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Schrei-Attacken

Thema: Schrei-Attacken

Hi, meine Tochter (3), war ein Frühchen aus der 24. Woche. Sie macht sich eigentlich sehr gut, ist gesund. Aber bei Kleinigkeiten, die ihr nicht passen, dreht sie völlig durch, schreit unaufhörlich 20,30 Minuten am Stück schrill, und hört einfach nicht auf! Einsperren bringt nix, dann hämmert sie an die Tür, im Bett schlägt die sich den Kopf an, bis sie blutet, es ist nicht auszuhalten! Kann sie weder separieren noch Sonstiges, nur auf dem Arm beruhigt die sich irgendwann, aber ich will ihr Fehlverhalten nicht belohnen mit Trost... Was kann man da machen, das ist doch nicht normal, oder? Dies ganze Familie ist total genervt und am Ende ( sind 5 Personen)....

von Glashaus am 09.10.2019, 09:48



Antwort auf Beitrag von Glashaus

Hallo, Das ist mir spontan dazu eingefallen : Magst du von deinem Mann eingesperrt werden, wenn du anderer Meinung bist als er, ihr Streit habt? Würde dich das ruhiger werden lassen oder noch wütender? Warum belohnt du sie, wenn du sie in den Arm nimmst? Sie ärgert sich, weil sie z. B. den Kreis nicht schön ausschneiden kann. Da wär doch in den Arm nehmen ein Trost, aber keine Belohnung. Trotzdem ist der Kreis nicht schön... Wie beruhigt sie sich nach 30 Minuten? Von selbst oder nehmt ihr sie doch irgendwann in den Arm? Wenn ihr sie letztendlich doch in den Arm nehmt, warum müsste der lange Stress für euch, für euer Kind sein? Ist es das wirklich wert? Wichtig wäre es, andere Konkliktlösestrategien zu erlernen, irgendwas, was ihr Wut in andere Bahnenenkt. Geht z. B. über Bildergeschichten, Bilderbuch über Wut usw. LG luvi

von luvi am 09.10.2019, 23:36



Antwort auf Beitrag von Glashaus

Das ist TOTAL normal. Nimm sie in den Arm bis der Anfall vorbei ist. Jedesmal, auch wenn es nervt.

