gehen sie vom schlimmsten aus und freuen sie sich über das was er schafft . Wir haben mittlerweile große Wunder. Lg. Sorry für den langen Text.

von LeLu02 am 03.05.2021, 14:10



Antwort auf Beitrag von LeLu02

Verrückt, wie man denkt man sei ein völliger Exot mit einer solchen Frühgeburt. Und hier erfährt man immer wieder Geschichten die noch so viel unglaublicher sind! Schön dass es euch heute gut geht

von Rickabe am 04.05.2021, 10:21



Antwort auf Beitrag von LeLu02

Eure Geschichte macht richtig Mut Mein Sohn Ilias kam am 18.08.2021 in Woche 25+0 zur Welt. Hirnblutung links 3.Grades und rechts 2. Grades. Aktuell habe ich viele Sorgen und Ängste und sehe seine ruckartigen und zittrigen und teilweise verkrampften Bewegungen sehr sorgvoll an. Kannst du dich erinnern ob es bei euch am Anfang auch so war?

von AnniDou am 01.03.2022, 10:52



Antwort auf Beitrag von Rickabe

huhu also ein extremes Frühchen finde ich nun 29 SSW nicht und ich kenne fast nur Kinder die sich da super entwickelt haben ausser ggf leicht und schmal zu sein und zu bleiben Unser Sohn kam in der 24 SSW zur Welt und ist schwerstbehindert aber vor 24 Jahren war die Medizin auf einem ganz anderen Stand

von Ellert am 03.05.2021, 21:10



Antwort auf Beitrag von Ellert

24. SSW kraaass!!!und ja da war die Medizin wirklich noch auf einem ganz anderen Stand. Ich hoffe ihr wurdet gut betreut! Vor allem emotional muss dass damals noch ne andere Hausnummer gewesen sein. Durftet ihr denn zu ihm? Habe schon oft gehört dass man damals kaum Kontakt haben durfte! Und unser Sohn fällt nur deshalb unter die Extremfrühchen weil er nur 850 Gramm gewogen hat. Also viel zu leicht war für die SSW.. so haben es uns zumindest die Ärzte erklärt. Aber is ja auch wurscht wie man es nennt

von Rickabe am 04.05.2021, 07:14



Antwort auf Beitrag von Rickabe

Hallo. Meine Zwillis sind 2010 bei 26+6 geboren. Sie hatte eine Hirnblutung 3. Grades, Lungenembolie, operativen Ductus-Verschluss, ... Er hatte eine sehr schwere BPD, Sauerstoffbedarf für insgesamt 18 Monate, Leistenbruch und noch einiges mehr. Sie ist eine sehr wissbegierige, kluge, offene 4.-Klässlerin. Hat ganz leichte motorische Probleme ("steifbeinig", bastelt nicht gern) und hat wenig Selbstvertrauen. Wechselt im Sommer aufs Gymnasium. Er hat schulisch Probleme, besucht die 3. Klasse, bekommt Nachhilfe. Kann sich häufig schlecht konzentrieren. Ist dafür extrem sportlich und motorisch geschickt, ist sehr ausdauernd und beißt sich durch. Hat großes handwerkliches Geschick und Verständnis. Sie gehen beide ihren ganz eigenen Weg. Und wir sind stolz über jeden weiteren Schritt und "Erfolg" (das ist allgemein gemeint und nicht auf Schule bezogen) Alles Gute!

von KleineKämpfer am 04.05.2021, 19:34



Antwort auf Beitrag von Rickabe

Unsere kleine ist mit 23+3 (27.05.20) mit einer normalen Geburt auf die Welt gekommen. 570g und 27cm. Sie musste operiert werden, da sie ein Loch im Darm hatte. und wir wissen seit ein paar Tagen dass sie eine Brille braucht und ein Sehnerv ist wohl nicht ganz fit. Was das bedeutet kann man erst sagen wenn sie es uns erzählen kann. Aber sie hat keine Anzeichen ein Problem zu haben. Sonst ist alles prima und uns geht es super! Sie hatte bis Ende Januar noch eine Magensonde und wir sind auch mit extra Sauerstoff nach Hause gegangen. Den brauchte sie im Dezember nicht mehr. Wir hatten super viel Glück und sind einfach froh das unser Kind isst, lacht und wächst. Sie ist jetzt ein Jahr und ein Monat und korrigiert 9 Monate und 1 Woche alt. Mein Tipp ist sich nicht zu viele Gedanken machen. Ich habe keine Informationen im Internet gesucht, habe keine Wahrscheinlichkeiten oder Ähnliches angeschaut und wollte das alles nicht hören! Erst jetzt weiß ich wie viel Glück wir hatten und wie die Chancen für ein solches Frühchen sind. Das hätte mich damals nur noch mehr belastet.

von Thilda92 am 26.06.2021, 18:15



Antwort auf Beitrag von Rickabe

Hey, Ich kann dir meine Erfahrungen berichten, denn ich war selber ein Frühchen mit meinem Zwillingsbruder. Ich kam in der 24ssw zur Welt und hatte eine Hirnblutung und eine Dünndarmblutung. Zum Glück ist alles gut verheilt und ich habe keine bleibenden Schäden zurückbehalten. Ich bin sehr gut in der Schule und habe weder Konzentrationsschwierigkeiten noch andere Auffälligkeiten. Mittlerweile bin ich 16 und bin sehr glücklich mit meinem Leben. Gesundheitliche Probleme habe ich zwar, die aber nicht durch die Frühgeburt ausgelöst wurden. Ich wünsche dir und deinem Sohn alles alles Gute. Lg

von Mareike27 am 17.01.2022, 20:07