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Schlafstörungen, Amgst vor Alleinsein, stetiges Schreien

Thema: Schlafstörungen, Amgst vor Alleinsein, stetiges Schreien

Guten Tag zusammen, ich habe einen 30 jährigen Sohn, 1989 wurde das Kind 14 Tage übertragen. Es gab anschließend zweimal eine achtstünsige Weheneinleitungsinfusion. Danach waren die Wehen katastrophal, sodaß Wehenhemmer eingesetzt wurden. Nach 30 Stunden war ich von den Medikamenten vollkommen high und die Herztöne des Babys schwächelten. Mit Hilfe erneuter Wehenauslöser und recht unangenehmen riesigem Dammschnitt wurde er geboren. Das Fruchtwasser war grün und es schwamm Kot herum. Das Kind hat von Anfang an entsetzlich geschrien, litt unter Ängsten, wollte nie( es hält sich bis heute) alleine schlafen, hat schwerste Albträume und extreme Schlafstörungen. Er ist ausgepeprägt unruhig, man vermutete damals ADHS. Ich verweigerte Ritalin, tat aber sonst alles Mögliche, um ihm zu helfen... Therapien, Ergotherapie...etc. Bis heute leidet er immer noch unter diesen Symptomen. jetzt meine Frage: Kennt jemand Studien über Auswirkungen von Medikamenten auf ein Ungeborenes? Wie kann man ihm helfen? Ich würde mich über sehr über Hilfe freuen, da damals alle Ärzte das Thema Geburtstrauma abwiegeleten und ich vermute sehr stark, dass es daran lag, denn meine anderen Kinder hatten diese Symptome nicht. Denn es gab auch keine Medikamente. LG Lilli

von Lilli1900 am 13.05.2019, 13:07



Antwort auf Beitrag von Lilli1900

Studien kenne ich keine. Aber bezüglich, wie man ihm helfen kann... Habt ihr schon mal Osteopathie versucht? Viele schwören ja darauf, ich selber habe jetzt nicht so die Erfahrungen damit, aber einer Freundin von mir hat Osteopathie sehr geholfen. Oder jetzt wäre er ja auch schon in einem Alter, wo er eine Psychotherapie machen kann. Vielleicht hilft das auch, die Albträume und die innere Unruhe, die Ängste wegzubekommen. Ob es nur an den Medikamenten liegt... schwer zu sagen. Ich bekam in der Schwangerschaft zu meinem 5-jährigen Sohn auch drei Wochen lang 24 Stunden/Tag Wehenhemmer, da ich vorzeitige Wehen hatte. Genauso hatte ich eine OP in der Schwangerschaft, weil mir eine Cerclage gelegt wurde. Da bekommt man ja auch einiges an Medikamenten und danach Schmerzmittel. Die Geburt ging dann zwar schnell, für ihn sogar etwas zu schnell. Er hatte kurz nach der Geburt auch leichte Atmungsprobleme und bekam ganz kurz eine Sauerstoffmaske. Er hatte sich dann aber schnell wieder gefangen. Und er ist ein ganz normaler 5-jähriger. Mein Frühchen ist jetzt knapp 10 Monate alt und hat natürlich schon extrem viel hinter sich und ganz, ganz viele Medikamente bereits in seinem jungen Leben gebraucht. Er kam 15 Wochen zu früh, bei 25+2, und hatte da schon eine Sepsis, die sofort mit Antibiotika behandelt werden musste. Zusätzlich kamen natürlich viele Medikamente inkl. Sedierung, die in der Intensivtherapie, wo es um Leben und Tod geht, nun mal gebraucht werden. Er hat auch schon drei OPs hinter sich. Natürlich ist er jetzt noch zu jung, dass man genau sagen könnte, ob diese vielen Medikamente nicht doch irgendeine negative Auswirkung in seinem späteren Leben haben werden. Aber selbst dann weiß man es nicht, ob das aufgrund der Medikamente ist oder einfach aufgrund der viel zu frühen Geburt und der diesbezüglichen Komplikationen, die er wegen der Frühgeburt hatte. Jetzt ist er ein total ruhiges, zufriedenes Kind, das sich bis jetzt zum Glück seinem korrigierten Alter entsprechend entwickelt. Er ist schon sehr aktiv, bewegt sich viel, interessiert sich schon an allem, lacht viel, aber er hat irgendwie eine Ruhe in sich, schreit meistens wenig (bis auf manche Schreiphasen abends, die er hatte, die aber auch jedes normale Baby oft hat) und wirkt total zufrieden, kann zwischendurch auch mal alleine unter dem Spielbogen liegen und sich beschäftigen oder plaudert mit seinem Spiegelbild. Natürlich liebt er es jetzt auch schon, wenn er live dabei ist, bei allem, was man macht, aber er akzeptiert es auch, wenn ich ihn irgendwo eine Zeitlang hinlege, weil ich etwas machen muss. Er ist in der Hinsicht total pflegeleicht und das, nach der ganzen Prozedur, die er hinter sich hat. Hätte ich mir selbst nie gedacht... Natürlich ist es nie optimal, wenn man Medikamente nehmen muss oder braucht, aber ich weiß nicht, ob solche Verhaltensstörungen oder dergleichen wirklich nur darauf zurück zu führen sind. Vielleicht wäre er auch ohne dieser Medikamente so geworden? Man weiß es einfach nicht, da man ja keinen Vergleich hat und vermutlich ist es auch egal. Denn man kann es im Nachhinein ja nicht mehr ändern. Wichtig wäre es jetzt etwas zu finden, das ihm hilft sein Leben in den Griff zu bekommen. Immerhin stelle ich mir das sehr anstrengend vor, wenn man solche Schlafstörungen und Angstzustände hat. Vielleicht noch mal eine ordentliche Diagnostik machen lassen und dann dementsprechend eine Behandlung versuchen. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute! Liebe Grüße, Dani