von Krümel_3und4 am 10.10.2019, 12:32



Antwort auf Beitrag von Glashaus

Mein Großer, der ist zwar nicht mein Frühchen (mein Frühchen ist noch zu klein für Trotzanfälle), aber er hatte das auch. Bei ihm kam noch dazu, dass er in einem Wutanfall Nähe absolut abgelehnt hat. Er hat um sich geschlagen und getreten und ließ es gar nicht zu auf den Arm genommen zu werden. Es dauerte auch oft 20 bis 30 Minuten, bis er wieder aus dieser Wut herauskam. Ich habe ihm jedesmal gesagt, dass er zu mir auf den Schoß kommen kann, wenn er möchte. Ich ließ ihn dann meist in meiner Nähe toben, ich hab immer wieder versucht ihn zu beruhigen, aber meist ging das eine gewisse Zeit lang nicht. Als er noch ziemlich klein war, hat dann meist nur seine Teeflasche geholfen. Mit seiner Stoffwindel und nuckeln an der Flasche kam er herunter und ließ sich dann auch auf den Schoß nehmen. Bei uns hat geholfen, dass ich ihm das Gefühl gegeben habe, dass ich ihn verstehe. Ich habe seine Gefühle benannt. Ich habe gesagt, ich verstehe, dass du wütend bist, weil du das nicht haben darfst, aber... Ich weiß, dass du gerade zornig bist, weil das nicht so gut geklappt hat, aber schau, versuch es noch einmal, ich helfe dir dabei. Es hat gefühlt ewig gedauert, bis das wirklich geholfen hat, aber es wurde wirklich im Laufe der Zeit besser. Er hatte mit 3 Jahren fast täglich solche schlimmen Wutanfälle, oft sogar mehrmals täglich, immer wegen Kleinigkeiten. Jetzt ist er 5,5 Jahre alt und ärgert sich immer noch schnell, aber er kann sich selbst wieder beruhigen und es dauert nicht mehr so lange. Meist ist er nach ein paar Minuten schon wieder komplett normal. Wenn er z.Bsp. etwas bastelt und das nicht so klappt, wie er es gerne hätte, dann wirft er die Stifte und die Bastelsachen weg und fängt zu schimpfen an. Ich frage dann meistens zuerst, was los ist und er kann dann auch schon sagen, ich bin wütend, weil... also ich merke, dass es schon etwas gebracht hat, dass ich das immer so gemacht habe. Manchmal frage ich ihn dann auch, was er denkt, wie man sein Problem lösen könnte und dann fängt er nachzudenken an und vergisst dabei auf seine Wut. Ich gebe ihm dann auch teilweise Lösungsvorschläge, die er probieren könnte bzw. hat man bei einem größeren Kind dann ja schon mehr Verhandlungsbasis bei allen Dingen, da sie schon viel mehr verstehen. Er ist jetzt aber eben schon älter, das wird bei deiner Tochter noch nicht gehen. Aber ich würde sie schon in den Arm nehmen, wenn sie so einen Wutanfall hat. Denn die Kleinen sind oft so in ihrer Wut gefangen, die machen das meist gar nicht absichtlich und sie können dann gar nicht mehr heraus und wenn es etwas gibt, das ihr hilft, dann ist das doch für euch beide gut. Es ist auch keine Belohnung, sondern sie lernt dadurch, dass du sie mit all ihren Gefühlen annimmst und durchbegleitest. Und sie kann dann später auch lernen besser damit umzugehen, als wenn sie ausgegrenzt wird, wenn sie sich nicht so verhält, wie du es dir wünscht. Natürlich darfst du nicht nachgeben, also wenn sie schreit, weil sie etwas will, was sie nicht haben darf, dann kannst du sagen, ich verstehe, dass du wütend bist, weil du das gerne haben möchtest, aber es geht nicht. Und dann in den Arm nehmen als Trost, weil die Strafe ja ohnehin ist, dass sie den gewünschten Gegenstand nicht haben darf. So in etwa habe ich es immer gemacht und mache es auch weiter so. Mein Sohn weiß mittlerweile übrigens genau, wenn ich Nein sage, dann ist Nein. Der schreit und fragt da auch nicht mehr weiter, weil er einfach weiß, ich bleibe dabei. Er will oft noch wissen, warum, meistens kann ich ihm dann erklären, warum er etwas nicht darf, aber er akzeptiert es auch, wenn ich manchmal einfach sage: "Es ist nein, weil ich es so sage." Also ich bin immer konsequent geblieben, weil ich mir vorher eh genügend überlegt habe, ob ich da jetzt Ja oder Nein sage und dann habe ich ihn in seiner Wut oder Traurigkeit oder Enttäuschung durchbegleitet. Wir haben uns auch ein Buch dazu gekauft. Das heißt "Das kleine Wutmonster". Mein Sohn hat das geliebt und wir haben es tausende Male gelesen. Darin gibt es ein Lied, das gesungen wird, wenn das Wutmonster kommt und wieder verschwinden soll. Das hab ich auch oft zu singen begonnen, wenn sich eine Wutattacke bei ihm angebahnt hat. Manchmal hat das auch geholfen und er hat auf seine Wut vergessen und angefangen mit zu singen und dann haben wir uns beide gefreut, dass wir das Wutmonster vertrieben haben. Es ist irrsinnig anstrengend mit so einem kleinen Wutzwerg, ich weiß. Aber man muss versuchen den leichtesten Weg zu finden, nicht den Weg des Nachgebens, denn sie müssen ja lernen, dass es Grenzen gibt und sie einfach nicht alles haben dürfen, was sie wollen, aber den Weg, mit dem man am besten und nervenschonendsten durchkommt. Ich wünsche dir ganz viel Durchhaltevermögen, Geduld und starke Nerven! Irgendwann wird es wieder besser! Alles Liebe, Dani

von sunnydani am 10.10.2019, 13:48



Antwort auf Beitrag von Glashaus

Das ist doch ein Fake bzw. Ein schlechter Scherz!!!

Mitglied inaktiv - 14.10.2019, 23:09