von sunnydani am 14.05.2019, 08:36



Antwort auf Beitrag von sunnydani

Mir haben damals Tragetücher geholfen ständig in der Nähe von einem Baby zu sein. Man hat meinem Kind stark angemerkt, dass es eigentlich noch nicht bereit war um auf die Welt zu kommen. Der ständige Körperkontakt hat ihm das Gefühl gegeben noch in mir zu sein und auch die Ängste haben sich nach ca.2-3 Monaten verbessert, weil ein Tragetuch einfach Sicherheit gibt. Schau doch mal hier vorbei: https://www.shabany.co/ (100% Bio-Baumwolle und vegan)

von Lara360 am 14.05.2019, 10:42



Antwort auf Beitrag von Lara360

Weiss nicht, ob der mit seinen 30 Jahren noch ins Tragetuch passen wird ;-)

von niccolleen am 14.05.2019, 16:39



Antwort auf Beitrag von Lilli1900

Hallo Lilli, Wenn dein Sohn 30 Jahre nach der Geburt noch immer unter Schlafstörungen, Angst vor dem Alleinsein und stetiges Schreien leidet, so würde ich mich an seiner Stelle in eine Therapie begeben. Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass er das möchte und das er selbst einen Leidensdruck empfindet. Ob dies tatsächlich durch die Geburt und den Medikamenten ausgelöst wurde, lässt sich meiner Meinung nach nicht mehr feststellen nach einer so langen Zeit. Jedoch kann er an den Symptomen arbeiten und Strategien erlernen damit umzugehen. Das wäre aus meiner Sicht das wichtigste. Jetzt noch einen "Schuldigen" zu suchen und zu finden ändert nichts an der Situation deines Sohnes. Alles Gute

von @ni am 15.05.2019, 09:03



Antwort auf Beitrag von @ni

Frag mal im Expertenforum bei Prof. Dr. Jorch nach. Ich kann mir vorstellen, dass er Studien zu Langzeitfolgen bei Frühgeburt kennt. LG luvi

von luvi am 21.05.2019, 06:45